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prägen die Atomsphäre in den Schulstuben

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I 013/2001 ERZ 4. Juli 2001 48C

Interpellation

2147 Küng-Marmet, Saanen (SVP)

Weitere Unterschriften: 10 Eingereicht am: 29.01.2001

Sinkendes Schulniveau bei Lehrtöchtern und Lehrlingen

Seit der Einführung des Schulmodells 6/3 werden unsere Kinder auch nach dem neuen Lehrplan unterrichtet. Der Unterricht ist geprägt von neuen Unterrichtsformen und den Kindern wird auf möglichst attraktive, ungezwungene Art und Weise der Unterricht schmackhaft gemacht. Gruppenarbeiten, Workshops etc. prägen die Atomsphäre in den Schulstuben. Eigentliche Ruhemomente, die die Kinder benötigen, um sich voll zu konzentrieren, sind grosse Seltenheiten.

Aus den Lehrbetrieben wird immer häufiger bemängelt, die heutigen Lehrtöchter und Lehrlinge seien der schulischen Grundbegriffe nicht mehr mächtig! Die Grundbedürfnisse nach der Absolvierung von neun Schuljahren sollten auch trotz attraktiven Unterrichtsformen gewährleistet bleiben. Rechnen (auch ohne Taschenrechner), Lesen und Schreiben müssen auch im Zeitalter des Computers zu unserem Lebenswerkzeug gehören.

Ich bitte den Regierungsrat um Beantwortung folgender Fragen:

1. Ist der Regierungsrat in dieser Sache schon bei der Lehrerschaft vorstellig geworden (speziell in den Realklassen)?

2. Was gedenkt der Regierungsrat gegen diese unerfreulichen Erscheinungen zu unternehmen?

3. Sind bei der neuen Lehrerbildung Verbesserungen für den Unterricht vorgesehen, damit unsere zukünftigen Lehrtöchter und Lehrlinge wieder mit den nötigen schulischen Grundbedürfnissen ins Berufsleben einsteigen können?

Antwort des Regierungsrates

Die Klage über ein sinkendes Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler aller Stufen ist weit verbreitet und wird seit Jahrzehnten immer wieder geäussert. Genauere Untersu- chungen zeigen jedoch, dass Klagen über schlechte schulische Qualifikationen weniger mit einem Niveauverlust in den Schulen selber als vor allem mit den gestiegenen Anforderungen und Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler erklärt werden müssen.

So zeigte ein Intelligenztestvergleich im deutschsprachigen Raum, dass das Leistungsniveau über die Generationen hinweg steigt. Hinweise auf einen Leistungszuwachs finden sich auch in Ergebnissen der pädagogischen Rekrutenprüfungen.

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Ein Vergleich der Rekruten von 1977 und 1989 zeigt, dass die Rekruten von 1989 deutlich besser lesen als diejenigen von 1977. In anderen Ländern werden ähnliche Erfahrungen und Beobachtungen gemacht. Internationale Vergleichsstudien zeigen im Übrigen, dass die Schweizer Schülerinnen und Schüler sehr gut abschneiden.

Trotz der beruhigenden Feststellung, dass die Leistungen insgesamt ansteigen, bleibt die Tatsache, dass Ausbildungsbetriebe und weiterführende Schulen immer wieder feststellen, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler ihren Anforderungen nicht genügt. Dieses Phänomen ist - wie erwähnt - dadurch zu erklären, dass die Anforderungen sowohl in der heutigen Berufswelt als auch in weiterführenden Schulen in den letzten Jahren stark angestiegen sind, so dass eine Diskrepanz entsteht zwischen dem, was Schülerinnen und Schüler mitbringen, und dem, was von ihnen verlangt wird. Weil die Zukunftsaussichten für Personen ohne Berufsausbildung schlechter geworden sind und deshalb praktisch alle eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II anstreben, hat es in einzelnen Berufen vermehrt schulisch schwächere Jugendliche, die früher zum Teil keine Ausbildung machten und nach der obligatorischen Schulzeit direkt in den Arbeitsmarkt integriert wurden.

Gleichzeitig sind die Lernbedingungen für viele Schülerinnen und Schüler schwieriger geworden (heutige Lebensweise, Medieneinflüsse, problematische Familienverhältnisse).

Die Erziehungsdirektion ist gewillt, dafür zu sorgen, dass die Übergänge von der Volksschule in die Berufsausbildungen möglichst harmonisch verlaufen. Dazu braucht es auch eine regelmässige Überprüfung des Grundauftrags der Volksschule. Die Erziehungsdirektion hat dies im Zusammenhang mit der Gesamtrevision der Bildungsgesetzgebung und den entsprechenden Änderungen bei den Schulstrukturen und bei den Lehrplänen und Lehrmitteln Mitte der 90er Jahre getan. Gleichzeitig werden die Kompetenzen der Lehrkräfte laufend durch individuelle und gemeinsame Fortbildungen verbessert. Da von Seiten der Berufsausbildungen besonders auf mangelnde Leistungen in Mathematik hingewiesen wird, sollen diese Rückmeldungen in Zukunft systematisch gesammelt und in geeigneter Form an die Schulen zurückgemeldet werden.

Vor dem Hintergrund dieser allgemeinen Überlegungen kann der Regierungsrat die Fragen der Interpellation wie folgt beantworten:

1. Die Erziehungsdirektion wird, wenn neue Bedürfnisse an die Volksschule herangetragen und von dieser aufgenommen werden sollen, nicht direkt bei der Lehrerschaft vorstellig. Die Erziehungsdirektion steuert die Ausbildung in den Volksschulen in erster Linie durch die Lehrerausbildung, die Lehrpläne und die Lehrmittel. Das Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler ist dann ein Thema im Rahmen der Aufsicht der Volksschulinspektorate über die Schulen. Die Schulinspektorate überprüfen allerdings nicht nur die Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch Kenntnisse und Fertigkeiten in den Bereichen Natur- Mensch-Mitwelt, Gestalten, Musik, Sport und Fremdsprachen sowie soziale Kompetenzen. So wird sichergestellt, dass in den Schulen eine umfassende Bildung vermittelt wird.

2. Wie bereits ausgeführt, passt die Erziehungsdirektion die Lehrpläne und Lehrmittel re- gelmässig den neuen Anforderungen an. 1999 wurde beispielsweise ein Pilotprojekt zum 9. Schuljahr gestartet, in welchem durch eine bessere Berücksichtigung der unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen der Schülerinnen und Schüler eine Steigerung der Motivation angestrebt wird. Das 9. Schuljahr soll zudem enger mit den nachfolgenden Berufslehren und weiterführenden Schulen verbunden und die Bedürfnisse der Abnehmerinstitutionen der Sekundarstufe II sollen vermehrt im Unterricht berücksichtigt werden.

Am 1. August 2001 startet mit den berufsvorbereitenden Schuljahren ein neues kanto- nales Brückenangebot für Volksschulabgängerinnen und -abgänger, die schulische Defizite aufweisen bezüglich der Anforderungen, die von Seiten der Berufsbildung

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gestellt werden. Mit diesem Angebot sollte es auch den leistungsschwächeren Jugendlichen möglich sein, eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II erfolgreich zu absolvieren.

3. Die neue Lehrerinnen- und Lehrerbildung setzt sich zum Ziel, die Lehrkräfte so

auszubilden, dass diese befähigt werden, den Jugendlichen diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, die sie für ihre weitere schulische und berufliche Bildung benötigen.

An den Grossen Rat

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