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Archiv "Wirkung des C-Peptids bei Diabetes: Vom Abfallprodukt zum Medikament" (10.10.1997)

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Wirkung des C-Peptids bei Diabetes

Vom Abfallprodukt zum Medikament

leich zwei verblüffende Schlußfolgerungen ha- ben US-Wissenschaftler jetzt aus Versuchen an einem Tiermodell des menschlichen Typ-I-Dia- betes gezogen. Zum einen hat die Gruppe um Yasuo Ido von der Washington-Universität (St. Louis) festgestellt, daß Injektionen des „C-Peptides“, das seit über 30 Jahren als funktionsloser Überrest der Insulin-Synthese gilt, bei Ratten diabetes-typische Funktionsstörungen von Ner- ven und Blutgefäßen normalisieren. Zum zweiten scheint diese Wirkung des C-Peptids nicht, wie bei Proteinen üb- lich, an eine exakt definierte Form des Moleküls gebun- den zu sein (Science 1997; 277: 563–566). Bei Gesunden ist das C-Peptid ein ständiger Begleiter des Insulins, das im Pankreas aus dem inaktiven Proinsulin herausge- schnitten wird. Letztlich wird es aber zusammen mit dem resultierenden „reifen“ Insulin ins Blut sezerniert.

a das C-Peptid den Glukosespiegel nicht verän- dert, wird es derzeit aus allen synthetischen Insu- linen herausgereinigt. Schwedischen Ärzten war Anfang der 90er Jahre der Verdacht gekommen, daß das Fragment mehr als nur biologischer Abfall sein könnte.

Nachdem kleinere Mengen bei Diabetikern allerdings keine klare Wirkung zeigten, hatte ein Insulin-Hersteller die Studie in Auftrag gegeben. Die Forscher haben Rat- ten ein Gemisch aus Insulin und sehr hohen Dosen des menschlichen C-Peptids injiziert. Daraufhin normalisier- te sich die Nervenleitgeschwindigkeit. Gleichzeitig ver- ringerte sich der Durchtritt von Albumin durch die Wän- de der Blutgefäße um 63 bis 70 Prozent. Beide Störungen galten bislang als Folge der Hyperglykämie. Dem wider- spricht jedoch, daß das C-Peptid die Blutglukosewerte nicht beeinflußte. Der verblüffende Fund rechtfertigt nach Meinung der Autoren nun auch Tests an Menschen.

ie hoffen, daß die zusätzliche Gabe des C-Peptids Diabetes-Spätkomplikationen verzögern könnte.

Kommentatoren halten diese Hoffnung für ver- früht: Da die Versuchstiere selbst kein Insulin und C- Peptid mehr produzierten, können sie nur als Modell des Typ-I-Diabetes gelten. Und obwohl Typ-II-Diabetiker eher zuviel Insulin – und damit auch C-Peptid – als zuwe- nig aufweisen, sind sie vor den Spätkomplikationen kei- neswegs geschützt. Rätselhaft ist bislang auch, wie das C- Peptid wirkt. Bislang fügt es sich nicht in die herkömmli- che Vorstellung, nach der Hormone wie „Schlüssel“ in das „Schloß“ eines Rezeptors passen müssen. Falls es ei- nen Rezeptor für das C-Peptid gibt, bietet er zumindest einen ungewöhnlich großen Spielraum: Synthetisch her- gestellte Varianten des Proteins waren nicht minder wirk- sam, wenn seine Bausteine in umgekehrter Reihenfolge

aneinandergefügt waren. Klaus Koch

A-2596

S P E K T R U M AKUT

G

S D

(4) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 41, 10. Oktober 1997

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