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www.forstpraxis.de AFZ-DerWald 10/2019 65

Aktuell Aus der Forschung

Aus der Forschung

32. Tagung der Sektion Waldbau im DVFFA

Die Sektion Waldbau im Deutschen Verband Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) tagte am 10. und 11. September 2018 in Aigen-Schlägl in Oberöster- reich. Das Schwerpunktthema der Veranstaltung lautete: „Zielstärkennutzung – ein Modell für die Zukunft?“ Den Tagungsbericht fi nden Sie in AFZ-DerWald, Ausgabe 9/2019. Das Tagungsprogramm ist unter www.wald-und-holz.nrw.de/

ueber-uns/einrichtungen/waldbau-und-forstvermehrungsgut/ abrufbar. Unter der Rubrik „Aus der Forschung“ fi nden sich Kurzfassungen der Vorträge in

AFZ-DerWald 9 und 10/2019.

„QuerCon“ – Forschung zur Sicherung von Eichenwäldern

Verbundprojekt FOMOSY-KK: Verjüngungsdynamiken und Störungsregime

1) Institut für Waldbau und Waldschutz, Technische Universität Dresden, Tharandt

1) Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA), Abteilung Waldwachstum, Göttingen Andreas Mölder1

Das Projekt „QuerCon – Dauerhafte Sicherung der Habitatkontinuität von Eichenwäl- dern“ soll der forstlichen Praxis und dem Naturschutz Wege aufzeigen, wie sich der naturschutzfachliche Wert von Eichenwäldern dauerhaft erhalten lässt, ohne den öko- nomischen Erfolg der Eichenwirtschaft wesentlich zu beeinträchtigen. Hierzu wird im Zuständigkeitsbereich der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt) die zentrale Hypothese überprüft, dass sich die Habitatkontinuität von Eichenwäldern langfristig und auf größerer Fläche nur durch eine zielgerichtete waldbauliche Steuerung sichern lässt. Hierbei müssen die Ertragskraft der Eichenwirtschaft und die ökologischen Voraussetzungen für eine erfolg- reiche natürliche oder künstliche Verjüngung von Eichen berücksichtigt werden. Ebenso ist es erforderlich, Maßnahmen zum Erhalt von Habitatbäumen in den zu verjüngenden Beständen und in benachbarten Eichenbeständen einzubeziehen.

Zur Überprüfung dieser Hypothese werden im Einzelnen die Entstehung und Entwick- lung artenreicher Eichenwälder zurückverfolgt, Erfolgsfaktoren für die Verjüngung von Eiche in Eiche auf Inventurplots identifi ziert, naturschutzfachlich wirksame Nutzungs- verzichte quantifi ziert, Maßnahmenfolgen zur Erreichung bestimmter Waldentwicklungs- ziele abgeleitet sowie ihre Integration in die waldbauliche Planung eines Musterreviers

erprobt. Die im Rahmen des Projektes gewonnenen Erkenntnisse sollen in Managementkonzepte einfl ießen, die eine wesentliche Grundlage zur Ver- sachlichung der Diskussionen zwi- schen Waldeigentümern und Natur- schutzvertretern bilden können und die Suche nach tragfähigen Kompromis- sen erleichtern.

Mit diesem praxisorientierten For- schungsansatz will das von der Deut- schen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte QuerCon-Projekt dazu bei- tragen, sowohl die Leistungsfähigkeit

als auch die Habitatkontinuität artenreicher Eichenwälder nachhaltig zu gewährleisten.

Weiterführende Veröffentlichungen fi nden Sie auf der Internetseite www.nw-fva.de unter dem Stichwort „QuerCon“.

Vitaler Eichen-Habitatbaum in einem gemischten Eichen-Jungbe- stand, Unterer Solling bei Hardeg- sen, Niedersachsen.

Foto: Andreas Mölder

Jan Frederik Wilkens1, Sven Wagner1

Das übergeordnete Ziel des Verbundprojekts FOMOSY-KK ist die „Entwicklung eines Forstlichen Monitoring-Systems unter Berücksichtigung von Kohlenstoffspeicherung und Klimaanpassung“. Der hier vorgestellte Projektteil konzentriert sich auf die Un- tersuchung von (a) vorherrschenden Störungsregimen in ausgewählten Laubholz- Beständen der Rostocker Heide und (b) Verjüngungsdynamiken aller vorkommenden Gehölzarten in 24 gezäunten, experimentellen Lochhieben in jeweils zwei Rotbuchen- und Stieleichen-Altbeständen. Durch diesen zweiteiligen Forschungsansatz können Informationen über natürliche Störungen in Laubwäldern, namentlich kleinfl ächige Bestandeslücken, mit Daten über die Verjüngungsdynamik aus vergleichbar be- schaffenen experimentellen Lochhieben verknüpft werden. Das mittels landgestützter Lückeninventuren (vgl. [6]) erfasste Störungsregime kann anhand von Häufi gkeitsver- teilungen von Lückengrößen sowie deren Anteilsfl ächen beschrieben werden. Ent- sprechend bisheriger Ergebnisse der Erforschung naturnaher Wälder [3, 4, 5] zeigte sich auch in der vorgestellten Untersuchung, dass kleine Lücken (unter 100 m2) sehr häufi g vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass größere Lücken entstehen, sinkt mit zunehmender Lückengröße stark ab. Es wurden keine Lücken mit mehr als 600 m2 Flächengröße erfasst. An diesen Zwischenergebnissen orientieren sich die Größen (zwischen 50 und 600 m2) der experimentellen Lochhiebe. Die jährlich wiederholte Untersuchung der Verjüngung in diesen experimentellen Lochhieben konzentriert sich auf die Wirkung bestimmter Effekte der Krondendachöffnung (z. B. die kleinräumig stark variierte Verteilung von Strahlung und Vegetation) und der Bestandesstruktur (z. B. das Vorhandensein und die Distanz zu potenziellen Elternbäumen) auf die vollfl ä- chig erfassten, artspezifi schen Verjüngungsdichten und deren Entwicklung über einen Zeitraum von drei Jahren. Mithilfe von hemisphärischer Fotografi e (Fischaugenobjek- tiv) und erweiterten Vegetationsaufnahmen [2] konnten räumlich interpolierte Strah- lungs- und Vegetationskarten angefertigt werden. Mittels dieser und perspektivisch

weiterer, ebenfalls räumlich hoch aufgelöster Einfl ussfaktoren (z. B. Altholz-Wurzel- konkurrenz [1] und Elternbaumeffekte), sollen Modellansätze zur Dichteentwicklung und Zuwachsleistung der Verjüngung etabliert werden. Der Input dieses Teilprojektes für das eingangs erwähnte Monitoring-System wird dann (a) in der Empfehlung zu- sätzlicher Erfassungsmerkmale für Störungen und (b) in einer Einschätzung der zu erwartenden Verjüngungsdynamik auf Grundlage der FOMOSY-KK-Inventurdaten be- stehen.

Literaturverzeichnis

[1] AMMER, C.; WAGNER, S. (2005): An approach for modelling the mean fi ne-root biomass of Nor- way spruce stands. Trees, 19, 145-153. [2] BOLTE, A. (2006): Biomasse- und Elementvorräte der Bodenvegetation auf Flächen des forstlichen Umweltmonitorings in Rheinland-Pfalz (BZE, EU Level II).

Im Selbstverl. des Forschungszentrums Waldökosysteme der Univ. Göttingen. [3] BOTTERO, A.; GAR- BARINO, M.; DUKIC, V.; GOVEDA, Z.; LINGU, E.; NAGEL, T.A.; MOTTA, R. (2011): Gap-phase dynamics in the old-growth forest of Lom, Bosnia and Herzegovina. Silva fennica 45, 875-887. [4] MEYER, P.;

TABAKU, V.; VON LÜPKE, B. (2003): The structure of Albanian-beeches forests – derivations for a natural beech economy. Forestry Science Central Journal 122(1), 47-58. [5] RUGANI, T.; DIACI, J.;

HLADNIK, D. (2013): Gap dynamics and structure of two old-growth beech forest remnants in Slovenia.

PLOS One 8(1), e52641. [6] RUNKLE, J. R. (1992): Guidelines and sample protocol for sampling forest gaps. General Technical Report PNW-GTR-283. USDA Forest Service, Pacifi c Northwest Research Sration, Portland, OR.

Referenzen

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