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Mathilde Ludendorff (1877-1966)

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Annika Spilker

Geschlechterverhältnisse und Zukunftsvorstellungen bei der Ärztin und völkischen Aktivistin

Mathilde Ludendorff (1877-1966)

In ihrem sozialreformerischen Buch Das Weib und seine Bestimmung äußerte die Arztin Dr. Mathilde von Kemnitz 1917 als Erwartung an die nahe Zukunft: »[...]

es ist Aussicht vorhanden, daß die Wage, die das Machtverhältnis der Geschlech- ter wägt, [...], allmählich dem Gleichgewichtszustande der vollen Gleichberech- tigung — und, was noch wichtiger ist — der vollen geistigen Entwicklung und Verwertung beider Geschlechter zuneigt« (Kemnitz 1917a, 133). Auch in ihrem sexualreformerischen Buch Erotische Wiedergeburt (1919) befasste sie sich mit der Geschlechterthematik und legte ihre Vorstellungen von Gleichberechtigung in Form sozialkritischer, positiv formulierter Zukunftsentwürfe dar. Beide Bücher wurden erstmals in der Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs vom Kaiserreich zur Weimarer Republik publiziert. Die Zukunft Deutschlands wurde damals breit diskutiert und eine »neue Gesellschaft« rückte in den Erwartungshorizont vieler Menschen (Raphael 2003, 332). Auch die bestehenden Geschlechterverhältnisse standen zur Disposition und wurden in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg zu einem der am meisten diskutierten Themen der wilhelminischen Feuilletons (Planen 2003,193).

Kemnitz wurde am 4. Oktober 1877 als Mathilde Spieß in Wiesbaden ge- boren und wuchs in einem protestantisch geprägten Elternhaus auf.1 Sie hatte ein Lehrerinnenexamen abgelegt und einige Zeit in einem Mädchenpensionat gearbeitet, bevor sie sich entschloss, das Abitur nachzuholen, um dann 1901 ihr Medizinstudium in Freiburg/Br. aufzunehmen. 1904 heiratete sie Gustav Adolf von Kemnitz, späterer Privatdozent für Zoologie und vergleichende Anatomie an der Universität München, mit dem sie drei Kinder hatte. 1906 trat das Paar aus der Kirche aus und schloss sich fur kurze Zeit dem damals neu gegründeten

»Deutschen Monistenbund« an. 1913 erschien im Archiv für Rassen- und Ge- sellschaftsbiologie ihre Dissertation Der asthenische Infantilismus des Weibes in seinen Beziehungen zur Fortpflanzungstätigkeit und geistigen Betätigung. Nach ihrer Appro- bation arbeitete sie eine Zeit lang bei dem Psychiater Emil Kraepelin und war dann als Nervenärztin tätig. 1914 eröffnete sie ihre erste eigene psychiatrische Praxis, war dann zwischenzeitlich Arztin in einem OfHziersgenesungsheim und gründete ein eigenes Genesungsheim, das 1917 wieder geschlossen wurde. Im selben Jahr kam ihr Ehemann bei einem Bergunfall ums Leben. Zwei Jahre später

1 Zu ihrer Biografie vgl. Korotin 1 9 9 2 , 1 9 9 7 ; Schnoor 2001; Mildenberger 2006; Amm 2006.

Feministische Studien (© Lucius & Lucius, Stuttgart) 2 / 09

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ging sie mit dem Major a. D. Edmund Georg Kleine eine zweite Ehe ein, die aber bereits 1922 wieder geschieden wurde. Ihren dritten Ehemann Erich Ludendorff, General des Ersten Weltkriegs, heiratete sie 1926. Sie lernte ihn kurz vor dessen 1923 gemeinsam mit Adolf Hitler in München unternommenen Putschversuch kennen.

Heute ist Mathilde von Kemnitz vor allem als völkische Aktivistin ab den 1920er Jahren unter dem Namen Ludendorff bekannt.2 In dieser späteren Le- bensphase konzipierte sie eine eigene, völkisch-religiöse »Philosophie«, die sie

»Deutsche Gotterkenntnis« nannte. Integraler Bestandteil dieser holistischen, an- tichristlichen Weltanschauung waren rassistische und antisemitische Positionen.

Die ab 1927 von Mathilde und Erich Ludendorff gemeinsam geführte Luden- dorff-Bewegung war mit ihren Einzelorganisationen, dem »Tannenbergbund«

und dem Verein »Deutschvolk«, eine der größten Gruppierungen im rechten, völkisch-nationalistischen Spektrum der Weimarer Republik.

Während der Weimarer Republik hatten die Ludendorffs zunächst mit der nationalsozialistischen Bewegung sympathisiert, sich in den Jahren nach dem Putschversuch jedoch zunehmend mit Hitler und der NSDAP überworfen und sie öffentlich bekämpft. Der »Tannenbergbund« und der Verein »Deutschvolk«

wurden 1933 verboten. Eine Wiederannäherung zwischen Hitler und den Lu- dendorffs fand 1937 bei einer Aussprache statt, bei der sie die Anerkennung des Vereins »Bund fur Deutsche Gotterkenntnis« als Religionsgemeinschaft durchset- zen konnten. Als Erich Ludendorff kurz darauf starb, wurde er mit einem Staats- begräbnis geehrt.

Nach 1945 wurde Mathilde Ludendorff in einem Entnazifizierungsverfahren zunächst als »Hauptschuldige« angeklagt, dann aber lediglich als »Belastete« (Ak- tivistin) verurteilt. Der 1946 neu gegründete »Bund für Gotterkenntnis (Luden- dorff) e.V.« wurde 1961 wegen Verfassungsfeindlichkeit verboten. Aufgrund von Verfahrensfehlern wurde das Verbot 1977 vom Bundesverwaltungsgericht wieder aufgehoben. Doch steht die bis heute aktive Organisation weiterhin unter der Beobachtung mehrerer Verfassungsschutzbehörden, da sie als rechtsextrem gilt.3 Mathilde Ludendorff starb 1966. Ihre frühen Bücher Das Weib und seine Bestim-

Die völkische Bewegung entstand in Deutschland im ausgehenden 19. Jh. als eine heterogene Sammelbewegung, die sich unter den Vorzeichen einer spezifisch deutschen Eigenart und der Auserwähltheit des deutschen Volkes formierte und sich als Gegen-, Such-, und Erneuerungs- bewegung verstand. Die Rassenideologie und ein sich darauf begründender Antisemitismus waren integrale Elemente der völkischen Weltanschauung. Erst in den vergangenen Jahren ist die völkische Bewegung als ein eigenständiges, vom Nationalsozialismus zu unterscheidendes, historisches Phänomen des Kaiserreiches und der Weimarer Republik in den Blick der For- schung geraten (Puschner 2001a; Ders./Schmitz/Walter 1996). Vgl. auch Breuer, der den völ- kischen Nationalismus auf die antisemitische Bewegung der Reichsgründerzeit zurückfuhrt (Ders. 2 0 0 8 , 2 7 f . ) .

Vgl. z.B. »Rassebedingte Gotterkenntnis« (29. 6. 2002), unter: www.verfassungsschutz.branden- burg.de (letzter Zugriff am 21. 8. 2009).

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mung und Erotische Wiedergeburt (später: Der Minne Genesung) erschienen noch bis 1976 bzw. 1984 in Neuauflagen.

Es scheint, als sei es LudendorfF ab Mitte der 1920er Jahre nicht mehr um die Geschlechterthematik gegangen, sondern darum, sich als völkisch-religiöse Führerin zu positionieren. Rückblickend schrieb sie jedoch in ihrer Autobio- grafie, wie wichtig es für ihren weiteren Werdegang gewesen sei, sich zunächst als Arztin und Wissenschaftlerin kritisch mit den herrschenden Vorurteilen ge- genüber einer »geistigen Minderwertigkeit« von Frauen auseinandergesetzt zu haben. Erst nachdem sie die bestehenden Geschlechterverhältnisse selbstbewusst zu hinterfragen gewagt habe, sei sie zu neuen und anderen Gedanken gekommen (Ludendorff 1937,174f.).

Es besteht m. E. eine Kontinuität in der Auseinandersetzung LudendorfFs mit der Definition von Geschlechterverhältnissen, die nicht nur für ihre ärztlich-wis- senschaftliche Tätigkeit, sondern auch für den Aufbau ihrer völkischen Weltan- schauung von integraler Bedeutung war. Auch hat sie ihre beiden frühen Bücher in überarbeiteten Fassungen wieder veröffentlicht, als sie in der völkischen Bewe- gung bereits in exponierter Position politisch aktiv war (vgl. hierzu auch Korotin 1997; Mildenberger 2006). Durch die Analyse der Zukunftsvorstellungen Luden- dorffs in den verschiedenen Auflagen dieser Bücher möchte ich klären, inwiefern sie ihre Geschlechtertheorien im Zuge ihrer biografischen Entwicklung in einem völkisch-nationalen Sinn umgestaltete. Wie die Historikerin Christiane Streubel überzeugend herausgearbeitet hat, gab es in der Weimarer Republik eine rechte, radikalnationalistische Ausprägung feministischen Gedankenguts. Sie nennt diese Strömung völkisch-nationalen Feminismus (Streubel 2006,54-67,401—403, ähn- lich auch Korotin 1997). Zum rechten politischen Spektrum zählt sie neben den Vertreterinnen radikalnationalistischer und völkischer Gruppierungen auch den protestantischen Konservatismus und den rechten Liberalismus (Streubel 2007,9).

Die Feministinnen des rechten Spektrums wollten wie ihre männlichen Kollegen auf die Abschaffung der Demokratie hinaus, gleichzeitig favorisierten sie einen Frauentypus, der sich nicht unterordnen, sondern »bewusst und verantwortungs- voll in die Politik und Staatsführung einschalten sollte« (Streubel 2006,398). Den Prozess, in dem Ludendorff ihre völkisch-nationalen Geschlechtertheorien ent- wickelte, betrachte ich ausgehend von seinen Anfängen in ihrer Lebensphase als ärztlich-wissenschaftliche Sozial- und Sexualreformerin, in der sie sich zuerst mit der Möglichkeit alternativer Geschlechterverhältnisse befasste.

Darüber hinaus möchte ich in diesem Beitrag klären, ob und in welcher Weise die Zukunftsvorstellungen Ludendorffs utopischen Denkmustern (vgl. Raphael 2003, 330) folgten und wie sich diese Vorstellungen veränderten. In Deutschland wurde seit dem Ersten Weltkrieg eine breite gesellschaftliche Debatte um die Relevanz der Utopie bzw. des Utopismus geführt. In diesem Kontext erfuhr der Utopiebegriff in politischen und intellektuellen Kreisen, vor allem in den Sozial- wissenschaften, eine Aufwertung, an die ich im Folgenden anknüpfe. Indem man

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die Utopie als Plan oder Programm definierte, wurde sie näher an die Gegen- wart gerückt und erschien als erreichbares Ziel. Utopien wurden als mögliche zukünftige Wirklichkeiten verstanden und das Utopische wurde als wesentlicher Antrieb politischen und historischen Handelns angesehen (Hölscher 1996; Graf 2008, Kap. 8). In diesem Sinne sprach der Soziologe Karl Mannheim 1929 vom

»utopischen Bewusstsein« als gesellschaftsveränderndem Faktor. Von der Utopie, die die bestehende Wirklichkeit grundlegend transformieren könne, unterschied er die Ideologie, welche die bestehenden Verhältnisse nur reproduziere (Mann- heim 1929,169-191).

Entstehungskontext der Zukunftsvorstellungen Ludendorffs

Ludendorff hatte 1901 als eine der ersten Frauen in Deutschland mit dem Me- dizinstudium begonnen (vgl. Bleker/Schleiermacher 2000). Erst um 1900 war es für Frauen möglich geworden, sich an einigen deutschen Universitäten für eine reguläre Hochschulausbildung zu immatrikulieren. Die Generation der zwischen 1901 und 1918 approbierten Ärztinnen - Ludendorff wurde 1913 approbiert- wird als eine »Generation des Ubergangs« charakterisiert, da der Arztberuf und andere akademische Berufe im Leben von Frauen zu dieser Zeit durchaus noch keine normalen Optionen waren (Bleker 2000a, 35). Sie mussten ihre Rolle in diesen Berufsfeldern erst noch finden (Schleiermacher 2000,89). Ludendorff spe- zialisierte sich im Verlaufe ihrer Ausbildung als Volontärassistentin des bekannten Psychiaters Emil Kraepelin auf die Psychiatrie.

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Die professionelle Tätigkeit von Frauen wurde in diesem Fachgebiet bereits relativ früh anerkannt (Schleierma- cher 2000, 95-98). Dies hatte aber möglicherweise auch damit zu tun, dass die Psychiatrie unter Medizinern und auch in der Gesellschaft immer noch um ihre Anerkennung als wissenschaftliche Disziplin kämpfen musste (Engstrom 2003;

Nolte 2003,92-111).

Neben ihrer praktischen Tätigkeit als Nervenärztin beteiligte sich die spätere Mathilde Ludendorff, so wie viele Arztinnen und Akademikerinnen ihrer Gene- ration, mit verschiedenen Publikationen am wissenschaftlichen Leben ihrer Zeit.

Das Weib und seine Bestimmung (1917) u n d Erotische Wiedergeburt (1919) sind b e -

zeichnend für die wissenschaftliche Tätigkeit von Arztinnen, die häufig auf die Erfassung elementarer weiblicher Lebenszusammenhänge gerichtet war (Bleker 2000b, 124f.). Grundsätzlich deute ich Ludendorffs Bücher als denVersuch, die gesellschaftliche Position von Frauen für die Zukunft neu zu definieren und ihr Bestreben nach Gleichberechtigung mittels (natur-)wissenschaftlicher Argumen- tation und eines evolutionären Geschichtsmodells als universellen Anspruch zu

4 Kraepelin entwickelte eine Klassifikation psychischer Störungen, die heute in der internationa- len Psychiatrie dominierend ist (zur medizinhistorisch-kritischen Auseinandersetzung mit ihm vgl. Roelcke 1 9 9 9 , 1 5 2 - 1 6 5 ) .

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legitimieren. Aus etablierter Perspektive hatten und haben die Forschungsar- beiten der frühen Arztinnen oft einen populärwissenschaftlichen Anstrich, da der subjektive Standpunkt offensichtlich war und der praktische Nutzen wichtiger erschien als die zweckfreie wissenschaftliche Erkenntnis (Bleker 2000b, 124f.).

So verzichtete Ludendorff nach eigenen Aussagen auf einen »streng wissenschaft- lichen Stil«, um auch eine wissenschaftsferne Leserschaft zu erreichen (Kemnitz 1917b). Gleichzeitig betonte sie, ihre Aussagen beruhten ausschließlich auf »ex- akt wissenschaftlich bewiesenen Tatsachen« (Kemnitz 1917a, 188). Wissenschaft- lichkeit setzte sie gemäß einem damals noch verbreiteten naturwissenschaftlichen Anspruch mit der Suche nach »Wahrheit« gleich (Kemnitz 1919,5).5 Sollten ihre beiden Bücher als medizinische Werke eingeordnet werden, so wären sie dem Bereich der öffentlichen Gesundheitspflege zuzuordnen, die sich mit Fragen der Gesundheits- Sozial- und Bevölkerungspolitik bzw. der Sozialhygiene befasste (Schleiermacher 2000, 107—112). Die Grenzen zwischen Sozial- und Rassenhy- gienebewegung waren trotz diverser Richtungskämpfe mitunter fließend. Bei- den ging es um eine »Höherentwicklung« der Menschheit auf wissenschaftlicher Grundlage (Reulecke 1998). Ludendorff brachte ihre bevölkerungspolitischen Anliegen dadurch zur Geltung, dass sie Das Weib und seine Bestimmung als An- leitung für eine bessere »Menschenökonomie« des Staates präsentierte (Kem- nitz 1917a, 134). Jedoch kritisierte sie in der Erotischen Wiedergeburt den »dürren Nützlichkeitsboden« gängiger sexualreformerischer »Maßnahmen im Interesse derVolksvermehrung«. Darauf könnten sich keine »hohen seelischen Werte« und kein »hochentwickeltes Sexualleben« entfalten (Kemnitz 1919,190f.).

»Hand in Hand mit dem Manne« (1917)

»Am Staate selbst rächt es sich heute bitter, dass er ein Geschlecht vollständig von allen Rechten im Staate ausschloß« (Kemnitz 1917a, 159). Mit diesen Worten kri- tisierte Ludendorff, damals noch Kemnitz, ein Jahr vor Ende des Ersten Weltkriegs in ihrem Buch Das Weib und seine Bestimmung die mangelnde Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der deutschen Gesellschaft. Dabei verwahrte sie sich sowohl gegen eine von »Antifeministen« propagierte »Minderwertigkeit«, als auch gegen eine von »Feministen« propagierte »Gleichheit« von Frau und Mann (Kemnitz 1917a,Vorwort).6 Vielmehr ging sie von einer Gleichwertigkeit bei es- senziellen psychischen Unterschieden zwischen den Geschlechtern aus, die sie mit ihren Kenntnissen als Expertin in der psychologischen Forschung begrün- dete (ebd.). Frauen sprach sie eine »Mehrbegabung für Psychologie« zu (ebd., 60)

5 Vgl. hierzu z.B. Mehrtens 1996, 50. Die Historizität gängiger (natur-)wissenschaftlicher Pa- radigmen ist ein zentrales Thema der neueren Wissenschaftsgeschichte (z.B. Daston/Galison 2007).

6 Zu diesen zeitgenössischen Debatten vgl. die grundlegende Studie von Planert 1998.

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und kritisierte gleichzeitig die — in der Regel von männlichen Forschern aufge- stellten — »Erfahrungsurteile über die geistige Eigenart der Frau« (ebd., 27).

Die emanzipatorischen Bestrebungen der Frauenbewegung würdigte sie zwar, reduzierte die Frauenbewegung aber gleichzeitig auf ihr soziales Engagement sowie auf ihre Forderungen nach ökonomischen und politischen Rechten, die

»ohne eingehende Berücksichtigung der Psychologie der Geschlechter« blieben (ebd., 119f., 172—175). Gleichwohl entsprach ihr Geschlechtermodell, das die Gleichwertigkeit, aber Andersartigkeit von Frauen und Männern betonte, den zeitgenössischen Vorstellungen der meisten Frauenrechtlerinnen in Europa (Of- fen 2001, 211f.). Die bestehenden Geschlechterverhältnisse stellte sie als Macht- verhältnisse dar, in denen Frauen die untergeordnete Position innehätten. Viele Frauen seien von der »Macht der Inferioritätssuggestion« beherrscht, die ihr Selbstvertrauen mindere und ihre Eigeninitiative hemme (Kemnitz 1917a, 12;

114; 183). Diese Kritik an den gegenwärtigen Geschlechterverhältnissen unter- mauerte sie durch medizinische und kulturhistorische Argumente. Unter Beru- fung auf ihre wissenschaftlich-medizinische Autorität führte Ludendorff aus, dass die aktuellen Forschungsergebnisse aus der Anatomie, der Physiologie und der Psychologie keinerlei Belege für die Überlegenheit des Mannes gegenüber der Frau lieferten (ebd., 11—112).

Sie betrachtete auch die historische Entwicklung der gegebenen »Macht- verteilung der Geschlechter« (ebd., 188; 113—133). In Anlehnung an Bachofens Mutterrechtstheorie sah sie die universelle »Weiberherrschaft« (Gynaekokratie) als »natürlichstes und ursprünglichstes Machtverhältnis der Geschlechter« (ebd., 120) an.

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Auf die »Weiberherrschaft« sei eine »Männerherrschaft« (Androkratie) gefolgt, die bis in die Gegenwart fortbestehe. Zwar kritisierte sie die »Männer- herrschaft«, legitimierte diese aber gleichzeitig durch ihre Darstellung, derzufolge sie sich in der Vergangenheit als eine universelle und »innere Notwendigkeit«

entwickelt habe, die sich mit psychologischen Gesetzmäßigkeiten erklären ließe (ebd., 119—125). So seien Männer grundsätzlich viel stärker von ihrer Sexua- lität bestimmt (ebd., 90—93) und hätten die Frauen unterdrücken müssen, um sich aufgrund ihres Herrscherwillens aus der sexuellen Abhängigkeit von diesen zu befreien (ebd., 121f.). Letztlich habe diese historische Entwicklung jedoch sowohl Frauen als auch Männern wenig »Glück« gebracht (ebd., 129). Erst im gegenwärtigen Kulturstadium sei die »Männerherrschaft« obsolet geworden, weil die Männer eine größere Unabhängigkeit von ihrer Sexualität erlangt hätten (ebd., 131). Dadurch sei die Gleichberechtigung nun nicht nur möglich, sondern sogar zur »inneren Notwendigkeit« (ebd., 125) für die »Glücksentfaltung« (ebd., 129) beider Geschlechter geworden.

7 Bachofens »Das Mutterrecht: Eine Untersuchung über die Gynaikokratie der alten Welt nach ihrer religiösen und rechtlichen Natur« wurde zuerst 1861 publiziert. Hierzu und zur Ba- chofen-Rezeption in Deutschland vgl. Ziege 2005.

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Gleichberechtigung, die in Ludendorffs an Bachofen orientierten, ansonsten von seiner Position abweichenden, evolutionären Geschichtsmodell (Ziege 2005, 151) den höchsten Kulturzustand darstellte, war für sie eine geschichtsteleolo- gisch notwendig gewordene Entwicklung. Die zukünftige Rolle der Frau in der Gesellschaft stellte sie als determinierenden Faktor für ein »Auf- oder »Absteigen der Völker« dar (ebd., 9; Kemnitz 1917a, 9). Seine Kohärenz bezog ein solches Denken, so die Soziologin Eva-Maria Ziege, aus einem »mythischen Untergrund von Gegensätzen und Entsprechungen, ausgehend vom >Ur-Gegensatz< männlich - weiblich« (Ziege 2005,149).

Aus dieser kulturhistorischen Perspektive argumentierte LudendorfFfür ihr Ziel der politisch-praktischen Gleichberechtigung von Frauen in der nahen Zukunft.

Dementsprechend entwarf sie konkrete Vorstellungen im Hinblick auf eine ge- sellschaftliche »Neuorientierung [in] der Entwicklung undVerwertung des weib- lichen Geschlechts« (Kemnitz 1917a, 134). Neben Vorschlägen zur Beförderung der physischen und psychischen Entwicklung von Frauen, nannte sie Ideen für die Ausgestaltung einer spezifisch weiblichen Wissenschaft und forderte Frauen auf, mit einer weiblichen Politik »staatsbürgerlich« aktiv zu werden. Dazu gehörte für sie auch die Forderung nach dem Frauenstimmrecht (ebd., 160-188), womit sie sich den Rechtsforderungen der Frauenbewegung anschloss. Die politische Gleichberechtigung von Frauen wurde bereits ein Jahr später 1918 eingeführt.

Als »wichtigste Lebensaufgabe der Frau« sah LudendorfF aber den »Mutterberuf«

an (ebd., 164). Auch diese Perspektive teilte sie mit vielen Frauenrechtlerinnen.

Einen utopischen Charakter erhielt die von ihr beschriebene Gleichberechti- gung, indem sie als Umwälzung des Bestehenden und als linearer Ubergang zu einer vermeintlich universellen höchsten Stufe der Kulturentwicklung präsen- tiert wurde. Utopische Elemente zeigte auch der »Gestaltungsoptimismus« Lu- dendorffs, der für das damalige Denken von Sozialexpertinnen und -experten bezeichnend war (Raphael 2003, 333). So ging sie von der Möglichkeit einer ra- tionalen, umfassenden Steuerung der zukünftigen Geschlechterverhältnisse nach vermeintlich wissenschaftlichen Kriterien aus.

Gleichzeitig enthielt ihr Zukunftsentwurf mehrere Einschränkungen. Alter- nativen zu den hier entworfenen Geschlechterverhältnissen schienen ihr nicht denkbar. LudendorfF hatte die Vorstellung, dass eine gleichberechtigte gesell- schaftliche Position nur dann zu erlangen sei, wenn die Frauen sich gleichzeitig verpflichteten, entsprechend der ihnen zugeschriebenen geschlechtsspezifischen Eigenschaften für den Staat aktiv zu werden. Indem sie Frauen und Männer zwar auf vermeintlich andere, aber wiederum (natur-) wissenschaftlich fundierte uni- verselle Geschlechtscharaktere festlegte, rekurrierte sie letztlich auf dieselben Strategien, mit denen Weiblichkeit in früheren Zeiten als psycho-physiologische Besonderheit definiert worden war (Honegger 1991).

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»Auf dies ferne Paradies der Menschheit dürfen wir uns freuen« (1919)

A n die oben dargestellten Geschlechtertheorien k n ü p f t e LudendorfF 1919 in der Erotischen Wiedergeburt an. H i e r ging es ihr u m die Möglichkeit einer von ihr als n o t w e n d i g angesehenen moralischen R e f o r m der Gesellschaft durch eine R e f o r m der Erotik: »Eine U m w ä l z u n g des Bestehenden, eine Wiedergeburt der Menschheit in ihrer Erotik u n d durch ihre Erotik tut bitter not« (Kemnitz 1919, 4). Frauen sprach sie die größere Befähigung dafür zu, die Gesellschaft aus ihrem

»Tiefstand« zu retten, wobei sie die R e f o r m der Erotik als Schlüssel für die »in- nere Befreiung des weiblichen Geschlechts« darstellte (ebd., 195, 203).

LudendorfF präsentierte das M o d e l l einer idealen Erotik. Diese betrachtete sie als verbindendes Element von K ö r p e r u n d Seele u n d wertete sie als höchste F o r m der menschlichen Sexualität, als »vergeistigte d.i. die mit allen Seelengebie- ten innig verknüpfte Sexualität« (ebd., 48). Im Gegensatz zu diesem Idealentwurf stellte sie die gegenwärtigen gesellschaftlichen Einstellungen zur Sexualität als

>krankhaft< dar: »Das U n g e s u n d e , das U n e n t w i c k e l t e u n d das Entartete gelten als das Natürliche, u n d das Gesunde wird daneben k a u m beachtet!« (ebd., 114).

In sehr ausführlich gehaltenen, medizinisch-naturwissenschaftlich begründeten A u s f ü h r u n g e n — v o n der Entwicklungsgeschichte bis hin zu den »krankhaften A b i r r u n g e n des Sexualtriebs« — wies sie die von ihr a n g e n o m m e n e n »natürlichen Gesetze der Erotik« nach (ebd., 195). Sehr ausführlich w i d m e t e sie sich auch der

»Sexualität des Weibes« — in A b g r e n z u n g zu der des M a n n e s (ebd., 4). Indem sie sich intensiv mit der weiblichen Orgasmusfähigkeit auseinandersetzte u n d Erotik von Fortpflanzung u n d Mutterschaft abgrenzte, war LudendorfF für die damalige Zeit durchaus progressiv (ebd., 28—41; 69f., 91; vgl. hierzu Mildenberger 2006, 626). A u c h äußerte sie sich tolerant bezüglich polygamer Partnerschaften, o b - w o h l sie die M o n o g a m i e als »höchste Stufe der Entwicklungslinie« ansah (Kem- nitz 1 9 1 9 , 1 5 4 - 1 8 4 , hier 165).

LudendorfF knüpFte an psychoanalytische D e b a t t e n an, i n d e m sie eine erfüllte Erotik als entscheidenden Faktor f ü r den sozialen Fortschritt u n d f ü r die E m a n - zipation der Frau darstellte. Allerdings war sie eine erklärte G e g n e r i n Freud'scher T h e o r i e , der sie eine »männlich« geprägte Forschungssicht vorwarf (Kemnitz 1917a, 61f.). Z u d e m w ü r d e n die »jüngsten P r o p h e t e n der Pansexualität« die

»Machteinflüsse der primitiven, [...] Sexualität auf das Seelenleben« überbewer- ten (Kemnitz 1919, 56f.).Von psychoanalytischer Seite kritisierte m a n sie dafür, sich willkürlich auf Freudsche T h e s e n zu beziehen u n d diese Bezüge gleichzeitig zu leugnen (vgl. H u g - H e l l m u t h 1920).

I m Schlusskapitel ihres Buches m i t d e m Titel »Sexualmoralisches Neuland«

t r u g e n ihre A u s f ü h r u n g e n deutlich utopische Z ü g e . LudendorfF beschrieb hier ein »fernes Paradies«, in d e m Frauen u n d Männer, n u n als universale »Mensch- heit« dargestellt, die »höchste F o r m der Erotik in herrlichster Vollkommenheit«

erleben w ü r d e n . Als ein »verlorenes Paradies« bezeichnete sie den vermeintlich

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naturgegebenen Urzustand der »unbewußten Schuldlosigkeit«. In dem von ihr beschriebenen »neuen Paradies« sollte die Menschheit aber auf eine neue Weise

»wieder schuldlos« werden k ö n n e n . Die säkularisierte Metapher des Paradieses war ein Gegen- und N e u e n t w u r f zu der als sündhaft wahrgenommenen G e - genwart. LudendorfFs Utopie f u ß t e auf einem Ursprungsmythos der Einheit von Mensch und Natur und auf d e m Mythos einer erneuten Vollendung dieser Ein- heit und einer endgültigen Harmonisierung der Geschlechterverhältnisse. A b - schließend betonte sie, die von ihr entworfenen Geschlechterverhältnisse seien kein »Phantasiegebilde«, sondern durchaus eine reale Möglichkeit (Kemnitz 1919, 21 lf.).

Rückbesinnung auf »der Ahnen Auffassung vom Weibe« (1927)

Eine rassenpsychologisch8 inspirierte Umgestaltung ihrer Geschlechtertheorien artikulierte Ludendorff, auch damals noch Kemnitz, bereits in ihren Redebeiträ- gen auf einem »Allgemeinen Frauenkonzil« z u m T h e m a der »weiblichen Staatsar- beit«, das sie 1920 in der M ü n c h n e r Universität veranstaltete. Sie beschwor eine überparteiliche und übernationale weibliche Solidarität gegen die männlichen

»Machtfelder« (Kemnitz 1920, 19f., 51). Jedoch müssten Frauen sich ihrer natio- nalen sowie »semitisch/jüdischen«, »arisch/germanischen« rassenpsychologischen Differenzen bewusst sein (ebd., 22—29, 51). Später rekurrierte sie auf die in den 1920er Jahren verbreiteten Thesen des »Rassenseelenforschers« Ludwig Ferdinand Clauss (Ludendorff 1927b, 37; zu dessen Biografie vgl. Lutzhöft 1971, 47—51).

Grundsätzlich war es in der völkischen Bewegung umstritten, ob Rasse sich über- wiegend aus physischen, oder aus psychischen Merkmalen definiere (Puschner 2001a, 124—131). Auf dem »Frauenkonzil« kritisierten Mitglieder des »Jüdischen Frauenbundes« und andere Teilnehmerinnen Kemnitz' Positionen zu den psy- chischen Rasseunterschieden (Kemnitz 1920, 54f.). Eine solche Kritik wurde auch in einem Artikel in der von Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann herausgegebenen feministischen und pazifistischen Zeitschrift Die Frau im Staat geäußert: »Aber Dr. v. Kemnitz hörte aus jeder Sprecherin Widerspruch, Angriff nur, gegen den sie sich wappnete mit einem Panzer der Abwehr, gegen den sie sich verschanzte hinter dem Wall ihrer Wissenschaft. [...], so war sie sachlichem Einspruch nicht mehr zugängig, als ihre Rassentheorie, die Frage der Nationalge- sinnung kritisch beleuchtet wurde« (Anonym: Ein Frauenkonzil 1920,15).

In ihrer Autobiografie präsentierte Ludendorff diese Kritik retrospektiv als eine von »Haß« erfüllte Reaktion. Sie nannte dieses Ereignis ein Schlüsseler- lebnis, das sie bewogen habe, sich erstmalig mit »antisemitischen Enthüllungs-

8 Das zeitgenössiche Rassenvokabular kennzeichne ich, außer we n n es sich u m direkte Zitate LudendorfFs handelt, nicht gesondert. Die Historizität der Rassenterminologie möchte ich aber an dieser Stelle betonen.

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Geschlechterverhältnisse und Zukunftsvorstellungen bei Mathilde Ludendotff 219

Schriften« zu befassen, um sich hier »erkannter Wahrheit« zu öffnen (Ludendorff 1980, 149f.). Hatte ihr Wahrheitsbegriff sich zuvor am Ideal einer tatsachenori- entierten, exakten Wissenschaft orientiert, verwendete sie ihn nun im Sinne einer säkularisierten Offenbarung. Damit schien eine Kritik an ihrer Position endgültig unmöglich zu sein.

Eine nationalistische bzw. völkisch-rassistische Radikalisierung Ludendorffs lässt sich bereits im Kontext des Ersten Weltkriegs ausmachen (vgl. Korotin 1997, 110). Hatte sie sich aber als Mathilde von Kemnitz durchaus noch den gängigen medizinisch-wissenschaftlichen Diskursen verbunden gesehen (ebd.), so trat di- ese Radikalisierung in den überarbeiteten Neuauflagen von Das Weib und seine Bestimmung und Erotische Wiedergeburt ganz deutlich zu Tage (Ludendorff 1927a;

1932; vgl. hierzu auch Korotin 1997,111; Mildenberger 2006,633). Hier positio- nierte Ludendorff sich an der Seite ihres dritten Ehemannes Erich Ludendorff als völkische Philosophin und Religionsstifterin.

Die Rassenpsyche behandelte sie nun als grundlegendes Kriterium für die Analyse von Geschlechterverhältnissen. Rassische Unterscheidungen waren zwar schon in den Erstauflagen ihrer Bücher angeklungen, hatten dort jedoch eher randständige Bedeutung gehabt (Kemnitz 1917a, 123f.). Die zuvor als univer- sell gekennzeichneten psychischen Unterschiede zwischen Frauen und Männern wurden nun von rassischen Unterschieden überlagert: »Bei der großen Unter- schiedlichkeit der Rassen geht es nicht an, ganz von ihr abzusehen und schlecht- hin Mann und Weib zu vergleichen; sondern ganz im Gegenteil wird es notwen- dig sein, bei der Behandlung der seelischen Eigenart der Geschlechter eine Rasse der Betrachtung zugrunde zu legen.« (Ludendorff 1927a, 15)

Den Anspruch auf die Wissenschaftlichkeit ihrer Aussagen proklamierte Lu- dendorff weiterhin. So verwies sie darauf, wie die neuesten Ergebnisse der »Ras- seforschung«9 ihre zunächst »irrigen Vorstellungen über die Rassefragen« verän- dert hätten (ebd., Vorwort zur 3. Aufl.). In ihrem Verständnis von Rasse verband sich die Rezeption von Ideen der »Nordischen Bewegung« und der Germane- nideologie samt deren Vorstellungen von der Vorherbestimmtheit und Überle- genheit der germanischen bzw. nordischen Rasse und einer unmittelbaren Bluts- verwandtschaft von Germanen und Deutschen (Puschner 2001b, 89; See 1970;

Lutzhöft 1971). So untermauerte Ludendorff ihre wissenschaftlichen Thesen über die psychischen Rassenunterschiede denn auch mit Verweisen auf die Edda und die Germania des Tacitus (Ludendorff 1927a, 189, vgl. z.B. auch dies. 1932,10f.).

In Das Weib und seine Bestimmung deutete sie die Unterordnung von Frauen in der damaligen deutschen Gesellschaft nun als eine »rassefremde Machtverteilung«

und als »Verdeutschungsversuche des jüdischen sich unterordnenden Fraueni- deals« (Ludendorff 1927a, 122, 124). Dieses habe sich erst mit der Christianisie- rung und den damit einhergehenden jüdischen Kultureinflüssen in den vergan-

9 Als Uberblick zu diesem Thema vgl. Schmuhl 2003.

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220 Annika Spilker

genen zweitausend Jahren durchgesetzt (ebd., 122—126,183—189). Die These von der Zerstörung vermeintlich idealer nordisch/germanischer Geschlechterver- hältnisse durch ein als jüdisch gekennzeichnetes Patriarchat war bei völkischen Frauen verbreitet (vgl. auch Ziege 2005,164f.). D e n Topos von der h o h e n Stel- lung der Germanin griff sie so auf, dass sie Gleichberechtigung als den U r z u - stand der nordisch/germanischen Vergangenheit postulierte und daraus n u n die Gleichrangigkeit der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen herleitete (vgl. hierzu auch Streubel 2000, 82-89). Parallelen zu ihrem Denken finden sich z.B. bei Sophie R o g g e - B ö r n e r und Lenore K ü h n (ebd., 87; Ziege 2005, 164f.), mit denen sich aber keine direkte Vernetzung ergab. Die Fähigkeit zur Gleichbe- rechtigung sah Ludendorff als Spezifikum der nordischen Rasse an, die sie damit über andere Rassen, vor allem die jüdische Rasse, stellte (Ludendorff 1927a, 124, 126). Damit revidierte sie ihre frühere Uberzeugung, dass Gleichberechtigung von Frauen und M ä n n e r n — historisch betrachtet — erst in der Gegenwart m ö g - lich geworden sei. Ihre Zukunftsvorstellungen erhielten einen rückwärts gerich- teten Charakter, indem sie sich am Mythos angeblich verloren gegangener n o r - disch/germanischer Geschlechterverhältnisse orientierten. Utopisch waren ihre Zielsetzungen weiterhin durch die angestrebte Transformation der Gegenwart in eine neu zu schaffende, vermeindich bessere Z u k u n f t , die jedoch letztlich auf einer Restitution der Vergangenheit beruhen sollte.

Die rassenbiologische Aufladung ihrer Texte und die rückwärtsgewandte O r i - entierung an einer nordisch/germanischen Vergangenheit zeigten sich schließ- lich deutlich darin, dass Ludendorff ihr Buch Erotische Wiedergeburt ab 1931 unter dem germanisierenden Titel Der Minne Genesung herausgab: »Aber zwischen der Erstauflage dieses Buches und der heutigen Umarbeitung liegen lange schicksals- schwere Jahre, in denen in mir, wie in vielen anderen Wissenschaftlern dasVolks- bewußtsein viel zu stark erwacht ist, als daß ich in einem Deutschen B u c h e ein Fremdwort zur Bezeichnung eines Erlebens noch verwenden könnte, w e n n ein Deutsches Wort mir eine gleich klare Sonderung von dem Worte >Liebe' e r m ö g - licht. Dieses Deutsche Wort heißt Minne«. (Ludendorff 1932,10).1 0

Ihren Minnebegriff leitete sie aus der germanischen Mythologie ab u n d di- stanzierte sich damit von der mittelalterlichen Minne-Vorstellung, in der durch rassenfremde Einflüsse bereits die spätere »Entmündigung des Weibes« einen Aus- druck gefunden hätte (ebd., 11). Die Möglichkeit des »Minneerlebens« schränkte Ludendorff somit auf die nordisch/germanische Rasse ein. Die Vorstellung von der »Gleichheit aller Menschen«, die sie als rassenfremdes Konstrukt beschrieb, stellte sie als existenzielle gesellschaftliche Bedrohung dar, da sie die »Rassemi- schung« gefördert habe (ebd. 186; vgl. auch ebd., 44; 57f., 64).

Die, wie in der Erstauflage, detaillierten Ausführungen z u m weiblichen Sexual- trieb und zum Orgasmus, n u n nur »Beglückung« genannt (ebd., 32), sind so bei

Ich zitiere im Folgenden aus einer Ausgabe von 1932.

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Geschlechterverhältnisse und Zukunftsvorstellungen bei Mathilde Ludendorff

anderen völkischen Autorinnen und Autoren nicht zu finden (Amm 2000, 73).

Als ideale nordisch/germanische Geschlechterverhältnisse und als »Hochziel« für die Zukunft propagierte Ludendorff schließlich die monogame »Wahlverschmel- zung« von Frau und Mann in der »Einehe«, all dies »geweiht von Minne« (Lu- dendorff 1932, 207). In dieser dezidierten Form hatte sie die monogame Ehe in der Erstauflage ihres Buches nicht als Idealzustand beschrieben (vgl. auch Mil- denberger 2006, 633). Die Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, sah sie nur fur

»gottwache« Menschen im Sinne ihrer völkisch-religiösen »Gotterkenntnis« ge- geben (Ludendorff 1932, 207).

Das säkularisierte Erlösungsversprechen auf »Selbstschöpfung der Vollkom- menheit« (ebd., 201) trug utopische Züge; ein Paradies auf Erden propagierte Ludendorff aber nicht mehr. Antriebskraft ihres Zukunftsentwurfes war nun die Dystopie des unausweichlichen Niedergangs durch falsche Partnerwahl: »Nie- mals, auch nicht »um der Kinder willen<, darf der gottwache Mensch Wonnen tauschen mit einem Menschen, der ihn seelisch herabzerrt, [...]. Hat er nicht die Kraft zur Entsagung solcher Beglückung gegenüber, so mag er sein Heimweh zu den Höhen in seiner Seele tilgen, denn sein Lebensweg wird ihn nie dorthin fuhren! Jahre und Jahr schreitet er ununterbrochen bergab.« (ebd., 207)

Abschließende Überlegungen

Mit den Büchern Das Weib und seine Bestimmung und Erotische Wiedergeburt be- teiligte Ludendorff sich zunächst als Arztin, dann als völkische Aktivistin an der damals breit geführten Debatte über Deutschlands Zukunft und die zukünftigen Geschlechterverhältnisse. Ihr Anliegen, gleichberechtigte Geschlechterverhält- nisse zu schaffen, verfolgte sie sowohl in den Erst-, als auch in den Neuauflagen ihrer Bücher. Es blieb ihre grundlegende Position, dass die Gleichberechtigung von Frauen und Männern der entscheidende Faktor für den zukünftigen Auf- oder Abstieg des deutschen Volkes sei.

Auch wenn sie selbst den Begriff der Utopie bzw. des Utopischen nicht ge- brauchte, enthielt ihre Sicht auf die Möglichkeiten alternativer Geschlechterver- hältnisse utopische Elemente. Diese lassen sich vor allem für die Erstauflagen ihrer Bücher feststellen, in denen sie das Erlangen von Gleichberechtigung mit dem Versprechen verband, die höchste Stufe der Kulturentwicklung bzw. ein Pa- radies auf Erden erreichen zu können. Auch ihre Wissenschaftsgläubigkeit und ihr Glaube an die umfassenden Planbarkeit der zukünftigen Geschlechterverhält- nisse zeigten realutopische Züge. Mythologische Elemente waren sowohl in den Erst-, als auch in den Neuauflagen ihrer Bücher grundlegend für ihre Zukunft- sentwürfe.

Ludendorffs Zukunftsvorstellungen veränderten sich in den 1920er Jahren im Zuge ihres völkischen Engagements. Die Möglichkeit zur Gleichberechtigung

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222 Annika Spilker

beschränkte sie nun auf die nordische Rasse bzw. die Germanen, die sie aus einer rassistisch-antisemitischen Position mit dem deutschen Volk gleichsetzte. In die- sem Sinn lassen sich ihre Geschlechtertheorien durchaus als völkisch-nationaler Feminismus bezeichnen. Menschen, die sie dem deutschen Volk nicht zuordnete, vor allem die vermeintlich andere jüdische Rasse, waren in ihren Zukunftsvor- stellungen nicht mehr präsent. Mit dem Szenario eines unausweichlichen Nie- dergangs durch falsche Partnerwahl enthielten dystopische Elemente eine zen- trale Bedeutung in Ludendorffs Zukunftsvorstellungen. Zu diskutieren bleibt, inwiefern ihre rückwärts gerichtete Orientierung am vermeintlichen Urzustand der Gleichberechtigung in der nordisch/germanischen Vergangenheit überhaupt noch utopische Züge trug, oder ob diese in Anlehnung an Mannheims Theo- rie nicht vielmehr ideologischen Charakter hatte. Utopische und ideologische Denkmuster scheinen bei ihr, wie auch bei anderen rechten Theoretikerinnen und Theoretikern, in einem engen Zusammenhang gestanden zu haben (vgl.

auch Kroll 1998, 312). Die Auseinandersetzung mit den Zukunftsvorstellungen Ludendorffs und anderer Vertreterinnen und Vertreter des rechten, völkisch-na- tionalistischen Spektrums kann zu einer differenzierteren Wahrnehmung der ra- dikalen Entwicklungen in der Weimarer Republik beitragen. So wird deutlich, warum es unter anderem zu einer so schnellen Akzeptanz des Nationalsozialis- mus und seines mörderischen Rassismus in den 1930er Jahren kommen konnte.

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Referenzen

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