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Inhaltsangaben - Aufsatzbeurteilung Klasse 5-7

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Academic year: 2022

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bert Berger: Aufsatzbeurteilung einfach und transparent 5  7

13. Wenn Sie alle Aufsätze bewertet haben, ergänzen Sie mithilfe der Textbausteine die Korrek- turbögen durch die jeweilige Leistung im jeweiligen Bereich zusammenfassende Sätze. Ach- ten Sie dabei darauf, dass die Formulierungen im Einklang mit der gegebenen Note stehen.

Ein Schüler würde es nicht nachvollziehen können, wenn auf den Korrekturbögen die beur- teilenden Sätze durch Adverbien wie zum Beispiel „stets“ oder „meist“ eine gute oder sehr gute Note nahelegen, die Arbeit aber nur mit „ausreichend“ bewertet wurde.

14. Gönnen Sie sich nach Beendigung der gesamten Aufsatzkorrektur eine kleine Belohnung, die Sie sich bereits vor dem Lesen der ersten Arbeit in Aussicht stellen. Dies kann zum Beispiel ein Essen in angenehmer Runde oder zu Zweit sein, die Lektüre eines Buches, auf das Sie sich schon lange gefreut haben, ein Besuch im Kino oder ein Einkaufsbummel. Sie haben es sich verdient!

Korrekturzeichen

Es ist üblich und sinnvoll, am Rand eines Aufsatzes die Art der sprachlichen und inhaltlichen Fehler in Form von Korrekturzeichen anzugeben. Dies hilft bei der Einschätzung der sprachlichen Qualität der Arbeit, erleichtert die Vergleichbarkeit von Arbeiten und dient darüber hinaus den Schülern sowie ihren Eltern als Feedback. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich, dass ihnen die Bedeutungen der jeweiligen Korrekturzeichen vertraut sind.

Folgende vorgeschlagene Korrekturzeichen haben sich in der Praxis bewährt:

Art des Fehlers Korrekturzeichen Alternatives Zeichen

Flüchtigkeitsfehler Fl

Fehlende oder falsche Zeichensetzung z I (= Interpunktion)

Fehler in der Rechtschreibung R O (= Orthografie)

Falsche Wortrennung Tr

Grammatik Gr G

Fehlerhaftes Tempus Tp Z

Fehler im Modusgebrauch Mod M

Falscher Satzbau Sb Sy (= Syntax)

Fehlerhafte Wortstellung St

Unklarer oder falscher Bezug von Pronomen Bz Bez

Vermeidbare Wortwiederholung Wh W

Umgangssprachliche Wortwahl A (ugs)

Unklare Wortwahl A (unkl)

Missverständliche Wortwahl A (mv)

Ungenaue oder ungeschickte Wortwahl A (ung) Unpassende oder falsche Wortwahl A (f)

Überflüssiges Wort A (üfl)

Unvollständiger Ausdruck A (unv)

Abweichung vom Thema Th ?

Unklarer Zusammenhang Zhg Zhsg

Falsche Logik L ? Log ?

Wörter beziehungsweise Passagen, die offensichtlich fehlerhaft oder unverständlich gewählt beziehungsweise formuliert sind, werden mit einer geraden, durchgezogenen Linie unterstrichen, bei schwerwiegenden Verstößen sogar mit einer doppelten Linie. Wörter oder Passagen, die zwar verständlich, aber stilistisch nicht angemessen oder ungeschickt sind, werden mit einer Schlan-

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bert Berger: Aufsatzbeurteilung einfach und transparent 5  7

Inhalt und Aufbau

Meine Inhaltsangabe beginnt mit einem einleitenden Basissatz.

Mein Basissatz nennt den Verfasser der Geschichte.

Mein Basissatz informiert über den Titel der Geschichte.

Mein Basissatz führt die Textgattung der Geschichte an.

Mein Basissatz enthält den Handlungskern der Geschichte.

Ich habe den Inhalt der Geschichte lückenlos zusammenfasst.

Ich habe die Ereignisse der Geschichte in der richtigen zeitlichen Reihenfolge wiedergegeben.

Meine Inhaltsangabe beschränkt sich auf das Wesentliche.

Wo es nötig ist, habe ich die Gründe für bestimmte Handlungen angeführt.

Im Schluss habe ich knapp erläutert, ob und warum mir die Geschichte (nicht) gefällt.

Sprache und Form

Ich habe die Geschichte nach Möglichkeit in eigenen Worten wiedergegeben.

Als Zeitform der Inhaltsangabe habe ich das Präsens gewählt.

Nur die vorzeitigen Handlungen habe ich im Perfekt wiedergegeben.

Wörtliche Reden des Originals habe ich – sofern sie wichtig sind – indirekt wiedergegeben.

Ich habe mich klar und sachlich ausgedrückt.

Formulierungen, die Spannung erzeugen (plötzlich, auf einmal), habe ich vermieden.

Auf ausschmückende Adjektive habe ich verzichtet.

Meine Satzverknüpfungen sind passend und abwechslungsreich.

Auf die richtige Grammatik, Rechtschreibung und die Kommasetzung habe ich geachtet.

Den korrekten Modus der indirekten Rede habe ich beachtet.

Einen Schreibplan oder eine Gliederung habe ich angefertigt.

Mein Schreibplan / meine Gliederung ist einheitlich in Stichpunkten oder Sätzen formuliert.

12.1 Checkliste für Schüler

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bert Berger: Aufsatzbeurteilung einfach und transparent 5  7 INHALT

Einleitender Basissatz

Nennen des Verfassers der Geschichte Nennen des Titels der Geschichte

Informieren über die Textgattung der Geschichte Erfassen des Handlungskerns der Geschichte

Lückenlosigkeit der Zusammenfassung der Geschichte Beschränkung auf das Wesentliche

Einhalten der richtigen zeitlichen Reihenfolge der Ereignisse

Erfassen des logischen Zusammenhangs (Grund-Folge-Beziehungen) Abschließende Begründung der eigenen Meinung zur Geschichte

AUSDRUCK

Lösung vom Wortlaut des Originals Wiedergabe der Geschichte im Präsens Wiedergabe vorzeitiger Ereignisse im Perfekt

Umsetzung notwendiger wörtlicher Reden in indirekte Rede Klare und sachliche Ausdrucksweise

Verzicht auf Spannung erzeugende Formulierungen Verzicht auf ausschmückende Adjektive

Abwechslungsreiche und logische Satzverknüpfungen Korrektheit im Satzbau

FORM

Absatz nach Einleitung und Hauptteil Korrektheit in der Grammatik

Korrektheit im Modusgebrauch der indirekten Rede Korrektheit in der Rechtschreibung

Korrektheit in der Zeichensetzung

Vollständigkeit und Übersichtlichkeit des Schreibplans

12.2 Allgemeiner Bewertungs- und Korrekturbogen

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bert Berger: Aufsatzbeurteilung einfach und transparent 5  7

Angabenblatt

Verfasse eine Inhaltsangabe zu der Kalendergeschichte von Johann Peter Hebel. Löse dich dabei nach Möglichkeit vom Wortlaut des Originals.

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Der Zahnarzt

Zwei Tagediebe, die schon lange in der Welt miteinander herumzogen, weil sie zum Arbeiten zu träg oder zu ungeschickt waren, kamen doch zuletzt in große Not, weil sie wenig Geld mehr übrig hatten und nicht geschwind wussten, wo nehmen. Da gerieten sie auf folgenden Einfall: Sie bettelten vor einigen Haustüren Brot zusammen, das sie nicht zur Stillung des Hungers genießen, sondern zum Betrug missbrauchen wollten. Sie kneteten nämlich und drehten aus demselben lauter kleine Kügelein oder Pillen und bestreu- ten sie mit Wurmmehl aus altem, zerfressenem Holz, damit sie völlig aussahen wie die gelben Arzneipillen.

Hierauf kauften sie für ein paar Batzen einige Bogen rot gefärbtes Papier bei dem Buchbinder: Denn eine schöne Farbe muss gewöhnlich bei jedem Betrug mithelfen. Das Papier zerschnitten sie alsdann und wickelten die Pillen darein, je sechs bis acht Stück in ein Päcklein. Nun ging der eine voraus in einen

Flecken, wo eben Jahrmarkt war, und in den Roten Löwen, wo er viele Gäste anzutreffen hoffte. Er forderte ein Glas Wein, trank aber nicht, sondern saß ganz wehmütig in einem Winkel, hielt die Hand an die Backen, winselte halblaut für sich und kehrte sich unruhig bald so her, bald so hin. Die ehrlichen Landleute und Bürger, die im Wirtshaus waren, bildeten sich wohl ein, dass der arme Mensch ganz entsetzlich Zahnweh haben müsse. Aber was war zu tun? Man bedauerte ihn, man tröstete ihn, dass es schon wieder vergehen werde, trank sein Gläschen fort und machte seine Marktaffären aus. Indessen kam der andere Tagedieb auch nach. Da stellten sich die beiden Schelme, als ob noch keiner den anderen in seinem Leben gesehen hätte. Keiner sah den anderen an, bis der zweite durch das Winseln des erstern, der im Winkel saß, aufmerksam zu werden schien. „Guter Freund“, sprach er, „Ihr scheint wohl Zahnschmerzen zu haben?“

und ging mit großen und langsamen Schritten auf ihn zu. „Ich bin der Doktor Schnauzius Rapunzius von Trafalgar“, fuhr er fort. Denn solche fremden volltönigen Namen müssen auch zum Betrug behilflich sein wie die Farben. „Und wenn Ihr meine Zahnpillen gebrauchen wollt“, fuhr er fort, „so soll es mir eine schlechte Kunst sein, Euch mit einer, höchstens zweien, von Euren Leiden zu befreien.“ „Das wolle Gott“, erwiderte der andere Halunke. Hierauf zog der saubere Doktor Rapunzius eines von seinen roten Päcklein aus der Tasche und verordnete dem Patienten, ein Kügelein daraus auf den bösen Zahn zu legen und herzhaft darauf zu beißen. Jetzt streckten die Gäste an den anderen Tischen die Köpfe herüber, und einer um den andern kam herbei, um die Wunderkur mit anzusehen. Nun könnt ihr euch vorstellen, was geschah. Auf diese erste Probe wollte zwar der Patient wenig rühmen, vielmehr tat er einen entsetzlichen Schrei. Das gefiel dem Doktor. Der Schmerz, sagte er, sei jetzt gebrochen und gab ihm geschwind die zweite Pille zu gleichem Gebrauch. Da war nun plötzlich aller Schmerz verschwunden. Der Patient sprang vor Freuden auf, wischte den Angstschweiß von der Stirne weg, obgleich keiner da war, und tat, als ob er seinem Retter zum Danke etwas Namhaftes in die Hand drückte. Der Streich war schlau angelegt und tat seine Wirkung. Denn jeder Anwesende wollte nun auch von diesen vortrefflichen Pillen haben. Der Doktor bot das Päcklein für 24 Kreuzer, und in wenigen Minuten waren alle verkauft. Natürlich gingen jetzt die zwei Schelme wieder einer nach dem andern weiter, lachten, als sie wieder zusammenkamen, über die Einfalt dieser Leute und ließen sich’s wohl sein von ihrem Geld.

Das war teures Brot. So wenig für 24 Kreuzer bekam man noch in keiner Hungersnot. Aber der Geldverlust war nicht einmal das Schlimmste. Denn die Weichbrotkügelein wurden natürlicherweise mit der Zeit stein- hart. Wenn nun so ein armer Betrogener nach Jahr und Tag Zahnweh bekam und in gutem Vertrauen mit dem kranken Zahn einmal und zweimal drauf biss, da denke man an den entsetzlichen Schmerz, den er, statt geheilt zu werden, sich selbst für 24 Kreuzer aus der eigenen Tasche machte. Daraus ist also zu lernen, wie leicht man kann betrogen werden, wenn man den Vorspiegelungen jedes dahergelaufenen Landstreichers traut, den man zum ersten Mal in seinem Leben sieht und vorher nie und nimmer.

(Quelle: Hebel, Johann Peter: Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811. S. 71–73)

12.3 Inhaltsangabe einer Kalendergeschichte (J. P. Hebel: Der Zahnarzt)

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teilung einfach und transparent 5  7

Korrektur- und Bewertungsbogen

INHALT

Einleitender Basissatz

Nennen von J. P. Hebel als Verfasser der Geschichte Nennen des Titels „Der Zahnarzt“

Anführen der Textgattung der Kalendergeschichte

Erfassen des Betrugs durch gefälschte Pillen als Handlungskerns der Geschichte Lückenlosigkeit der Zusammenfassung der Geschichte

Beschränkung auf die wesentlichen Handlungselemente Hauptpersonen: zwei faule, herumreisende Gauner Grund für ausgedachten Betrug: Geldnot

Erbetteln von Brot

Herstellung von Brotkügelchen, die wie Pillen aussehen

Einwickeln der gefälschten Pillen in Päckchen aus rotem Papier Grund: Vortäuschung echter Arznei

Eintreten eines Betrügers in ein Wirtshaus während eines Jahrmarkts Vortäuschen von Zahnschmerzen durch den Betrüger

Trösten des vermeintlich Leidenden durch die anderen Gäste Eintreten des anderen Halunken

Vortäuschen der beiden Gauner, sich nicht zu kennen Vorstellen des zweiten Schurken als berühmter Arzt Verordnung von zwei angeblichen Pillen

Beißen des angeblich leidenden Betrügers auf die gefälschten Pillen Scheinbares Verschwinden des Schmerzes

Beobachtung der scheinbaren Wunderheilung durch Wirtshausgäste Bezahlung der Pillen durch den Gauner

Verkauf der teuren Päckchen mit den Brotkügelchen an die Gäste des Wirtshauses Verlassen des Wirtshauses durch die Betrüger (nacheinander)

Freude der Betrüger über ihren gelungenen Streich

Späterer Schmerz der Betrogenen durch Beißen auf hart gewordene Brotkügelchen Lehre: Misstrauen gegenüber Unbekannten

Einhalten der richtigen zeitlichen Reihenfolge der Ereignisse

Berücksichtigung des logischen Zusammenhangs (Grund-Folge-Beziehungen) Abschließende Begründung der eigenen Meinung zur Geschichte

AUSDRUCK

Lösung vom Wortlaut des Originals Wiedergabe der Geschichte im Präsens Wiedergabe vorzeitiger Ereignisse im Perfekt

Umsetzung notwendiger wörtlicher Reden in indirekte Rede Klare und sachliche Ausdrucksweise

Verzicht auf Spannung erzeugende Formulierungen Verzicht auf ausschmückende Adjektive

Abwechslungsreiche und logische Satzverknüpfungen

FORM

Korrektheit in der Grammatik

Korrektheit im Modusgebrauch der indirekten Rede Korrektheit in der Rechtschreibung

Korrektheit in der Zeichensetzung

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Angabenblatt

Gib den Inhalt des Textes von Günter Flegel möglichst in eigenen Worten wieder.

Günter Flegel: Ötzi bekommt keine Ruhe

(…) Als die Nürnberger Bergsteiger Erika und Helmut Simon am 19. September 1991 tausend Meter über dem Tisenhof über eine Leiche stolperten, stießen sie eine Entwicklung an, die diese Alpenregion wohl ähnlich verändert wie der Klimawandel. Der E5, der Fernwanderweg von Oberstdorf nach

Meran, ist heute ein Trampelpfad auf Ötzis Spuren. Wer hier wandert, kommt in Similaun vorbei, jenem Berg mit dem geheimnisvoll altertümlichen Namen, der dem Eismann einen seiner Namen

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gab, und macht auf der Similaunhütte Station. (…) „Ja, die Leich‘ hat schon einiges verändert“, sagt Hüttenwirt Markus Pirpamer, der auf der Liste der Ötzi-Entdecker unter Nummer 3 firmiert. Als die Simons beim Abstieg von der Finailspitze den vermeintlich verunglückten Bergsteiger entdeckt hatten, eilten sie zur Similaunhütte. Der Bergführer Pirpamer machte sich mit seinem Küchengehilfen Blaz Kulis sofort auf zum abgelegenen Unglücksort, verständigte die Gendarmerie.

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Mit der Einsamkeit auf dem Bergsattel war es schnell vorbei. Reinhold Messner kam zur Fundstelle, Polizeibeamte, Wissenschaftler. Jedes neue Detail ließ die Bedeutung des Fundes wachsen. Alleine der Weg des Toten durch die Instanzen bis ins Archäologiemuseum in Bozen ist ein Krimi. (…)

Ötzi ist überall. Spätestens, wenn man bei der „Area 47“ von der Inntalautobahn Richtung Süden abbiegt, ist die lebendigste Leiche der Welt der ständige Begleiter. In Österreich hat man den im

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englischsprachigen Raum „Frozen Fritz“ genannten Promi, der sich ja nicht mehr wehren kann, sehr viel schneller als in Südtirol als Marke entdeckt und vereinnahmt.

Was er bei sich trug, was er gegessen hatte, an welchen Krankheiten er litt: Die Wissenschaft hat viel über den Mann aus dem Eis herausgefunden, und bis heute lässt die zerbrechliche Mumie die For- scher nicht in Ruhe und umgekehrt. (…) Was trieb den 45 Jahre alten, 1,60 Meter großen Mann vor

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5300 Jahren in diese lebensfeindliche Höhe? Wer hat ihn verfolgt und mit einem Pfeil tödlich verletzt?

(…) Rief der Berg die Menschen schon vor 6000 Jahren? Markieren Ötzis Rückentrage und der Schuh vom Eisjoch den Beginn des alpinen Tourismus‘? (…)

All die Gentechnik und Radiokarbonmessungen werden Ötzis Geheimnis nie ergründen, und das ist gut so. Wer in Ötzis Welt eintauchen will, tut dies am besten zu Fuß. Im Schnalstal begegnet man auf

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kleinstem Raum allem, was die Alpen ausmacht, vom Bergbauern-Idyll bis zu Ski-Wahn. (…) Der Skizirkus stellte das landwirtschaftlich geprägte Schnalstal auf den Kopf und kurbelte den Massen- tourismus an. Es war einmal. Inzwischen ist wegen des Gletscherschwundes der Sommerskibetrieb eingestellt worden, die Schnalstaler Gletscherbahn kämpft gegen die roten Zahlen. Weiter unten im Tal scheint die Welt noch in Ordnung. (…) Im Dorf Unser Frau lädt der Archäologiepark dazu ein, Ötzis

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Welt zu erkunden, ein Angebot, das vor allem ein Erlebnis für Kinder ist. (…) Zum echten Ötzi-Gefühl gehört eine Nacht im Tisenhof oder einem anderen uralten Holzhaus, auch wenn die urigen Gasthöfe vom Aussterben bedroht sind. (…) Beim Aufstieg in die Schlafkammer stößt man sich den Kopf an den Deckenbalken, die von und für Menschen im Steinzeitformat gemacht scheinen. Die Betten sind zu kurz und die Decken zu dick, aber die Morgentoilette mit Eiswasser aus dem Krug beendet einen

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Schlummer, wie er seliger nicht sein kann, während Kaffeeduft durch die Ritzen im Kämmerchen zieht.

Der Weg zu Ötzis Gräbern ist lang. In Bozen muss man sich in eine Warteschlange einreihen, ehe man durch das Glasfenster gucken kann, hinter dem Ötzi in seinem künstlichen Gletscher und kaltem Licht liegt, hilflos, den Blicken ausgeliefert, wie er 5300 Jahre den Elementen ausgeliefert war. Näher kommt

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man dem Mann aus dem Eis dort, wo ihn Simons gefunden haben. Vom Tisenhof steigt man in knapp drei Stunden zur Similaunhütte auf, von dort ist es eine gute Stunde Gekraxel zur Fundstelle. Die Unternehmung ist hochalpin, selbst im Sommer geht es oft durch Schneefelder. Allem Rummel zum Trotz ist es hier oben meist einsam und immer still. Kalte Gletscherluft weht ins Gesicht, Steinblöcke in allen Größen sind durcheinander geworfen. Hier also suchte Ötzi Schutz. Hier machte er seinen

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letzten Atemzug, hier ruhte er 5300 Jahre in Frieden. Armer Ötzi. Ob du jemals wieder Ruhe findest?

(Quelle: Fränkischer Tag vom 17./18. September 2016, S. 3)

12.5 Inhaltsangabe eines Sachtextes (G. Flegel: Ötzi bekommt keine Ruhe)

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bert Berger: Aufsatzbeurteilung einfach und transparent 5  7

Korrektur- und Bewertungsbogen

INHALT

Einleitender Basissatz

Nennen des Autors Günter Flegel

Nennen des Titels „Ötzi bekommt keine Ruhe“

Nennen der Quelle: Fränkischer Tag vom 17./18.9.2016 Nennen der Textgattung der Reportage

Thema: Interesse von Wissenschaft und Tourismus an Gletschermumie Erfassen der wesentlichen Informationen des Textes

Einstieg: Entdeckung einer Gletscherleiche in Südtirol im Jahre 1991 Entdecker: Bergsteigerehepaar und Bergführer der Similaunhütte Folge: Ende der Einsamkeit an der Fundstelle

Archäologiemuseum in Bozen als Aufbewahrungsort der Gletscherleiche Folge: Ötzi als Tourismusattraktion in Österreich und Südtirol

Großes Interesse der Wissenschaft an dem Fund, viele ungelöste Fragen Beispiel: Ötzi als Bergwanderer?

Einsicht: Ötzi als ewiges Rätsel trotz wissenschaftlicher Fortschritte

Gletscherschwund als Ursache für abflauenden Skitourismus im Schnalstal Gegensatz: Archäologiepark in einem Dorf im Tal

Erlebnis einer urigen Übernachtung in uraltem Holzhaus Großer Touristenandrang im Bozener Museum, wo Ötzi liegt Gegensatz: mühsamer Aufstieg zum einsamen Fundort Ötzis Frage, ob der Rummel um Ötzi wieder abebben wird

Erfassen des logischen Zusammenhangs (Grund-Folge-Beziehungen) Abschließende Begründung der eigenen Meinung zur Geschichte Verzicht auf überflüssige Informationen

AUSDRUCK

Lösung vom Wortlaut des Originals Klare und sachliche Ausdrucksweise

Verzicht auf Spannung erzeugende Formulierungen Verzicht auf ausschmückende Adjektive

Abwechslungsreiche und logische Satzverknüpfungen

FORM

Korrektheit in der Grammatik Korrektheit in der Rechtschreibung Korrektheit in der Zeichensetzung

Vollständigkeit und Übersichtlichkeit des Schreibplans

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