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Archiv "Labor und Diagnose" (03.07.1998)

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Sozialgeschichte

Lesenswert

Anna-Sabine Ernst: Die be- ste Prophylaxe ist der Sozialis- mus. Ärzte und medizinische Hochschullehrer in der SBZ/

DDR 1945 –1961, Waxmann Ver- lag, Münster, 1997, 441 Seiten, kartoniert, 59 DM

Sozialhistorische Darstel- lungen reduzieren nicht sel- ten das Lesevergnügen auf das absolute Minimum. Ganz anders verhält es sich glückli- cherweise bei diesem Buch.

Anna-Sabine Ernst hat sich mit der Profession der Ärzte in der SBZ/DDR bis 1961, dem Jahr des Mauerbaus, auseinandergesetzt. Die Be- schränkung auf den Zeitraum bis 1961 macht insofern Sinn, als bis dahin der Status der Ärzteschaft in der DDR we- sentlich vom Drohpotential einer medizinischen Unter- versorgung infolge Abwan- derung in den Westen be- stimmt war.

Dieser Umstand trug ent- scheidend dazu bei, daß es den Ärzten trotz der Zer- schlagung ihrer alten berufs- ständischen Organisation und der Eingliederung in den FDGB gelang, ein gehöriges Maß an Standesautonomie gegenüber staatlichen Inter- ventionsversuchen aufrecht- zuerhalten. Eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der so- genannten medizinischen In- telligenz, die Zuweisung be- stimmter Privilegien oder et- wa die Verleihung von Eh- rentiteln wie „Sanitätsrat“

und „Verdienter Arzt des Volkes“ schienen den staatli- chen Stellen nötig, um die Ärzteschaft für die Mitarbeit am sozialistischen Aufbau zu gewinnen. Auch bei der Ent- nazifizierung kam die Ärzte- schaft im Vergleich zu ande- ren Berufsgruppen äußerst glimpflich davon.

Intensiv beschäftigt sich die Autorin mit der Situation an den Medizinischen Fakul- täten, wo die staatlichen Ein- wirkungsversuche weitge- hend am Widerstand der mehrheitlich konservativen

Ordinarien, die weiterhin die Ausprägung des ärztlichen Berufsbildes bestimmten, zerschellten.

Anna-Sabine Ernst hat das von ihr recherchierte, außer- ordentlich reichhaltige Quel- lenmaterial zu einer überaus lesenswerten Darstellung ver- arbeitet. Interessant wäre eine Fortsetzung der Arbeit, die sich der Frage annimmt, ob und in welcher Form die mit dem Mauerbau veränderte Ausgangslage spürbare Ver- änderungen im Hinblick auf die Stellung der Ärzteschaft in der DDR nach sich zog.

Thomas Gerst, Köln

Sportmedizin

Umfassender Überblick

Karl-Hans-Arndt (Hrsg.):

Sportmedizin in der ärztlichen Praxis. Johann Ambrosius Barth Verlag, Hüthig GmbH, Heidel- berg, Leipzig, 1998, XII, 213 Sei- ten, 33 Abbildungen, 34 Tabel- len, gebunden,48 DM

Sporttreibende gehören zum festen Patientenstamm der Allgemeinmediziner und Internisten. Das Praxisbuch gibt in übersichtlicher Form Antworten auf die häufigsten Fragen und Problemstellun- gen, die sich dem Arzt stellen.

So beschäftigt sich das Buch mit der allgemeinen Bedeu- tung des Sporttreibens. Wei- tere Kapitel behandeln unter anderem die Beurteilung der Sporttauglichkeit, die sport- medizinische Betreuung so- wie Krankheits- und Verlet- zungsbilder. Wissenswertes für den Arzt stellen vor allem auch die Rechts- und Versi- cherungsfragen dar.

Die Autoren sind ausge- wiesene Sportmediziner und verfügen über langjährige Er- fahrungen bei der medizini- schen Betreuung innerhalb des Breiten-, Leistungs- und Rehabilitationssports. Sie ha- ben den „Facharzt für Sport- medizin“, den es nur in den neuen Bundesländern gibt.

Die Verfasser weisen darauf hin, daß seit Jahren Bestre-

bungen laufen, einen „Fach- arzt für Sportmedizin“ in die Approbationsordnung aufzu- nehmen. In den alten Bun- desländern wird bisher sei- tens des Deutschen Sportärz- tebundes die Zusatzbezeich- nung „Sportmedizin“ verge- ben.

Ursula Petersen, Frechen

Roman

Amüsant

Gerd Oberbeck: Der Kory- phäenkiller. Ein psychoanalyti- scher Roman, edition suhrkamp 2009, Suhrkamp Verlag, Frank- furt/Main, 1997, 308 Seiten, 22,80 DM

Molières „malade imagi- naire“ erlebt seine Wiederge- burt; jetzt begegnet er dem Leser in allen Schattierungen einer satirisch kommentierten Psychoanalyse bis zum Exzeß des selbstgemachten Psycho- pathen.

Der Autor, Professor an der Frankfurter Universitäts- klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, vereint in seinem „Roman“ al- le Aspekte der möglichen Irr- wege in seinem Metier, zunächst vom Patienten aus- gehend, dann aber auch den Therapeuten irgendwie errei- chend. Zwerchfellerschüt- ternd sind die Eingangserfah- rungen des Arztes geschildert.

Alsbald folgt ein Nachden- ken, wie die Grenzen zwi- schen einer seriösen Wissen- schaft und deren Mißbrauch

zu ziehen sind. Dabei be- kommt auch der gewissenhaf- te Psychoanalytiker seine Schwierigkeiten, zumal ihn berufsethische Postulate doch an seinen „Kunden“ binden, so sehr er auch dessen Vorstel- lungen im Grunde entlarvt.

Insgesamt legt Gerd Overbeck ein amüsantes an- sprechendes Buch vor. Der Schlußteil des Buches hätte allerdings etwas kürzer aus- fallen können.

Rudolf Clade, Bad Neuenahr

Labormedizin

Standardwerk

Lothar Thomas (Hrsg): La- bor und Diagnose.Indikationen und Bewertung von Laborbefun- den für die medizinische Diagno- stik, 5. Auflage, TH-Books Ver- lagsgesellschaft, Frankfurt/Main, 1998, 1568 Seiten, 320 Abbildun- gen, 860 Tabellen, 198 DM

Seit zwanzig Jahren gilt der Titel als Standardwerk für alle Ärzte, die täglich La- boruntersuchungen anord- nen und deren Ergebnisse in- terpretieren müssen. Mit der fünften Auflage, an der 112 Koautoren aus unterschiedli- chen Bereichen der medizini- schen Diagnostik beteiligt sind, hat sich der ursprüngli- che Umfang um den Faktor zehn erhöht – ein Zeugnis für die rasche Entwicklung der klinischen Chemie. Trotz der Fülle an „geballtem Wissen“

ist eine Orientierung leicht möglich, da die einzelnen La- boruntersuchungen nach den Gesichtspunkten Indikation, Bestimmungsmethode, Un- tersuchungsmaterial, Refe- renzbereich, Bewertung, Hin- weise und Störungen sowie Pathophysiologie und Litera- tur gegliedert sind. Von großem Nutzen ist die Bewer- tung der einzelnen Laborpa- rameter bei verschiedenen Erkrankungen und bei beste- hender Arzneimitteltherapie:

Diese Kapitel bieten Hinwei- se, die sich unmittelbar am Krankenbett oder in der Pra- xis umsetzen lassen.

Vera Zylka-Menhorn, Köln A-1702 (10) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 27, 3. Juli 1998

S P E K T R U M BÜCHER

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