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Lebenswichtiges Salz?

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92 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2017 | www.diepta.de

D

er menschliche

Körper enthält ungefähr 200 g Salz (Natrium­

chlorid = NaCl) – schmecken kann man dies etwa in Tränen.

Natriumchlorid liegt gelöst in Form von Natrium­ und Chlo­

rid­Ionen vor und wird im Or­

ganismus für lebenswichtige Aufgaben benötigt: Die gelös­

ten positiv und negativ gelade­

nen Teilchen spielen eine Rolle im Nervensystem, im Wasser­

haushalt, bei der Verdauung und für den Knochenaufbau.

Vergangene Forschungen Zehn Gramm Salz nehmen Männer durchschnittlich pro Tag zu sich, während es bei Frauen 8,4 Gramm sind. Dies übertrifft die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese warnen vor zu viel Salz, weil es den Blutdruck und das Risiko für Herz­Kreis­

lauf­Erkrankungen steigern soll. Die Annahme kam bereits vor etwa 30 Jahren zustande, als die groß angelegte Intersalt­

Studie durchgeführt wurde. 56 verschiedene Völkergruppen, die sich in ihrem NaCl­Kon­

sumverhalten unterscheiden, wurden verglichen, darunter ein Naturvolk von Amazonas­

Indianern. Die dort lebenden Menschen aßen nur geringe Mengen an Salz, litten seltener an Hypertonie und starben fast nie an Herz­Kreislauf­Erkran­

kungen. In einer Übersichtsstu­

die des Cochrane­Instituts fan­

den Wissenschaftler heraus, dass zu viel Salz den Blutdruck steigert – jedoch in einem sehr geringen Maße. Eine weitere Arbeit, die 269 Veröffentli­

chungen betrachtete, brachte keine eindeutigen Ergebnisse:

Über die Hälfte der Studien deuteten darauf hin, dass zu viel Salz Herz­Kreislauf­Erkran­

kungen begünstigt, die restli­

chen Untersuchungen sprachen dagegen oder kamen zu keinem sicheren Resultat.

Neue Forschungen zeigten al­

lerdings, dass zu wenig Salz ebenfalls ungesund ist, sogar für Personen mit Hypertonie.

Das Team um Andrew Mente von der McMaster University wies durch eine statistische Analyse von Daten aus 49 Län­

dern nach, dass die Aufnahme von weniger als 7,5 Gramm Salz täglich zu mehr Herzinfarkten und Schlaganfällen (mit mehr Toten) führt als ein durch­

schnittlicher Salzkonsum. Da­

bei war es unbedeutend, ob die Probanden von Hypertonie be­

troffen waren oder nicht. Au­

ßerdem haben Wissenschaftler herausgefunden, dass eine zu geringe Zufuhr an Natrium­

chlorid, welche die Empfehlun­

gen der WHO unterschreiten, die Wahrscheinlichkeit für Schlaganfälle und Infarkte erhöhe (The Lancet: Mente, 2016).

Besonders Ausdauersportler wie Marathonläufer sollten auf einen Kochsalzausgleich ach­

ten. Durch starkes Schwitzen und durch eine hohe Wasserzu­

fuhr kann der Salzgehalt im Or­

ganismus stark abfallen und zu Krampfanfällen und Ohnmacht führen. Ein Mangel an NaCl kann auch älteren Menschen zu schaffen machen, weil dadurch ihr Wasser­ und Nährstoffhaus­

halt erheblich gestört wird.

Ambivalente Ergebnisse, keine konkreten Empfeh- lungen Experten sind sich somit noch uneinig darüber, wie hoch der Bedarf an Salz ist.

Einige raten zur Aufnahme von Mengen zwischen 7,5 und 15 Gramm pro Tag, während die WHO Mengen von bis zu fünf Gramm täglich befürwortet. Ein eindeutiger kausaler Zusam­

menhang zwischen Koch­

salzkonsum und Hypertonie ist bislang nicht nachgewiesen – hingegen sind die gesundheits­

förderlichen Eigenschaften von NaCl bestätigt. ■

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin

Lebenswichtiges Salz?

© Andy Sotiriou / DigitalVision / Thinkstock

Lange galt die Regel: Je weniger Salz, umso gesünder. In den letzten Jahren wurde diese Empfehlung allerdings aufgrund von widersprüchlichen Studienergebnissen in Frage gestellt.

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