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Wäre das d des st

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366

Gegen Grimme, diese Zeitschrift 53, 102 ff.

Von C. Brockelmann.

Ad I. Syr. JX'\^ (nicht malkai) gegenüber bibl. aram. Njib73

kann die Betonung malkä für |n\>r> nicht beweisen. Wäre das d

des st. emph. im Sing, unbetont gewesen, so hätte es abfallen

müssen, wie im Plur.») und wie das auslautende ä von ^ und 6);

Dass mir das Vorhandensein von Nebenaccenten im Syr. sehr wohl

bekannt ist, möge Gr. aus meiner Gramm. § 35 ersehn.

Ad. II. Wenn aus baitt im Syr. geworden ist, so be¬

weist das nur, dass in der ältesten Gestalt des Syr. das Pron. suff;

1. pers. unbetont war. Übrigens diktiere ich keine Gesetze, sondem konstatiere Thatsachen und suche sie zu erklären.

Ad III. Die späte westsyr. Form ^«31,7 (Nöldeke, Gramm.

§ 166) kann für Paenultimabetonung nichts beweisen. Sie kann

nur Analogiebildung nach dem Etp"'el sein, da die Aufgabe der

Verdoppelung imd der Schwund des a in geschlossener Sübe ■laut¬

geschichtlich nicht zu erklären sind. Assyrische Formen beweisen

nichts fürs Aramäische.

Ad IV. Der Hinweis auf den indogermanischen Accent zieht

nicht. Die semitischen Präpositionen sind ursprünglich Nomina im

stat. constr. Dass dieser den Hauptaccent nicht trug, beweist seine

Lautgestalt im Hebr. und Aram. Dagegen durfte ein syrischer

Poet so wenig Verstössen , wie es einem neuhochdeutschen Dichter

erlaubt wäre, auf den indogermanischen Accent zurückzugreifen.

Ad V. Dass .p>;\f> nur einen Sprechtakt, nicht eine Wort¬

einheit bildet, zeigt das Rukkächä in ^)o; es ist also wa'^rdq

nicht wa'raq zu lesen.

1) Von Grimmes Standpunlit aus; s. aber meine Gramm. § 100.

2 I

(2)

Broekelmann, Gegen Grimme. 367

Ad VI. Dass der stat. constr. im Aram. nrsprünglich un¬

betont war, giebt Gr. stillschweigend zu. Neusyrische Betonung

von Kompositis wde bdmää, die nicht mehr als Genitiwerbindungen

gefühlt werden, beweist dagegen nichts; noch weniger griechische

Accentuationen wie ' Piaatva usw., von denen Gr. erst hätte nach¬

weisen müssen, dass sie nicht auf griech. Accentgesetzen beruhen.

Ad VII. Da aus saliqat, auch wenn der Ton von vorneherein

auf der letzten Silbe lag, nur ngrp werden konnte, so darf diese

Form nicht als Beweis für eine Betonung *sdliq angeführt werden.

So lange die Grundlage der Grimmesehesn Metrik, die Paenultima¬

betonung des Altsyr., nicht erwiesen ist, erachte ich es für Papier¬

verschwendung , deren Finessen zu erörtern. Da Grimme sich am

Schlüsse auf die Zustimmung von Praetorius und Duval i) beruft,

so halte ich es, bei aller Achtung vor der Kompetenz dieser Ge¬

lehrten, für geboten zu erwähnen, dass Nöldeke meinen Ausführungen

in allen Punkten zugestimmt hat.

1) Vgl, aber jetzt dessen Litterature Syriaque (Paris 1899) S. 32.

(3)

968

Anzeigeu.

Das Buch der Jubiläen oder die Lepiogeneais. Erster

Theil: Tendenz und Ursprung. Zugleich ein Beitrag zur

Religionsgeschichte. Von Wilhelm Singer. Stuhlweissen¬

burg (Ungam). Ed. Singersche Buchhandlung 1898.

Dies Buch beruht znm guten Teile auf der Ansicht der

seit der 2. Auflage von Ritschl's Entstehung der altkatholischen

Kirche (1857) immer allgemeiner überwundenen Baur'schen Schule,

die in Anlehnung an Hegeische geschichtsphilosophische Gedanken

den Gegensatz zwischen Heiden- und Judenchristentum (bezw. pauli-

nischem und petrinischem) zum Entwicklungsprinzipe der aposto¬

lischen Kirche machte. Dass thatsächlich solche Gegensätze inner¬

halb der christlichen Kirche bestanden haben, ist natürlich nicht

zu leugnen und wird auch durch eine Reihe von neutestamentlichen Stellen (so namentlich Galaterbrief) sowie durch die Kirchenväter

bezeugt; aber man misst ihnen, besonders dem Judenchristentum,

lange nicht mehr die Bedeutung bei wie früher. Somit ist immer¬

hin ein Buch, das hierin die Erklärung für ein bisher noch vielfach rätselhaftes Schrifterzeugnis des 1. vor- oder nachchristlichen Jahr¬

hunderts sieht, auch jetzt wohl verständlich. Der Verfasser sucht

nachzuweisen, dass das Jubiläenbuch, bei dem bis jetzt noch niemand an christlichen Ursprung dachte, eine Streitschrift der Judenchristen

gegen den Paulinismus sein. Er hat unendlich viel Mühe und Zeit

aufgewandt und von allen Seiten her Stoff zusammengetragen, der

zwar ein Zeugnis für die Belesenheit des Verfassers ist, aber doch

manchmal für das hier in Betracht kommende Problem wenig aus¬

trägt und die Anmerkungen des Buches unnötig zu gewaltigen

Dimensionen hat anschwellen lassen. Dadurch ist mir die Lektüre

etwas ermüdend geworden , ein ürteil , das mir auch von anderer

Seite bestätigt ist ; es soll aber nicht gesagt sein, dass andere Leser,

denen der Stoff anziehender ist, auch hieran grösseres Interesse

nehmen werden.

Dem vorliegenden ersten Teil wird ein zweiter folgen, »wo nach

Erledigung der noch rückständigen Fragen nach Vaterland, Ur¬

sprache u. s. w., besonders das Verhältnis des Buches zur Hagada

und Halaeha und das des Judenchristentums und des Paulinismus

zu den verschiedenen jüdischen Parteien eine eingehende Behand-

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