• Keine Ergebnisse gefunden

"Ein Bild von einem Indianer"

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie ""Ein Bild von einem Indianer""

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)29.06.2012. "Ein Bild von einem Indianer" Ausstellung im Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen vom 19. Juli bis 28. September 2012 Die Ausstellung "Ein Bild von einem Indianer" mit Bildern von Michael Sowa, Klaus Dill und Eric Klemm wird am 19. Juli um 19 Uhr im Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63, eröffnet. Prof. Dr. Gert Ueding (Universität Tübingen), Herausgeber des Karl-May-Jahrbuchs und Bloch-Schüler, hält den Eröffnungsvortrag zu den Bezügen von Ernst Bloch zu Karl May und dem Utopischen im Abenteuerroman. Ein Musikprogramm von Holger Saarmann und Vivien Zeller mit "Liedern, so deutsch wie der Wilde Westen" umrahmt die Vernissage. Die Ausstellung ist der Höhepunkt eines ganzen "Heldensommers", den das Ernst-Bloch-Zentrum dem Abenteuer-Schriftsteller im Karl-May-Jahr 2012 widmet. Die Ausstellung ist vom 19. Juli bis 28. September im Ernst-Bloch-Zentrum, zu sehen. Sie ist Dienstag und Mittwoch von 14 bis 17 Uhr und Donnerstag von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Am Wochenende nach der Vernissage bietet das Ernst-Bloch-Zentrum Sonderöffnungszeiten an: Am Freitag, 20., Samstag, 21. und Sonntag, 22. Juli 2012 ist die Ausstellung jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6, ermäßigt 3 Euro. "Es gibt nur Karl May und Hegel, alles dazwischen ist eine unreine Mischung." So lautet ein bekanntes Bonmot des Philosophen Ernst Bloch, der ein großer Liebhaber des Abenteuerschriftstellers Karl May war. Der 100. Todestag Mays soll als Anlass dienen, sich im Ernst-Bloch-Zentrum im Rahmen einer Ausstellung und eines großen Begleitprogramms, unter anderem mit Kindertag am 26. Juli und der "Autoren bei Bloch"-Sonderlesung am 9. Juli, mit den Bezügen zwischen dem Romanciers und dem Philosophen zu befassen. Mit seinen Wildwest-Romanen hat Karl May auch außerhalb Deutschlands Literaturgeschichte geschrieben. Seine sehr erfolgreiche Mischung aus Kolportageroman, Reisebericht und Action hat die Vorstellungen von Amerika und dem Orient nachhaltig geprägt. Zahlreiche Bühnenfassungen, Filme, Hörspiele und Comics haben diese Wirkung noch vertieft. Obwohl May-Romane lange Zeit als "Schundliteratur" galten, lässt sich behaupten, dass Karl Mays Bücher zu einem Jugend-Leben dazugehör(t)en. Die Ausstellung "Ein Bild von einem Indianer" arbeitet heraus, welche Imaginationsräume es sind, die seit über einem Jahrhundert das Bild des "Wilden Westens" prägen. Welche Bildwelten sind aus Karl-May-Begeisterung der Generationen von Leserinnen und Lesern entstanden und wie funktioniert der Übertrag aus dem Buch in die Realität? Dabei soll sowohl die IndianerBegeisterung nachvollzogen als auch die stereotypen und kitschigen Phantasien über das ‚Fremde‘ kritisch beleuchtet werden. Ausgestellt werden originale Illustrationen von Michael Sowa und Klaus Dill zu den im Haffmans-Verlag erschienen Karl-May-Ausgaben. Die Werke der beiden Künstler stehen stellvertretend für zwei Formen der bildlichen Darstellung des von Karl May imaginierten Wilden Westen. Die klassischen Winnetou-Bilder von Klaus Dill erinnern in ihrer Bildsprache an die Kino-Plakatästhetik der 1950er Jahre. Der Illustrator und Karikaturist Michael Sowa hingegen greift in seiner Persiflage spielerisch auf diese Repräsentationstradition zurück, weist aber vor allem das Komische und Groteske in Schlüsselszenen der mayschen Wild-West-Romane kunstvoll aus..

(2) Eine soziale Fotoskulptur aus Bildern von Bürgerinnen und Bürgern aus Ludwigshafen und Umgebung in "Indianer"-Verkleidung kontrastiert die "offiziellen" Indianerbilder von Klaus Dill und Michael Sowa. So wird die Inszenierung als fiktive Wildwest-Figur in Analogie zur Identifikation Karl Mays mit seinem Alter Ego Old Shatterhand als partizipatorische Karl-MayLektüre bildhaft gemacht. An frühere Inszenierungen als "Indianer" erinnern die ausgestellten Sammelstücke aus der Zeit der "Hemshofindianer", den aus Ludwigshafener Arbeitersportvereinen rekrutierten Statisten und Wild-West-Show-Stars. Private Indianer-Sammelstücke aus Ludwigshafen ergänzen die Bild- um die Objektebene. Gezeigt werden Indianer-Memorabilien, Selbst-Hergestelltes aber auch der alltägliche Trash, in den sich der projizierte Exotismus des Indianers durch die Massenproduktion verwandelt. Darüber hinaus werden Fotografien von Eric Klemm aus der Serie ‚Slient Worriers‘ (2006) gezeigt. Der in Kanada lebende Künstler eröffnet mit seinen Bildern von amerikanischen Indigenen eine zeitgenössische Perspektive auf das romantische Bild eines Indianers. "Ein Bild von einem Indianer" umfasst also die Bandbreite der Indianer-Repräsentation und ihrer Bedeutungen. Illustration, Kunst-Foto, Selbst-Bild und kulturelle Praktik identifizieren und dekonstruieren vorsichtig Stereotype zwischen literarischer Welt und gesellschaftlich differenzierter Realität. Der "Heldensommer mit Karl May" findet im Rahmen des Ludwigshafener Kultursommers und mit Unterstützung des Kultursommers Rheinland-Pfalz statt..

(3)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Preisträgerin Cora Irsen stellt "18 Pièces pour piano d’après la lecture de Dante" von Marie Jaëll in den Mittelpunkt des festlichen Abends.. Zwischen den einzelnen

"Ruhe gibt es nicht, bis zum Schluss": Unter diesem Titel befasst sich eine szenische Lesung im Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63, am Donnerstag, 11.. November 2021,

Die Ausstellung zeigt Grafiken und Texte des DDR-Künstlers Carlfriedrich Claus, der seine Arbeiten eng mit der Philosophie Ernst Blochs verband.. Neben

Mit dieser Veranstaltung wird die pandemiebedingt unterbrochene Konzertreihe der Pfälzischen Musikgesellschaft (in Kooperation mit der Staatlichen Hochschule für Musik und

Finissage "Ein Bild von einem Indianer" Ernst-Bloch-Zentrum und Stadtmuseum Ludwigshafen laden ein Am letzten Tag der Ausstellung "Ein Bild von einem Indianer" im Rahmen

Oktober 2020 finden dort die Konzertmatineen, organisiert von Gregor Herrmann, Mitglied des Vorstandes und Leiter des Bezirks Ludwigshafen der Pfälzischen Musikgesellschaft und

Bloch schreibt dort, dass sich durch die Bücher Grandvilles die Karikatur endgültig über das Niveau des Witzblattes in die Sphäre der Weltdeutung erhebt: "Umgestiegen wird hier aus

Wie in den anderen Ausstellungshäusern gilt auch im Ernst-Bloch-Zentrum Maskenpflicht für Besucher*innen.. Außerdem dürfen sich maximal bis zu 15 Personen gleichzeitig in der