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QUANTIFIZIERUNG DER PM10-EMISSIONEN DURCH STAUBAUFWIRBELUNG UND ABRIEB VON STRASSEN AUF BASIS VORHANDENER MESSDATEN. KURZFASSUNG AUFTRAG DES MINISTERIUMS FÜR UMWELT UND VERKEHR BADEN-WÜRTT.

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Strömungs mec hanik Immis s ions s c hutz

W indkanalunters uc hungen

Ingenieurbüro

Dr.-Ing. Achim Lohmeyer Karlsruhe und Dresden

An der Roßweid 3 Telefon: 0721 / 6 25 10 - 0 76229 Karlsruhe Telefax: 0721 / 6 25 10 30 E-Mail: info.ka@lohmeyer.de

U S t - l d N r . : D E 1 4 3 5 4 5 0 4 4

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QUANTIFIZIERUNG DER PM10-EMISSIONEN DURCH STAUBAUFWIRBELUNG UND ABRIEB VON STRASSEN AUF BASIS VORHANDENER MESSDATEN.

KURZFASSUNG

AUFTRAG DES MINISTERIUMS FÜR UMWELT UND VERKEHR BADEN-WÜRTT.

Seit Herbst 2002 enthält die 22. BImSchV auch PM10-Immissionsgrenzwerte. Die höchsten PM10-Immissionen werden an Verkehrsmessstationen festgestellt. Derzeit herrscht Mangel an Wissen über die Qualität, Quantität und Herkunft straßenbedingter PM10 Emissionen und wie diese gemindert werden können. Verfügbar für die Emissionsberechnung in Deutschland ist ein „modifiziertes EPA-Modell“ (Lohmeyer et al., 2001). Dieses basiert auf einem Regressi- onsmodell der US–amerikanischen Environmental Protection Agency (EPA), welches auf- gespalten wurde in auspuff- und nicht auspuffbedingte Emissionen, dessen Parameter auf die Verhältnisse in Deutschland gefittet wurden und in das der Parameter „jährliche Anzahl der Regentage“ eingefügt wurde. Das Modell arbeitet nachweislich unbefriedigend, es sind dafür derzeit jedoch keine Alternativen bekannt.

Es war Ziel des Projektes, auf Basis von bereits vorliegenden Messdaten an deutschen Ver- kehrsmessstationen die dortigen PM10-Emissionen zu bestimmen, emissionsrelevante Para- meter zu isolieren und die Grundlagen für die Emissionsmodellierung zu verbessern.

Die Untersuchungen wurden durch das Ingenieurbüro Lohmeyer, das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (IFEU) und das Zentrum für Umweltmessungen, Umwelt- erhebungen und Gerätesicherheit Baden-Württemberg (UMEG) Karlsruhe durchgeführt. Von den durch die zuständigen Landesbehörden zugearbeiteten Informationen an 47 Messstellen verblieben nach einer Vorauswertung der Daten, ihrer Qualitätseinschätzung und einer Bege- hung von 31 Messstellen noch 16 Datensätze, die detailliert ausgewertet und systematisiert wurden. Die Einschränkung des Datenkollektives lag vor allem an Mängeln in der Datenquali- tät, Verfügbarkeit von Verkehrsdaten und PM10-Vorbelastungen aber auch an der Lage vieler Stationen im unmittelbaren Kreuzungsbereich verkehrsreicher Straßen, wodurch eine Emissi- onsberechnung nicht möglich war. Es wurde festgestellt:

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Ingenieurbüro Lohmeyer 2 1) Die ermittelten PM10-Gesamtemissionen (auspuff- plus nichtauspuffbedingt) liegen an

den untersuchten Straßen bis zu sechsmal höher als die Auspuffemissionen.

2) Die Streubreiten der Abweichungen zwischen aus den Messdaten abgeleiteten und mit dem modifizierten EPA-Modell berechneten Emissionsfaktoren sind groß.

3) Das modifizierte EPA-Modell überschätzt die nicht auspuffbedingten Emissionen vor allem im Bereich kleiner Emissionsfaktoren einer Fahrzeugflotte. Vor allem hohe Emissionsfak- toren scheinen (bei geringem Datenkollektiv) vom Emissionsmodell jedoch eher unter- schätzt zu werden.

4) Die o.a. dargestellte Systematik der Abweichungen zwischen berechneten und beobach- teten PM10-Emissionen gibt Hinweise für eine Verbesserung des Emissionsmodells.

5) Erstmals für Deutschland konnten im vorliegenden Projekt für Autobahnabschnitte Emis- sionsfaktoren aus Immissionsmessungen abgeleitet ermittelt werden. Sie erscheinen je- doch widersprüchlich, so dass daraus keine Hinweise für die Emissionen von Autobahnen abgeleitet werden konnten.

6) In der Stresemannstraße (Hamburg) mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h liegen die PM10-Emissionsfaktoren deutlich niedriger als die an allen anderen Straßen ermittelten Werte und auch niedriger als mit dem modifizierten EPA-Modell errechnet. Al- lerdings können dort die Auspuffemissionen nur mit großen Unsicherheiten bestimmt wer- den, so dass obige Aussage nur als Hinweis für zukünftige Untersuchungen dienen kann.

7) Zur Quantifizierung des Straßenzustandes wurde eine Methodik entwickelt, die auf den

„Arbeitspapieren zur Systematisierung der Straßenerhaltung“ der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) basiert.

8) Ein Einfluss des Straßenzustandes auf die PM10-Emission konnte im Projekt weder bes- tätigt noch widerlegt werden, da zu wenige Messpunkte vorhanden und die Variationen in den vorgefundenen Straßenzuständen zu gering waren.

Konsequenzen aus dem Untersuchungsergebnis für die praxisgerechte Nutzanwen- dung

1. Bei PM10-Emissions- und Immissionsberechnungen für Straßen ist zusätzlich zum aus- puffbedingten Anteil ein nichtauspuffbedingter Anteil zu berücksichtigen.

2. Das bisher verwendete modifizierte EPA-Modell zur Abschätzung der nichtauspuffbeding- ten Emissionen einer Straße erscheint im Bereich hoher Emissionsfaktoren eher realis- tisch, bei niedrigen Emissionsfaktoren scheint es jedoch deutlich zu überschätzen.

(3)

Ingenieurbüro Lohmeyer 3 3. Bisher durchgeführte Immissionsprognosen mit PM10-Grenzwertüberschreitungen auf-

grund hoher PM10-Emissionsfaktoren scheinen eher realistisch. Überschätzungen der PM10-Immissionen scheinen bei der jetzigen Emissionsmodellierung eher vorzuliegen, wenn die Emissionsfaktoren klein, also die Immissionen eher gering sind.

4. PM10-Emissionsprognosen sind derzeit noch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

An die Untersuchung zweckmäßig anschließende Fragestellungen weiterer Untersu- chungen und Vorgehensweisen

1. Datenbasis an einigen interessanten Straßen verbessern, so dass diese in die Auswer- tung aufgenommen werden können.

2. Die Straßen mit außergewöhnlich hohen oder niedrigen nichtauspuffbedingten PM10- Emissionen näher betrachten. Im Sinne des Erkundens emissionsmindernder Maßnah- men herausfinden, warum dort diese Verhältnisse auftreten.

3. Einfluss Tempolimit in Stresemannstraße (Hamburg) näher untersuchen. Prüfen, inwie- weit Tempolimit im Prinzip ein mögliches planerisches Mittel zur Minderung der PM10- Emissionsfaktoren darstellt.

4. Diskrepanz der beobachteten Emissionsfaktoren an den Autobahnabschnitten Kenzingen (A5), Holzhausen (A5) und Lerchpfad (Stadtautobahn Berlin) versuchen zu klären.

5. Emissionsmodell verbessern auf Basis des in den letzten 1 ½ Jahren aufgelaufenen Wis- sens (vorliegende Untersuchung, Untersuchungen der Niedersächsischen Landesanstalt für Ökologie (NLÖ) an der Göttinger Straße in Hannover, Untersuchungen des Landes- umweltamtes Nordrhein-Westfalen (LUA-NRW) an den im Rahmen von § 40(2) vermes- senen Straßen in Nordrhein-Westfalen, Messungen des Zentrums für Umweltmessungen, Umwelterhebungen und Gerätesicherheit Baden-Württemberg (UMEG) an der B 10 in Karlsruhe etc.).

Literatur:

Lohmeyer, A., Düring, I. (2001): Validierung von PM10-Immissionsberechnungen im Nahbe- reich von Straßen und Quantifizierung der Feinstaubbildung von Straßen. Auftraggeber:

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Umweltschutz und Technologie, Berlin und Sächsi- sches Landesamt für Umwelt und Geologie, Dresden. Juni 2001.

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