Wenn Kinder gegen ein Haustier, Hund oder Kat- ze, allergisch geworden sind, kann dies die Abschaffung der geliebten Tiere erzwin- gen. Denkbar ist allerdings auch, daß ein Filter die in der Luft schwebenden Aller- gene in der Wohnung „ab- fängt“, so daß der Spielge- fährte der Familie erhalten bleiben kann.
Die „Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumolo- gie und Immunologie“ der Charité will jetzt in einer Studie feststellen, ob solche Luftfilter, die im Handel an- geboten werden, tatsächlich die allergischen Reaktionen mindern und empfohlen wer- den können. Die Klinik sucht daher Kinder im Alter zwi- schen sieben und 17 Jahren, die an einer Allergie gegen Hunde oder Katzen leiden.
Der Familie wird angeboten, im Schlafraum des Kindes und im Wohnzimmer je ein Luftfiltergerät für die Dauer eines Jahres kostenlos auf- stellen zu lassen. Die Geräte können bis zu 95 Prozent der in der Luft enthaltenen Aller- gene herausfiltern.
Milbenallergene werden allerdings nicht mit erfaßt.
Auch sollte die Allergie ge- gen Hund und Katze nicht so ausgeprägt sein, daß das Kind orale Kortikosteroide einnehmen muß. Alle ande- ren Antiallergika und -asth- matika sind kein Hinderungs- grund. Im Verlauf des Studi- enjahres sollen die Kinder insgesamt viermal hinsicht- lich ihrer Lungenfunktion un- tersucht und nach ihrem Bedarf beziehungsweise Ver- brauch von Medikamenten befragt werden.
Die Studie, die jetzt be- gonnen werden und im No- vember 2000 beendet sein soll, wird von Dr. Susanne Lau geleitet; Interessenten wenden sich bitte an: Telefon 0 30/4 50-6 63 13 oder 4 50-
6 68 23. EB
A-2762 (66) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 43, 29. Oktober 1999
V A R I A AUS UNTERNEHMEN
Charité sucht Kinder mit
Haustierallergie
Risedronat – In einem der größten klinischen Stu- dienprogramme zur Osteo- porose reduzierte der Wirk- stoff Risedronat (Actonel®, Hoechst Marion Roussel) das Risiko neuer Wirbel- oder Wirbelsäulenbrüche bei Frauen nach der Meno- pause in nur einjähriger Be-
handlung um bis zu 74 Pro- zent. Wie auf der Jahresta- gung der American Society for Bone and Mineral Re- search in St. Louis berichtet wurde, wurde Risedronat generell gut vertragen. Die häufigsten Nebenwirkungen, die auch gastrointestinale Be- schwerden umfaßten, ent- sprachen denen von Plazebo.
Das ist besonders signifikant,
da an den Studien auch Pa- tientinnen mit einer Vor- geschichte gastrointestinaler Probleme – wie Geschwüre und gastroösophagealer Re- flux – und/oder Patientin- nen teilnahmen, die nicht- steroidale Entzündungshem- mer (NSAIDs) und ande- re Medikamente einnahmen, die die Anfälligkeit für ga- strointestinale Nebenwirkun- K U R Z I N F O R M I E R T
Innovationspreis:
Antiepileptikum Topiramat geehrt
Epileptiker, denen mit herkömmlichen Arzneimit- teln nicht geholfen werden kann und bei denen ein chir- urgischer Eingriff nicht in Be- tracht kommt, bleibt nur die Hoffnung auf wirksamere Medikamente. In den letzten Jahren wurde der Markt um einige neue Substanzen berei- chert. Dazu gehört auch der Wirkstoff Topiramat (Topa- max®, Janssen-Cilag), dem jetzt der Innovationspreis der Pharmazeutischen Zeitung zuerkannt wurde.
Bei Topiramat handelt es sich um ein mit einer Sulfa- matgruppe substituiertes Mo- nosaccharid. Für die klinische Wirksamkeit werden ver- schiedene Mechanismen ver- antwortlich gemacht, die To- piramat nur zum Teil mit anderen Antikonvulsiva ge- meinsam hat. An erster Stel- le steht eine Blockade der spannungsaktivierten Natri- umkanäle, die repetitive Ent- ladungen von Neuronen ver- hindert. Deutliche Effekte finden sich zudem an bestimm- ten Subtypen des GABA-A- Rezeptors. Darüber hinaus verfügt die Substanz auch über ein neuroprotektives Po- tential. Dies zeigt sich durch die schnellere Regeneration eines durch Kompression ge- schädigten Hirnnervs oder durch ein nach künstlich ge- setztem Hirninfarkt unter Ga- be von Topiramat verkleiner- tes Infarktvolumen.
Voraussetzung für einen breiten klinischen Einsatz in der Epilepsietherapie ist die vergleichsweise gute Verträg- lichkeit von Topamax®. Un- erwünschte Nebenwirkungen lassen sich durch eine ein- schleichende Therapie ver- mindern. Nach dem „start slow, go slow“-Prinzip emp- fiehlt es sich, die Anfangsdo- sis von 25 mg in wöchent- lichen Abständen um 25 bis 50 mg zu erhöhen, bis die Minimaldosis von 200 mg er- reicht ist. zyl A-2763 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 43, 29. Oktober 1999 (67)
V A R I A AUS UNTERNEHMEN
gen erhöhen. Risedronat ge- hört zur Arzneimittelgruppe der Bisphosphonate. EB
Kinderunfälle –Der Rat- geber „Erste Hilfe: Notfäl- le mit Kindern“ gibt wert- volle Tips zu Unfallsituatio- nen in Haushalten mit Kin- dern. Herausgeber ist die bundesweite Initiative „Mehr Sicherheit für Kinder – Safe
Kids“, ein Zusammenschluß von 19 Institutionen der Ge- sundheitsvorsorge und des Unfallschutzes. Mit über 30 Prozent passieren die mei- sten tödlichen Kinderunfälle zu Hause – deutlich mehr als im Straßenverkehr. Bis der Notarzt vor Ort ist, vergehen in Deutschland etwa zehn bis 15 Minuten. Der Ratge- ber nennt Verhaltensregeln
für alle denkbaren Notfall- Situationen in Haushalten mit Kindern: von Insekten- stichen über Sturzverletzun- gen bis hin zu Vergiftungen und offenen Wunden. Die Broschüre kann kostenlos angefordert werden bei:
Johnson & Johnson GmbH, Kaiserswerther Straße 270, 40474 Düsseldorf, Telefon 01 80/30 30– 2 92. EB