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Neue Angebote und Aktionen in Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen für Kinder

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Academic year: 2022

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Karin Müller Stadtbücherei Bregenz

Filiale Vorkloster Rheinstraße 53

6900 Bregenz

Neue Angebote und Aktionen in Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen für Kinder

Praxisbericht im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für Bibliothekarinnen und Bibliothekare

Lehrgang HA 1

Bregenz, 20. Juli 2019

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Abstract

Der vorliegende Praxisbericht gibt einen Überblick über bereits stattgefundene Aktionen und Projekte, die ich in verschiedenen Bildungseinrichtungen durchgeführt habe. Diese wurden zum Teil, wenn es in den Räumlichkeiten der Bücherei möglich war, auch dort veranstaltet.

Dieser Praxisbericht ist mit mehreren Abbildungen versehen, die zu einem besseren Verständ- nis der Projekte/Aktionen beitragen sollen.

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Inhaltsverzeichnis

Abstract ... 2

Abbildungsverzeichnis ... 4

Einleitung ... 5

Stadtbücherei Bregenz – Filiale Vorkloster ... 6

Geschichte der Filiale Vorkloster ... 6

Zahlen und Fakten ... 6

Suche nach Kooperationspartnern ... 8

Aktionen und Projekte in der Bücherei ... 9

Bilderbuchkino ... 9

Bibliotheksführerschein/spielerische Bibliothekseinführung ... 9

Aktionen/Projekte außerhalb der Bücherei ... 10

Erster Vorarlberger Lesetag 2018 in der VS Rieden ... 10

"Eins, zwei oder drei Quiz“ ... 10

Kamishibai: „Die Gripspillen“ und Bücherquiz ... 12

Zweiter Vorarlberger Lesetag 2019 in der VS Rieden und der VS Schendlingen ... 13

Bodenbild: „Die kleine Hexe“ für die ersten Klassen ... 13

Schattentheater für die zweiten Klassen der VS Rieden und VS Schendlingen ... 14

Escape Room für die vierten Klassen VS Rieden ... 16

Projekte in der Schülerbetreuung ... 19

Vorlesebingo und Büchermemory ... 19

Basteln mit alten Büchern ... 19

Schnitzeljagd ... 20

Experimente ... 20

Schlussworte ... 21

Literaturverzeichnis ... 22

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Abbildungsverzeichnis

1. Abbildung 1: Büchertürme ... 11

2. Abbildung 2: „Eins, zwei oder drei Quiz“ – PowerPoint Präsentation ... 11

3. Abbildung 3: Bodenbild „Die kleine Hexe“ ... 14

4. Abbildung 4: Buchstaben für das Buchstabenquiz ... 15

5. Abbildung 5: Rätsel für den Escape Room ... 18

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Einleitung

Nachdem ich in der ersten Ausbildungswoche in Strobl von anderen Teilnehmern erfahren habe, was sie alles in ihrer Bücherei veranstalten, habe ich mir reiflich überlegt, was man in unserer Bücherei verbessern könnte. Dabei fiel mir auf, dass es bei unseren Schulklassen- und Kindergartengruppenbesuchen nur um das Ausleihen der Medien ging. Es ist von unserer Seite seit langem nicht mehr aktiv auf Schulen zugegangen worden und noch nie wurden Aktionen wie z.B. Bibliotheksführerschein, Bibliothekseinführung, Bilderbuchkino, Vorlesen mit einem Kamishibai usw. angeboten. Da die meisten Schulen in der Umgebung mittlerweile selbst über eine Schulbibliothek verfügen, besuchen immer weniger Schulklassen die öffentliche Biblio- thek. Ich möchte nun mit verschiedenen Projekten wieder vermehrt Schulklassen und Kinder- gartengruppen zu einem Besuch zu uns bewegen, um den Kindern auf spielerische Weise die Bücherei näher zu bringen. Außerdem möchte ich auch verschiedene Bildungseinrichtungen besuchen, um wieder auf uns, die Bibliothek, aufmerksam zu machen und sie wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.

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Stadtbücherei Bregenz – Filiale Vorkloster

Geschichte der Filiale Vorkloster

„Am 1. April 1994 wurde von der Landeshauptstadt Bregenz die ehemalige AK-Bibliothek im Gewerkschaftshaus übernommen. Für die politisch Verantwortlichen stellte diese Übernahme einen wichtigen kulturpolitischen Auftrag dar. Durch den bevorstehenden Abbruch des Ge- werkschaftshauses musste eine Lösung gefunden werden, die den damals modernen biblio- thekstechnischen Anforderungen entsprach. Die Bücherei übersiedelte in das neue Geschäfts- zentrum Rheinstraße 53. In neuen und größeren Räumen war es endlich möglich, in Büchern nachzuschlagen, Texte zu kopieren und in Ruhe Bücher anzulesen und auszuwählen. Die Um- stellung auf EDV war soweit gediehen, dass ab 2. Jänner 1997 die Ausleihe über den Computer erfolgen konnte.1

Zahlen und Fakten

Die Stadt Bregenz hat ungefähr 30.000 Einwohner. Die Hauptbücherei liegt im Zentrum von Bregenz und verfügt über ca. 50.000 Medien. Bregenz besteht aus zwei Ortsteilen und drei Katastralgemeinden. Der Ortsteil Bregenz ist eingeteilt in die zwei Katastralgemeinden Bre- genz und Rieden. Rieden wiederum in die Orte Schendlingen, Vorkloster, Feldmoos und Dorf Rieden. Die Abhänge des Pfänders und Gebhardsbergs bilden die dritte Katastralgemeinde.

Unsere Zweigstelle ist im Vorkloster. Die Einwohnerzahl dieses Einzugsgebietes beträgt ca.

7.200 Einwohner. Die Filiale verfügt über ca. 24.000 Medien und befindet sich eher abgeschie- den im Parterre eines Hauskomplexes in dem Wohnungen, das AKS und eine Eisdiele unterge- bracht sind. In der näheren Umgebung ist eine Volksschule, eine Mittelschule, drei Kindergär- ten, eine Berufsschule sowie ein neu gebauter Schulcampus, der eine Volksschule sowie eine Mittelschule beherbergt.

1Vorarlberger Nachrichten - Beilage: Bregenzer Blättle, Ausgabe 45 vom 7. November 1996

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Medienbestand

Bestand Entlehnungen

Kinder- und Jugendliteratur 8.284 25.986

Belletristik 4.830 9.658

Sachbücher 4.306 4.125

Zeitungs- und Zeitschriften Abos 24/595 2.588

Summe der Printmedien 17.444 42.357

Hörbuch-CDs 1.046 6.905

Musik-CDs 1.323 1.784

Daten-CDs, DVDs 3.819 17.170

Summe der AV-Medien 6.222 25.942

Summe der Medien 23.666 68.299

Benutzer Weiblich Männlich Summe

Kinder unter 14 151 131 282

Jugendliche 14 – 17 43 37 80

Erwachsene ab 18 347 80 427

Summe (Personen) 541 248 789

Institutionen 54

Gesamtsumme 843

Besucherinnen/Besucher

Summe 25.787

Benutzer: Jahresleserinnen/Jahresleser (mindestens eine Ausleihe im Berichtsjahr) Besucherinnen/Besucher: Summe der Bibliotheks- und Veranstaltungsbesucher

Anhand dieser Zahlen lässt sich sehr gut feststellen, welche Medien wenig ausgeliehen werden (Sachbuchbestand), und welcher Bereich in unserer Bibliothek häufig genutzt wird (Kinder- und Jugendliteratur). Auch AV-Medien und Zeitschriften haben einen hohen Umsatz (dabei spielt die verkürzte Ausleihdauer von zwei Wochen eine Rolle).

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Suche nach Kooperationspartnern

Auf der Suche nach Kooperationspartnern habe ich mich für die Volksschule Rieden entschie- den. Da diese Schule seit 2015 über eine eigene Schulbibliothek verfügt, ging der Besuch von Schulklassen zurück. 2016 besuchte keine Klasse mehr die öffentliche Bücherei. Hierzu suchte ich das Gespräch mit einigen LehrerInnen, der Direktorin sowie der Leiterin der dazugehörigen Schüler- und Hausaufgabenbetreuung. Zwei Lehrpersonen versprachen mir, die Bibliothek auf- zusuchen. Die Direktorin sowie die Leiterin der Schülerbetreuung waren von meinem Vor- schlag, einmal im Monat die Betreuungseinrichtung zu besuchen und verschiedene Projekte zu machen, ebenfalls einverstanden. Ich hatte mich hierbei für eine Zielgruppe von den dritten bzw. vierten Klassen entschieden. Seit September 2018 haben wir auch Kooperationen mit allen städtischen Kindergärten. Da die Stadt Bregenz angeboten hat, für alle Kinder, die das letzte Kindergartenjahr besuchen, die Kosten für eine Jahresgebühr in der Bibliothek zu übernehmen, hat sich auch in diesem Bereich einiges getan. Durch dieses Angebot kommen nun nicht nur die benachbarten Kindergärten, sondern auch diejenigen, die sich etwas weiter entfernt befin- den. Daraufhin haben wir mit dem Bibliotheksführerschein, die spielerische Einführung in die Vielfalt unserer Medien und das Vorlesen mithilfe des Kamishibai begonnen.

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Aktionen und Projekte in der Bücherei

Bilderbuchkino

Ich konnte innerhalb kürzester Zeit meinen Abteilungsleiter davon überzeugen, dass es sinnvoll wäre, einen Beamer und eine Leinwand speziell für die Bibliothek anzukaufen, anstatt sich diesen immer von der städtischen Informatik auszuleihen. Kurz vor Ostern starteten wir zum ersten Mal mit einem Bilderbuchkino. Dazu habe ich im Internet recherchiert und mich für das Bilderbuchkino: „Der Ostermann“ aus dem Carlsen-Verlag2 entschieden. Nachdem ich die kos- tenlose PDF-Datei heruntergeladen hatte, musste ich nur noch ein bisschen experimentieren, um es in eine PowerPoint-Präsentation umzuwandeln. Wie in einem echten Kino wollte ich auch unbedingt Popcorn und Saft anbieten. Da die Kinder diese neue Art von Vorlesen nicht kannten, hörten sich alle gespannt die Geschichte an.

Bibliotheksführerschein/spielerische Bibliothekseinführung

Da sich die Stadt Bregenz bereit erklärt hat, für jedes Kindergartenkind, das bald in die Schule kommen wird, eine Jahresgebühr in der Bibliothek zu zahlen, besucht unsere Filiale nun alle städtischen Kindergärten. Dadurch hat sich die Einführung des Bibliotheksführerscheins und die spielerische Bibliothekseinführung etabliert. Bei jedem Besuch bekommen die Kinder einen Stempel in ihren Führerschein und müssen kleine Aufgaben lösen.

Hierzu wurden verschiedene Gegenstände (z.B. Zahnbürste, Sonnencreme, Kleiderbügel) in der Bücherei versteckt, die nicht in eine Bibliothek gehören. Natürlich wurden die Sachen in- nerhalb kürzester Zeit gefunden und jedes Kind bekam einen Stempel in seinen Führerschein.

Ich habe auch aus ausgewählten Büchern einen großen Bücherstapel gemacht. Den Kindern wurden Gegenstände bereitgestellt, die sich mit dem entsprechenden Buch assoziieren mussten (z.B. Ein Kind bekam eine Stoffgiraffe und musste im Bücherstapel ein Sachbilderbuch über Giraffen finden).

Den Kindern wurden die verschiedenen Medien vorgestellt und genau erklärt, wie die Ausleihe funktioniert und wie man die Bücher aus der Bücherei behandelt. Zum Schluss jedes Besuches wurde ihnen mithilfe des Kamishibai verschiedene Geschichten vorgelesen.

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Aktionen/Projekte außerhalb der Bücherei

Erster Vorarlberger Lesetag 2018 in der VS Rieden

In Vorarlberg findet jedes Jahr zwischen Ende März und Anfang April der Vorarlberger Lesetag statt. Bisher hat sich die Bücherei nicht daran beteiligt. Ich hatte vor, dies zu ändern. Deshalb beschloss ich, gerade an diesem Tag, der ja eigentlich genau der passendste Tag für eine öffent- liche Bibliothek ist, aktiv zu werden. Ich rief die Direktorin der VS Rieden an und machte ihr den Vorschlag, die Schule an diesem Tag zu besuchen und für die dritten und vierten Klassen etwas vorzubereiten. Sie sprach mit den betreffenden Lehrpersonen, die einverstanden waren und so startete zum Ersten Mal das Projekt: „Vorarlberger Lesetag“! Als ich im Internet nach geeigneten Ideen stöberte, stieß ich gleich auf dem Leseportal des BVÖ3 auf einen Veranstal- tungsvorschlag, den ich sofort ausprobieren wollte.

Eins, zwei oder drei Quiz

Für die vierten Klassen bereitete ich ein „Eins, zwei oder drei Bücherquiz“ vor. Dies funktio- niert so ähnlich wie das berühmte Kinderquiz, dass auch im Fernsehen ausgestrahlt wird. Bei meinem Quiz wurden Fragen, nicht über allgemeine Themen, sondern ausschließlich um be- rühmte Kinderbücher gestellt. Ich begann damit, dass ich eine PowerPoint-Präsentation gestal- tete, die mittels Beamer auf die Wand projiziert wurde. Als erstes erschien eine Frage und dann kamen drei verschiedene Antwortmöglichkeiten. Diese waren in den drei Farben Grün, Rot und Blau hinterlegt. Ich habe auch markante Filmausschnitte (z.B. aus Astrid Lindgrens Verfilmung

„Ronja Räubertochter“, oder auch bekannte Lieder z.B. „Probier`s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Dschungelbuch) in das Quiz mit eingebaut. Im Anschluss habe ich drei Büchertürme ge- bastelt. Hierzu wurden in alte Bücher Löcher gebohrt und diese auf Eisenstangen gesteckt. Ganz oben auf den Türmen wurde ein kleiner Eimer angebracht. Dieser, sowie die Türme selbst, wurden in den Farben Grün, Rot und Blau angemalt. Als Dekoration dienten noch kleine, selbst- gebastelte Büchermäuse. Da uns die Schulbibliothek der VS Rieden als Veranstaltungsort zur Verfügung stand konnten wir in Ruhe alles vorbereiten.

3BVÖ Leseportal: https://www.wirlesen.org/idee/1-2-oder-3

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Im Vorfeld haben meine Arbeitskollegin und ich am Boden drei große Felder mit farbigem Klebeband (Grün, Rot und Blau) angebracht und die PowerPoint Präsentation einmal von vorne bis hinten durchgetestet. Die Schüler einer Klasse wurden in drei Gruppen geteilt (Gruppe Grün, Gruppe Rot und Gruppe Blau). Als Erkennungszeichen bekam jedes Kind ein Stück far- biges Klebeband mit der jeweiligen Farbe auf das T-Shirt geklebt. Wir haben natürlich darauf geachtet, dass in jeder Gruppe zirka gleich viele Schüler waren. Wer die richtige Antwort wusste und auf dem richtigen Feld stand, durfte sich einen Plastikdeckel bei meiner Kollegin abholen und ihn in den Kübel seines farbigen Bücherturms werfen. Zum Schluss wurde gezählt, welche Gruppe die meisten Plastikdeckel gesammelt hatte und diese hatte dann gewonnen. Als Preis durften sie sich als Erster in einer Truhe aus gespendeten Spielsachen und Büchern etwas aussuchen. Diese Preise stammten entweder aus meinem Bekanntenkreis oder aus Buchspen- den von den umliegenden Buchhandlungen.

Abbildung 1: Büchertürme

Abbildung 2: „Eins, zwei oder drei Quiz“ – PowerPoint-Präsentation

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Kamishibai: „Die Gripspillen“ und Bücherquiz

Den dritten Klassen der VS Rieden wollte ich unbedingt ein Kamishibai vorlesen. Da meine Töchter und ich immer so begeistert von dem Bilderbuch „Mäh von Bäh und die Gripspillen“

von Mark Sommerset4 waren und wir es gefühlte 1000mal gelesen hatten, entschied ich mich dafür. Für die, die es nicht kennen einen kurzen Einblick in die Geschichte:

„Mäh von Bäh hat rein gar nichts zu tun. Was für ein Glück, dass es Tore Trut gibt! Als der leichtgläubige Truthahn zufällig vorbeikommt und dem schlauen Schaf eine ziemlich dumme Frage stellt, hat die Langeweile schlagartig ein Ende.“

Dadurch, dass meine Arbeitskollegin und ich uns beim Lesen abgewechselt haben (wobei ich der leichtgläubige Truthahn mit verstellter, etwas dümmlicher Stimme war), war das ein voller Erfolg und wir haben es öfters bei verschiedenen Schulklassen wiederholt (auch am zweiten Vorarlberger Lesetag 2019 in der VS Schendlingen). Anschließend veranstalteten wir ein klei- nes Bücherrätsel: Um die Vielfalt der Bücher aus der Bücherei zu zeigen, wurden von mir Sachbücher aus den verschiedenen Sachgebieten ausgewählt und die Kinder mussten erraten, worum es sich in diesem Buch handelte. Danach begann das eigentliche Bücherrätsel. Hierzu wurden mehrere kleine Bücherstapel aufgebaut. Aus ausgesuchten Kinderbüchern habe ich mir jeweils ein kleines Rätsel ausgedacht, wie z.B. markante Textstellen vorlesen, Bilder zeigen (z.B. von den Olchis) oder mit meiner Querflöte den Kindern bekannte Lieder vorspielen (z.B.

Pippi Langstrumpf). Das Kind, das die Antwort wusste, musste aufzeigen und wenn es an der Reihe war, durfte es zu den Bücherstapeln kommen, das erratene Buch darin finden und es zu seinem Platz mitnehmen. Sobald jedes Kind ein Buch erraten hatte, war das Rätsel zu Ende und alle bekamen eine kleine, goldene Medaille, ein Lesezeichen mit dem Stadtbücherei-Logo und einen Folder der Bibliothek.

4Sommerset, Mark: Mäh von Bäh und die Gripspillen © der deutschen Ausgabe: 2013, Lappan Verlag

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Zweiter Vorarlberger Lesetag 2019 in der VS Rieden und der VS Schendlingen

Drei Monate vor dem Vorarlberger Lesetag 2019 meldete ich mich wieder bei der Direktorin der VS Rieden und machte gleich einen persönlichen Termin mit ihr aus. Da der erste Lesetag 2018 so erfolgreich war, wurde es diesmal kein einzelner Tag, sondern vier Tage hintereinan- der. Das hieß, dass ich für die gesamte Schule etwas vorbereiten musste. Als auch noch eine Lehrerin der VS Schendlingen bei einem Bibliotheksbesuch anfragte, ob wir auch ihre Schule besuchen könnten und ob es möglich wäre, für drei Klassen etwas vorzubereiten, wurde aus dem Lesetag schließlich eine ganze Lesewoche. Für die dritten Klassen der VS Rieden ent- schied ich mich, wieder das „Eins, zwei oder drei Bücherquiz“ vom Vorjahr durchzuführen. Da wir auch diesmal wieder die Schulbibliothek benutzen konnten, waren wir bei den Vorberei- tungen schon richtige Profis.

Bodenbild: „Die kleine Hexe“ für die ersten Klassen

Nachdem uns Anja Kofler in der Ausbildungswoche in Wien das Bodenbild5 vorgestellt hatte, wollte ich das unbedingt auch ausprobieren. Ich habe mich spontan für das Bilderbuch von Otfried Preußler: „Die kleine Hexe“6 entschieden. Da mir die Geschichte zum Vorlesen zu lange vorkam, habe ich sie etwas gekürzt und ein bisschen umgeschrieben. Dazu habe ich Ge- genstände gebastelt oder besorgt, die in der Geschichte vorkamen (wie z.B. das Hexenhaus, kleine (Dorf) und große Häuser (Stadt), Bäume, Tiere, ...). Als Untergrund verwendete ich eine dunkelgrüne Wolldecke. Für mich selbst besorgte ich einen Reisigbesen, auf dem ich einen schwarzen Raben anbrachte. Dazu noch ein lustiges Hexenkostüm und schon konnte das erste Bodenbild starten. Zuerst habe ich auf die ausgebreitete grüne Wolldecke das Hexenhaus und die großen und kleinen Häuser so verteilt, wie sie in der Geschichte der Reihe nach vorkamen.

Die Gegenstände hatte ich bereits in kleine Tüten verpackt und an die Kinder verteilt. Da ich im Vorfeld schon wusste, wie viele Kinder sich in der Klasse befanden, konnte ich darauf ach- ten, dass jeder Gegenstand vorkam und auch alle SchülerInnen eine Tüte bekamen. Immer wenn ein Gegenstand vorgelesen wurde, musste ihn das jeweilige Kind auf die Decke legen. So ent- stand ein wunderschönes Bodenbild der kleinen Hexe.

5Skriptum: Kofler, Anja: Modul 7 – „Zielgruppen“ - Ausbildungslehrgang für hauptamtliche Bibliothe- karinnen und Bibliothekare im öffentlichen Büchereien

6Preußler, Otfried: Die kleine Hexe – Ausflug mit Abraxas © der deutschen Ausgabe 2017, Thienemann

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Dieses Projekt war besonders interessant, weil die Reaktionen der Kinder sehr unterschiedlich ausfiel. Bei zwei Klassen funktionierte es einwandfrei. Alle lauschten gespannt, freuten sich richtig, als ihr Gegenstand an der Reihe war und sie es auf das Bodenbild legen durften. Die Kinder einer Schulklasse hörten sich die Geschichte gar nicht an, sondern nahmen gleich die Gegenstände aus den Tüten und fingen damit zu Spielen an.

Abbildung 3: Bodenbild „Die kleine Hexe“

Schattentheater für die zweiten Klassen der VS Rieden und VS Schendlingen

Für die zweiten Klassen und die Vorschulklasse der VS Rieden und VS Schendlingen musste ich mir auch noch etwas überlegen. Da mir das Schattentheater immer im Hinterkopf herum- spukte, beschloss ich, es auszuprobieren. Dadurch, da die Vorbereitungszeit mittlerweile ziem- lich knapp war, bestellten wir nach Absprache mit der Bibliotheksleitung das Schattentheater des Don Boscos Verlages. Da dieser Verlag auch Vorlagen für die Schattenfiguren zu verschie- denen Themen anbietet, suchten wir uns aus dem Angebot etwas Passendes aus. Da die Lese- woche kurz vor den Osterferien stattfand, entschied ich mich für die Ostergeschichte: „Hanno Hase verschläft den Frühling“7! Da die Zeit knapper wurde, bat ich meine Mitarbeiterin, ob sie das Spielen übernehmen könnte, während ich vorlas. Sie war sofort dazu bereit.

Da nach den verschiedenen Szenen immer das Bühnenbild geändert wurde, bastelte ich einen kleinen Vorhang, um hier eine Trennung zu schaffen. Während ich mit den Kindern über die Geschichte redete, konnte meine Arbeitskollegin in Ruhe die nächste Szene vorbereiten. Im

7Schattentheater-Vorlage:https://www.donbosco-medien.de/hanno-hase-verschlaeft-den-fruehling/t- 1/2926

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Anschluss habe ich noch ein Buchstabenquiz vorbereitet. Dafür wurde für jeden Buchstaben des Alphabetes ein Begriff gesucht, der mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt (z.B. Elefant für den Buchstaben E, Apfel für den Buchstaben A). Die Buchstaben habe ich im MS-Word so gestaltet, dass sie mit den Bildern der verschiedenen Begriffe hinterlegt waren. Diese wurden dann ausgedruckt, laminiert und im Klassenzimmer verteilt. Zu den Begriffen habe ich Bilder aus dem Internet gesucht (z.B. einen Elefant, einen Apfel), auf schwarzes Papier übertragen, ausgeschnitten und im Schattentheater gezeigt. Die Kinder mussten nun die gezeigten Begriffe erraten und die richtigen Buchstaben dazu finden.

Diese Aktion ist bei allen Schulklassen sehr gut angekommen. Da die Schüler sich unter einem Schattentheater nichts vorstellen konnten und es auch nicht kannten, war es ein voller Erfolg.

Auch der Szenenwechsel mit dem Vorhang störte nicht. Durch meine Gespräch mit den Kin- dern in der Zwischenzeit, blieben sie aufmerksam und folgten dann gespannt der Geschichte weiter.

Abbildung 4: Buchstaben für das Buchstabenquiz

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Escape Room für die vierten Klassen VS Rieden

Als ich das erste Mal hörte, dass der BVÖ Materialien für einen Escape Room bereitstellt, machte mich das sofort neugierig. Da ich selbst eine leidenschaftliche Spielerin bin und auch schon öfter solche Räumlichkeiten aufgesucht habe, versuchte ich das Abenteuer für die zwei vierten Schulstufen einer Volksschule zu gestalten.

Da wir auch hier wieder die Erlaubnis der Direktorin hatten, die Schulbibliothek zu verwenden und ich diesen Raum ja schon kannte, konnte ich mir schon ein Konzept ausdenken und hatte auch genügend Zeit, die Räumlichkeiten entsprechend herzurichten. Als erstes dachte ich mir die folgende kurze Geschichte aus, die erklärte, warum wir überhaupt in der Bücherei einge- schlossen wurden:

Der gefangene Zauberer Nathan

Vor langer, langer Zeit lebte der alte, weise Zauberer Nathan in einer kleinen magischen Bibliothek. Da er das magische Buch besaß, verfügte er auch über das größte Wissen der Menschheit. Die Leute besuchten ihn oft und fragten ihn um Rat. Die Hexe Krummwarze war voller Neid und wollte ihm das magische Buch stehlen. Doch das Buch ließ sich nur von Nathan öffnen. Und so kam es, dass Krummwarze den Zauberer mit seinem Buch in eine große Kiste sperrte und diese mit Schlössern verriegelte. Die Hexe verfluchte die Bibliothek, sodass jeder, der versuchte den Zauberer zu befreien, selbst eingesperrt wurde. Sie versteckte Rätsel, um den Fluch brechen zu können. Doch sie war sicher, dass es niemals jemandem gelingen würde, all die Rätsel zu lösen. So vergingen Jahre und niemand konnte den Bann brechen. Und so sitzt Nathan bis heute in der verfluchten Kiste und hofft, dass ihn bald kluge Kinder befreien werden.

Danach überlegte ich mir, wie ich es anstellen könnte, dass nicht ca. zwanzig Kinder einem Rätsel hinterherjagen. Darum beschloss ich, die Klassen wiederum in vier farbige Gruppen ein- zuteilen, sodass ungefähr in jeder Gruppe fünf Kinder waren. Ich hatte für jede Gruppe fünf kleine Holzkistchen vorbereitet, die mit den Zahlen eins bis fünf versehen waren und in der jeweiligen Gruppenfarbe angemalt waren. Außerdem brachte ich an jedem Kistchen ein Vor- hängeschloss oder Zahlenschloss an. In diesen Holzkistchen befanden sich kurze Hinweise, die zu einem Sachbuch führten, das wiederum in einem Bücherstapel versteckt war. In den dem- entsprechenden Büchern waren Rätsel versteckt, die zu verschiedenen Gegenständen und zur bemalten Holztruhe mit der richtigen Zahl führten.

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Die Gegenstände waren mit Zahlencodes oder Buchstabencodes versehen und zusammen mit den Kistchen in der Schulbibliothek versteckt. Sobald die Kinder alle entsprechenden Gegen- stände und die passende Holztruhe gefunden hatten, mussten sie das Rätsel lösen und erfuhren, wie sich das dazugehörige Schloss öffnen ließ. Das letzte Rätsel führte die Kinder dann zu der großen Truhe (einer unserer Medienboxen, die demnächst an die Kindergärten verteilt werden), die mit Zahlenschlössern in der jeweiligen Gruppenfarbe versperrt war. Darin befand sich Nathan (eine große Zauberer-Handpuppe aus unserer Bibliothek) und das magische Buch (Knaurs Lexikon der Weltliteratur) mit dem Schlüssel zur Schulbücherei. Erst wenn jede Gruppe ihr farbiges Schloss geknackt hatte, konnte man die Truhe öffnen, den Schlüssel finden und die Bibliothek verlassen.

Das Einsperren in der Schulbücherei übernahm die Direktorin persönlich. Die zwei Klassen- vorstände konnten sich entscheiden, ob sie sich mit einsperren ließen oder nicht. Beide Lehr- personen überließen uns lieber ihre Klasse. Nach dem Vorlesen meiner Zauberer-Geschichte und einer kurzen Erklärung zum Spielablauf starteten wir mit dem ersten Bücher-Escape- Room!

Dieses Projekt war für mich persönlich die größte Herausforderung. Da ich eine Schulstunde (45 Minuten) eingeplant hatte, absolut nicht wusste, ob alle meine Rätsel funktionierten und wie die Kinder darauf reagieren würden. Meine Arbeitskollegin, die mich zu dieser Aktion in die Schule begleitete, bat ich, das Ganze zuvor einmal durchzuspielen. Sie fand ein paar kleine Fehler, die ich sofort korrigierte.

Nachdem der erste Escape Room in der zweiten Schulstunde (8.45 Uhr) startete und wir bereits um 7.30 Uhr in die Schulbibliothek durften, konnten wir in Ruhe die Räumlichkeiten dement- sprechend herrichten.

Als uns dann der Lehrer seine Klasse brachte und wir eingesperrt wurden, war ich doch sehr nervös. Überraschenderweise waren alle Kinder voll dabei und mit ein paar kleinen Hilfestel- lungen funktionierte es perfekt. Daraufhin waren wir sehr euphorisch und freuten uns schon auf die nächste Schulklasse. Da diese erst 45 Minuten später kam, konnten wir die Zeit nutzen und alles wieder dementsprechend vorbereiten.

Leider funktionierte der Escape Room bei dieser Klasse überhaupt nicht. Hier waren vier Schü- ler dabei, die sich absolut nicht an die Spielregeln hielten, sondern willkürlich die Holzkisten aufrissen, Rätsel aus den Sachbüchern entfernten und sich gar nicht bewusst waren, um was es bei diesem Spiel überhaupt ging. Das war sehr schade für die anderen Kinder, die doch mit großer Begeisterung dabei waren.

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Dennoch gelang es meiner Arbeitskollegin und mir schlussendlich doch, das größte Chaos zu verhindern. Es war sehr anstrengend und wir kamen ganz schön ins Schwitzen.

Abbildung 5: Rätsel für den Escape Room

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Projekte in der Schülerbetreuung

Vorlesebingo und Büchermemory

Das erste Mal, als ich die Schülerbetreuung besuchte, habe ich mich für ein Vorlesebingo8 und ein Büchermemory9 entschieden. Diese Ideen habe ich wieder aus dem Leseportal des BVÖ entnommen. Dafür habe ich im Vorfeld Bildcover von Büchern aus der Bücherei ausgedruckt und laminiert. Dazu habe ich im Internet ein passendes Bild gesucht und ebenfalls ausgedruckt und laminiert (z.B. ein Bild von Pippi Langstrumpf, auf dem anderen Bild war die Villa Kun- terbunt abgebildet). Die verschiedenen Karten wurden verdeckt auf dem Boden verteilt und los ging das Büchermemory. Anschließend hatte ich noch ein Vorlesebingo vorbereitet. Ich ver- teilte als erste Bingo-Scheine (drei mal drei Felder) und ein Blatt worauf zirka zwanzig Wörter standen. Die Kinder konnten sich dann neun davon aussuchen und in die Bingo-Scheine eintra- gen. Dann begann ich aus einem mitgebrachten Buch vorzulesen, wobei die Kinder auf ihren

„Bingo-Scheinen“ die Wörter anstrichen, sobald sie sie in der Geschichte hörten. Wer zuerst drei Wörter in einer Reihe angestrichen hatte, rief Bingo und hatte gewonnen. Das Ganze kam ganz gut an und ich war motiviert, es zu wiederholen.

Basteln mit alten Büchern

Kurz vor Weihnachten besuchte ich mit einem Trolley voller alter Bücher, Bastelutensilien und allerlei Dekorationsmaterial die Schülerbetreuung. Die Idee aus dem Bücherfalten entnahm ich aus dem Buch: „Orimoto“10, dass ich ebenfalls mitbrachte. Vorgesehen war, mit den Kindern Büchermäuse zu falten. Da in diesem Buch aber auch Weihnachtsengel, Weihnachtsbäume und Kerzen abgebildet waren, die ich den Schülern auch zeigte, wurde aus dem Ganzen eine „Weih- nachtsgeschenkbastelaktion“. Als ich in der Betreuungseinrichtung ankam und die mehr oder weniger gelangweilten Gesichter (vor allem bei den Buben) sah, war ich am Anfang sehr skep- tisch, ob ich hiermit die richtige Entscheidung getroffen hätte. Überraschenderweise waren dann gerade diese Buben mit vollem Eifer dabei. Auch als ihre Eltern kamen, um sie abzuholen, mussten diese warten bis sie ihre Bastelei beendet hatten. Am Ende entstanden schließlich wun- derschöne Bücherigel, Christbäumchen, Engel, Kerzen und Büchermäuse.

8 BVÖ Leseportal: https://www.wirlesen.org/idee/vorlese-buecherbingo

9 BVÖ Leseportal: https://www.wirlesen.org/idee/b-cher-memory-einfach

10 Meißner, Dominik: Orimoto – Faltkunst für Bücherfreunde © der deutschen Ausgabe 2016, Frech

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Schnitzeljagd

Nach einer kurzen Absprache mit den BetreuerInnen, durfte ich in allen Räumen der Betreu- ungseinrichtung Hinweise verstecken. Die Grundlange zu diesem Projekt war ein Kinderkrimi von Julian Press11. Dazu habe ich verschiedene, ausgesuchte Rätsel so umgeschrieben, dass sie auf die Räumlichkeiten der Schülerbetreuung passten. Dazu habe ich auch verschiedene Ideen zu Geheimcodes aus einem Buch von Thomas Brezina12 verwendet. Als erstes wurden die Kin- der in zweier bzw. dreier Teams eingeteilt. Danach wurden die einzelnen Protagonisten genauer vorgestellt und ihnen einen kurzen Einblick in den Inhalt des Buches vermittelt. Für jede Gruppe hatte ich je fünf Arbeitsblätter ausgearbeitet, die zusammen mit meinen gebastelten Caesar-Code Scheiben, roten, kleinen Folien und kleinen Spiegeln ausgeteilt wurden. Nachdem sie alle Rätsel gelöst hatten, fanden sie die Schatztruhe, die sich im Büro der Leiterin befand und mit köstlichen Bonbons gefüllt waren.

Experimente

Nachdem ich einen MINT-Vortrag besucht hatte, bei dem mir verschiedene Experimente vor- gestellt wurden, wollte ich es einmal in der Bücherei ausprobieren. Leider fehlt es aber an den Räumlichkeiten, um so ein Projekt umsetzen zu können. Also beschloss ich es in der Schüler- betreuung zu versuchen. Hierzu habe ich das Buch: „365 einfache Experimente für Kinder“13 zu Hilfe genommen. Wichtig dabei war mir, dass man für die Experimente Alltagsgenstände benötigt, die man einfach Zuhause hat wie z.B. Strohhalme, leere Flaschen, Essig, Natron usw.

Als erstes habe ich den Kindern erklärt, wie das Experiment abläuft. Dann durfte mir immer ein Kind bei den Vorbereitungen helfen. Nach dem Versuch habe ich dann erklärt, warum dies gerade passiert ist. Das Experiment, dass den SchülerInnen am besten gefallen: Einen Luftbal- lon mit einer halben Packung Natron füllen und über eine Flasche gefüllt mit Essig stülpen.

Dann den Luftballon aufrichten, sodass das Natron in die Flasche rieselt. Es fängt an zu spru- deln und der Luftballon bläst sich auf. Diesen Versuch musste ich gleich dreimal hintereinander machen.

11Press, Julian: Finde den Täter - Die Schatzkarte von Lilienstein (Finde den Täter - Wimmelbild- Ratekrimis, Band 8) © Originalausgabe 2014, cbj Verlag

12Brezina, Thomas: Tom Turbo - Deine turbotolle Trickkiste, Sonderband 1998, ÖBV Wien

13 Churchill, Richard E.: 365 einfache Experimente für Kinder: Spannende und verblüffende Versuche, Tricks und Tests für jeden Tag des Jahres © deutsche Erstausgabe 2007, Ullmann Verlag

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Schlussworte

Als ich mich für ein Projekt im Rahmen der hauptamtlichen Bibliotheksausbildung entscheiden musste, fiel meine Auswahl spontan auf das Thema Leseförderung. Im weiteren Verlauf der Ausbildung hätte ich mich eventuell für ein anderes Themengebiet entschieden, aber heute weiß ich, dass meine Entscheidung richtig war. Ich war die erste Mitarbeiterin in unserer Bücherei, die ein Kamishibai vorgelesen hat, ich war die Erste, die ein Bilderbuchkino veranstaltet hat und ich war die Erste, die ein Projekt in einer Schule bzw. in einer Schülerbetreuung vorbereitet hat. Mittlerweile sind einige meiner ArbeitskollegInnen in diesem Bereich ebenfalls sehr aktiv geworden und die Kooperationen und der Bekanntheitsgrad der Bibliothek wird immer größer.

Für mich persönlich war und ist das ganze Projekt ein Lernprozess. Heute muss ich darüber lachen, wie nervös und aufgeregt ich war, als ich zum ersten Mal in der VS Rieden den Lesetag veranstaltet habe. Mit der Zeit wurde ich diesbezüglich immer selbstbewusster. Verschiedene Projekte, die ich in dieser Arbeit vorgestellt habe, wurden nicht nur in der Volksschule veran- staltet, sondern ich konnte sie auch in den Räumlichkeiten der Bibliothek umsetzen (z.B. das Bücherquiz, Schattentheater, Bodenbild usw.). Auch haben meine Aktionen bei einigen Schul- klassen und Kindergartengruppen absolut nicht funktioniert. Ich musste auch hier lernen, dass nicht alle Kinder, LehrerInnen und KindergartenpädagogInnen gleich zugänglich sind. Viele LehrerInnen haben selbst aktiv mitgemacht und dementsprechend haben sich dann auch die Kinder verhalten. Bei einigen hatte ich das Gefühl, dass sie überhaupt kein Interesse daran hat- ten, sich zu beteiligen und dementsprechend haben auch die SchülerInnen reagiert. Ich habe mittlerweile begriffen, mich durch Misserfolge nicht abschrecken zu lassen, sondern aus mei- nen Fehlern zu lernen. Die Lesewoche „2020“ wird wieder mit uns stattfinden. Und wenn es mir gelungen ist, dass sich ein paar Kinder oder dass Schulklassen einmal einen Bibliotheksbe- such wagen, um einfach nur zu sehen, wo sich die Bibliothek befindet oder sich sogar als Mit- glieder einschreiben zu lassen, habe ich mein Ziel schon erreicht.

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Literaturverzeichnis

Bericht in den Vorarlberger Nachrichten, Beilage: Bregenzer Blättle, Ausgabe 45 vom 7.

November 1996

Internetseiten:

https://www.carlsen.de/bilderbuchkino https://www.wirlesen.org/idee/1-2-oder-3

https://www.donbosco-medien.de/hanno-hase-verschlaeft-den-fruehling/t-1/2926 https://www.wirlesen.org/idee/vorlese-buecherbingo

https://www.wirlesen.org/idee/b-cher-memory-einfach

Skriptum:

Skriptum: Kofler, Anja: Modul 7 - „Zielgruppen“ – Ausbildungslehrgang für hauptamtliche Bibliothekarinnen und Bibliothekare in öffentlichen Büchereien

Verwendete Bücher:

Sommerset, Mark: Mäh von Bäh und die Gripspillen © der deutschen Ausgabe: 2013, Lappan Verlag

Preußler, Otfried: Die kleine Hexe – Ausflug mit Abraxas © der deutschen Ausgabe 2017, Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlagsgruppe

Meißner, Dominik: Orimoto – Faltkunst für Bücherfreunde © der deutschen Ausgabe 2016, Frech Verlag

Press, Julian: Finde den Täter - Die Schatzkarte von Lilienstein (Finde den Täter - Wimmel- bild-Ratekrimis, Band 8) © Originalausgabe 2014, cbj Verlag

Brezina, Thomas: Tom Turbo - Deine turbotolle Trickkiste, Sonderband 1998, ÖBV Wien Churchill, Richard E.: 365 einfache Experimente für Kinder: Spannende und verblüffende Versuche, Tricks und Tests für jeden Tag des Jahres © deutsche Erstausgabe 2007, Ullmann Verlag

Referenzen

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