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WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG IN EUROPA UND IHR EINFLUSS AUF UNTERNEHMENSSTRATEGIE UND FINANZPLANUNG (Kurzfassung) Vortrag Dkfm

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DIE POLITISCHE, SOZIALE ~~ WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG IN EUROPA UND IHR EINFLUSS AUF UNTERNEHMENSSTRATEGIE

UND FINANZPLANUNG (Kurzfassung)

Vortrag Dkfm. Dr. Franz DERDAK vor der Jahrestagung des Ver- bandes der Wirtschaftsingenieure der Technischen Hochschule in

Graz, a~ 14. Mai 1971

wenngleich Europas Bevölkerung am Ende dieses Jahrtausends von 20 auf knapp 13 %der Weltbevölkerung absinken wird, prognosti- ziert man ein so starkes Ansteigen des europäischen Brutto- nationalproduktes, daß der gegenwärtige Anteil am Welt-BNP von 43 %auch im Jahre 2000 gehalten werden sollte.

Die Harmonisierung und Integration wird über Blöcke hinweg wesentliche Fortschritte machen. Das Finden gemeinsamer euro- päischer Lösungen ist unerläßlich, wenn mit der Entwicklung der außereuropäischen Großmächte USA und Japan Schritt gehalten werden soll. Aus den zu erwartenden Entwicklungen lassen sich entsprechende unternehmenspolitische und finanzwirtschaf~liche

Konsequenzen ableiten.

Die bevölkerungspolitische und soziale Entwicklung, die Erhöhung der Volkseinkommen und die ständig steigenden Ansprüche der Men- schen führen in Europa zu einem noch größeren Markt. Europä- ische und außereuropäische Konkurrenten werden immer stärker und immer härter um diesen Markt kämpfen. Dem größeren Produk- tionsausstoß mit durch die Losgröße gesenkten Herstellkosten stehen steigende Distributionskosten und Werbebudgets sowie der Trend zur laufenden Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensschmä- lerung gegenüber. Der größere Markt erfordert neue Produktions- techniken, neue Vertriebswege, lieue Wege der Produktionsgestal- tung, der Preispolitik und der Finanzierungstechnik.

Der Markt europäischer Produzenten findet an den Grenzen dieses Kontinents keine Beschränkung und die Großkonkurrenten, die sich in Europa gegenüberstehen, treffen auch auf den außereuro-

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päischen Märkten unter Einschluß der Entwicklungsländer auf- einander. Der sich ständig vergrößernde Markt bedingt aber auch den Zusammenschluß zu immer größeren Unternehmenseinhei- ten und damit wachsender Kapitalbedürfnisse. Es werden nur jene überleben können, deren Unternehmensstrategie sich den künftigen Entwicklungen anpaßt und deren Managementmethoden die Vorteile des wachsenden europäischen Großmarktes auszu- nützen verstehen. wie derzeit die Amerikaner. wir werden daher unsere Strategien und unsere Managementmethoden unter beson- derer Beachtung der Führungsnachwuchsschulung vorerst an unse- ren außereuropäischen Konkurrenten orientieren müssen.

Einen ganz wesentlichen Einfluß auf Unternehmenspolitik und Finanzwirtschaft wird der technische Fortschritt ausüben.

Ständig steigende Kosten für Forschung und Entwicklung. ständig zunehmende Aufwendungen für die Sicherung fremder Patente und Lizenzen, zugleich aber immer kürzere wirtsch~ftlicheNutzungs-

zeiten der investierten Produktionsanlagen lassen ernsteste preispolitische und finanzwirtschaftliche Probleme entstehen.

Der zeitliche Unterschied zwischen der technischen Nutzungs- möglichkeit und der wirtschaftlich sinnvollen, d.h. durch Kon- kurrenzdruck möglichen Nutzungsdauer wird immer stärker aus- einanderklaffen und das Entwertungsrisiko steigen.

Auch der technische Fortschritt fordert den Trend zur Größe, da viele Verfahren, wie z.B. in der chemischen Industrie neben ihrer technischen vor allem eine sehr hochliegende wirtschaft- liche Untergrenze besitzen und daher der Planung eine Mindest- anlagengröße wirtschaftlich aUfzwingen.

Die Notwendigkeit und Möglichkeit zur Schaffung von Kapital wird wachsen. Immer schneller werden immer größer werdende Be- träge in ganz anderen Teilbereichen zur Verfügung stehen müssen.

sei es um neue Betriebe zu gründen. oder neue Verfahren zur Großanwendung zu bringen oder neue Märkte zu erkämpfen. Von sozialer Seite wird der Druck auf die betriebliche Altersver- sorgung und damit zur Bildung von Sozialkapital zunehmen.

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Den Banken wird es zufallen, die notwendige Mobilität des Geld- und Kapitalmarktes in seinen ~mmer mehr internationalen Dimensionen zu gewährleisten, zeitgemäßere Formen der Mobili- sation und Transformation des Geldes zu finden und zeitge- mäßere Kriterien für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit an-

zuwenden.

Aufgabe der Unternehmensführungen wird es sein, die gestei- gerte Mobilität des Kapitals, die sich im zunehmenden Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital niederschlagen wird, durch entsprechende moderne Finanzplanung hinsichtlich der Fristig- keit den Vorhaben optimal anzupassen und steuerpolitische Möglichkeiten weitgehend auszunutzen.

Eine optimale Finanzplanung ist aber nur dann möglich, wenn ihr eine durchdachte zukunftsorientierte Unternehmensstrategie mit optimaler Produktions- und Investitionsplan'Jng vorangeht, ansonsten sie zur Verwaltungshilfe absinkt. Leider mangelt es in Österreich weitgehend an unternehmensstrategischer Ziel- setzung unter Beachtung der künftigen Entwicklung.

Der Menschheit Schicksal ist in ihre Hand gegeben. In den·Pro- blemen kristallisieren sich auch jene Persönlichkeiten heraus.

von denen man Lösungen erwarten kann; Persönlichkeiten. von denen man nicht nur die handwerkliche Beherrschung der Anwen- dung einer Kosten-Nutzen-Analyse voraussetzt. sondern die auch befähigt sind. in Zusammenhängen und in die Zukunft denken zu können. Hier liegt auch die Chance für den Österreicher. der zumindest im letzteren Bereich eine angeborene Begabung mit- bringt.

Wir werden unsere Chance aber nur nützen können. wenn wir uns eifriger als bisher moderne Management-Methoden als Handwerks- zeug aneignen. Und wir und Europa werden nur dann eine Über- lebenschance nach 2000 besitzen. wenn wir uns die Freiheit des Individuums und die Freiheit des Geistes in einer ausgewogenen Demokratie bewahren können.

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