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159

Zur himjarischen Alterthumskunde

von

Dr. Ernst Oslander,

aus seinem Nachlasse herausgegeben von

Prof. Dr, M. A. Levy.

Vorwort des Herausgebers.

Der Nacldass über die südarabischen Denkmäler von dem ver¬

ewigten Osiander, dessen Verlust die Wissenschaft tief zu beklagen

hat, wurde mir durch den Vorstand der Deutschen morgenländischen

Gesellschaft zur Herausgabe übertragen. Ich habe gerne diesen

Auftrag übernommen in der Ueberzeugung, dass durch die eben so

gründlichen, wie scharfsinnigen und dabei vorsichtigen Untersuchun¬

gen, durch die sich die früheren Arbeiten Osiander's auszeichnen,

ein Gebiet weiter angebaut werden möchte, zu dem er einen so

guten Gmnd gelegt hatte. Damals (1856), als jene ausgezeichnete

Arbeit: „Zur himjarischen Altertbumskunde" in der Zeitscbrift der

DMG. X. Bd. ans Licht trat, stand dem Verfasser eine nicht sehr

umfangreiche Anzahl von Monumenten und diese nicht einmal in

zuverlässigen Abschriften zu Gebote, während seine neuesten Unter¬

suchungen über diesen Gegenstand, die hier verölfentlicht werden

sollen, auf zahlreichere und zuverlässigere Denkmäler sich stützen.

Es erschien nämlich in der Mitte des vorigen Jahres ein trefflich

ausgestattetes Werk „Inseriptions in the Himyaritic character, dis¬

eovered chiefly in the southern Arabia , and now in the British Mu¬

seum. London, printed by order of tbe Trustees. 1863 (gr. Querfolio)",

das zwei und vierzig Inschriften mittheilt, die sämmtlich bis auf

fünf in Südarabien gefunden worden sind. Sie sind auf achtzehn

lithographirten Tafeln sehr correkt abgezeichnet, die achtzehnte

enthält jene fünf Inschriften, die wohl alle aus Mesopotamien

herrühren. Eine kurze Beschreibung der Monumente von Herrn

Franks geht dem Werke voran, ein Commentar oder Umschrift der

Inschriften ist nicbt beigegeben, indem, wie es in der Vorrede

heisst, man erwarte, dass Osiander diese Arbeit unternehmen werde.

Es wurden ihm nämlich, uoch vor der Veröffentlichung des grosseu

11*

(2)

160 Osiander, zur himjarischen Alterthumskunde.

englischen Werkes, von dem Herrn Playfair aus Aden Photo¬

graphien von sämmtliehen Monumenten, welche die „himyaritic in¬

seriptions" enthalten , bis auf die genaunten auf PI. XVHI ^) , über¬

sandt, und nach diesen ist der Commentar, der sich im Nachlasse

vorgefunden, gearbeitet; später als das englische Werk in seine

Hände gelangte, hat er einzelne Correkturen in dem Texte vorge¬

nommen. Dieser Commentar bildet den ersten Theil des Nach¬

lasses, den wir den Lesern hier vorführen. Er lag zwar ausge¬

arbeitet von der Hand Oslanders vor, aber nicht in druckfertiger

Form; um in die Oeffentlichkeit treten zu können, musste er stili¬

stisch noch geformt werden, und was oft kurz angedeutet war, noch

weiter ausgeführt werden. Wir sind bei diesem Geschäfte mit

der grösstmöglichcn Vorsicht verfahren, ura den Intentionen des

Verstorbenen nachzukommen, und wenn dies hin und wieder etwa

ohne nnsere Absicht nicht geschehen sein sollte, so fällt die Schuld

auch wohl auf das nicht leicht lesbare Manuscript. Denn 0. scbeint

bei seinen wissenschaftlichen Ausarbeitungen, die er für den Druck

nochmals umzuschreiben beabsichtigt hat, die Gewohnheit gehabt zu

haben, selten Vocale und nur Consonanten und diese nicht einmal

vollständig zu schreiben. Dazu kamen noch so mancbe Abkürzun¬

gen, die nicbt hergebracht, sondern nur ibm eigenthümlich waren,

so dass das Manuscript nicht selten das Aussehen eines stenogra¬

phischen Concepts zeigte. Ich habe mich indessen so in die Hand¬

schrift hineingelesen, dass ich wohl in der Regel den Sinn des

Autors richtig getroffen zu habeu glaube. Auch schien es mir nicht

gegen die Pietät gehandelt zu sein, wenn ich aus den spätern Blät¬

tern die früheren Ansichten hin und wieder modificirte; denn ich

überzeugte mich bald nach der Lektüre des Ganzen, dass je mehr

sich 0. in den Gegenstand vertiefte, um so lichter seine Blicke

wurden, und würde er gewiss selbst, wenn er nochmals Hand an

sein Werk hätte legen können, manche Veränderungen vorgenommen

haben. An einigen Stellen zeigte uns bei diesem Geschäfte auch

der später geschriebene zweite Theil den richtigen Weg zur

Verbesserung des ersten. Der zweite Theil, welcber dem vorliegen¬

den bald nachfolgen soll, und der vielleicht noch wichtiger und

bedeutender als dieser ist , giebt auf Grund aller bisher bekannt

gewordenen hirnjarischen Monumente in zusammenhängender Form

einen Ueberblick der Resultate, die sich für Sprache und Alter¬

tbumskunde (Geschichtliches, Geographisches und Religionsgeschicht¬

liches) aus denselben herleiten lassen.

Die Reihenfolge der in den folgenden Blätter erklärten Monu¬

mente ist die von Playfair in seinen Photographien befolgte, die

0. als zweckmässiger, als die der Ausgabe des britischen Museums

1) 8. diese Zeitsclirift XVU, 8. 796.

2) Ueber diese hat sicb auch im Nachlasse nichts rorgefünden , nur ein paar Worte über die Inschrift you V^arl^a.

(3)

Taf. 1.

(4)
(5)

Taf. 3.

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(6)
(7)

Taf. 5.

(8)

Taf. 6.

(9)

Taf. 7.

(10)
(11)

Taf. 9.

(12)

Taf JB.

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(13)
(14)

Taf. 12.

(15)

Taf. 13.

(16)
(17)

Taf. 15.

(18)

Taf. 16.

(19)

Taf. 17.

(20)

Taf. 18.

(21)

Taf. 19.

(22)
(23)
(24)

Taf. 22, a

(25)

Ta£ 23.

(26)

Taf. U.

(27)
(28)

Taf. 26.

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(29)
(30)

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(31)
(32)

Taf. 29.

(33)
(34)

Taf. 31.

(35)

Taf. 32.

(36)

Taf. 33.

(37)

Taf. 34.

^

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(38)

Taf. 35.

a.

WWiÖH Dr^XhYD ia)|^?o|hn DhXHYlhn OXoMfiOl

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(39)

Osiander, zur himjarischen Alterthumskunde. 161

beibehielt, doch ist zur Erleichterung der Vergleichung jedesmal zu

Anfang der Inschrift die Tafel und die Nummer des englischen

Werkes angegeben. Der „Description of the Plates" haben wir einige Daten , die in kunsthistorischer Beziehung nicht ohne Interesse sind, entlehnt. Die beiliegenden Lithographien sind nach den Photographien

Playfair's angefertigt und, wo diese nicht deutlich waren, durch

das genannte englische Werk und durch Abklatsche ergänzt worden.

Breslan 15. September 1864.

I.

Erklärung einer Sammlung neuentdeckter hitnjari¬

scher Inscliriften.

1. (Taf. 1.)

Br. Mus. PL III, No. 4. Bronze-Tafel, gefunden zu 'Amrän

in Jemen.

1 in I 133 1 irT'nNi | oa""-!

2 payn | lanasisi | mn

3 pabN I lano''« | rjpn

4 r=i I an I ]n3Ta | pni | n

5 13 I D!:N-45a3 ( iannpi|

6 I npob« I landein | n

' ID I in3n I lannBB | 3-)S

8 2n=i3 I Bia I iar | ii-ia 1 •\

9 5|in3 I D-'Si I önobas | 7

10 I aisna» | -p \ 3i3aj]

11 Dnnnn | oienn | ]3

Erklärung.

Ueber das Aenssere der Tafel geben die Herausgeber der

„himyaritic inseriptions" das Nähere: „A remarkable bronze tablet,

19^/4 in. by lO^/^ in., highly ornamented In the upper part

are represented two sphinxes, or winged lions with human heads,

each resting a paw on a stiff tree, probably sacred, behind each of

them is a palm tree ; below are two pomegranate flowers and two

four-petaled flowers. The edge is highly ornamented, the upper

part with egg and tongue moulding and the lower with a stiff pat¬

tern, somewhat Chinese in appearance; the sides have a roll orna¬

ment; the two inner margins have wreaths or bands of a lotus

pattern. On the margin, at the commencement of the inscription,

is a sign which occurs elsewhere at the beginning and end of in-

1) Diese sind, wie wir hören, der Bibliothek der D. M. G. von dem EigeiithOmer als Geschenk überwiesen. Auch die Abklatsche , welche sich in dem Nachlasse O.'s vorgefunden, rühren von Herrn PluyfKir hnr.

Bd. XIX. 11

(40)

162 Osiander, zur hirnjarischen Aüerthumshunde.

scriptions. This tablet has the usual holes in the upper comers,

but at the back, towards the lower part, is a thick plug of bronze

to fasten it to a wall."

1. D3''"i Von diesem ist, wie aus der Inschrift sich ergiebt, die G i

Tafel dem Almakah geweiht. Rijjäb™ v^), i^' Name

E

eines Mannes , vgl. den arabischen Eigennamen _,Lsj drei Mal bei

Wüstenfeld (Register zu den genealogischen Tabellen) S. 383, und

bei Ibn-Duraid p. 74. 75. u. 197. Das N. pr. 0331 in der In¬

schrift von Aden (s. Zeitschr. f. die Kunde des Morgenl. V, 205 fg.)

und a-»-!» (Fr. ») XXVII, XLII u. LVI, 10) stehen mit unserm

n. pr. im Zusammenbang. Dasg die Araber dieses letztere in VjL'*

verwandelt, während die klassischen Schriftsteller richtiger Ma¬

riaba haben, mag aus etymologischem Interesse geschehen sein,

da 3'^"ia aus dem Arabischen kaum zu erklären ist, wie dies

früher bemerkt worden *).

• • *-

in^nttl =o^i5, hebr. ttini „und seine Brüder" findet sich noch

oft in unsern Inschriften.

13 3 neben 133 ist stat. estr. Plural.

2. mni» ein bekannter himjarischer Name (auf himjar. Inschr.

schon früher gefunden, s. die Inschr. v. H. d. no. 8, bei Wellsted

nach Rödiger'a deutsch. Bearbeitung, Ii, p. 402), der mehr als

G -

zwanzig Mal in unsern Inschr. vorkommt , = arab. Jioy> . Als

himjar. Königsnamen treffen wir ihn bei Caussin de Pereeval,

Essai etc. I , III; für die Ableitung des Wortes aSj» s. Ibn

Duraid, Kitab al-ist. S. r|t u. über den Namen, das. Co! u. r|(.

> -

Im ^lämüs wird das Wort erklärt =pjyül vir magua-

nimus, nobilis. Die Grundbedeutung ist vielleicht : „ gerade

richten , einen Schritt nach dem andem thun" : dann „ eins auf

das andere gerade legen", daher =_v.<aj; anderseits in morali¬

scher Bedeatung, „der gerade einen Schritt nach dem andera

1) MU dem klein gedruckten m am Ende des Wortes bezeichnet Osiander die Mimation (= Nunation des Arabischen). In der sprachlichen Abhandlung, dem zweiten Haupttbeil des Nachlasses, ist mit überzeugenden Oründen nach¬

gewiesen, dass dem Hin^arischen diese sprachliche Eigenthümliehkeit angehörte, und diese grammatische Entdeckung gehört mit zu den interessantesten Funden des verewigten Gelehrten. (L.)

2) Wir bezeichnen , wie dies schon früher O. gethan , die Arnaud-Fresnel'- schen Insehriften durch Fr. , die von Hisn Gurab durch H. G. , die von Wrede durch Wr. und die von Cruttenden durch Cr. (L.)

3) In dieser Zeitschrift X, ä. 69. Anm.

(41)

k

Osiander, zur himjarischen Alterthumshunde. 163

thut" =iXÄ,. Als Verb, kommt nnn vielleicht noch in unsern

Inschr. no. 37, 6 (s. das.) u. in Fragm. 2 bei Cr. ") (s. Journal of the geogr. Soc. Vol. VIII) vor.

lartayu}' und ihr Stamm von >_A>ui, vgl. Fr. XI, 1 (oas»)

u, LVI, 8. 9 (psiÖN) u. H. G. Z. 5 (lanasttJN) u. öfter in

unsern Inschriften. steht hier als grosser Stamm, viele Fa¬

milien umfassend, wie der Kämüs erklärt S.«,*I3.«.H iCiA*aJI, vgl.

auch noch weiter unten zu 20, 5. 6

jnasi der von 'Amrän, eben da, wo die meisten unserer In¬

schriften gefnnden worden, eine in der Nähe von Sanä liegende

Ortschaft. Es scheint, dass gerade der Stamm Martad dort sei¬

nen Sitz hatte und entweder ein Hauptzweig des grossen Öa'b

von 'Amran war, oder mit diesem identisch ist; man hätte dem¬

nach die Stelle aufzufassen : „ die Familie der Rijjab .. . seine

Söhne, die Söhne von Martad und ihr ganzer Stamm, der von

'Amrän." Bei arab. Schriftstellern ist 'Amrän nicht als geogr.

Name erwähnt, sondern nur als Stammesname, vgl. ^\j*c , der

Sohn des Häf ans dem himjar. Stamm der Kudäah bei Wüsten¬

feld (a. a. 0. S. 247), ferner Ibn Duraid, Kitäb ul-ist. «p. r\f

u. die Bedentung das. 1. Einen 'Amrän, König in Saba, nennt

auch Abulfeda (ed. Reinaud) S. 106.

3. VJprt Die Bedeutung des Verb, nsp in der Causativform ist

nach den vielen Beispielen, welche unsere Denkmäler bieten,

ähnlich dem Hebräischen und Arabischen : „Einen in Besitz von

etwas setzen, beschenken" (vgl. diese Zeitschr. X, 66). Die

Form ist analog dem Hebr. riir, z. B. i-bj (vgl. die poet. Form

^■'Dn u. dgl. m.) gebildet, vgl. die frühere Abhdlg. a. a. 0. S. 39 u. weiter unten.

Tono-'» dazu muss sich das folgende Jinn] npabis offenbar als

Apposition verhalten. Es muss sch im also eine Bedeutung haben

wie „Gottheit, Götze, Heiligthum" oder irgend eine sonstige dem

entsprechende Appellativbedeutung. Zur Ermittlung der Bedeu¬

tung sind noch folgende Momente beachtenswerth: 1) der Stamm

B-'uj scheint auch in tibtb 34, 4 zu stecken, wo von dem Er¬

richten eines des Almakah die Rede ist. 2) Es findet sich

zweimal das Wort na'öB in Verbindung mit y-\», wo es die

Bedeutung von Niederlassungsort haben muss, s. 9, 7 u. 11, 8.

3) Noch an zwei Stellen unserer Inschriften haben wir diesen

Stamm 4, 5 (D->?jb) u. 87, 5 da-»«}), ohne dass der Zusammen¬

hang eine entscheidende Bedeutung ergäbe, ebensowenig wie das

aus Fr. IX, 4 bekannte oa^a mriy; desgleichen eine andere

1) Das grössere der dort abgebildeten Incchriften-Fragmcnte nennt O. no. 1, das lileinere no. 2. (L.)

11*

(42)

164 Oslander, zur himjarischen Alterthumskunde.

Stelle derselben Inschr. Z. 2—3 oa-'Wi baiNT u. Cr. frag. I, 4:

[■[]i3-« I mnsycin | .vm | bi. Auch die Vergleichung mit dem

äthiopischen ; = hebr. ü-<V3 (cf. das arab. ^Li recon-

didit) = posuit führt nur auf „Etwas, das festgesetzt, gegründet"

wird

4. 7-1 ni I np ob« = Almakah ^.,1!? ^j. Schon früher ist die

Rede davon gewesen, dass Attribute der Götter in himjarischen

Inschriften durch "l (^3) und nn foÜ) ausgedrückt werden (s. d.

frühere AbhdI. in dieser Ztschr. X, 64 fg.) und findet sich diese

sprachliche Eigenthümliehkeit durch die neuen Bereicherungen der

himjar. Epigraphik in sehr zahlreichen Beispielen bestätigt. Aus

der Unterscheidung des Geschlechtes durch n für das Masculinum

und durch rn für das Femininum geht nun mit Sicherheit her¬

vor, dass, gegen die früher aufgestellte Ansicht, Almakah als eine

männliche Gottheit und nicht als Göttin zu betrachten ist, daher

auch die Etymologie dieses Wortes sich anders gestalten wird *). —

Almakah wird hier und an andern sehr zahlreichen Stellen un¬

serer Inschriften, als Herr von Hirrän (pnn) genannt; dies

^^jS> , nach dem Kämüs und Maräsid der Name eines Schlosses

von jL*3, wird neben (s. weiterhin no. 4, 18) als ein n^a

bei Fr. XLV genannt ( s. AbhdI. a. a. 0. X, 70 fg. ); an beiden

Orten ]-in und layj muss [demnach eine Hauptstätte der Ver¬

ehrung des Almakah gewesen sein,

p 3 T 73 ein sehr häufig in uns. Inschr. sich findendes Wort, gewöhn¬

lich von dem vorangehenden in begleitet (vgl. no. 7. 8. 9. 14. 15.

18. 19. 20 und H. G. 1, 6; ohne dies p ausser hier no. 1 noch

4. 6. 10. 11. 13. 14. 3 7. 21. 22). Wenn wir nun auch mit

Sicherheit die Bedeutung von p , als Pron. demonstr. = dem chald.

7-7, njT, durch die eben angeführten Beispiele hinlänglich belegt,

bestimmen können *), so lässt sich doch für p3Ta nicht so leicht

die Bedeutung finden. Nach dem Zusammenhang in den angeführ¬

ten Stellen, sowie in der von H. G. 1, 6: jnjra | p | noe, —

die Etymologie von Aij II auxit, implevit giebt keine pas¬

sende Bedeutung an die Hand, — scheint dies Wort einen Gegen¬

stand zu bezeichuen, der in Verbindung mit den geschriebenen

1) O. scheint seine UntersnchnDf; Uber D^Vi nicbt abgeschlossen zu haben,

¥rie aus einem kleinen leer gelassenen Kaum vor Z. 4 sich scbliessen lässt. (L.) 2) Vgl. diese Zeitschr. XVII, 794 u. in der 2. Abhandlung, unter „Götter- Wesen". (L.)

3) Vgl. Rödiger: Excurs zu Wellsted's Reiseo II, 396. Anch im Murbat Zafar nnd Maliära-Dialekt (s. Zeitschr. f. d. Wissenschaft der Sprache I, 313) heisst deno (de) dies, es.

(43)

Osiander, zur JiimjariscJien Alterthumskunde. 165

Weihetafeln steht (daher auch in der angeführten Stelle von H. G.

„sie haben diese Tafel geschrieben") *).

n "i I 3 n Durch diese beiden Wörtchen, oder durch allein (ein¬

mal auch 'd ]3n no. 17, 3) wird ziemlich regelmässig in unsern

Inschriften die Darbringung des Weihegeschenks begründet und

gemäss dem Zusammenhang und andern ihnen entsprechenden

Partikeln, deren Bedeutung anderweitig bekannt, ist zu übersetzen :

„desshalb weil". Das Genauere s. in der II. Abhandlung.

5. 1» n r p 1 ist Perf. von Mpi mit Suffix , von der vorangehenden

Conjunction abhängig. Zur Feststellung der Bedeutung des verb,

ripi, das stets in dieser Verbindung bis auf 4, 15 pp'^'i in un¬

sern Inschr. auftritt (als Wnrzel ausserdem noch im Nom. pr.

^banp"", npobN) *) ist zunächst zu vergleichen das arab.

dicto audiens fuit, obedivit, das offenbar auf eine Be¬

deutung: hören zurückführen würde und hier erhören be¬

zeichnen müsste, worauf auch das folgende leitet (vgl. eine ähn¬

liche Verbindung 8, 3 u. 12, 3). Zu gleicher Zeit ergiebt sich

auch aus der Form lartMpi, dass npöbN masc. ist, wie dies

schon vorher bei iinT angegeben wurde.

0 b N iD a 3 erscheint regelmässig in dieser Verbindung , häufiger

jedoch in der Form mbniljaa mit Suffix (einmal nur rNinoa

3-B o ,

12, 5), während es hier und Fr. LV, i^) mit 0 fin. (=riüU^)

erscheint*), also: auf die Bitte, der Bitte gemäss (das

1) O. scheint hier zu keiner bestimmten Ansicht gekommen zu sein; wenn man sich p3tO in Bezug auf ein Weihegeschenk denkt, so glaubt er das verb.

JÜj in der U Conj. anführen zu können. Auch stellt er die Frage auf:

„Sollte lXJUw./« zu vergleichen sein?" Wir glauben piTO sei die Tafel, die

man im Tempel aufgestellt oder angeheftet habe, vgl. HBIS zu 10, 2,

und zweifeln nicht, dass O. auch nach seiner dort gegebnen Erklärung schliess¬

lich diese Bedeutung angenommen ; vgl. auch seine Anaicht Zeitschr. XVII, 793.

Die Etymologie bleibt freilich noch aufzufinden. Mit unsern Weihetafeln sind die zu Carthago neuerdings in grosser Anzahl gefundenen, welche ,,der Herrin Tanith und dem Baal-hammon" geweiht sind, zu vergleichen. S. unsere phön.

Studien III, 41. u. VU. (L.)

2) Dass npl in dem HpObN steckt, weist 0. als sehr wahrscheinlich in der II. Abhandlung nach; die Bedeutung eines dritten nom. pr. rrj'pin, das ebeufalls mit dem Stamme tlpl zusammengesetzt ist, werden wir später ge¬

beu. (L.)

3) Die Copie dort ist nach nnsern Inschriften also zu berichtigen:

I rtpi I nn I an

I in^Biin nna | obwfeaa | niuSb« | npab«

4) 0. bezeichnet hier mit D finale die Mimation, und weicht in dieser Hinsicht das Himjarische vom Arabischen, das bei einem determinirten Nomen die Nunation fortlässt , ab , wie dies auch von O. in der II. AbhdI. des Nähern

(44)

166 Osiwuter, nur himjarischen Alterthumskunde.

a steht im Sinne von S , wie im Aethiopisehen , s. Dillmann :

Grammatik der äthiopischen Sprache S. 307).

6. itt.T'Bin nna. Der Verbalstamm ■'Di (aus den ältem Inschrif¬

ten bereits bekannt, s. Fr. LV, 4 in der Hiphilform liT'Sin, und

Cratt. fr. 1,1 in der Reflexivform iBinic) kommt sehr häufig

in der Hiphilform in unsern Inschriften vor. Als sicher ist an¬

zunehmen, dass das Subject die Gottheit ist, daher auch die Be¬

deutung eine solche sein muss, die von der Gottheit ausgesagt

werden kann. Es bietet nun die Grundbedeutung integer,

completus fuit und Hiphil daher: unversehrt erhal¬

ten vgl. besonders weiter unten 12, 3. Demnach lan-BiM | nia

„weil er sie erhalten hat", entsprechend dem vorangehenden lannpi „weil er sie erhört hat".

7. Das nun Folgende bietet grosse Schwierigkeiten.

a T S findet sich ausser an unserer Stelle noch 4,9; der Zusam¬

menhang lässt nicht die Bedeutung errathen, ebensowenig wie die

Vergleichung mit dem Arab, und Aethiopisehen zum Ziele führt.

Keine der Bedeutungen des arab. i«i.*o abscidit, abrupit

rem, acquisivit, quaestum fecit; v{;*o collectus, con-

gregatus fuit will passen; auch nicht das äthiop. /i^OI

von Schmiedarbeiten, Eisenarbeiten, womit wohl das hebr. ans

brennen (cf. sinic) oder Wjt> hart sein, adhaesit zusam¬

menzustellen ist ^).

lannBui ist dies ein Verbum^, dann müsste daa Subject Alma¬

kah sein, während sonst entschieden der Weihend« das Sub¬

ject ist, wie dies sicherlich aus 15, 4 hervorgeht (vgl. noch zu

27, 2). Es ist dies indessen auch an unserer Stelle möglich,

wenn wir es mit einem Infinitiv oder einem Nomen verbale

zu thun haben, so dass das Suffix ian auf den Weihenden sich

bezieht. Was nun die Bedeutung betrifft, so bleibt, da weder

angegeben wird. Für die Form jVäTÖB 13, 11 s. weiter unten zu dieser

Stelle. (L.)

1) Vergleicht man aiX mit i~>>jj!p persuasit, und bedenkt man dass ans t)bn perforare ein Nomen t)bn und daraus die Präpos. „pro, loco" (4 Mos.

18, Sl. 31, Tgl. - <»V-. und f\hti) entstehen konnte, »o möchte sich anf eben dem Wege vielleicht für aiS die Bedeutung „pro" herleiten lassen, was hier sehr gut passt, nämlich „für das Darbringen**. Dm arab. JtAj pro, loco trifft hier mit t)bn permutare zusammen, während es mit dem hebr. 1)13

separavit nicht zusanun^nznstellen und nur zu vergleichen ist, sonst

hätte man auch einen scheinbaren Beleg ans dem JlXj hernehmen können. (L.)

(45)

Osiander, zur himjarischen Alterthumskunde. 167

aas Arabische , noch das Aethiopische etwas Passendes bietet

allein übrig das hebr. alterthümliche noiB setzen, legen (viel¬

leicht verwaudt mit aizj"") heranzuziehen. Es scheint mit diesem

Worte der solenne Ausdruck für das Darbringen, Nieder¬

legen der Geschenke —ävari&ivat, avct&i]fia in un¬

sern Inschriften gegeben; dafür spricht, dass 10, 2. 15, 4. 27, 2

u. 29, 3 allemal an pDTO dieses nD\b relativisch angeknüpft ist;

wobei sith beide Hypothesen nea) sei = avariß-kvai und ijT»

. = Geschenk gegenseitig stützen würden.

Es ist desshalb nicht unwahrscheinlich, dass mit Z. 7 die

eigentliche Angabe der dargebrachten Geschenke folgen würde.

iM3'i=Aj3 d. h. „das in demselben".

8. scheint ein Verbum zn sein, vgl. 10, 4 u. 13, 11 und zwar

eben das bekannte arabische und Äthiopische ^.jLi', das

aber, wie es scheint, wie im Aethiopisehen mit dem ursprüng¬

lichen Wurzellaut vocalisch oder nidit vokalisch gesprochen wurde.

. c -

Freilich könnte es auch = arab. II. sein im Sinne von:

Etwas machen, hervorbringen, wie im Assyrischen sa¬

ka n, vgl. Oppert; Grammaire aasyr. p. 65. Amn.

TT»o Die arabische Wurzel giebt keinen passenden Sinn (com-

meatus, frumentum); vieUeicht ist eher das hebr. nia verän¬

dern, tauschen (im Sinne des FluctuireHden, sich än¬

dern, vgl. arab. ^Li med. heranzuziehen, wegen der folgenden

Zahlangabe, «twa einen Tausch oder Kauf machen?

jan =arab. qUj, hebr. nsa», bis jetzt weiter nicht im Himja¬

rischen nachzuweisen, ein "jan findet sich Fr. LVI, 7: | ONiai iam I DN"iai

0"i3 Vergleich; man das arab. ^y> (funis contortus), so ergiebt

dies keiae passende Bedeutung; eher ist zu denken an ß (bene¬

facere) oder "i"ia (cf. ^ Conj. VIU. ste tit sep aratus a so-

ciis) absondern, aussondern, daher reinigen, oder

rein, auf das Moralische übertragen: etwa Ausgesondertes, Aus¬

gewähltes (wohl Gaben?). Vgl. auch das äthiop. H\^C'.

Silber.

jann"!*) Das erste T steht relativisch oder substantivisch, als

1) Wir glauben daaa das vom verb. yO g^dete yVl (chald.) post¬

qnam, quiim an allen drei Stellen onserer Inschr., wo.^13 vorkommt, am besten passen würde. Noch andere Partikeln im Hin^arischen wie pa > bapb erinnern an das Chaldäische oder Spätbiblische. (L.)

2) Dies ist die Lesart von Playfair, während der Text der Ansgabe des Brit. Mnseums 03(113 lautet. Aas der Photographie lästst sich schwer eine Entscheidung treffen, eher jedoch noch Dami beraualesw.

(46)

J68 Oslander, xur himjarischen Alterthumskunde.

Attribut anknüpfend (wie das syr. ? und äthiop. H 0 '< das | in

pni ist vielleicht Plural „welche goldene", oder Adjectivendung.

jedenfalls ist bei ani an „Gold" zu denken; vgl. auch 29, 2.

3 u. 37, 1.

9. onobaa Ein schwer zu erklärendes Wort; das arab. Verb.

iL solum lapidibus stravit, III fugit, IV adhaesit

terrae, ad paupertatem redactus fuit; sowie das nom.

o 0 -c.

J3^j superficies terrae, palatium und Kblj spatium

temporis longum, domus, inops können nicht aushelfen;

eher das amhar. flAfll! „to be greater in any respect", mit

folgendem Yl der Vergleichung und fl an was, AflAflll

„to magnify, enlarge, make greater, to encrease" ; •£! A'F' ' (belt)

enlargement, increase, excellence, prevalence, that

in which any thing is greater than another; Adj.:

greater, more *).

D-iii Ein sehr häufig vorkommender Stamm, gewöhnlicher mit

schliessendem i (läi), an drei Stellen unserer Inschr. (ausser

hier, noch 10, 10. 12, 9) jedoch auch •'X"t, cf. ^yo^ gratum

habuit, contentus fuit, hebr. nitn angenehm sein,

Wohlgefallen finden, also hier mit dem vorangehenden

Worte etwa: „in Zunehmen an Begnadigung".

qiiia, s)"in ist vielleicht = \ annus praesens, cur¬

rens, so dass hier allemal eine Jahresangabe vorläge, die

nach den wechselnden Beamten fixirt worden wäre; vgl. 10, 4.

13, 12. 14, 5. u. besonders Fr. III, 4.

10. ansay u. asinaio. Ueber die beiden Namen ist zu verglei¬

chen, was in der früheren AbhdI. (a. a. 0. S. 55 — 57) gesagt

worden. Ueber die Rad. nac in dem letztem Worte sei noch

bemerkt, dass sie ohne Zweifel identisch ist mit U-.» „hoch, er¬

haben sein". Ein ähnlicher Wechsel der Buchstaben n und n

lässt sich z. B. nachweisen in «u.;; und Lä, die gleiche Bedeu¬

tung haben.

11. Dionn vielleicht ein Name von len = der Conj. VIII

gebildet *).

0*1 ihni Das Wort ist zu theilen oiin | ni, also vermuthlich

das vorangehende ein Frauenname, onh, etwa der Name eines

Schlosses (vgl. Wüstenfeld Register a. a. 0. S. 452 ff., wo

\^ S. Isenberg: Dictionary of the Amh. lang. s. v.

2) Wir maclien auf die eigenthümliche Form des zweiten Zeichens iu dem Worte, das O. DlCnpi liest, schon hier aufmerksam; wir kommen noch auf dasselbe später (s. zu 6, 7) zürück. (L.)

(47)

Osiaiider, zur Idmjarinchen Alterthumskunde. \Q()

mehrere Nomm. propria aufgeführt werden), kommt auch

sonst in unsern Inschr. vor 10, 3. 13, 9 , s. das.

Uebersetzung.

Rijjäbm und seine Brüder, die Söhne des Martad und ihr Stamm,

der von 'Amrän haben beschenkt ihren Almakah , den (Herrn)

von Hirrän mit .. . ., darum, dass er sie erhört hat den Bitten

gemäss, darum, dass sie unversehrt erhalten Almakah, (die Samm¬

lung?) ihres Niederlegens, was in demselben aclit . .

.. . von Gold in Im Jahre (?) des 'Amkarib des Solines

Samahkarib des Sohnes der Htafar", der von Taur™.

2. (Taf. 2, a.)

Br. Mus. PI. I no. 2. Fragment einer Bronze-Tafel aus 'Amrän.

1 3rt

2' -.333 I ]

In Z. 1 ist ir, vermuthlich zu ergänzen üetjn und Z. 2 vielleicht

I '33^ I 7(as3ni I Dtt»: I niSi), nach Analogie der folgen¬

den vollständigeren Tafeln.

Ueber das Aeussere der Tafel bemerkt der Herausgeber der

himyaritic inscr. a. a. 0. „ portion of a bronze tablet . . . made

of thin metal, 11 in. high, and 14^2 iu- long- At the bottom is a

moulding similar to that on the no. 1 (d. i. nach unserer Ordnung

die folg. Inschr.), but rather smaller in size."

3, (Taf. 2, b.)

Br. Mus. Pl. I no. 1. Fragment einer Bronze-Tafel aus 'Amrän.

Bi I II I pnn I npabe*

ian3J»tii I lanbpi | D

Auch hier geben wir die äussere Beschreibung aus dem englischen

Werke a. a. 0.: „ Portion of a bronze tablet with a dedication to

Almakah; 12^4 in. high and 2 ft. 7 in. long, probably once double

its present length; at the end is a monogram composed apparently

of the letters u:, a and i; the lower edge is ornamented with a

moulding."

Erklärung.

I. Nach der Zeichnung des englischen Werkes, so wie nach der

Photographie Playfair's scheint die Inschr. nur zur rechten Seite

defect; es sind gewiss dem ersten Worte die Namen der Weihen¬

den vorangegangen und wahrscheinlich das Prädikat T'3pii.

pni s. zu 1, 4.

jis. das. Das pron. demonstr. weist auf den Gegenstand hin, der

geweiht worden, dieser ist aber leider nur noch mit den zwei

ersten Buchstaben genannt, da die Tafel, wie gesagt, defect

1 4

(48)

170 Osiander, zur himjarischen Alterthumskunde.

und eine Ergänzung von ■ • • zu einem passenden Worte nicht

leicht möglich ist

2. lanbpl von der Wurzel jÜ» lässt sich schwerlich eine passende

Bedeutung finden, eher weun man unser Wort=naMb''p nehmen

dürfte , daun hätten wir den bekannten Titel bei den Himjaren für

Fürst, Unterkönig, vgl. H.G. 1, 9. mbip«i | öTiati | ^b)^•,

vgl. auch zu 35, 2.

lanayiDi s. zu i, 2.

Das Monogramm ist ohne Zweifel aus Buchstaben des hinyar.

Alphabets gebildet; ob aber dasselbe inm bedeutet ist sehr

fraglich. Viel wahrscheinlicher nam \ie)l£'icht von oan „und

es ist vollendet", vgl. Fr. XL letzte Z. onv 4. (Taf. 3.) .

Br. Mus. PI. IV, no. 5. Bronze-Tafel von 'Amrän.

Dihia I i:31 in33n | nbisia

]i:ta I ]-nT | npab« | vspn

abi* I nnbNtoas | lannpi | pn

piD I ibN I i-iy-i I OIN I bya| np N I n-'be I D'fflb | onhia | 'ja | n

pab« 1 053 I Dpni«i I laniiiD

T I np(ab«) I lannpii | iini | n

nsp I i(aba)"'b | ins«feN31 pn I 31S I ina3 I 13S1Ü1 I «"1 i 0

-nny-' | bi | ooins | on | on

i I bl I opm« I '15 ) in:3i 1

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

a«5i irny | jnsaiua | p | in3

15:n3i I pn31 Dn3'ii | ob

_NB 1 oinia i p 1 i-iiWN I nanb

T I npabN I oina | 3i | inp-ii | i

I oby I an | •j-om'' | bo \ mm

na3 Ml I oby | nbiTfe] obyn | in

ni npabNi | ]ay3i | npab« | oi

INI ] piia« I nan | •'I^jb | p

onNbp j b333i I 0113 1 p I opn

1) Unter den himjar. Wörtern aus den Inschriften beginnt, unsers Wis¬

sens, keines mit B:Ü> (L.)

2) So hat es nämlich Playfair umschrieben. (L.)

3) Ein n am Schluss vermögen wir nicht in dem Monogramm zu finden, auch nicht die Buchstaben, welche die Herausgeber der ,,lmny. inscr." darin suchen;

wir glauben am ungezwungensten mit Playfair Ittm oder lOam zu lesen,

üeber die Bedeutung wollen wir uns nicht weiter verbreiten, da diese , bei der fragmeotarischen Gestalt der Tafel, sich kaum ermitteln lässt und möglicherweise eine Anspielung auf einen in der Inschr. genannten Nameu darin liegt. (L.)

(49)

Osiander, »ur himjarischen Aüerthumshunde. 171

Erklärung.

Diese Tafel ist ähnlich der no. 1, nur nicht so gut erhalten,

sie ist an manchen Stellen beschädigt; nach englischem Maasse

18 Zoll lang und IIV4 breit.

1. nbn»» =*J! Jotw „Glück Iläh's" Der Name findet sich

6

auch als 'nbNnsfe in den nabatäischen Inschriften (s. diese

Zeitschr. III, 140 u. XIV, 384. 392 u. 421) und ist ausserdem

o -

auch durch »Ll« Jui*» als vorislamitischer Name bestätigt (s. a. a. 0.

Vll, 465 u. Wüstenfeld, genealog. Tab. 10, 15 u. D, 10). Es

stimmt also auch hier ächt Arabisches mit dem Nabatäisch-

Semitischen merkwürdig überein und erscheint zugleich nb« als

Gottesname und zwar eines bestimmten Gottes.

Für das Folgende vgl. die Anm. zu 1, 1-—4.

4. DIM I bS3 I '{« In eben derselben Verbindung wird npab«

bezeichnet: 13, 3 u. 34, 5—6, an letzterer Stelle jedoch ohne

den Trennungsstrich. Man könnte nun zunächst geneigt sein Din

— -*

appellativisch zu nehmen = Hitze, vgl. die Wurzel |.i z B. ..I^i

sitis, aestus, und dann etwa auch das bekannte can | nn in

ähnlicher Weise zu verstehen. Allein da dieses oit» auf der

eben genannten Inschr. 13, 9 als Ortsbestimmung und nicht in

unmittelbarer Verbindung mit npabc« vorkommt; da es ferner

augeknüpft wird durch "<ny, eine Präposition die auch sonst Ortsnamen anknüpft (so z. B. wahrscheinlich in uns. Inschr. 4, 11.

11, 7. 13, 9. 20, 1 u. ö.) oder wenigstens im Allgemeinen locale

Begriffe bezeichnet (vgl. z. B. das benachbarte ]nyn an uns. Stelle,

u. ebenso 13, 9); da endlich das bei Fr. LHI sich findende At¬

tribut des Almakah j^na | b»a auch auf einen Ortsnamen hin¬

weisen dürfte, und solche Lokalheiligthümer schon durch pnn

nachgewiesen sind : so ist es wahrscheinlich , däss D 1 N als eine

dem Almakah besonders geweihte und durch ein besonderes Hei¬

ligthnm ausgezeichnete Lokalität aufzufassen ist. Die Häufung

der Attribute für Almakah in nnserer Inschr. scheint allerdings

etwas seltsam, aber am Ende doch nicht unbegreiflicher, als an-

1) Der Name ist jedenfalls Il&h und nicht AUtth auszusprechen, indem K in der Zusammensetzung ausgefallen ist oder vielmehr ausfallen musste : »J<Ajt«<

ü . * -

für ^JSAJtMl* ähnlich ist auch zusammengeschrieben ■'«'»»r • vgl. auch ifl^mifj der nabatäischen Inschr. nnd Blau, Zeitschr. d. DMG. XVI, 367. — [Ausführlich spricht über diesen Punkt Wetzstein: Ausgewählte griechische und lateinische Inschriften in den. Trachonen und um das Haarllngebirge , Berlin 1864, 8. 361 ffg. L.]

(50)

172 Osiander, zur himjarischen Alterthumskunde.

(lere Sonderbarkeiten des Heidenthüms. Die Bedeutung des DIN

mag allerdings auf die oben genannte Wurzel zurückzuführen

sein, also: das Heisse.

] 15 T Es wäre ]ny somit als genauere Bestimmung von Awäm zu

betrachten, also etwa eine gewisse Gegend, die diesen Namen

führte. Ein Name der Art ist wohl denkbar (cf. ^.jiin Maräsid),

vgl. Fr. U u. XI, 4. 10 i).

ib« vielleicht pron. relat. ='bN Fr. XL, a.LVl, 4, dann ganz

dem äthiop. A A* ', der Form nach entsprechend. Eine merk¬

würdige Parallele zu unserer Stelle tinden wir 13, 9: | DIN | ■^n»

I ibN I ]13>T s. das. Oder sollte Vr« Verbum sein? etwa =jf

-E OcE

petivit, oder cunctatus est, reliquit; oder yi\ do¬

num, beneficium ä)?

5. 'a I ■'33 I npiB *) Es scheint, als ob npiB aus der bekann¬

ten Wurzel npl und dem b , das gleich dem arab. i_j ist , be¬

stehe; vgl. weiterhin Z. 16 j'bi.t | bB und das. «ISB, ebenso

vielleicht auch nsicB 13, 7.

O'ttjb vgl. zu 1, 3. Sollte man es als Substantivum nehmen, so

müsste es sich also um ein Heiligthum handeln , das hier mit-

gegrtindet oder geweiht würde; zu welchem etwa das folgende

r'bß als Genitiv stände. Es ist dies Wort vielleicht im Sinne

des hebr. nbD oder «bB = ausgezeichnet, auserlesen,

also „ein Heiligthum der Auserlesenheit, ein auserlesenes Heilig¬

thum". Ist aber aisb ein Infin. so möchte nibB Object des¬

selben sein.

6. ian"iliOM könnte Plur. von einem Subst. ^ sein; es kommt

in unserer Inschrift noch zwei Mal vor und zwar 1) in derselben

Verbindung wie hier Z. 19: op--iNT | jinio« | ran und 2) in

ähnlicher Z. 14: OirnB | p| p-ifc» | nanb. Auch bei Fr.

lesen wir es zwei Mal: No. XI, 6 iflia | p| •\:-\'^-^ | miDK und

1) An den angeführten Stellen steht my , das wohl 0. gleichen Stammes wie py halten muss. Für py liesse sich anführen: Inschr. von Sana (bei Bödiger in Wellsted's Reise) 2, 2 und H. Ö. 1, 6—7, das jedoch Uöd. a. a. O.

384 u. .S97 nicht als Localität deutet. (L.)

2) Man muss natürlich an dieser Stelle statt ^JN ein 'bN lesen. (L.^

3) Uns scheint das hebr. pron. dem. pl. btt (nbN) oder noch besser das mischnaitische näher zu liegen; diesem entspricht ja auch das äthiop.

7\A*I> D'llm»»" üthiop. Gramm. 8. 261. Anm. 1. (L.)

4) Das hier im Text« Gegebene ist der 2ten Abhdlg. entnommen, da das¬

selbe jedenfalls aus späterer Redalition hervorgegangen , während O. selbst die gewagten Hypothesen zu unserer Stelle verworfen zu haben scheint. (L.)

(51)

Osiander, zur himjarinchen Alterthumskunde. 173

das. Z. 7 I inn^3»-iai | iniliasi ] oasiB. Nach dieser letzten

Stelle uamentlich muss bei Titot* au etwas einem Stamme Gehöri¬

ges , den Weideplätzen Paralleles gedacht werden. Geht man

ö

vom Arabischen aus, so erhalten wir von ^ mit entsprechendem

- oE

Plur. die Bedeutung: optima (intima) pars rei, also etwa

des Besitzthums (oder Geheimnisse im Sinne von Schätzen?) ').

Am nächsten wird man dabei doch an ein liegendes Besitzthum,

an ein Gebäude oder einen Brunuen u. dgl. denken. Geht raan

vom Aethiop. aus, so bietet sich uns auch entweder ^^Z,'.

il^/./.:) firmus fuit, oder UiZ./.'. i^i^Z./^:) fundavit

(denn tlZ,/,', volavit, insilivit, passt doch nicht).

Dpn"!«-! kommt ausser hier noch Z. 11 u. 19 vor. Wir haben

ohne Zweifel dabei an eiue Lokalität (oi*^! zu sprechen) zu

denken, zu welcher Bedeutung auch Z. 11 ^tv passt. Es ist eine

Elativ-Form mit der Mimation, die sonst in dieser Form weg¬

fällt , dagegen bei einem Nom. pr. bleibt '■^); eine ähnliche Form .oS

bietet in der Nähe von Aden.

DS3 vermuthlich Präposit. s. zu 8, 9 weiter unten.

8. ■;• • ii'b . Ohne Zweifel haben wir hier ein b als Absichtspartikel

mit folgendem Imperfect, wie wir solche Construetion oft in un¬

sern Inschriften finden, vgl. weiterhin vs. 10 u. 11. Wie das

Fehlende weiter zu ergänzen ist, bleibt zweifelhaft, wir vermu¬

then ■)(ab)x''b.

Dnyp. Zur Ermittlung der Bedeutung dieses Wortes bietet das

Arabische wenig Anhaltspunkte, wenn man an ^5 audacius in-

cessivit verbis oder gli recessit, i^cli^K-^Li implu-

vium, od.* jj^ cecidit (nach der Form bAc von vXcj) davon ijü

(casus?) denkt.

9. so scheint das eigenthümlich gestaltete Wort gelesen zu

werden, dessen Bedeutung sich schwer ermitteln lässt.

pyiai s. zu 1, 2 „und unser Stamm"? es scheint jedoch besser als

Plur. genommen zu werden, s. ausserdem 6, 5. 12, 7 u. zu 35, 2.

1 h O 3 ist offenbar ein Infin. mit 3, wozu das Folgende als Accus,

zu nehmen wäre ; für die Bedeutung giebt das Arab, keine leichte

Handhabe an dem Stamme vive abstersit manura.

1) Der Form nach ist dies ]T1iON einer der wenigen Plurale, die neben der inneru (durch vorgesetztes M erkennbar) noch eine äussere liilduiig durch ) haben. S. das Nähere ' < der II. Abhdlg. und weiter unteu zu Z. 14.

•2) Vgl. die 11. Abhandl. ,L.;

1 i •

(52)

174 Oslander, zur himjarischen Alterthumshunde.

ans s. zu 1, 7.

10. on| on steht wahrscheinlich distributiv, wie im Hebräi¬

schen (vgl. Ewald: Lehrbuch 313, a) und kommt auch sonst diese

sprachliche Eigenthümliehkeit noch in unsern Inschriften vor, vgl.

13, 4 u. die II. Abhandl. Die Bedeutung des D"n ist — arab.

j!l> Haus, Wohnort, auch Gegend, Stamm, und voraus¬

gesetzt dass in

OD-^ria das Wort c]in =^_Aj>ji^ Jahr bedeutet, so wäre der

Sinn: „je ein Haus (oder Stamm) in einem Jahre".

1 "n n sI bl Der erste Theil des Wortes bi zeigt uns wiederum die Absichtspartikel (vgl. oben zu Z. 8 u. Genaueres in der II. Abh.),

auf die das Imperfect, hier wie auch Z. 12 ohne schliessendes i,

folgt. Wie aber der andere Theil gelesen werden muss, ist zwei¬

felhaft. Das erste Zeichen ist gewiss ein dagegen müssen wohl

die zwei folgenden zu einem einzigen =/7 vereinigt werden.

Dies ist aber, wie noch aus andern Beispielen unserer Inschrif¬

ten, besonders aus 17, 12. 18, 6. 31, 2. 6 und aus den von

Fr. an zahlreichen Stellen, die bisher verkannt worden hervor¬

geht, ein j^, so dass höchst wahrscheinlich i-iini" zu lesen wäre.

Dies könnte die VIH. Form von ^yt sein. Der Name hat die

Bedeutung des Hohlseins, desceudere in locum depres-

sum, das mit dem folgenden "ns als Partikel der Richtung über¬

einstimmt. Diese Partikel iu oder iy hat zwar auch die Be¬

deutung der Richtung, wie es scheint, gegen eine Person z. B.

Fr. LV, 2. LVI, 4, dagegen wird sie auch entschieden mit Orts¬

namen verbunden, z. B. 9, 7. 13, 9. 20, 1. Fr. XI, 12 und

LVI, 8. 10.

11—12. inai' I bl ist offenbar Fortsetzung des vorangehenden

innyibi und erscheint auch hier ohne schliessendes ], es ist

ohne Zweifel ^^.äJs^ „und dass sie opfern".

j n 3 a «3 a | l a Da hier kaum an ein p mit folgendem nom. propr.

gedacht werden kann *), ebensowohl des Zusammenhanges, als

auch des enclitischen ]n wegen, so könnte man bei ]3 zunächst

1) Vgl. das Genauere in der II. Abbdl. Auch die Photographie scheint uos die fraglichen zwei Zeichen mehr vereinigt zu haben. (L.)

2) Da von Opfern die Rede ist, so dürfte jattja | ]a (vorausgesetzt dass p enclitisch ist) , „filius pinguitudinis" = pinguis auf Opfer bezogen nicht un¬

passend sein , wobei freilich die unterlassene Lautverschiebung (iD statt io) zu den selteneren Fällen gehört. Ebenso könnte aucb das vorangehende IllPyi mit Iny „räuchern, flehen" in Verbindung stehen; dass dies Wort aber plene geschrieben ist, da das 1 nicht zum Stamme gehört, ist allerdings auffallend, findet sich aber vielleicht auch in rilbiai 29, 2—3, s. das. (L.)

(53)

Osiander, zur himjarischen Alterthumskunde. 175

an Ui „in uns, unter uns" denken. Das pJöilSa ist schwer zu

erklären, einen Naraen |aB hat das Arab, nicht, auch an das

Zahlwort acht ist nicht zu denken, da wir dafür bereits 1, 8

"jan gefunden haben, vielmehr raüsste man den Stamm a^t: , von

dem auch na^an 9, 7. 11, 8, ja^ii 37^ 5 und oaiui abzuleiten

sind, zu Grunde legen, denen sämmtlich eine religiöse Bedeutuug

anhaftet, wie hier die zwei folgenden Gottheiten zeigen. Das

■jn könnte entweder Dual oder enclitisch sein, wie dies schon

früher (in der Abh. dieser Zeitschr. X, 43) vermuthet worden,

und wie es sich in unsern Inschriften noch in andern Beispielen

zeigt, wo es vermuthlich demonstrative Bedeutung hat (vgl. 14, 4.

29, 2. 30. 31, 2 und die II. Abh.).

1 n h y ist die Gottheit , die durch die früheren himjarischen In¬

schriften hinlänglich bekannt ist.

13. oia a äl. iaaizS ist der Sonnengott, der von den Himjaren be¬

sonders verehrt wurde, vgl. oiea» | in? 10, 1 u. inioaui 31, 2

und das das. Bemerkte, s. auch diese Zeitschr. VII, 468 fg.

0 n a n T scheint zwar den vorangegangenen Eigennamen parallel zu

sein, ist aber doch wohl als Appellativ zu verstehen ; da wir auch

nnaia Fr. LI, 1 u. Wils. III linden, wo es Opferstätten zu

bedeuten scheint, so ist auch hier wohl zu übersetzen „und das

Opfer".

■Jina in H i r r a n , als der besonders heilige Ort.

j 2: n j 1 ist wohl anch ein nomen propr. ; die Häufung der Conso¬

nanten ohne Contraction ist dem Himjarischen eigen, vgl. ^zis

15, 2 und Fr. XXV.

14. nanb (ebenso in derselben Verbindung Z. 19) kommt gewiss

von einem Stamme oan, cf ^ hebr. oan in der Bedeutung

des starken Rauschens, Erschütterns her, und das

scheint gerade der Hauptzweck der religiösen Darbringung zu sein,

da die abstrakten Bedeutungen von dem erwähnten Stamme („in

Sorge, bekümmert sein") dem religiösen Bewusstsein der Himjaren feru zu liegen scheinen.

j"i1i23N Ueber die Bedeutung ist schon oben zu Z. 6 gehandelt; es

fragt sich nun, ob die Form hier mit schliessendem ■) Suff, der

1. pers. Plur. ist, oder ob wir es hier rait einem doppelten l'lur.

nach Art des Aethiopisehen (s. Dillinann äthiop. Gr. S. 249) zu

thun haben; das letztere scheint uns wahrscheinlicher, s. zu 13, 8.

IMD ebenso 35, 6, aber auch dort ist nicht erkennbar, was es be¬

deute. Es sieht aus wie eine 3 Plur. pert'., aber es kann auch

E- -jt-

ein Substantiv sein vora Stararae ilä, nom. verb, ^b, percussit, Ol,

diffidit gladio, ,U iuterstitium inter duos montes,

(54)

176 Osiander, zur himjarischen Alterthumskunde.

locus vacuus inter terras lapidosas ( nox , occideus) ;

Ireilich kann cs auch zum Folgenden gehören.

1.5. ■;np'T ist Imperf. vom Stamme npi „den er erhört", oder

„dass er erhört".

's I 0 "in a 31 „und im Heiligthum des Almakah" das Dina (vom

Stamme ist schon durch Fr. LIII, 2 "jNia | jaina be¬

kannt, vgl. auch weiter unten zu 29, 5.

16. mini scheint ebenfalls ein Attribut des Almakah, also min

eine Lokalität zu sein.

liDirr» I bc ist Imperf. causat. von •>oi u. zwar die 3. Pers. Sing., regiert von b (das d ist = i) , entsprechend dem vorangegangenen

jnpn Z. 15. Vgl. Fr. LV, 4—5:

j-'Oi.T'i I npab«! in-Din*) | ni3

Das n der Causativform ist mithin im Himjarischen im Imperf.

nicht ausgefallen, vgl. das Weitere in der II. Abhandl.

an haben wir bereits oben 1, 4 als Partikel, sonst gewöhnlich pn,

kennen gelernt,

oby Dies Wort, so wie die nächst folgenden

18. 'ia I obyn | ina sind ganz dunkel; bemerkenswertb ist die

Zusammenstellung von obyn | oby, vgl. weiter unten zu 8, 9.

jayji I 'n „Almakah von Na män und Almakah von Hirrän". Diese

Oerter scheinen die Hauptstätten der Verehrung des Gottes ge¬

wesen zu sein , vgl. Fr. XLV, 2:

I pysi I ]in I jn3n''3 | by3t*

und weiter unten in der II. Abhandl.

19. •>-Ii: D vermuthlich (das i_i wiederum die arab. Conjunct.

wie oben Z. 16). custodivit, servavit, vgl. weiter unten

zu 13, 7.

onNbp I b333i Diese beiden Wörter sind schwer zu erklären, zu¬

mal die Lesung des letzten Wortes nicht fest steht; die Heraus¬

geber der „himyaritic inseriptions" lesen ona bp, womit jedoch die Photographie nicht übereinstimmt, die eher ein tt zulässt.

Uebersetzung.

Sadilah und seine Söhne, die Söhne des Martad haben gehul¬

digt (beschenkt) Almakah, den Herrn Hirrän's, weil sie erhört

hat auf die an ihn gerichteten Bitten Almakah, der Herr von

Awäm Du-Hirrän

Z. 10 je ein Haus in einem Jahr(?) uud damit seine Söhne . .

.... bis zum Arhak nnd dass sie opfern Attar und Öams und

ein Opfer in Hirrän den er erhören wird und im Hei-

1) So ist für in"'Din zu lesen. (L.)

(55)

Osiander, znr himjarischen Alterthumshunde. 177

ligthum des Almakah, des von Charuth, und er erhalte

im Heiligtlmm des Almakah von Na'man und des Almakah von

Hirrän

5. (Taf. 4.)

Br. Mus. PI. II no. 3. Bronze-Tafel von 'Amrän.

isaa I npabN | lurtnpi | pn | p^ta | ) —

2 la.nrsim | lanpns | npab« ....

3 bn I bl I mnia | ■'3a | lama«

4 s-iDn"' I ■«3ab| ia3>3ni | nays | . . .

Erklärung.

Zur rechten Seite der Tafel fehlt etwa die Hälfte. „SV'« in., by 23 V4 in.; at one end is a bas-relief, representing a lion standing

on a pedestal in a form of a reversed cone; in the upper fart

a palm-tree. Along the top is a row of gut tae; the lower

moulding is similar to the two last (d. i. bei uns no. 2 u. 3)."'

1. Das übrig gebliebene 7 kanu ebensowohl das Ende von pn^n,

als aucli von ]t sein. Das Ende der Zeile lässt sich entweder

zu mbNisaa oder zu obwicaa ergänzen.

2. Da npab« wiederholt ist, so kann kein Zweifel sein, dass wir

hier einen neuen Satz haben, zu dem, da unmittelbar auf npab«

zwei Substantive folgen, zu Anfang der zweiten Zeile das Verbum

ausgefallen sein muss; und zwar lautet die Ergänzung ohne allen

Zweifel Nrnb oder Ji^n^b, wenn man noch andere Stellen unserer

Inschriften, in denen sich eine ähnliche Eedeweise findet, herbei¬

zieht, z. B. 23, 2. 3: imay I j^Din] npabt» | Nmbi

27, 9: imay| pni: | inpabN | inh' | bi

12, 4. 5: in3'Bin I fttn-* | n'iai

Ueber die Bedeutung des Stammes um s. weiter nnten zu 12, 4.

Uebersetzt man nun ian3'Bin „ihr Erhalten" oder „ihre Erhal¬

tung", so könnte lanpli: „ihre Rechtfertigung" oder auch „ihr

auf dem geraden, rechten, d. h. glücklichen Wege wandeln"

oder „Einen darauf leiten" bedeuten. Jedenfalls drückt iDin

Etwas aus, dessen Subject Almakah ist, was er am Menschen

thut; eben dasselbe scheint auch mit pni: der Fall sein zu müs¬

sen. Solches ergiebt sich auch vom Stamm ^JLö sincerus

fuit, namentlich III amicus fuit; „dass Almakah ihnen treu

sei und sie erhalten wolle" empfiehlt sich also als Sinn der an¬

gegebenen Worte.

Uebrigens ist j'Bin allem Anscheine nach eine Infinitivbildnng

vom Hifil, rait der Endung än, wie diese an und für sich nichts

Auffallendes hat, wenn man an die arab. Infinitiv bildung zn I

0 ...

^^X3 denkt.

Bd. XIX. 12

(56)

178 Osiander, zur himjarischen Alterthumshunde.

3. 1 a n N 1 a N ein häufig wiederkehrendes Wort , und zwar noeli

7, 10. 8, 7. 9, 10. 10, 11. 11, 10. 12, 10. 35, 3. 5, gewöhnlicli

in der Verbindung mit wo dies (nacli 1, 9) gewiss die Be¬

deutung hat: Wohlgefallen liaben an Einem, oder: Jeman¬

dem gnädig sein. Was nun das Wort selbst betriift, das sich

noch in der Form lanNia (8, 7) mNia (8, 11. 12, 10) und

lan'Nia (35, 5) zeigt, so liegt sicherlich der Sing. Nia

9}(f.«

= \j* oder zu Grunde; das Himjarische bildet dann theils

— ot iü.

einen innern Plur. «Ij^i, theils einen äussern q^j-«, davon stat.

estr. ('Nia). Die Bedeutung ist jedenfalls „ihre Männer"

offenbar =„ihre Stammesgenossen", also = arab. und

»/•jJi. So steht vielleicht auch im Hebr. D^airN, „dio

Begleiter von Jemandem" einmal Ez. 24, 17. 22, wie öfter im

V.' Syr.

mnia ■>:3 steht zu dem vorhergehenden lania« als Apposition.

• ■' b n I b 1 ist nicht leicht zu ergänzen.

4. Dssni I nay3 Der Stamm dtj ist einer der gewöhnlichsten im

Himjarischen, vgl. die Eigennamen ]as3, Dsr, oy^ni (auch ja'sj

Nakb el Hag.), ferner Dnay: 16, 9. 19, 6. 21, 7 u. Crutt. frag.^l.

Ganz besonders häufig aber ist die Verbindung Dji:ni nay: und

zwar meistens mit der Partikel rn oder nna oder nnb (vgl.

6, 9. 10. 7, 11. 8, 12. 9, 8. 9. 14, 7. 8. 15, 5. C. 18, 11.

20, 8. 23, 5) mit folgendem b, ■■■'':3b. Es ist dies gewiss

eine impersonelle Redensart, und zwar ist nas: 3 p. fem. sing.

Perf. u. Dy:n 3 p. fem. Imperf., daher zu übersetzen „darum

dass lieblich, d. h. wohl ist und sein wird den" u. s. w. Wir haben

hier eine ganz auffallende Parallele mit dem Hebräischen , das

überhaupt solche impersonelle Redeweise liebt, und speciell in

solcher Verbindung. So sagt man iu Ausdrücken des Wohl¬

seins und Uebelseins mit folg. b z. B. ^b a'io, 'b ns „mir

ist angst, wohl", und speciell vom Verb. DJ: Prov. 24, 25:

Ds:'« OTi'Diab „den Strafenden geht es wohl"; ganz besonders aber wird in solchen Fällen das Fem. als unpersönlich gebraucht,

z. B. "»b Rieht. 10, 9. (s. Ewald: Lehrbuch 295, a.); vgl.

' ' V ' *

auch das Syr. ^»a* „es gefiel mir" s. Uhlemann's syr. Gr.

S. 187.

5 n c n ■> ein Nom. pr. aus dem Imperf. IV gebildet ; der Stamm

SIB der, wie es scheint, auch noch bei Fr. XLVII in appel¬

lativer Bedeutung und als nom. pr. dsid 35, 5 u. slDi 8, 7. 11

in unsern Inschr., wie auch bei den Arabern ') (vgl. Wüsten-

c

1) s. auch Marfts. II S. Ivf : j*:T ^»^^W ^ £^|

(57)

Oslander^ ssur himjarischeti Alterthurtishunde. 179

<» > ^ O- 1

feld, Reg. 168 u. die weiblichen Namen nc^UJI und iUjyiJ! das.)

sich findet, hat die Bedeutung: erhaben sein und causativ:

erhaben machen, von der primären: an der Spitze einer

Sache sich befinden, vgl. das hebr. sio u. Gesenius Thesaur.

p. 1129, 3. Das N. pr. s-iBn"« steht in demselben Verhältniss

zu yiD", wie Dyarc Fr. LXIV zu ds:'' Fr. XL (ter) u. weiter

unt. 29, letzte Z., und sind beide identisch der grammatischen

Struktur nach.

Uebersetzung.

weil sie erhört hat Almakah auf Bitten Almakah

ihnen Treue zu halten und sie unversehrt zu erhalten ihre

Männer, die Sohne Martad's Wohl ist und wohl sein wird

(möge) den Söhnen Jehufri's.

6. (Taf 5.)

Br. Mus. PI. VII, no. 10. Bronze-Tafel von 'Amrän, 10 Zoll

lang und 5*/2 breit.

1 n I ]3 I dbijN I diö:n

2 spM I liön3-i I nhsei

3 TO I pnn I nppbN | '

4 n I imsia | rria | p:

5 3 1 opis I aino I an

6 I bn I Daia: | ■jnsiä |

7 NI isto I npobN I Nm

8 1 I DJ'lN I •'13 I Dio:

9 1 I no?: I nil ( Dop?:

'0 ]ton:i I ijab | jown

Erklärung.

-oE

1. D 1 o : N = arab. ^Ui! , ein Name , der ebensowohl bei den

higazischen wie bei den jamaniscben Arabern vorkommt, s. Ibn

Duraid p. 125. 167 u. 302. Ueber die Ableitung und Bedeutung

des Wortes von der Wurzel ^^i s. das. S. 113. 168 (von der

schlimmen Anlage zur Unverträglichkeit), vgl. auch Wüstenfeld,

Reg. S. 83.

G ..

DbltN ist jedenfalls ein Lakah {'.^) zum vorhergehenden (vgl.

H. G. sitiN I sp''öäi und noch oft auf unsern Inschriften *)).

Ist a die richtige Lesart in diesem Worte, was sehr wahr¬

scheinlich isl 2), so haben wir einen Namen, der zwar dem Ara¬

bischen nicht zuzukommen scheint , wohl aber hat dieses einen ähn- , o - >

liehen: Ibn Duraid S. 293. Die dort gegebene Bedeutung

1) Vgl. diese Zeitschr. X, 51 u. 59 u. die II. Abh. (L.) 2) s. die n. Abh. „Paläographie". (L.)

12*

(58)

180 Oslander J zur himjarischen Alterthumskunde.

> ü E

von |»JL»o| „Einer mit abgeschnittenen Ohren" will nicht passen, bcs- 0 - - ser vielleicht „mit sehr kleinen Ohren", oder mau denke an ^JLo

„vir fortis"

2. nh SD Iii ein vom Causativ eines quadrilitt. gebildetes

Substantiv, mit welchem rfispifi Zafär Z. 2 ^) zu vergleichen

wäre, die sich zu einander verhielten, wie yp'TsiD H. G. zu

'"''

] fen J'I Beiname des Haufatt, der von Nal.isän, wie üu-raidän;

also dürfte liona auch ein Ortsname sein, vielleicht auch ein

yas oder (^»a> (vgl. oben 1, 2 pas'!). Die Bedeutung des

]ü;n3 ist vielleicht „ehern", vgl. (j-Ls-" riana, bei denen „hart sein" als Grundbedeutung anzunehmen ist.

1) Uns scheint das hebr. b'2JN 2 Mos. 24, 11 näher zu liegen, cf. Ge- o" E

senius thes. p. 144: ,,i. q. arab. pr. radicatus, qui altas radices egit in terra , hinc metaphor, antiqua, nobilique Stirpe oriunilu.s, nobi¬

lis" etc. Uio weitereu Titel unserer Insehriften, wie IPI, J^a u.s. w. passen

recht gut zu bXN. (L.)

2) Die hier mit Zafär hezeichnete Inschrift ist dieselbe , von welcher der Vf. in dieser Zeitschr. XVII, 791, als vou Herrn Mordtmann erhalten, spricht.

Sie lautet in der Transscription , die sich bei dem Nachlasse befindet : (?)nai I np-« | nhsam

ni' I nhypim | ntt

■"sma I -iirnsbi | a

aN-ia I DiVi I ni2p |

m I p I aia I ■^xa'nD | i Es scheint, dass am Ende ein Stuck fehlt. (L.)

3) Wir möchten für diesen Namen und die andern ihm ähnlichen in un¬

sern Inschriften eine andere Ableitung vorschlagen. Wir finden nämlicli .ausser

nnSOin noch andere Composita mit nnS , wie msan 30, 1, rnSTlb

18, 1 u. Gemmcninschr. Br. Mus. PI. XVlll, no. 41, nnsam Zafär Z. 1,

nnspin das. Z. 2 u. nhyna Fr. XL, l, für die Osiander keine Ableitung gefunden hat. Wir glauben, das nriS sei verkürzte Form für mns , daher bedeutet nhSBirt „Attar erhält" (Hifil von HCl), = phönizisch lattjbsa, iaU)2aTDN (s. uns. phön. Wörterb. s. V.), hebr. npalB , inpailJ; nhspm

„Attar erhört" vgl. phön. saujbsa (s. a. a. 0.) und hebr. nosala u. siiTSaUJ, bWiaia nach 1 Sam. 1, 20. rnSam erklärt sich sehr leicht nach Analogie anderer mit afll zusammengesetzter Eigennamen (s. diese Zeitsehr. Vll, 4ü7j als ,,Gabe Attar's". Jedenfalls ist es bemerkenswertb , dass die so liäufig vur¬

kommenden Wurzeln npl und HEI mit dem Gottesnamen verbunden werden

und zwar ganz richtig das Verli im männlichen Geschlecht. Ueber die andern

Namen mit nhs s. zu 18, 1 u. 30, 1. (L.)

(59)

Osiander, zur himjarischen Alterthumskunde. 181

3. npabt« Der kleine Kreis oberhalb des b in diesem Worte ist

gewiss nur zufällig und ohne Bedeutung.

4. nna „in Gemässheit dass" wie 1, 5 (vgl. Fr. LV. Cmtt. 1,3) 1 m » io „er ihn beglückt hat", von kXxm , vgl. den bekannten Eigen

namen nbisw, s. oben 4, 1. 17. Das Verb, tsb ist übrigens

vermuthlich vom Stamm „^11, da es doch dieselbe Bedeutung wie

im Arab, hat , also = J»**»» .

5. ama | am Der Name am und im Besondem ama kehrt

oft in unsern Inschriften wieder, so namentlich wie hier:

\12, 6. 7. jaswl pI öpnit I ama | iMnyioi nnai

8,5.6. Dpna I 'aiöNi I bbPiNi I nanna | npabft | innsion | bapbi

ausserdem vgl. noch H. G. 1, 6: ama u. das. 9 um. Zur

Ermittlung der Bedeutung liesse sich das Hebr. am „erwürgen"

vergleichen ; allein dies scheint nicht zu passen i) , eher liesse

sich mit Rödiger (bei Wellsted a. a. 0. II, 396) an „einen

Aufstand erregen" denken, und wäre dann zu übersetzen : „daram,

dass er ihn hat glücklich sein lassen beim Anregen eines Auf¬

standes" ^). Das folgende ama ist dann eine Zusammenfügung

von Wörtern desselben Stammes, eine Eigenthümliehkeit des Him¬

jarischen, worauf wir noch zurückkommen.

]35 0 ja Dpnsr ebenso in "der angeführten Stelle 12, 6. 7. und

das erste Wort auch 8, 6; daher ist dies wahrscheinlich ein

Eigenname , und pyiiä dazu appellativ (vgl. 4, 9 u. 35, 2. 4);

vielleicht ist aber auch opnS als Infin. im Accus, zu fassen „in

Gerechtigkeit, rechtfertigend" und dazu

6. D«j33 1©! 'a „den Sohn der Stämme von Nab^".

7. «ni I bl ist von dem vorangehenden nna abhängig, und ist

jedenfalls als Infinitiv aufzufassen. Sehr häufig kehrt das «nibi

in unsern Inschriften wieder, so 7, 8: npab« | «nibi; 18, 8:

lannyial npab«! «nibi; 20, 3: npab« | «nibi s. das. weiter

1) Wir möchten wohl eher die Bedeutung „tödten, erschlagen" hier fest¬

halten, da auf uns die Phrase 8, 5. 7: iniOMI | bbnNI | nama den Ein¬

druck macht, als sei von Kampf und Streit die Rede, wo „Erschlagen, Ver¬

wunden (bbn) und Gefangennehmen ('30«)" wohl am Orte ist Dies ist, wie gesagt , der allgemeine Eindruck , den der Satz auf uns macbt , wenn wir auch nicht Alles ganz zu rechtfertigen vermögen ; tbeilweise hat anch O. diesen Punkt weiter unten zu 8, 5. 6. berührt. Ihn selbst scbeint seine nicht unge¬

zwungene Erklärung keinesweges befriedigt zu haben. Vgl. 31, 5, wo uns eine Phrase begegnet , die eine Bitte um die Vernichtung von Feinden und Widersachern enthält. Die letzten Worte pIS | 'attSSI erinnern merkwürdi¬

gerweise an eine Stelle bei Jes. 49, 24: P''''^ » «l'e allerdings verschie¬

dene Deutung erfahren (s. Knobel im exeget. Handb. z. St.); es ist freilich nicht anzunehmen, dass pnS gleich (vgl. das. vs. 25) stände, es würde dann unser Wort bpnaS eine leichtere Erklärung finden. (L.)

2) s. jedoch zu 8, 5. (L.)

(60)

182 Osiander, zur himjarischen Alterthumskunde.

unten, oder auch das Imperf. JND"» (TNn'b) 12, 4. 27, 9. 37, 8.

Als Objekt zu diesem.Verb, kommt ausser nya, auch j^cin 12,

5. 23, 3, oder pni: 27, 9 und andere Ausdrücke vor. Die Be¬

deutung des Stanunes ist aber sehr schwer aufzufinden

E.»

denn das arab. b'^ gravi tardoque passu usus est in in¬

ce s s u kann hier nicht genügen ; eher liesse sich vergleichen

£

^Jof calcavit, conculcavit, lenem, möllern, aequabi-

lem fecit, ähnlich auch II u. III; V u. VI: consensit,

concordavit in re; VIII: perfectus fuit, ad finem per¬

venit. Diese letztere Bedeutung möchte für unser Nm festzu¬

halten sein, also „gewähren, zu Stande bringen, vollenden" und

zu übersetzen : „damit Almakah zu Stande bringe (oder gewähre)

das Glück Anmar's".

Bemerkenswerth ist die Gonstruktion des Infinitivs mit zunächst

folgendem Subject und dann der Accusativ, ganz wie im Hebräi¬

schen (vgl. Ewald: Lehrbuch §. 237, b. ^)

8. oapm I DSTN ^13 eine häufig vorkommende Redensart und

zwar immer in derselben Verbindung, vgl.

8, 10—12 : 1 Döpm I D3it< | '131 i »-iD' | iMNna I liin | imstobi ... nas3 I nnbi 1) Bei der grossen Scliwieriglteit , welche die Erklärang dieses Wortes macht , müssen wir zu gleicher Zeit auf die eigenthümliche Schreibweise des¬

selben aufmerksam machen. Unter den elf Stellen unserer Inschr. , in denen es vorkommt, ist zehn Mal das n entweder oder ^ gestaltet , also eine

Modification von X oder )(, denn beide Formen hat das n in unsern In¬

schriften; nur ein einziges Mal 20, 3 hat es in dem Worte NPI | bl die ge¬

wöhnliche n Form = X 'D der Copie des Br. Mus. , während es in der Photo¬

graphie von Playfair eher die Gestalt der übrigen geschlossenen Formen hat.

Ausserdem in dem grösseren Fragment bei Cruttenden (Journ. of the geogr. Soc.

VIII) Z.4: lanjyiZiirt | Nmbl, in den Coplen, die nicht ganz zuverlässig sind. Das kann unmöglich blosser Zufall sein. Bisher war man gewöhnt beide Formen , das geschlossene und offene, gleichmässig für fl zu halten und in der That lassen einzelne Wörter, in denen erstere vorkommt z. R. Fr. XL, 1:

nrny, keinen Zweifel, dass die geschlossene Form des P= dem gewöhnlichen ist. Aber merkwürdiger Weise kommen in der genannten Zeile bei Fr. nicht weniger als 5 Mal diese geschlossenen Formen vor, während in unsern Inschr., ausser bei dem Namen Nm nur viermal sicb dieselbe nachweisen lässt, näm¬

lich: 1, 11: D-iOnn N. pr. , 7, 7: Inn | n:nn | 73 (im ersten Tav, also

im Worte ]nn, nicht in der Endung!), 8, 1: OPN' (Lakah?) und 35, 5:

bPN' . Auch bei Wilson treffen wir ein solches n , in dem Worte Tabi ,

Vater dos bNÖli*. Es lässt daher der Stamm Nni , da die Lesung nicht

ganz sicher ist, auch noch eine andere Erklärung zu. Doch ist das Nähere erst in der II. Abhandl. bei dem Abschn. „Paläographisches" zu geben. (L.) 2) Oder wie im Arabischen (vgl. Caspari Gramm, p. 215) und npabM als Genitiv zu denken.

(61)

Osiander, zur hirnjarischen AUerthumshunde. 183

12, 8: .... osn' I lüNia I lim | üapai | ü3=it< | '-la | inenii

31, 3: .... öna-ipai | dsinn j "»ia | lamsiabi

Ausserdem ist noch eine Stelle bei Wrede 5 zu verzeichnen,

wo '-laN vorkommt. Was aber ist die Bedeutung von den drei

Wörtern Dpa, ptt, -«-la?

Für>"ia giebt das arab. asciando aptavit, dolavit

etc. keine zutreffende Bedeutung, auch nicht das Aethiop. fl^P'

in locum ali cujus succedere; es bleibt wohl nichts übrig,

als an einen Zusammenhang mit n^na zu denken — Das Wort

DJTN findet sich sonst noch dreimal, und zwar:

29, 4 I DiNi I ]-<ia| pNa

das. 6 tonbn | iasnsi j «iass

Fr. LVI, 6 pin I ona | nnsa | inbri:« | bai

Dabei ist noch in Betracht zu ziehen, dass das angeführte (31, 3)

DJTNN offenbar ein Plur. fract. wie im Arabischen und Aethiopi¬

sehen ist. Nimmt man nun das nächst liegende = arab.

1*

jjol, hebr. ]Ti< „Ohr", so passt dies in keiner Stelle in irgend einer Weise. Jene Stellen geben uns aber folgende Anhaltspunkte.

Es kann pN etwas einer Gottheit Zugehörendes sein, wie 29,4:

„in dem Adan des Sin", aber auch etwas auf einen Menschen

Bezügliches, wie das. Z. 6. wo es zwischen ics: und nbi steht.

Ferner scheint es etwas Concretes zu sein, wenigstens Etwas, das

der Pluralität fähig ist, vgl. 31, 3. Möglich ist, vom Ohre aus¬

gehend, die Bedeutung Erlaubniss, oder auch das Aeusser¬

ste einer Sache, Spitze. Ausserdem lässt sich vergleichen

das hebr. its =^•)J5 wägen und ]TN = chald. itn ausrüsten,

schmücken. Man denke auch an den altarabischen Eigennamen

i üÄjot Odenathus.

Das dritte der genannten Wörter Opa ist jedenfalls ein Sub¬

stantiv. Wie soll man es aber aussprechen, als med. ä oder i?

Zu beachten ist dabei, dass 31, 3 na'pa geschrieben ist; falls

nun dieses Plural wäre, etwa =|»,>L£<, so hätte man einen Sin¬

gular . Das Wort findet sich übrigens auch noch sonst,

und zwar namentlich in der Verbindung mit b'n , aber auch

ohne dieses :

1) Das arabische i_5jJ hat auch die Bedeutung „terra", was hier gnt in

den Zusammenhang passen würde. Wir möchten aber aur Erklärung von

113 auf Hiob 37, 11 verweisen, wo '■)a=='p3 „mit Fruchtbarkeit" von vielen Auslegern erklärt wird; so dass der Sinn auch hier wäre „uud mit Eegen" oder „Fruchtbarkeit", 03"ISt u. Dpa wären daun Accusative von nsto u. dem synonymen C)T1 (12, 8) abhängig. (L.)

(62)

184 Oslander, zur himjarischen Alterthumskunde.

1) 16, 6: npab« I op»| Tiam vgl. 26, 8: I Dpa I b'ti I [n]am

npab«

2) 20, 9: npabul b'tii | opaa vgl. 27, 8: | b'hb | ahrn

0:a«n | Mprsb«

Aus diesen Stellen ergiebt sich, dass Dpa etwas specilisch der

Gottheit Angehöriges ist, aber es frägt sich ob eine Eigenschaft,

oder ein ihr zugehöriger Gegenstand. Am nächsten liegt wohl:

der Ort, die Statuen, der Thron der Gottheit, so dass der gan¬

zen Phrase etwa der Sinn zu Grunde läge: „und mit dem Schutze

des gnädigen Gehöres und des Thrones", und dies dem nsia unter¬

geordnet wäre, was jedenfalls nicht ohne Wahrscheinlichkeit ist.

9. na S3 nni s. zu 5, 4, nni steht hier in derselben Bedeutung

wie sonst nnm .

1 te n 3 •>3 a b s. oben zu Z. 2.

Uebersetzung.

Anmär", Aslam, der Sohn Haufatta, der Herr von Nahsän, hat

gehuldigt dem Almakah, dem Herrn von Hirrän mit ,

darum dass er ihn begltickt hat rechtfertigend (?) diese

Stämme (Nab^?) und dass vollende (?) Almakah die Beglückung

Anmar's und dass es wohl ist und wohl gehe

den Söhnen des Du-Nahsän.

7. (Taf. 6.)

Br. Mus. PI. IX, no. 14. Bronze-Tafel von 'Amrän.

Zoll lang und 6V4 breit.

npabt« I 'jpn ] nnati | p | oias«

ünpi I pn I p3Ta | n | j-inn

n'Din I nn | bapb | -i.-ibwteaa 1

sia| nnai | jsbsan | innxna i

bl I mn-ina | nn'n| npabe* | im

3N imas I npab«! pnai | jm | rn

iüpa| poiaa I inn| p:nn| ]a | D-a

ai I P)-!tt! I npai'N | «ni | bi | pto« | n

I oriöxa | ja | oias« imas | pn

lanKna« I iin | imslD] bi 0'3:i | On^

11 Mb I ]a53ni I nas3 | nn | bi | oinna | 'sa

oiaj

lOVio 1

2 3 4 5 6 7 8 9 10

Erklärung.

1. DnasN B. zu 6, 1.

nnab | p Sohn des Öamirah, vgl. denNamen nati weiter nnten

-12, 1 u. 13, 1. 4. 7.

■"spn etc. s. zu 1, 3. 4,

2. pn 8. zu 4, 3.

3. 'ioaal innpi s. 1, 4. 5. u. 3.

Abbildung

Tafel dem Almakah geweiht. Rijjäb™ v^), i^' Name
Tafel von 'Amrän, an der linken Seite beschädigt, 10% Zoll lang,

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