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A338 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 6½½9. Februar 2001
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ie Messlatte liegt hoch:Im vergangenen Jahr war der Passat das er- folgreichste Modell seiner Klasse in Europa. Obwohl die gut laufende Baureihe selbst in der immer schnelle- ren Modellfolge der Au- tomobilindustrie noch keineswegs als ange- staubt gelten kann, un- terzog Volkswagen sein Flaggschiff einer „Ge- neralüberholung“ mit zahlreichen Verbesse- rungen im Detail. Der neue Passat verfügt nach Angaben des Herstellers über 2 300 neue Teile, die das Fahrzeug nach dem jetzigen Stand der Technik optimieren sollen.
Auffallend sind die äuße- ren Veränderungen. Das aktu- elle Modell lässt sich unschwer an der neu gestalteten Front- partie erkennen, deren weiter nach vorn gezogener Kühler- grill teilweise verchromt ist.
Auch die Doppelscheinwerfer in Klarglasoptik verleihen dem Passat ein dynamischeres
„Gesicht“. Die Wiederentdek- kung des Chroms setzt sich an den Seitenpartien über die Fenstereinfassungen fort. Die
Gestaltung der Rückpartie passt sich gut in das neue Ge- samtbild ein.
VW belässt es indessen nicht allein bei einer opti- schen Auffrischung. Bei un-
veränderten Preisen gibt es Mehrwert. So ist neuerdings die Klimaanlage Bestandteil der Serienausstattung. Ande- re Automobilhersteller haben
diesen Schritt bereits bei Mo- dellen der kleineren Klassen vollzogen.
Im Trend der Zeit liegen auch die – natürlich chrom- eingefassten – Rundinstru- mente im Armaturenbrett.
Auf Wunsch können die Ar- maturen und Türverkleidun- gen des Passat mit Holzap- plikationen veredelt werden.
Auf ein weiteres Detail weist VW mit Blick auf die immer geringer werdenden Unter- schiede zur höchsten automo- bilen Klasse hin: „Mehr Kom- fort verspricht die neue Mit- telkonsole im Stile der Ober- klasse.“
Die eigentlichen Stärken des Passat dürften jedoch un- verändert bei dem üppigen Raumangebot und den ausge- zeichneten Motoren liegen.
Hier hat VW ebenfalls nach- gelegt und fünf der acht ange- botenen Motoren neu ins Pro- gramm genommen. Es gibt fünf Benziner und drei Turbo- diesel-Direkteinspritzer. Das Einstiegsmodell bei den Ben- zinern, die es mit vier, fünf oder sechs Zylindern gibt, hat 75 kW (102 PS). Das Spit- zenmodell liegt bei 142 kW (193 PS). Alle Benzinmotoren erfüllen nach Angaben von Volkswagen die Abgasnorm Euro 4.
Zwei neue Motoren bietet die Dieselbaureihe. Beide tra- gen die Bezeichnung 1,9 TDI und leisten 74 kW (102 PS) be- ziehungsweise 96 kW (130 PS).
Dennoch liegt der Durch- schnittsverbrauch der Diesel zwischen 5,4 und 5,8 Liter auf 100 Kilometer. VW will in 2001 weltweit 440 000 Passats aus europäischer Produktion absetzen. Josef Maus
VW Passat
Neue Generation ist optisch auffälliger
Mit zahlreichen Neuerungen schickt Volkswagen seinen Passat in die Konkurrenz um Marktanteile in der gehobenen Mittelklasse.
Technik
Neuer Auftritt: Der gründlich überarbeitete Passat mit neuem Kühlergrill und zahlreichen Verbesserungen im Detail. Fotos: VW
Abbiegen – Setzt ein Auto- fahrer den rechten Blinker und „gibt er zu erkennen“, dass er rechts abbiegen will (hier: durch langsameres Fahren), so kann der Au- tofahrer, der an der nicht vorfahrtsberechtigten Sei- tenstraße wartet, darauf vertrauen und haftet auch nicht teilweise, wenn der an sich vorfahrtsberechtig- te PKW seine Fahrt gera- deaus fortsetzt und des- halb mit dem einbiegen- den Wagen zusammen- stößt (Landgericht Kiel, Az.: 7 S 139/99).
Fahrtenbuch – Die Buß- geldstellen sind berechtigt, schon bei Geschwindig- keitsüberschreitungen von mehr als 20 km/h (hier:
27 km/h) für ein Jahr die Führung eines Fahrtenbu- ches zu verlangen, wenn der Halter den PKW nicht selbst gefahren hat und im Anhörungsbogen angibt, er
„könne und werde“ keine Angaben zu der Person ma- chen, die zu der fraglichen Zeit am Steuer gesessen hat (Verwaltungsgericht Ber- lin, Az.: 25 A 172/97).
Dachgepäckträger – Wer mit auf einem Dachgepäck- träger aufmontierten Fahr- rädern und vergleichsweise hoher Geschwindigkeit in eine Toreinfahrt fährt und dabei – weil er die Höhe der Durchfahrt überschätzt hat – neben den Fahrrä- dern auch das Dach des Wagens beschädigt, der hat wegen grober Fahrläs- sigkeit keinen Anspruch auf Schadensersatz aus der Vollkaskoversicherung (Amtsgericht Plettenberg, Az.: 1 C 53/98). WB
Kurz gefasst