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Grundlagen der Algorithmen und Datenstrukturen Kapitel 9

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Academic year: 2022

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(1)

Grundlagen der Algorithmen und Datenstrukturen

Kapitel 9

Christian Scheideler + Helmut Seidl SS 2009

(2)

Graphdurchlauf

Zentrale Frage: Wie können wir die Knoten eines Graphen durchlaufen, so dass jeder Knoten mindestens einmal besucht wird?

(3)

Graphdurchlauf

Zentrale Frage: Wie können wir die Knoten eines Graphen durchlaufen, so dass jeder Knoten mindestens einmal besucht wird?

Grundlegende Strategien:

• Breitensuche

• Tiefensuche

(4)

Breitensuche

• Starte von einem Knoten s

• Exploriere Graph Distanz für Distanz

s

(5)

Tiefensuche

• Starte von einem Knoten s

• Exploriere Graph in die Tiefe

( : aktuell, : noch aktiv, : fertig)

s

(6)

Breitensuche

• d(v): Distanz von Knoten v zu s (d(s)==0)

• parent(v): Knoten, von dem v besucht

0 1

1

3

2 3

3

4

4

Distanzen:

(7)

Breitensuche

• d(v): Distanz von Knoten v zu s (d(s)=0)

• parent(v): Knoten, von dem v besucht

0 1

1

2

3

2

2 3

3

4

4

Mögliche Parent-Beziehungen in rot:

(8)

Breitensuche

Parent-Beziehung eindeutig: wenn Knoten v zum erstenmal besucht wird, wird parent(v) gesetzt und v markiert, so dass v nicht nochmal besucht wird

0 1

1

3

2 3

3

4

4

(9)

Breitensuche

Kantentypen:

• Baumkante: zum Kind

• Rückwärtskante: zu einem Vorfahr

• Kreuzkante: alle sonstige Kanten

s 1

1

2

3

2

2 3

3

4

4

(10)

Breitensuche

Kantentypen:

• Baumkante: zum Kind

• Rückwärtskante: zu einem Vorfahr

• Kreuzkante: alle sonstige Kanten

0 1

1

3

2 3

3

4

4

(11)

Breitensuche

int [] d = new int [n];

Node [] parent = new Node [n];

void BFS(Node s) {

d[s] = 0; // s hat Distanz 0 zu sich parent[s] = s; // s ist sein eigener Vater

List<Node> q = <s>; // q:Queue zu besuchender Knoten while (q != <>) { // solange q nicht leer

u = q.popFront(); // nimm Knoten nach FIFO-Regel foreach ((u,v) 2 E)

if (parent[v]==null) { // v schon besucht?

q.pushBack(v); // nein, dann in q hinten einfügen d[v] = d[u]+1;

parent[v] = u;

} }}

(12)

BFS(b)

a

c

f

g h i

d e

b (0,b) (1,b)

(2,c) (2,c)

(2,c)

(2,c)

(3,f)

(4,g) (4,g)

(d[v],parent[v])-Werte

(13)

BFS(a)

a

c

f

g h i

d e

(0,a) b

(d[v],parent[v])-Werte

Von a kein anderer Knoten erreichbar.

(14)

Tiefensuche

• Starte von einem Knoten s

• Exploriere Graph in die Tiefe

( : aktuell, : noch aktiv, : fertig)

s

(15)

Tiefensuche - Schema

Übergeordnete Methode:

unmark_all_nodes();

init();

foreach (s2V) { // stelle sicher, dass alle Knoten besucht werden if (!is_marked(s)) {

mark(s);

root(s);

DFS(s,s); // s: Startknoten }

void DFS(Node u, Node v) { // u: Vater von v foreach ((v,w)2E)

if (is_marked(w)) traverseNonTreeEdge(v,w);

else { traverseTreeEdge(v,w);

mark(w);

DFS(v,w);

}

backtrack(u,v);

} Methoden in rot: noch zu spezifizieren

(16)

DFS-Nummerierung

Variablen:

• int [] dfsNum; // Zeitpunkt wenn Knoten erstmals

• int [] finishTime; // Zeitpunkt wenn Knoten !

• int dfsPos, finishingTime; // Zähler Methoden:

• void init() {

dfsPos = 1; finishingTime = 1;}

• void root(Node s) {

dfsNum[s] = dfsPos; dfsPos = dfsPos+1;}

• void traverseTreeEdge(Node v, Node w) { dfsNum[w]:=dfsPos; dfsPos = dfsPos+1;}

• void traverseNonTreeEdge(Node v, Node w) { }

• backtrack(Node u, Node v) {

finishTime[v] = finishingTime; finishingTime =finishingTime+1;}

(17)

DFS-Nummerierung

• Exploriere Graph in die Tiefe

( : aktuell, : noch aktiv, : fertig)

• Paare (i,j): i: dfsNum, j: finishTime

s (1, )

(2, )

(4, )

(5, )

(6, )1

(7, )2 3

4 6

(8, )

(9, )

(10, )7 (11, )8 9

10

11

(18)

DFS-Nummerierung

Ordnung < auf den Knoten:

u<v , dfsNum[u]<dfsNum[v]

Lemma 9.1: Die Knoten im DFS-Rekursionsstack (alle Knoten) sind sortiert bezüglich <.

Beweis:

dfsPos wird nach jeder Zuweisung von dfsNum erhöht. Jeder neue aktive Knoten hat also immer die höchste dfsNum.

(19)

DFS-Nummerierung

Überprüfung von Lemma 9.1:

• Rekursionsstack: roter Pfad von s

• Paare (i,j): i: dfsNum, j: finishTime

s (1, )

(2, )

(4, )

(5, )

(6, )1

(7, )2 3

4 6

(8, )

(9, )

(10, )7 (11, )8 9

10

11

(20)

DFS-Nummerierung

• Baumkante: zum Kind

• Vorwärtskante: zu einem Nachkommen

• Rückwärtskante: zu einem Vorfahr

• Kreuzkante: alle sonstigen Kanten

s (2, )

(5, )

(6, )1 3

6 (8, )

(9, )

(10, )7 (11, )8 9

10

(21)

DFS-Nummerierung

Beobachtung für Kante (v,w):

Kantentyp dfsNum[v]<

dfsNum[w] finishTime[v]>

finishTime[w]

Baum &

Vorwärts Ja Ja

Rückwärts Nein Nein

Kreuz Nein Ja

(22)

DFS-Nummerierung

c

f

g h i

d e

Beispiel auf der Folie:

(23)

DFS-Nummerierung

Anwendung:

• Erkennung eines azyklischen gerichteten Graphen (engl. DAG)

Merkmal: keine gerichteten Kreise

(24)

DFS-Nummerierung

Lemma 9.3: Das Folgende ist äquivalent:

1. G ist ein DAG

2. DFS enthält keine Rückwärtskante

3. 8 (v,w)2E: finishTime[v]>finishTime[w]

Beweis:

2. , 3.: folgt aus Tabelle

(25)

DFS-Nummerierung

Lemma 9.3: Das Folgende ist äquivalent:

1. G ist ein DAG

2. DFS enthält keine Rückwärtskante

3. 8 (v,w)2E: finishTime[v]>finishTime[w]

Beweis:

: 2. ) : 1.

gerichteter Kreis

(26)

DFS-Nummerierung

Lemma 9.3: Das Folgende ist äquivalent:

1. G ist ein DAG

2. DFS enthält keine Rückwärtskante

3. 8 (v,w)2E: finishTime[v]>finishTime[w]

Beweis:

: 1. ) : 2.

Eine davon

Rückwärtskante

(27)

DFS-Nummerierung

Lemma 9.3: Das Folgende ist äquivalent:

1. G ist ein DAG

2. DFS enthält keine Rückwärtskante

3. 8 (v,w)2E: finishTime[v]>finishTime[w]

Beweis:

: 1. ) : 2. Annahme: Erster

von DFS besuch- ter Knoten im

Kreis

Rückwärtskante

(28)

Starke ZHKs

Definition: Sei G=(V,E) ein gerichteter

Graph. U½V ist eine starke Zusammen-

hangskomponente (ZHK) von V , für alle u,v 2 U gibt es einen gerichteten Weg von u nach v in G und U maximal

U

(29)

Starke ZHKs

Beobachtung: Schrumpft man starke ZHKs zu einzelnen Knoten, dann ergibt sich

DAG.

ZHK

(30)

Starke ZHKs - Beispiel

a

c

f

g h i

d e

b

(31)

Starke ZHKs - Beispiel

DAG

(32)

Starke ZHKs

Ziel: Finde alle starken ZHKs im Graphen in O(n+m) Zeit (n: #Knoten, m: #Kanten)

Strategie: Verwende DFS-Verfahren mit int [] component;

Am Ende: component[v]==component[w] , v und w sind in derselben starken ZHK

(33)

Starke ZHKs

• Betrachte DFS auf G=(V,E)

• Sei Gc=(Vc,Ec) bereits besuchter Teilgraph von G

• Ziel: bewahre starke ZHKs in Gc

• Idee:

a)

b)

aktueller Knoten & Kante neue ZHK

neue ZHK kein DAG

(34)

Starke ZHKs

Warum ZHKs zu einer zusammenfassbar?

Grund:

aktueller Knoten & Kante neue ZHK

kein DAG

ZHK

w

für alle v,w: Weg von v nach w und umgekehrt

(35)

Starke SHKs - Beispiel

a

c

f

g h i

d e

b

Problem: wie fasst man ZHKs effizient zusammen?

(36)

Starke ZHKs

Definition:

• : unfertiger Knoten

• : fertiger Knoten

• Eine ZHK in G heißt offen, falls sie noch unfertige Knoten enthält. Sonst heißt sie (und ihre Knoten) geschlossen.

• Repräsentant einer ZHK: Knoten mit kleinster dfsNum.

(37)

Starke ZHKs

Beobachtungen:

1. Alle Pfade aus geschlossenen Repräsentanten führen zu geschlossenen Knoten.

2. Der Pfad zum aktuellen Knoten enthält die Repräsentanten aller offenen ZHKs.

3. Betrachte die Knoten in offenen ZHKs sortiert nach DFS-Nummern. Die Repräsentanten partitionieren diese Folge in die offenen ZHKs.

(38)

Starke ZHKs

Beobachtungen sind Invarianten:

1. Alle Pfade aus geschlossenen Repräsentanten führen zu geschlossenen Knoten.

2. Der Pfad zum aktuellen Knoten enthält die Repräsentanten aller offenen ZHKs.

3. Betrachte die Knoten in offenen ZHKs sortiert nach DFS-Nummern. Die Repräsentanten partitionieren diese Folge in die offenen ZHKs.

(39)

Starke ZHKs

Beweis über vollständige Induktion.

• Anfangs gelten alle Invarianten

• Wir betrachten verschiedene Fälle

geschlossene ZHK

offene ZHK

aktueller Knoten

noch nicht

fertiger Knoten

(40)

Starke ZHKs

Beweis über vollständige Induktion.

• Anfangs gelten alle Invarianten

• Fall 1: Kante zu unfertigem Knoten

geschlossene ZHK

offene ZHK

aktueller Knoten fertiger Knoten

(41)

Starke ZHKs

Beweis über vollständige Induktion.

• Anfangs gelten alle Invarianten

• Fall 2: Kante zu geschlossenem Knoten

geschlossene ZHK

offene ZHK

aktueller Knoten

noch nicht

fertiger Knoten

(42)

Starke ZHKs

Beweis über vollständige Induktion.

• Anfangs gelten alle Invarianten

• Fall 3: Kante zu fertigem Knoten

geschlossene ZHK

offene ZHK

aktueller Knoten fertiger Knoten

(43)

Starke ZHKs

Beweis über vollständige Induktion.

• Anfangs gelten alle Invarianten

• Fall 4: Kante zu nicht exploriertem Knoten

geschlossene ZHK

offene ZHK

aktueller Knoten

noch nicht

fertiger Knoten

(44)

Starke ZHKs

Beweis über vollständige Induktion.

• Anfangs gelten alle Invarianten

• Fall 5: Knoten exploriert

geschlossene ZHK

offene ZHK

aktueller Knoten fertiger Knoten

(45)

Starke ZHKs

Beweis über vollständige Induktion.

• Anfangs gelten alle Invarianten

• Fall 5: Knoten exploriert

geschlossene ZHK

offene ZHK

aktueller Knoten fertiger Knoten

geschlossener Knoten

geschlossene ZHK

(46)

Starke ZHKs

Lemma 9.4: Eine geschlossene ZHK in Gc ist eine ZHK in G.

Beweis:

• v: geschlossener Repräsentant

• S: ZHK in G, die v enthält

• Sc: ZHK in Gc, die v enthält

• Es gilt: Sc µ S Zu zeigen: S µ S

(47)

Starke ZHKs

Beweis von Lemma 9.4:

• w: beliebiger Knoten in S

• Es gibt gerichteten Kreis C durch v und w

• Invariante 1: alle Knoten in C geschlossen

• Da alle Kanten geschlossener Knoten exploriert worden sind, ist C in Gc und daher w 2 Sc

v w

v w

C

S

(48)

Starke ZHKs

Invarianten 2 und 3: einfache Methode, um offene ZHKs in Gc zu repräsentieren:

• Wir verwalten Folge oNodes aller offenen (nicht geschl.) Knoten in steigender DFS- Nummer und eine Teilfolge oReps aller offenen ZHK-Repräsentanten

• Stack ausreichend für beide Folgen

(49)

Starke ZHKs

init() {

component = new int [n];

oReps = <>;

oNodes = <>;

dfsPos = 1;

}

void root(Node w) / traverseTreeEdge(Node v, Node w) {

oReps.push(w); // neue ZHK

oNodes.push(w); // neuer offener Knoten dfsNum[w] = dfsPos; dfsPos = dfsPos+1;

}

(50)

Starke ZHKs

void traverseNonTreeEdge(Node v, Node w) { if (w 2 oNodes) // kombiniere ZHKs

while (dfsNum[w] < dfsNum[oReps.top()]) oReps.pop();

}

void backtrack(Node u, Node v) {

if (v == oReps.top()) { // v Repräsentant?

oReps.pop(); // ja: entferne v

do { // und offene Knoten bis v w = oNodes.pop();

component[w] = v;

while (w != v);

(51)

Starke ZHKs

Theorem 9.5: Der DFS-basierte Algorithmus für starke ZHKs benötigt O(n+m) Zeit.

Beweis:

• init, root, traverseTreeEdge: Zeit O(1)

• Backtrack, traverseNonTreeEdge: da jeder Knoten nur höchstens einmal in oReps und oNodes landet, insgesamt Zeit O(n+m)

• DFS-Gerüst: Zeit O(n+m)

(52)

Anwendungen

• BFS:

Spiele (Exploration des Spielbaums)

• DFS:

Suche des Ausgangs in Labyrinth

(53)

Exploration des Spielbaums

aktueller Stand

eigener Zug

fremder Zug

eigener Zug

Problem: halte Aufwand zur Suche eines guten Zuges in Grenzen

(54)

Exploration des Spielbaums

• Standard-BFS: verwendet FIFO-Queue

(ebenenweise Erkundung), aber zu teuer!!

• Besserer BFS: verwende Priority Queue (z.B. realisiert durch binären Heap), wobei Priorität eines Knoten durch eine Güte-

Heuristik des Spielzustands, den er repräsentiert, gegeben ist

• Dieser bessere BFS heißt auch Best-First-Search

(55)

Labyrinth

(56)

Labyrinth als Graph

(57)

Labyrinth als Graph

Tiefensuche findet in Linearzeit Weg zum Ziel

(58)

Suche in Labyrinth

In speziellen Fällen (planare Labyrinthe mit rechteckigen Wänden und dem Eingang und Ausgang an der Seite) sind auch

Verfahren bekannt, die sich nicht merken müssen, welcher Knotenpfad zur Zeit

exploriert wird.

Siehe Pledge Algorithmus

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