Pressemitteilung
Nr. 006 / 2021 - 2. März 2021
Sperrfrist: Dienstag, 2. März, 09.55 Uhr
Der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt im Februar:
Arbeitslosigkeit trotz Lockdown fast unverändert bei mehr offenen Stellen / Quote weiter bei 6,9 Prozent
In der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder- Spree waren im Februar insgesamt 15.625 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 65 mehr als im Januar und 1.636 mehr als im Februar vor einem Jahr. Die Arbeitslosen- quote blieb bei 6,9 Prozent, genauso hoch wie im Januar. Im Februar vorigen Jahres hatte sie bei 6,2 Prozent gelegen.
Neben den Betrieben, die seit vielen Monaten kurzarbeiten, haben im Februar weitere 272 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Im Januar waren noch 689 Betriebe neu hinzuge- kommen.
Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit mit der Arbeitsagentur abzurechnen, liegen die endgültigen Zahlen, wie viele Betriebe in einem Monat tatsäch- lich kurzgearbeitet haben, verzögert vor. Nach den Hochrechnungen haben im Monat Oktober 1.011 Ostbrandenburger Betriebe und 4.147 Beschäftigte kurzgearbeitet.
Jochem Freyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder): „Trotz des Lockdowns ist die Stimmung bei den regionalen Arbeitgebern überwiegend positiv. Die Unternehmen halten an ihrem Personal fest. Die entscheidende Hilfe ist dabei das Kurzarbeitergeld. Im Februar wurden sogar weniger Menschen nach einer Entlassung arbeitslos als vor einem Jahr. Gleichzeitig gibt es wieder mehr freie Stellen. Allerdings zögern zahlreiche Personalverantwortliche in der jetzigen Situation mit der Entscheidung, neue Ar- beitnehmer vertraglich zu binden. Das stellt uns vor die Herausforderung, dass Arbeitslose mit Handicaps wie ältere, behinderte Menschen oder Langzeitarbeitslose schlechtere Chan- cen auf einen Job haben. Wir haben derzeit kein Zugangs- sondern ein Abgangsproblem.
Bei allen Unsicherheiten gibt es auch positive Signale. So haben sich die ersten Zulieferer von Tesla, die sich in der Region niederlassen, an uns gewandt. Natürlich ist auch hier unser
Eine große Herausforderung ist der Ausbildungsmarkt. Wir wissen, wie wichtig Beratungsge- spräche für Jugendliche sind, die sich im Prozess der Berufsorientierung und Ausbildungs- platzsuche befinden. Daher wenden wir uns in diesen Wochen noch einmal sehr aktiv an alle Schülerinnen und Schüler der letzten Klassen und bieten telefonische oder Videoberatungen an. Aufgrund der schwierigen Situation an den Schulen bitte ich alle Schulabgänger sich drin- gend bei ihrem Berufsberater zu melden.“
Gabriele Schoel, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkisch-Oderland: „Unsere Ju- gendberufsagentur in Märkisch-Oderland steht jungen Menschen bei der Berufswahl zur Seite, unterstützt bei der Lehrstellensuche und gibt Tipps für eine erfolgversprechende Be- werbung. Eine abgeschlossene Ausbildung ist heute mehr denn je der beste Schutz vor Ar- beitslosigkeit und steigert die Verdienstaussichten deutlich. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen stehen die Beschäftigten unserer Jugendberufsagentur für den Austausch telefonisch, per E-Mail und in Einzelfällen auch persönlich für Beratungen zur Verfügung.“
Frank Mahlkow, Geschäftsführer im Jobcenter Frankfurt (Oder): „Die aktuelle Situation macht es vielen Arbeitslosen schwer, wieder einen Fuß in die Tür zum Arbeitsmarkt zu be- kommen. Wenn sich Arbeitgeber mit Einstellungen zurückhalten, trifft das Langzeitarbeitslose oder Menschen, die mit einer schwierigen persönlichen Lebenssituation kämpfen, besonders hart. Darunter leidet oft auch das Selbstwertgefühl. Genau da wollen wir gegensteuern. In den nächsten Wochen organisieren wir mit Arbeitgebern aus der Stadt, die Personalbedarf haben, einige sogenannte Jobdatings, bei denen sich Arbeitslose Unternehmen vorstellen, konkrete Stellenangebote unter die Lupe nehmen und üben können, sich in Bewerbungsge- sprächen gut zu präsentieren.“
Details zur Entwicklung am Arbeitsmarkt im Februar
In der Altersgruppe der Menschen ab 50 Jahren nahm die Arbeitslosigkeit leicht ab. Hier waren 6.287 Personen im Februar arbeitslos gemeldet – 60 weniger als im Januar, aber 647 mehr als im Februar des Vorjahres.
Zudem waren 6.230 Menschen langzeitarbeitslos – 84 mehr als im Januar und 1.278 mehr
Aktuell sind 1.924 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet.
Das sind 51 Personen mehr als im Vormonat und 263 mehr als vor einem Jahr.
In der Unterbeschäftigung befanden sich im Februar 19.477 Personen. Das sind 115 mehr als im Januar und 188 mehr als vor einem Jahr. Damit betrug die Unterbeschäftigungsquote 8,5 Prozent – gegenüber 8,4 Prozent im Januar und im Vorjahr.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Per- sonen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Nicht als unter- beschäftigt gelten Personen in Kurzarbeit.
Im Februar zeigten die regionalen Unternehmen 747 offene Stellen neu an. Das sind 229 mehr als im Januar und 41 weniger als vor einem Jahr.
Als vakant gemeldet waren insgesamt 2.562 Stellen – 172 mehr als im Vormonat und 129 weniger als im Februar des Vorjahres.
Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)* waren im Februar insgesamt 9.172 Arbeitslose gemeldet – 136 mehr als im Januar und 578 mehr als im Februar 2020.
(*Neben dem kommunal geführten Jobcenter im Landkreis Oder-Spree sind dies die gemeinsamen Einrichtungen aus Arbeitsagentur und Kommune in Frankfurt (Oder) und dem Landkreis Märkisch-Oderland.)
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres 2020/2021 im Oktober haben die regionalen Be- triebe insgesamt 1.487 Berufsausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Das sind 51 weniger als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres.
Demgegenüber haben sich bislang 1.417 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit als Lehr- stellenbewerber registriert. Das sind 170 weniger als vor zwölf Monaten.
Zahlen und Fakten für Februar 2021
Bestand Arbeitslose insgesamt
Bestand: 15.625
Anstieg gegenüber dem Vormonat um 65 bzw. 0,4%
Anstieg gegenüber Februar 2020 um 1.636 bzw. 11,7%
Arbeitslosenquote: 6,9% (Vorjahr: 6,2%)*
Bestand nach Sozialgesetzbuch III (Arbeitslosenversicherung)
Bestand: 6.453
Rückgang gegenüber dem Vormonat um 71 bzw. 1,1%
Anstieg gegenüber Februar 2020 um 1.058 bzw. 19,6%
Bestand nach dem Sozialgesetzbuch II (Grundsicherung/ Arbeitslosengeld II)
Bestand: 9.172
Anstieg gegenüber dem Vormonat um 136 bzw. 1,5%
Anstieg gegenüber Februar 2020 um 578 bzw. 6,7%
Jüngere Arbeitslose unter 25 Jahren:
Bestand: 1.350
Anstieg gegenüber dem Vormonat um 45 bzw. 3,4%
Anstieg gegenüber Februar 2020 um 153 bzw. 12,8%
Arbeitslosenquote: 8,9% (Vorjahr: 8,7%) Ältere Arbeitslose ab 55 Jahre
Bestand: 4.636
Rückgang gegenüber dem Vormonat um 21 bzw. 0,5%
Anstieg gegenüber Februar 2020 um 587 bzw. 14,5%
Arbeitslose Ausländer
Bestand: 1.924
Anstieg gegenüber dem Vormonat um 51 bzw. 2,7%
Anstieg gegenüber Februar 2020 um 263 bzw. 15,8%
*auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen
Die Arbeitslosigkeit im Zeitverlauf
Die Top 10 aller 2.562 gemeldeten Stellen (Bestand)
2006 2007 2008 2009 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Januar
44.331 39.026 34.887 32.901 23.279 21.632 18.912 17.211 15.614 14.097 15.560
Februar 45.784 39.028 35.285 33.854 23.172 21.264 18.603 17.006 15.463 13.989 15.625
März
46.127 38.192 34.251 33.262 22.199 20.236 17.274 16.100 14.323 13.508
April
44.281 36.978 33.258 32.237 20.982 19.197 16.289 15.345 13.467 14.660
Mai
41.970 35.583 31.566 30.312 …… 20.118 18.546 15.693 14.866 13.270 15.286
Juni
40.144 34.413 30.307 29.340 19.517 17.560 15.466 14.424 13.097 15.242
Juli
37.307 35.035 30.344 29.333 19.651 17.570 15.429 14.758 13.511 15.544
August
38.293 34.560 30.584 29.425 19.822 17.633 15.772 14.875 13.322 15.278
September
37.632 33.037 29.035 27.874 19.182 16.929 15.164 14.089 12.922 14.822
Oktober
36.390 31.606 27.844 26.185 18.905 16.479 14.986 13.856 12.787 14.254
November
36.500 30.786 27.378 26.126 18.864 16.663 15.234 13.671 12.699 14.098
Dezember
35.891 31.572 28.509 27.227 19.307 17.062 15.475 14.072 12.946 14.392
Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen
Arbeitslosenquoten nach Landkreisen
Details für die Stadt Frankfurt (Oder)
In der Stadt Frankfurt (Oder) waren im Februar 2.482 Menschen arbeitslos – 15 weniger als im Januar und 130 mehr als im Vorjahr. 906 Arbeitslose wurden von der Agentur für Arbeit betreut und 1.576 vom Jobcenter Frankfurt (Oder). Die Arbeitslosenquote betrug 8,5 Prozent – genauso wie im Januar. Vor einem Jahr hatte sie 8,0 Prozent betragen.
336 Stellen waren als vakant gemeldet. Davon kamen im Februar 112 neu hinzu, unter anderem aus den folgenden Bereichen:
Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung 25
Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht, Verwaltung 25
Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung 18
Naturwissenschaft, Geografie, Informatik 11
Bau, Architektur, Vermessung, Gebäudetechnik 9
Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit 7
Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus 6
Eckwerte des Arbeitsmarktes für die Stadt Frankfurt (Oder)
Details für den Landkreis Märkisch-Oderland
Im Landkreis Märkisch-Oderland waren im Februar 6.612 Menschen arbeitslos – 88 mehr als im Januar und 967 mehr als im Vorjahr. 3.065 Arbeitslose wurden von der Agentur für Arbeit betreut und 3.547 vom Jobcenter Märkisch-Oderland. Die Arbeitslosenquote betrug 6,4 Prozent – gegenüber 6,3 Prozent im Januar. Vor genau einem Jahr lag sie bei 5,5 Prozent.
1.121 Stellen waren als vakant gemeldet. Davon kamen im Februar 363 neu hinzu, unter anderem aus den folgenden Bereichen:
Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit 61
Land-, Forst-, Tierwirtschaft, Gartenbau 54
Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht, Verwaltung 54
Bau, Architektur, Vermessung, Gebäudetechnik 53
Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung 51
Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus 43
Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung 37
Eckwerte des Arbeitsmarktes für den Landkreis Märkisch-Oderland
Details für den Landkreis Oder-Spree
Im Landkreis Oder-Spree waren im Februar 6.531 Menschen arbeitslos – 8 weniger als im Januar und 539 mehr als vor einem Jahr. 2.482 Arbeitslose wurden von der Agentur für Arbeit betreut und 4.049 vom kommunalen Jobcenter des Landkreises. Die Arbeitslosenquote betrug 7,0 Prozent – genauso wie im Januar. Im Februar 2020 hatte sie 6,4 Prozent betragen.
1.105 Stellen waren als vakant gemeldet. Davon kamen im Februar 272 neu hinzu, unter anderem aus den folgenden Bereichen:
Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung 55
Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus 47
Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit 46
Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung 34
Bau, Architektur, Vermessung, Gebäudetechnik 33
Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht, Verwaltung 33
Geisteswissenschaften, Kultur, Gestaltung 11