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Optimale Sch¨ atzverfahren

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Academic year: 2022

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Fachbereich Mathematik Prof. Dr. J. Lehn

A. Neuenkirch B. Niese A. R¨oßler

TECHNISCHE UNIVERSIT¨ AT DARMSTADT

A

SS 2006 05.07.2006

Einf¨ uhrung in die Mathematische Statistik

6. Tutorium

Optimale Sch¨ atzverfahren

Es seien X1, . . . , Xn unabh¨angige identisch B(1, θ),θ ∈]0,1[, verteilte Zufallsvariablen.

Betrachtet man “lineare” Sch¨atzer der Form

Tnlin(X1, . . . , Xn) =a1X1+. . .+anXn, a1, . . . , an∈R,

f¨ur τ(θ) = θ, dann ist aus der Vorlesung (Beispiel 3.8) bekannt, daß das arithmetische Mittel

Tn(X1, . . . , Xn) = 1

nX1+. . .+ 1 nXn ein optimales Sch¨atzverfahren in folgendem Sinn ist:

Varθ(Tn(X1, . . . , Xn))

= inf

Varθ(Tnlin(X1, . . . , Xn))) : Tnlin erwartungstreuer Sch¨atzer f¨ur τ(θ) =θ . Also ist Tn ist unter allen erwartungstreuen linearen Sch¨atzern Tnlin f¨urτ(θ) =θ dasjenige Sch¨atzverfahren mit minimaler Varianz.

In diesem Tutorium werden zeigen, daß das arithmetische Mittel in dieser Situation sogar der optimale erwartungstreue Sch¨atzer schlechthin f¨ur τ(θ) =θ ist.

Satz 1Es seien X1, . . . , Xn unabh¨angige identisch B(1, θ), θ∈]0,1[, verteilte Zufallsvaria- blen. Dann gilt

Varθ(Tn(X1, . . . , Xn))

= inf{Varθ(Tn(X1, . . . , Xn)) : Tn:Rn→R erwartungstreuer Sch¨atzer f¨ur τ(θ) = θ}.

Entscheidend f¨ur den Beweis dieser Aussage ist folgender Satz.

Satz 2(Frech´et-Rao-Cramer)Es seienX1, . . . , Xnunabh¨angige identischB(1, θ), θ∈]0,1[, verteilte Zufallsvariablen. Weiterhin sei

Lθ(x1, . . . , xn) =

n

Y

i=1

θxi(1−θ)1−xi, x1, . . . , xn∈ {0,1}.

Dann gilt f¨ur jedes Sch¨atzverfahren Tn :Rn→R, das erwartungstreu f¨ur τ(θ) =θ ist:

∀θ∈]0,1[: Varθ(Tn(X1, . . . , Xn))≥ 1 Eθ

∂θ ln(Lθ(X1, . . . , Xn))

2.

(2)

F¨ur den Beweis der Frech´et-Rao-Cramer Ungleichung, die in ¨ahnlicher Form auch unter viel allgemeineren Voraussetzungen noch g¨ultig ist, ben¨otigen wir die Cauchy-Schwarz Un- gleichung, die Sie ohne Beweis verwenden k¨onnen.

Satz 3(Cauchy-Schwarz Ungleichung)Es seienX undY zwei Zufallsvariablen mitE|X|2 <

∞ und E|Y|2 <∞. Dann gilt

|E(XY)| ≤p

E|X|2·p

E|Y|2.

Aufgabe 1 Zeigen Sie:

(a) 1 = X

(x1,...,xn)∈{0,1}n

Lθ(x1, . . . , xn), (b) θ = Eθ(Tn(X1, . . . , Xn)) = X

(x1,...,xn)∈{0,1}n

Tn(x1, . . . , xn)·Lθ(x1, . . . , xn),

(c) 0 = E ∂

∂θ ln(Lθ(X1, . . . , Xn)

= X

(x1,...,xn)∈{0,1}n

∂θLθ(x1, . . . , xn).

Bestimmen Sie dazu zuerst die Wahrscheinlichkeit

P(X1 =x1, X2 =x2, . . . , Xn=xn), x1, . . . , xn∈ {0,1}.

Aufgabe 2 Beweisen Sie Satz 2. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

• Berechnen Sie

Eθ

Tn(X1, . . . , Xn)· ∂

∂θ ln(Lθ(X1, . . . , Xn)

,

indem Sie zuerst Eθ(Tn(X1, . . . , Xn)) nach θ differenzieren. (Vgl. Aufgabe 1.)

• Folgern Sie aus dem ersten Schritt und Aufgabe 1 Eθ

(Tn(X1, . . . , Xn)−τ(θ))· ∂

∂θ ln(Lθ(X1, . . . , Xn))

= 1, und wenden Sie nun Satz 3 an.

Aufgabe 3 Zeigen Sie jetzt Satz 1, indem Sie Eθ

∂θ ln(Lθ(X1, . . . , Xn))

2

und

Varθ(Tn(X1, . . . , Xn)) berechnen.

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