• Keine Ergebnisse gefunden

Er habe im Internet recherchiert, dass dies ein HIV-Ausschlag sei, eine topische The- rapie mit Kortison habe keine Besserung erbracht.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Er habe im Internet recherchiert, dass dies ein HIV-Ausschlag sei, eine topische The- rapie mit Kortison habe keine Besserung erbracht."

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Blickdiagnose

Bayerisches Är zteblatt 11/2011

613 Therapie

Mittel der Wahl ist Penizillin G. Resistenzen gegen Penizillin sind nicht bekannt. In den Stadien I und II werden 2,4 Mio. IE Depot- Penizillin dreimal in wöchentlichem Abstand i.

m. verabreicht. Bei der ersten Gabe kann eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion auftreten. Bei Befall des ZNS (sollte bei HIV-Infektion immer ausgeschlossen werden) und Stadium III ist ei- ne intravenöse Therapie mit Penizillin G über 21 Tage indiziert. Bei Penizillinallergie können Doxycyclin (2 x 100 mg per os für 14 Tage) oder Tetracyclin (4 x 500 mg per os für 14 Tage) gegeben werden, in der Schwangerschaft Ery- thromycin. Überprüfung des Therapieerfolges mittels Titerverlauf im TPPA- und VDLR-Mikro- flockungstest, es sollte ein Titerabfall um meh- rere Stufen erfolgen, die Mikroflockung sollte negativ werden.

Bei dem vorgestellten Patienten wurden 2,4 Mio. IE Depot-Penizillin i. m. verabreicht, welches gut vertragen wurde. Die weitere The- rapie wurde ambulant durchgeführt, ein Abfall des Titers erfolgte zügig.

Die Leiteffloreszenz des Lichen ruber ist eine kleine, meist zentral eingedellte, flache, scharf begrenzte Papel mit positivem Köbner-Phä- nomen. Nach Einölen zeigt sich ein weißliches Muster (Wickham-Streifen). Bei einem sebor- rhoischen Ekzem sind die Prädilektionsstellen Kapillitium, Brust und Rücken.

Ein akutes HIV-Exanthem zeigt sich bei einem Teil der Patienten zwei bis acht Wochen nach In- fektion als kleinfleckiges Exanthem, häufig mit mononukleoseartigen Begleiterscheinungen.

Diagnostik

Ein Direktnachweis des Erregers kann über die Dunkelfeldmikroskopie erfolgen. Außerdem ist ein Nachweis mittels Silberfärbung möglich.

Meist erfolgt die Diagnose einer Syphilis serolo- gisch. Verschiedene Tests stehen zur Verfügung.

Der Nachweis von Antigenen gegen TPHA-/

TPPA eignet sich als Suchtest, aber eine Ent- scheidung, ob es sich um eine behandlungsbe- dürftige Infektion oder eine serologische Nar- be handelt, ist nicht möglich. Sehr hohe Titer sprechen für eine akute oder frische Infektion.

Als Bestätigungstest eignet sich der Trepone- ma pallidum-Antikörper-Absorptionstest. Sind Suchtest und Bestätigungstest positiv, gilt die Diagnose als gesichert. Danach sollte eine quantitative Cardiolipin- und T.-pallidum-spe- zifische IgM-Antikörperbestimmung erfolgen.

International empfohlen ist hier die VDLR- Mikroflockungsreaktion. Diese ist sensitiv, aber nicht spezifisch. Sie eignet sich gut zur Ver- laufskontrolle.

Ein 24-jähriger Mann mit bekannter und bisher nicht behandelter HIV-Infektion stellt sich zur Kontrolle des Immunsystems vor. Bei der Untersuchung finden sich Hautveränderungen an beiden Händen, die anamnestisch seit vier Wochen bestehen.

Er habe im Internet recherchiert, dass dies ein HIV-Ausschlag sei, eine topische The- rapie mit Kortison habe keine Besserung erbracht.

Befund

Polymorphes Exanthem palmar, kleine rosa Fle- cken (Roseola), mit derben, roten bis kupferfar- benen Papeln, Krusten und Schuppenbildung.

Weitere Läsionen finden sich enoral (Zunge und Gaumenbogen). Patient in gutem Allge- mein- und Ernährungszustand, mehrere bis zu zwei Zentimeter große derbe Lymphknoten rechts axillär zu tasten, sonstige körperliche Untersuchung unauffällig.

Diagnose: Lues II – „Kieler Masern“

Serologie des Patienten: TPPA > 1,8 Mio. TP- WB IgG und IgM positiv, FTA-ABS 1:10240, Cardiolipin 1:32 pos.

Differenzialdiagnose

Differenzialdiagnostisch kommen Arzneimittel-, Virusexanthem, Psoriasis, Pityriasis rosea, Lichen ruber oder seborrhoisches Exanthem in Frage.

Bei den Arzneimittelexanthemen ist zumeist ein auslösendes Medikament zu identifizieren, das Exanthem zeigt sich am gesamten Körper.

Virusexantheme befinden sich häufig stamm- betont, die Effloreszenzen sind eher makula- papulös. Bei Psoriasis sind gut abgrenzbare erythematöse Plaques, welche mit silbernen Schuppen bedeckt sind, charakteristisch. Bei Ablösung einer Schuppe treten nacheinander die Psoriasisphänomene (Kerzentropfphäno- men, Phänomen des letzten Häutchens, Aus- spitzphänomen) auf.

Die Pityriasis rosea beginnt mit einem Primär- medaillon, Rötung und kleieförmige Schup- pung beginnt in der Mitte. Nach einigen Wo- chen entwickeln sich dann multiple, ovale, erythrosquamöse Herde vor allem am Stamm.

HIV-Ausschlag?

Autoren

Iris Walter, Professor Dr. Bernd Salzberger, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93053 Regensburg

Roseolen mit Papeln, Krusten- und Schuppenbildung (Syphilide).

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wer nicht zu dem Kreis der Privil egierten gehört, denen mit gutem Einkommen, akademischen Titeln, mit Posten in einem großen Verband oder einer Gruppe mit angesagtem Label,

Bahrain: Dieser Bericht wird von der Credit Suisse AG, Bahrain Branch, verteilt, die über eine Zulassung der Central Bank of Bahrain (CBB) als Investment Firm Category 2

Während der letzten sieben Jahre, als Abschluss meiner politischen Aktivzeit, Mitglied des Grossen Rats des Kantons Bern zu sein, war für mich eine Ehre und gleichzeitig

Als weiteres hochzuverlässiges Testsystem zur Bestätigung soll hier noch der Ra- dioimmunpräzipitationstest (RIPA) angeführt werden, der allerdings nur in

Viele Frauen können sich nicht gegen eine Anste- ckung mit HIV schützen, da für den Gebrauch von Kondomen die Zustimmung des Mannes erforder- lich ist.. Mit topischen,

Studien belegen ein deutlich höheres Risiko einer Progression zu Aids innerhalb von drei Jahren, wenn der Anteil aktivierter T-Zellen über diese Zeit oberhalb dieser

Beispiels- weise lag im Jahr 2018 das erste Lohndezil für Personen mit einer beruflichen Grundbildung als höchstem Abschluss rund 610 Franken hö- her als für Personen mit

Verlag, Her- ausgeber und Redaktion können keine Gewähr dafür über- nehmen, dass die Angaben – auch zu den Weiterbildungs- befugnissen – korrekt sind.. Unter www.blaek.de finden Sie