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Archiv "Randnotiz: Ist das der Wulff in uns?" (20.01.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 3

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20. Januar 2012 A 67

RANDNOTIZ

Heike Korzilius

Was haben Ärzte und der Bundes- präsident gemeinsam? Beide sind gesuchte Gesprächspartner, denen man gerne einen Gefallen tut. Im Fall von Christian Wulff sprangen dabei ein günstiger Hauskredit, gesponser- te Luxusurlaube und Luxusroben für die Gattin heraus. Die geballte Kritik an solcher „Nehmermentalität“ stößt bei Wulff auf Unverständnis. Er wolle nicht in einem Land Präsident sein,

in dem man sich von Freunden kein Geld leihen könne, sagte er im Fern- sehinterview mit ARD und ZDF. Dass man nicht mehr unabhängig ist, wenn man bei seinen Freunden mit 500 000 Euro in der Kreide steht oder in Urlaubsvillen residiert, die man sich selbst bei einem Präsiden- tengehalt nicht leisten kann, über- sieht er dabei. Solche Großherzigkeit von Freunden verpflichtet – und sei es nur zu ewiger Dankbarkeit.

Und die Ärztinnen und Ärzte? Die bekommen regelmäßig Besuch von 15 000 Pharmareferenten, die meist etwas mitbringen: Kulis, Notizblöcke, Arzneimittelmuster. Fortbildungsver- anstaltungen werden gesponsert, Einladungen zum Essen ausgespro- chen, Reisekosten übernommen, die Teilnahme an Anwendungsbeobach- tungen großzügig entlohnt. Das macht gewogen.

Doch wie der Bundespräsident empören sich auch viele Ärzte, wenn man ihnen unterstellt, sie seien in ihrem (Verschreibungs-)Verhalten nicht mehr unabhängig, wenn sie sich ständig beschenken lassen.

Wenn auch die meisten zugeben müssten, dass die Industrie kaum in eine Armada von Pharmareferenten investieren würde, wenn sie sich da- von nichts verspräche. Das Netzwerk MEZIS (Mein Essen zahl ich selbst) jedenfalls will Kolleginnen und Kolle- gen für dieses Problem sensibilisie- ren. Es zählt 295 Mitglieder.

Ist das der Wulff in uns?

Wichtige Dokumente wie etwa Fach- arzturkunden mussten bisher bei Vorlage einer Kopie amtlich be- glaubigt werden – eine Dienstleis- tung, die Geld kostet und den Gang zu einer Behörde erfordert. Ein ein- fach zu handhabendes elektroni- sches Verfahren, das in der Landes- ärztekammer Hessen entwickelt wur- de, macht diesen bürokratischen Aufwand jetzt überflüssig.

Bei dem fälschungssicheren Ver- fahren erhalten von der Landesärzte- kammer Hessen ausgestellte Doku- mente in der Fußzeile einen 2-D-Bar- code. Dieser kann bei Bedarf zu Prüfzwecken auf einer speziellen Webseite der Landesärztekammer (https://verify.laekh.de) per Tastatur oder über einen Scanner eingegeben werden. Durch die 64-stellige Zei- chenkette mit rund 10100 vorstellba- ren Zahlenkombinationen ist es Un- befugten unmöglich, ihn zu erraten.

AMTLICHE BEGLAUBIGUNGEN

Fälschungssichere Dokumente

Der Datenschutz ist damit gewähr- leistet. Auf der Homepage www.la ekh.de ist unter dem Link „Urkun- den-ID“ eine allgemeinverständliche

„Gebrauchsanweisung“ verfügbar.

Nach einer einjährigen Testphase sollen künftig nahezu alle Doku- mente aus der Weiterbildungsabtei- lung der Landesärztekammer mit einem solchen Barcode versehen werden. Dies bedeutet, dass die hessischen Ärzte für Kopien der neuen Urkunden keine Beglaubi- gungen mehr benötigen. Die Doku- mente können zudem nicht nur in Deutschland, sondern weltweit on- line über das Internet geprüft wer- den. Gemeinsam mit der Techni- schen Hochschule Mittelhessen entwickelt die Landesärztekammer Hessen derzeit eine entsprechende App für Smartphones, damit die Dokumente künftig noch einfacher verifiziert werden können. EB

Die Trägerorganisationen des Ge- meinsamen Bundesausschusses (G-BA) haben sich am 11. Januar über das Personaltableau für die Besetzung der G-BA-Spitzenposten

verständigt. Kassenärztliche Bun- desvereinigung, Deutsche Kranken- hausgesellschaft, GKV-Spitzenver- band und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung einigten sich wie erwartet auf Josef Hecken als unparteiischen Vorsitzenden des G-BA. Hecken ist derzeit Staatsse- kretär im Bundesministerium für GEMEINSAMER BUNDESAUSSCHUSS

Einigung über Spitzenposten

Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend. Von 2004 bis 2008 war He- cken Gesundheitsminister im Saar- land, von 2008 bis 2009 Präsident des Bundesversicherungsamtes. Er soll Dr. jur. Rainer Hess ablösen, dessen Amtszeit am 30. Juni endet.

Als weitere unparteiische Mitglie- der verständigte man sich auf den bisherigen Amtsinhaber Prof. Dr.

jur. Harald Deisler und auf Dr. med.

Regina Klakow-Franck, stellvertre- tende Hauptgeschäftsführerin der Bundesärztekammer.

Nach dem zum 1. Januar in Kraft getretenen GKV-Versorgungsstruk- turgesetz musste die Vorschlagsliste mit den Namen der Kandidaten bis zum 15. Januar dem Bundesgesund- heitsministerium vorgelegt werden.

Das Ministerium leitet die Vor- schläge an den Gesundheitsaus- schuss des Bundestages weiter.

Dieser kann mit Zweidrittelmehr- heit einem Vorschlag widerspre- chen, sofern er die Unabhängigkeit nicht gewährleistet sieht. TG Josef Hecken

wird Vorsitzen- der des Ge- meinsamen Bundesaus-

schusses.

Foto: dapd

A K T U E L L

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