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73 (1),S.44–451985BibTEX: ¨OsterreichischeZeitschriftf¨urVermessungswesenundPhotogrammetrie Vogelweiderstraße44/15,8010Graz FranzAllmer DiegeschichtlicheEntwicklungdesVermessungsstudiumsinGraz

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Paper-ID: VGI 198503

Die geschichtliche Entwicklung des Vermessungsstudiums in Graz

Franz Allmer

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Vogelweiderstraße 44/15, 8010 Graz

Osterreichische Zeitschrift f ¨ur Vermessungswesen und Photogrammetrie ¨ 73 (1), S.

44–45 1985

BibTEX:

@ARTICLE{Allmer_VGI_198503,

Title = {Die geschichtliche Entwicklung des Vermessungsstudiums in Graz}, Author = {Allmer, Franz},

Journal = {{\"O}sterreichische Zeitschrift f{\"u}r Vermessungswesen und Photogrammetrie},

Pages = {44--45}, Number = {1}, Year = {1985}, Volume = {73}

}

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44 _______ZO_N__u�h 73. Jahrgang/1985/Heft 1

Die geschichtliche Entwicklung des Vermessungsstudiums in Graz

Von F. Allmer

Der große Freund und Gönner der Steiermark und seiner Bewohner, Erzherzog Johann (1782-1859), gründete am 26. November 1811 das Joanneum in Graz, das den Beginn des technischen Hochschulstudiums signalisierte. Der Aufbruch in das Maschinenzeitalter hatte Europa erfaßt. Jetzt lag es an den Menschen, die Zeichen der Zeit richtig zu deuten und die Fol­

gerungen daraus zu ziehen.

Technische Mathematik, Praktische Geometrie und Mechanik waren die Lehrfächer, die dem heranwachsenden Techniker das Rüstzeug gaben, um Fabriken, Eisenbahnen, Hoch­

seeschiffe usw. bauen zu können.

Prof. Friedrci h Harfner (1811-1877), Prof. Josef Herr (1819-1884) und Prof.Josef Wast/er(1831-1899) waren die ersten Hochschullehrer in Graz, die den Studenten die Prakti­

sche Geometrie mit Situationszeichnen bzw. geodätischem Zeichnen nahebrachten.

Die Umwandlung des Joanneums in die „Landwirtschaftliche Technische Hochschule am Joanneum zu Graz" erfolgte mit dem Studienjahr 1865/66. Gleichzeitig wurde ein einjähri­

ger Curs für Geometer und Wiesenbaumeister" installiert. Eine Notwendigkeit für diesen Be­

rufszweig ergab sich aus der Anlegung des stabilen Katasters in der damaligen Monarchie, der

fast 50 Millionen exakt vermessene Parzellen umfaßte. Dieser grandiose Grundsteuerkataster

mußte von Fachleuten betreut und fortgeführt werden. Auch der Eisenbahnbau bedurfte exak­

ter Vermessungen, und die Schienenstränge verdichteten sich zusehends über den ganzen Kontinent. Die Flußschiffahrt brauchte Gewässerregulierungen, Kanalsysteme und Hafenan­

lagen. Der Ruf nach gut ausgebildeten Geometern konnte nicht überhört werden.

1874 wurde die landeseigene steirische Hochschule dem Staate übereignet. Graz als Hochschul- und Universitätsstadt war stets ein Bildungspfeiler im Südosten des deutschspra­

chigen Raumes. Am 12. Dezember 1888 wurde vom Kaiser Franz Joseph I. der monumentale Neubau in der Rechbauerstraße 1 2 feierlich eröffnet. Dieser Tag wurde als „leuchtender Eh­

rentag von Graz" in der Chronik festgehalten.

Der Neubau wurde mit vier Fakultäten und zwei Spezialkursen für 300 Studenten ausge­

legt. Heute sind es zirka 5000 Studenten.

Im Jahre 1896 wurden die legistischen Maßnahmen verlautbart, wonach ein zweijähri­

ger Vermessungskursus zur Heranbildung von Vermessungs-Geometern genehmigt wurde.

Diese Einrichtung bewährte sich an den österreichischen Technischen Hochschulen. In den folgenden dreißig Jahren bis 1926 wurden in Graz fast 1000 Vermessungs-Geometer ausge­

bildet, was einen Jahresdurchschnitt von 32,2 Absolventen ergibt.

Im Frühjahr 1901 wurde eine Aufwertung des technischen Studiums gegenüber dem Universitätsstudium erfüllt, indem auch der Grad eines Doktors der technischen Wissenschaf­

ten kraft Gesetz möglich wurde. Der erste Dr. techn. in der damaligen k. u. k. Monarchie war der 187 4 in Leoben geborene Hans Löschner, der im November 1901 diesen akademischen Grad an der Technischen Hochschule in Graz erwarb. Sein Dissertationsthema war ein geodäti­

sches. Der gesetzliche Schutz der Standesbezeichnung Ingenieur beruhte für Absolventen der Technischen Hochschule auf der kaiserlichen Verordnung vom März 1917.

Nach dem Ersten Weltkrieg erforderte die rasante Entwicklung auf allen technischen

Gebieten eine Verlängerung und Vertiefung aller Sparten des Hochschulstudiums. Von 1926 bis 1940 wurde das Studium der Geodäsie auf, sechs Semester ausgedehnt. Ungefähr 175Ab­

solventen verließen in diesem Zeitraum von 1 4 Jahren die Technische Hochschule Graz als Geodäten; das entsprach einem jährlichen Durchschnitt von 12,5 Absolventen, wobei erst­

mals 1 937 zwei weibliche Geodäten die Zierde der Geodäsie waren.

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ÖZIVuPh 73. Ja�r$ang/1985/Heft 1 45 Im Feber 1939 wurde aus Einsparungsgründen infolge militärischer Aktionen das Geo­

däsie-Vollstudium an der Technischen Hochschule in Graz eingestellt. Im Sommer 1949 ab­

solvierte der erste Kandidat' nach dem zweiten Weltkrieg das Studium des Vermessungswe­

sen, das 1 945 im vollen Umfang wieder aufgenommen worden war. Der Jahresdurchschnitt der Geodäsie-Absolventen sank von 1949 bis 1983 von vorher 12,5 auf 9,7 Absolventen ab.

Vom Anbeginn des Vermessungsstudiums bis 1930 wurde die Ausbildung der Geome­

ter, bzw. der Geodäten von einer einzigen Lehrkanzel bewältigt. Von 1930 bis 1968 waren es zwei Lehrkanzeln, „Niedere" und „Höhere Geodäsie", die für eine gediegene Ausbildung sorg­

ten. Ab 1968 waren es drei und ab 1971 vier Geodäsie-Lehrkanzeln.

Zum Gedenken an den Gründer der Technischen Hochschule in Graz wurde 1975 die

Technische Hochschule aus legistischen Gründen in eine Technische Universität umgewan­

delt und ab 1976 Erzherzog-Johann-Universität benannt.

Zum Abschluß sei es gestattet, nicht nur auf die Bewährung der Grazer Geodäsie-Ab­

solventen auf allen Kontinenten hinzuweisen, sondern auch der akademischen Lehrerzu ge­

denken, die die.Grazer Geodäsie zu internationalem Ansehen emporgeführt haben.

Besonders verheißungsvoll ist es, wenn ehemalige Absolventen derselben Hochschule nach Jahren strengster Arbeit und Forschung als akademische Lehrer in ihre Erzherzog­

Johann-Universität zurückkehren. Ihre Namen mögen den Nachkommenden unvergessen bleiben: Eckart Undinger, Karl Hubeny, Karl Rinner, Helmut Moritz, Günter Sehe/fing, Hans Sünkef und Gerhard Brandstätter.

Es kann auch der Entwicklung der zukünftigen Geodäsie optimistisch entgegengese­

hen werden, so lange die grüne Steiermark solch erlesene Männer hervorgebracht hat und si­

cherlich noch hervorbringen wird.

$ srAEDTLER

mars.pL01:

I H R PART N E R , WENN E S UM ZUBEHÖR G E H T

WERKZEUGAUFNAHMEN , Z E I CHEN S P I TZEN , GASDRUCK­

M I N EN , F A S E R S C H R E I B E R , T I NTENKUG E L S C H R E I BE R ,

LI EFERUNG ÜBER DEN FACHHANDEL FÜR BÜROBEDARF

-$-srÄEÖTLER

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1211 WIEN, MOHLSCHOTTELG/.\SSE 49

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