1 POP3 ist ein Protokoll für den Zugriff auf ein Postfach und ist im RFC 1225 definiert.
Der aktuelle Standard wird im RFC 1939 vom Mai 1996 festgelegt. Bei POP3 erfolgt der Datenaustausch über den TCP-Port 110 im 7-Bit-US-ASCII Format. Es gehen Klartextkommandos und Antworten hin und her.
POP3 ist eine Erweiterung von POP2, welches noch das SMTP-Protokoll zwingend erforderte, während POP3 auch ohne SMTP verwendet werden kann. POP3
gestattet es in der Regel, Mails nach dem Herunterladen noch auf dem Server zu belassen oder zu entscheiden nach welcher Zeit diese dort gelöscht werden sollen.
Das POP3-Protokoll kennt 3 Verbindungszustände:
• Authorization
§ Client meldet sich beim Server mit User-Namen und Passwort
§ Wenn Benutzer berechtigt ist, wird die Verbindung fortgesetzt
• Transaction
§ Anzeigen einer Liste von Nachrichten
§ Abholen einzelner Meldungen
§ Löschmarkieren von Nachrichten
• Update
§ Löschen der löschmarkierten Nachtrichten
§ Abbau der Verbindung
Datum Titel Nummer Status
1984, Okt Post Office Protocol RFC 918 Unknown 1985, Feb Post Office Protocol: Version 2 RFC 937 Historic 1988, Nov Post Office Protocol: Version 3 RFC 1081 Unknown 1991, Mai Post Office Protocol: Version 3 RFC 1225 Draft Standard 1993, Jun Post Office Protocol: Version 3 RFC 1460 Draft Standard 1994, Nov Post Office Protocol: Version 3 RFC 1725 Standard
1994, Dez POP3 AUTHentification command RFC 1734 Propsed Standard 1996, Mai Post Office Protocol: Version 3 RFC 1939 Standard
RFC
RFC ist die Abkürzung für Request For Comments. Durch sie werden alle Standards und Protokolle im Internet beschrieben. Sie sind jedem im Internet zugänglich. Die zugehörige RFC ist eindeutig, wird nur einmal vergeben und nach der Vergabe wird auch das zugehörige Dokument nicht mehr verändert.
Was ist POP3..?
2
Verbindung aufbauen
Transaction
erfolgreich
Update
QUIT
Verbindung abbauen gescheitert oder beendet
POP3 unterscheidet wie weiter oben bereits erwähnt nur zwischen drei Protokollzuständen
Authorization
Funktionsweise von POP3
3 Minimale POP3 Kommandos
USER name Übergabe eines Mailboxnamens PASS string Eingabe eines Passwortes QUIT Beenden der POP3 Session
Optionale POP3 Kommandos APOP name
digest
Alternative Autorisierung mit Hilfe eines Digest. Dient zu Vermeidung von Klartextpasswörtern.
Minimale POP3 Kommandos
STAT Nachrichtenanzahl und Größe LIST [msg] Liste der Nachrichten
RETR msg Nachricht abfragen DELE msg Nachricht löschen NOOP No operation
RSET Reset
QUIT Session beenden
Optionale POP3 Kommandos
TOP msg n Nur Header und die ersten n Zeilen abfragen UIDL [msg] Einheitliche ID für Nachrichten abfragen
- Eine Response kann 512 Zeichen lang sein (inklusive dem anschließenden
„CRLF“)
- Sie besteht aus einem Status Indikator und einer Nachricht in Klartext - Es gibt positive („+OK“) und negative („-ERR“)
- „+OK“ und „-ERR“ müssen in Großbuchstaben gesendet werden
- Manche Antworten enthalten weitere Informationen wie z.B. die Zahl der Nachrichten oder dessen Größe
POP3 Kommandos in Authorization
POP3 Kommandos in Transaction
POP3 Responses (Rückmeldungen)
4 MUA Mail User Agent Programm zum schreiben und lesen von
eMails
MTA Mail Transfer Agent Transferiert eine eMail an einen anderen Ort MDA Mail Delivery Agent Liefert eine Mail lokal aus (z.B. an MS oder
MB)
MSA Mail Submission Agent Wartet auf eingehende Mail und übergibt sie einem MTA
MRA Mail Retrieval Agent Holt Mail von einem Server ab (z.B. mit POP)
MQ Mail Queue Warteschlange für eMails
MS Mail Storage Datenspeicher zur Aufbewahrung von eMails MB Mail Box Lokaler Speicher von eMails
MA Mail Access Schnittstelle für den Zugriff auf MS oder MB SMTP Simple Mail Transfer
Protocol
Protokoll zum Versenden von eMails POP Post Office Protocol Protokoll zum Herunterladen von eMails
Mail Server
uni-sb.de
Mail Server
htw-saarland.de
dekan@uni-sb.de
dekan@htw-saarland.de MSA
MTA MTA
MUA
MDA
MA
MTA
MS
MB SMTP
SMTP
POP