kf;wo-.@— M£;r4w«eflfir‘?ü»;«‘
Das Sommerpalais. 2 I 9
®räben nach hollänöiicher Sitte umgeben. Bruce er5ählt, ber
Kai1'er wäre oft bei Schlüter gewefen unö habe auch {eine (Bruce’s)
DIan3eichnungen eingeiehen.(Es ift alfo wahrfcheinlich, öaß Schlüter an Deter’s eigenftem IDerl’e, öem Sommerpalais, Zlntheil hatte. (Ein Bericht ber fait'er:
[ich rufiifchen 21faöemie ber Hünfte von 1862 theilt mit, ber Kaifer habe.5chlüter „wie man tagt“ große Bauten aufgetragen, biefer aber nur ben Sommergarten uni) eine ®rotte barin vollenbet. lin;
3weifelhaft hanbelt es fid) um 8as je15t 5erftörte ®rottenhaus an ber fontanfa, einft einem ber eigenartig1'ten Schmucfbauten öes faiferlichen Sommergartens, von bem alte Stiche uns eine gute Doritellung geben. Diefe ®rotte finöet fich {chen auf bem Staötz plane bes ZZ. be Set: von 1717. (Es war ein Davillon bicht am
Canal mit einer berben Barocf:21rchiteftur, welche berjenigen füb=
beutfcher Künft1er fich am meiften näherte, eine Kuppel fait un;
mittelbar über öem würfelförmigen Bau, beffen Detail lebenbig, aber nicht eben von hervorragenöem IDerthe war?“)
Das heutige Sommerpalais aber wurbe vor 1717, al1em Zlnfcheine nach, in {einer fpäteren (ßeftalt nid)t begonnen. IDas in jer’s plan 3u fehen ift, ftimmt nicht mit ben fpäteren Bauten 5uz
fammen, von welchen {chen R. unb 3. Qttens in ihrer Aibeelding
van de nieuwe russ. Hoofe-Residentie en Zeestadt St. Petersburg einen ®runbri‘é geben: ein rechtwinflid) Ianggeftrecltes (ßebäube mit an einer £angfeite vorgegogenen Seitenrifaliten. peter erließ am 2. mm 1714 einen eigenhänöig gefchriebenen llfas,“”) welcher öem Stuffateur befahl, gmifchen ben oberen unb unteren Senftern öie Siguren 5u beiorgen, wie ber Baubirei’tor fie angeben merbe, unb bie ®eftmfe wie bie vorigen su machen. Die Dorhaustreppe tolle man aus (Eichenhols machen, ben Schranf unb bie IDenbel:treppe nach hollänöifcher ert nebft einer ®allerie gleichfalls von Gidl°“£l°ß— 3“ ber Küche folle man öie 1Dänbe mit Sliefcn be:
legen. IDer bieier Baubirel’tor, wer ber 5tul’fateur fei, tagt bie llrfunbe nicht, mahrfcheinlich ift jeboch mit (Erfterem Schlüter ge:
meint, benn auch biefer Bau ftanö unter Bruce‘s Überleitung.
Später erlitt er vielfache 21enberungen. Die eigenartige erchi=
teftur, bie er in ber mitte bes vorigen 3ahrhunberts hatte
(519.61), nr vielleicht sum Chei[ Schlüter 5u5uwciien— 3rgenö
.“=,;. ‚Sig.6x.KaiierlidzesSommerpalaisanSt.petersburg.mi;arüngfldze(Beftaltung.nachEruslot=50lolom.
\I\l744\anna/m.,Alain:I\|1fl‚N.i/.In"!uu‚.un401%;nun‚;.\(„en:/l))!”:.!I(”M:/«fir:\15.”I;U141‚”WI;;//U.t.„NG!una:„un::!!rioflü/„ßfffifo/MWUÜJWVFMPlH1nplr;hulnmu‚au„p„\;nfo...fl„nifnlvlfi.„”fllnfl$Unrn;fln;nr....mmllßunm/W/mmmnmllfninr} 911.th“flHhh\\\\\|\n\ulul|‚1L‚&\huuhuunnunlhlnlonnnua\\\\\\\\i\ \hhww%m..flfiwmwmmpmmmmmm\mn.ummmfiääfifl=\\.u„Wnflnvhüßuhhunhhhnuälnu\.niu‘i‘iä\“““"UÜIIIMI \\!!\\\\\\\h\ih=\Ea.\_kkr
&...» .$m.?.„::.3„=E:m„finr..$w€31=„=mr053929533H„=2a„.Ma—oä8.
222 Das winterpalais.
welche fichere E)anöhabe sur Beurtheilung öer frage bieten bie
formen aber nicht.
mehr ifi bies ber fall beim IDinterpalais ober vielmehr bei
jenem Dalais 2lprarin (fig. 62), welches feit 1754 vor öem Bau eines neuen IDinterpalais niebergerifien wurbe. 035 ift bie ueber;tragung öes am Berliner Schloß angeregten Baugeöanfens auf l’leinere Derhältnifie, ein im (Entwurf burchaus Schlüter’fchen Zln= _ fihauungen entiprechenbes 1Derf.
lel’ öiefe Daläfte finö längft verfchwunben unb haben öem öbeften Hlafficismus plaig gemacht. Den ruffifchen Haifern mochte
öie inbiviöuelle fecl‘e beutfche Barocffunft befonbers wenig behagt
haben; fie liebten öie ®leichmäßigfeit langer Säulenorbnungen uni) fenfterreihen, bas, was öie Hünftler in franfreich ben„BTeffiöorftil“ nennen.
?
lieber bie gefellfchaftliche Stellung Schlüter’s mifien wir wenig.
Sie mag äußerlich nidyt ungünftig gewe1'en fein, ba Kaifer peter öem beutfchen lfleifter feine ffheilnahme 5urvenbete. Zlber öiefer war von fchwacher (ßefunöheit, Ieibenö unö überln'irbet von ber Saft ber 65eichäfte; fo fchilöert ihn Bruce, ber wohl nicht wußte, bat} öie Berliner Sd)ulöen brohenö über {einem £ehrer unö befi'en familie lafteten. Schlüter‘s frau verfaufte in Berlin ihre fchönen unb loftbaren möbel, uni) war „um ein Spottgelb“, wie fie fagt.
Seit König friebrich IDilhelm I. herrfchte, war ber £ugus unmoöifch geworben! mu bcm (Erlös wollte fie fich nebfi ihrer familie nach Detersburg wenben. Der öem 21lter von 50 3ahren fich nähernbe meifier war in ber halbfertigen Staöt ohne E)eim, ausgeietgt bem unmirrfchen Klima, gefoltert fomohl von ben Sorgen um öie Seinen, wie um bas ®elingen feines räth1'elvollenlDerles.
(Es ift ein trauriges Schiclfal, welches beiöe ®egner aus ber großen Berliner Bau5eit traf; beiöe 5ahlten ben £eibenfchaften un?) öem bunflen Ürange ihres jahrhunöerts ihre Steuer. IDähz renö (Eofanöer {ich in franffurt a. zn. in bie Subelfüche einfi:hlofi, um ®olb 5u machen, vertiefte fich Schlüter in ben Deriuch, bas Pérpetuum mobile 511 erfinöenl (Es ift biefes (Enöe 5rveier be;