• Keine Ergebnisse gefunden

Regionale Strukturmatrix

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Regionale Strukturmatrix"

Copied!
6
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Paul-Michael Rintelen

Bayerische Landesanstalt für Betriebswirtschaft und AgrarStruktur, München

REGIONAL DIFFERENZIERTE DECKUNGSBEITRÄGE, BETRIEBS- UND STRUKTURMODELLE FÜR DIE AGRARPLANUNG

Die Agrarplanung in Bayern baut auf einem weitgehend computergestützten Planungssystem auf.

Alle Informationen für Entscheidungen in diesem Planungsbereich - soweit rational darstellbar - sind DV-technisch aufbereitet und miteinander verknüpfbar.

Die Dichte dieser Informationen verlangt eine möglichst komplexe, aber auch einfache Darstellung, um sie wieder - weg von der DV - für den An- wender, dem diese Informationen Entscheidungshilfe sein sollen, lesbar zu machen. Diesen Zweck verfolgen neben anderen Auswertungen die be- triebswirtschaftlichen Kalkulationen im Rahmen der bayerischen Agrar- planung; denn eine einfache, verständliche Größe, in der alle Informa- tionen im Bereich der Betriebswirtschaft zusammengefaßt werden können, ist das Einkommen, sei es nun als Zielgröße in n Jahren oder als das derzeit Erreichte.

Um jedoch zu dieser Information zu gelangen, bedarf es einer Vielzahl von Detailinformationen, die zusammen verarbeitet werden müssen.

Ohne auf die betriebswirtschaftlichen Probleme einzugehen, soll hier kurz der Weg beschrieben und die DV-Hilfsmittel erläutert werden, um diese Einkommensgröße zu ermitteln.

Die Grundlage der Verarbeitung ist ein Datenpool, der alle für betriebs- wirtschaftliche Kalkulationen notwendigen Informationen enthält (Dar- stellung 1) :

Die Informationen über die Bodenproduktion entstammen einer landeswei- ten, flächendeckenden Kartierung.

Zur Beschreibung des natürlichen Standortes werden mit den Flächengrö- ßenprogrammen zur Kartierungsaufbereitung die Anteile der einzelnen Kar- tierungseinheiten herausgezogen, und zwar mit ihren Merkmalen Ertrag, Nutzungseignung und Gefalle (s. auch Referat Dr. DÖRFLER). Grundgesamt- heit ist die Gemeinde.

Eine zweite, wesentliche Informationsquelle sind die verfügbaren Primär- und Faehstatistiken:

Hier sind es vor allem die Landwirtschaftszählungen, Erhebungen des Lan- deskontrollverbandes für tierische Produktion, Molkerei- und Preissta- tistiken. Diese Daten werden ebenfalls - soweit möglich - auf Gemeinde- ebene aufbereitet.

Eine dritte Informationsquelle muß all das abdecken, was statistisch nicht erfaßbar oder erfaßt ist:

Die Ämter für Landwirtschaft liefern die nötigen Daten über Grundfutter- leistung, Zunahmen bei Masttieren, Ertragsrelationen auf bestimmten Standorten, Länge der Futterperiode, um nur die wesentlichen zu nennen.

Alle hier gesammelten Daten sind regionalisiert und als Teilmatrizen einer Standardmatrix zugeordnet. Diese Standardmatrix wird bei Bedarf mit den jeweils zutreffenden Einzelstatistiken für ein Planungsgebiet zu einer Regionalmatrix aufgefüllt und steht dann allen Anschlußpro- grammen zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.

(2)

Verlaufsschema ALP Bayern (Betriebswirtschaft)

Primär- Fach-

Regionale Strukturmatrix

Darstellung 1

Bayerische Landesanstalt

für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur Abt. Agrarstruktur und Agrarplanung

Dr. P.-M. Rintelen

(3)

Modelle für die Agrarplanung 341

Den Deckungsbeitragsprogrammen kommt dabei im wesentlichen die Aufgabe zu, die eingegebenen Daten auf ihre Realitätsnähe überprüfen zu können.

Zur zusätzlichen Kontrolle werden die Deckungsbeitragswerte in Karten umgesetzt (Darstellung 2).

Ist diese Überprüfung ohne Befund abgeschlossen, wird das ganze Be- triebsgrößenspektrum, das die Landwirtschaftszählung ausweist (nach Be- triebsgrößengruppen), mit Optimumskalkulationen abgedeckt. Die hier ge- rechneten Optima sind zwar mathematische, jedoch in ihren Begrenzungen für das jeweilige Gebiet gesteuerte.

Die ausgewiesenen Einkommensgrößen der landwirtschaftlichen Betriebe beziehen sich auf die Arbeits- und Flächenverwertung. Zur leichteren Vergleichbarkeit werden diese Werte wieder in Karten und Graphiken auf- bereitet (Darstellung 3).

Unter den Rahmenbedingungen und Zielen des Landesentwicklungsprogrammes (z.B. der Verhinderung einer "passiven Sanierung", der Sicherung der Arbeitsplätze usw.) wird dann versucht, die unter diesen Restriktionen mögliche Reaktion der Landwirtschaft zu simulieren. Dazu dient ein mehr- periodischer Planungsansatz (LP), mit dessen Hilfe die derzeitigen Orga- nisationen und Strukturen der landwirtschaftlichen Betriebe eines Pla- nungsgebietes mit den Optimumskalkulationen verglichen werden.

Eine weitere, für die Regionalplanung wichtige Information ist eine Hochrechnung von Flächenwerten zu Gemeindewerten. Hier wird nur die Einzelfläche in ihrem Wert betriebswirtschaftlich untersucht und mit einer Relativzahl belegt. Über den Anteil der Einzelflächen in den Ge- meinden wird eine Wertzahl für jede Gemeinde berechnet, die, als Rela- tivzahl zur besten Gemeinde, dann in Kartenform geplottet dargestellt wird.

Diese Werte sollen darüber informieren, wie innerhalb Bayerns die in- ner- und außerlandwirtschaftliche Einkommensdisparität verteilt ist und welche Maßnahmen, seien sie agrar-, sozial- oder wirtschaftspolitisch, zweckmäßigerweise zu treffen sind. Hierbei kann das vorgestellte Infor- mationssystem neben anderen, ergänzenden Daten wertvolle Entscheidungs- hilfe liefern.

(4)

Darstellung

F R E I S T A A T BAYERN DARST. 2

A R

D E C K U N G S B E I T R A E G E

MILCHKUH MIT EIGENER NACHZUCHT

GRUPPE GRUPPE GRUPPE GRUPPE GRUPPE GRUPPE

QUELLE:

EIGENE ERHEBUNG UND BERECHNUNG KARTENGRUNDLAGE :

HOMOGENE ERZEUGUNGSGEBIETE (NATUERLICHER STANDORT) BAYERISCHE LANDESANSTALT FUER BETRIEBSWIRTSCHAFT UNO AGRARSTRUKTUR

ABT. AGRARSTRUKTUR UND AGRARPLANUNG DR. RINTELEN

DATUM: JANUAR 1979

B A L I S

MASSTAB: 1:2.3 MILLIONEN

(5)

D A R S T . 3

ROHEINKOMMEN/ARBEITKRAFT BEI OPTIMALER BEWIRTSCHAFTUNG MIT RINDERN, GEMESSEN AM GEWOGENEN MITTEL NIEDERBAYERN=100

GEBIETE SUEDL. DONAU BAYER. WALD JURA 38 42 16 36 37 41 44 40 39 43 14 IN V. H. NDB

240 •

XXX 220 + M x X X X X 200 + X xxxx

X XX XXXX X XX XX X 180 + x xx ** *

X XX XX XXXX X XX XX XX X

160 + x xx xx xx xxxx

X XX XX XX XX X

1 1

!

X XX XX XX XX X

140 4- x xx xx xx xx x

X XX XX XX XX X X XX XX XX XX X

120 + x xx xx xx xx x 100

XXX X X X X X X X XX XX XX XX X XXX 1 X X

(MAXIMUM BEI 40 HA FD

X XX XX XX XX X X X X X X XX XX XX XX X X X X X XXXX XX XX XX X

80 4- x xx xx xx x X X X X XX XX X XXXX XX X 60 + xxxxxx 40 +

20 + 0 +

X X X X X XXXX X X X X X XX XXXX X XX XX XXXX X X X X XX XX X X XX XX X XXXX XX XXXX

X X X X XX X X X X X X XXX

X X X X X X X X X X X X X X

XXX (MINIMUM BEI 3 HA LF) i

1 1 1

1

i i ' ' ' ' ' !

BAYERISCHE LANDESANSTALT FUER BETRIEBSWIRTSCHAFT UND AGRARSTRUKTUR i ABTEILUNG AGRARSTRUKTUR UND A G R A R P L A N U N G , DR. RINTELEN 14.02.1980 |

Darstellung 3

(6)

344 P.-M. Rintelen

DISKUSSIONSBEITRÄGE

KASTNER: Welches Verfahren ist zur Abgrenzung homogener Räume unter be- stimmten Zielvorstellungen und Bedingungen geeigneter: die Faktorenana- lyse oder die Clusteranalyse?

RINTELEN: Zur Clusteranalyse fehlt ein Distanzmaß, um benachbarte Ge- meinden zusammenlegen zu können. Die Faktorenanalyse liefert zwar die Einfluß ausübenden Faktoren. Deren Interpretation ist jedoch schwierig, da ein "Faktor" eine Reihe von Einzelvariablen enthält.

GRABERT: Ihre Arbeit dient der mittel- bis langfristigen Agrarplanung.

Grundlage ist wahrscheinlich das heutige Preis-Kosten-Verhältnis. In- wieweit berücksichtigen Sie eine Änderung dieses Verhältnisses?

RINTELEN: Der Agrarleitplan wird alle fünf Jahre überarbeitet und ange- paßt. Damit werden Preis-Kosten-Änderungen ausreichend berücksichtigt.

STEINHAUSER: In Ihren Überlegungen hat die Abschätzung der Einkommens- möglichkeiten anhand von Betriebsmodellen, ausgehend von der Regional- matrix, eine große Bedeutung. Mir drängt sich dabei die Frage auf, ob nicht der gleiche Zweck einfacher und möglicherweise auch zutreffender durch die Auswertung von Buchführungsergebnissen erreicht werden könnte.

RINTELEN: Unsere Ergebnisse ergänzen ja eigentlich die Buchführungser- gebnisse. Wir arbeiten mit der Buchführung, es laufen die Festkosten der Buchführungsergebnisse bei uns in die Matrix ein, und wir nehmen auch die Buchführung her, um unsere Ergebnisse auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Aber die Buchführung arbeitet mit 11 Buchführungsgebie- ten und das ist uns für die Agrarleitplanung zu grob. Unter diese Buch- führungsgebiete haben wir also unsere Kalkulationen gelegt - ich zeige Ihnen die Ergebnisse für Niederbayern hierzu (Erklärung anhand einer Graphik). Die Buchführungsergebnisse haben eine wesentlich geringere Streubreite als unsere Modellkalkulation. Das liegt einfach daran, daß die Betriebe mit Buchführung i.d.R. die besseren Betriebe sind und in den besseren Gebieten, und wir damit letztlich keine Aussagen darüber bekommen, wie es eigentlich mit der Landwirtschaft in den sehr ungün- stigen Standorten aussieht.

EGLOFF: Wie sollen Ergebnisse der Strukturmodelle in der Beratung Ver- wendung finden?

RINTELEN: Strukturmodelle sind nicht für Beratung, sondern als Informa- tion für Agrarpolitik gedacht.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

→ EICHELS GIFTLISTE Höhere Steuern auf Leitungswasser Kurzfassung Inhalt Inhalt Inhalt ... → EICHELS GIFTLISTE Höhere Steuern auf Leitungswasser Angesichts der

Tags zur layout- bzw.. Einführung in die Informatik für Hörer aller Fakultäten 1. datei.htm) –Andere Datei mit absoluter Adresse (file://...). –Anker in der gleichen Datei

Das wird bestimmt ein toller Tag und das Wetter scheint auch mitzuspielen.. Was hälst Du

Einführung in die Informatik für Hörer aller Fakultäten 1.. Puppe: Form & Darstellung von

Einführung in die Informatik für Hörer aller Fakultäten Prof.. Jürgen Wolff von

Î Die Digitalisierbarkeit aller Medien (Sprache, Bild usw.), ihre Integration im Computer und die allseitige Vernetzung lassen den Computer als ideales Medium erscheinen.

→ EICHELS GIFTLISTE Höhere Steuern auf Leitungswasser Kurzfassung Inhalt Inhalt Inhalt ... → EICHELS GIFTLISTE Höhere Steuern auf Leitungswasser Angesichts der

Einführung in die Informatik für Hörer aller Fakultäten 1. Puppe: Form & Darstellung von Informationen 54. Tags zur layout- bzw. datei.htm) –Andere Datei mit absoluter