Zusammensetzung: 1 Lacktablette enthält: Thiaminnitrat 50 mg, Pyridoxin-HCL 100 mg, Cyanocobalamin 100 pg, Paracetamol 500 mg. Anwendungsgebiete: Nerven- schmerzen, z. B. bei Neuritiden und Neuralgien, Zervikalsyndrom, Schulter-Arm- Syndrom, Lumbalgie, Ischiaigle, nach Bandscheibenoperationen und bei nichtent- zündlichen arthrotischen Wirbelsäulenveränderungen. Gegenanzeigen: Unverträg- lichkeit gegen Schmerz- und Rheumamittel, schwere Leber- und Nierenfunktions- störungen, genetisch bedingter Mangel an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase, Vitamin-B-Mangelerkrankungen. Während der Schwangerschaft, besonders im ersten Drittel, sollte Dolo-Neurobion forte nicht eingenommen werden. Nebenwirkungen:
Selten Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hauterscheinungen, Asthmaanfälle).
Überdosierung kann zu schweren Leberschäden führen. Wechselwirkungen: Die Wir- kung von L-Dopa kann abgeschwächt werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von Arznei- mitteln, die den Paracetamolabbau in der Leber steigern (u. a. Schlafmittel vom Barbi- turattyp, Antiepileptika, Rifampicin), können Leberschäden ausgelöst werden.
Gleiches gilt bei Alkoholmißbrauch. Die Wirkung von Antikoagulantien kann geringfügig verstärkt werden. Dosierung: 3 x 1 bis 3 x 2
Lacktabletten (N 2) DM 19,40 AVP. tOtt
10 Lacktabletten (N 1) DM 7,60 AVP, 30 Lacktabletten pro Tag. Handelsformen und Preise:
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Sept. 1987
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6200 Wiesbaden 3a/88
Kortikoid-Einsatz im Notfall
Gehören Glukokortikoide zum Arsenal des Notarztes?
Zwar sind Glukokortikoide wegen ihres verzögerten Wir- kungseintritts keine Medika- mente der ersten Wahl, wohl aber der ersten Stunde und gehören daher als Fertigsprit- ze in jeden Notfallkoffer.
Diese Ansicht vertrat Prof. G.
Heinz Engelhardt, Wupper- tal, auf einem interdisziplinä- ren Expertengespräch, das Mitte November von Squibb von Heyden in Hamburg ver- anstaltet wurde. Anlaß waren 30 Jahre Therapieerfahrung mit Triamcinolon (Volon®).
Für die Akuttherapie im Rettungsdienst nannte Prof.
Engelhardt vier Notfallsitua- tionen, bei denen der Einsatz von Kortikoiden erwogen werden sollte: zur Ödempro- phylaxe beim schweren Schä- del-Hirn-Trauma, bei anaphy- laktoiden Reaktionen oder anaphylaktischem Schock, beim Status asthmaticus und bei einer Rauchgasvergiftung der Atemwege.
Protektive Wirkung beim Hirnödem
Die protektive Wirkung der Kortikoide beim trauma- bedingten Hirnödem gilt bis- her als noch nicht bewiesen.
Dennoch empfehlen die Neu- rochirurgen noch am Unfall- ort 100 mg Dexamethason oder 200 bis 400 mg Triamci- nolon zu geben. In prospekti- ven Studien wird allerdings derzeit untersucht, ob nicht höhere Dosen empfohlen werden sollten.
Beim anaphylaktischen Schock werden Glukokorti- koide erst nach den vorrangi- gen Notfallmaßnahmen (ve- nöser Zugang, Adrenalin = Epinephrin), Freihalten der Atemwege, stabile Seitenlage oder Intubation, Volumen- substitution) verabreicht.
Prof. Engelhardt gab zu be- denken, daß in jüngster Zeit auch eine neue Behandlung des anaphylaktischen Schocks
angegeben wurde: sofort Druckinfusion von 1000 ml Kolloidlösungen und zusätz- lich 1000 ml Ringerlaktat (Waldhausen, Keser, Mar- quart: Der anaphylaktische Schock, Dt. Ärztebl., Heft 11, 1988, Seiten A-683 bis A-688).
Auch bei der Behandlung des Status asthmaticus rangieren Kortikoide nicht an erster Stel- le, sondern werden nach der Gabe von Bronchospasmolyti- ka eingesetzt.
Dr. med.
Cornelia Herberhold
Leukona-Sulfomoor hat Jubiläum
Das Balneotherapeutikum Leukona-Sulfomoor-Bad®, vor nunmehr 25 Jahren von der Pharmazeutischen Fabrik Dr. Atzinger, Passau, einge- führt, hat sich in der Therapie chronischer Polyarthritiden, degenerativer Gelenkser- krankungen, chronischer Ad- nexitiden und Hauterkran- kungen bewährt. Diese Kom- bination von Schwefelstoffen
(Kalischwefelleber, kolloida- ler Schwefel) und Moorex- trakt (Nativmoor, Huminsäu- re, Natriumsalze) hat ihre Wirksamkeit und gute Ver- träglichkeit auch bei der klini- schen Anwendung erwiesen.
Der Hersteller weist u. a. auf entsprechende Erfahrungen in der II. Medizinischen Kli- nik des Rheumazentrums Bad Abbach hin. Leukona- Sulfomoor-Bad® gibt es als Badezusatz in Pastenform in Beuteln für Voll- sowie Sitz- oder Teilbäder. pe
Dt. Ärztebl. 86, Heft 12, 23. März 1989 (79) A-831