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Archiv "Asthma durch feuchte Wohnungen" (16.03.2007)

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A686 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 11⏐⏐16. März 2007

A K T U E L L

HEROINBEHANDLUNG

Opposition bringt Gesetzentwurf ein

Einen Gruppenantrag zur He- roinbehandlung für Schwerst- opiatabhängige haben die Op- positionsparteien im Bundes- tag auf den Weg gebracht.

Der Gesetzentwurf schafft die rechtlichen Grundlagen für die Einstufung des syn- thetisch hergestellten He- roins (Diamorphin) als ver- schreibungspflichtiges Betäu- bungsmittel. Benannt werden auch die strengen Voraussetzungen, un-

ter denen die Schwerstabhängigen mit Diamorphin behandelt werden dürfen. Eine Studie hatte zuvor die deutliche Überlegenheit der Hero- inbehandlung gegenüber der her- kömmlichen Substitutionsbehand- lung nachgewiesen (siehe DÄ, Heft 46/2006).

145 Abgeordnete der Fraktionen Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und FDP haben den Gruppenantrag unterzeichnet. Für eine Mehrheit im Bundestag müssten rund zwei Drit- tel der SPD-Abgeordneten mitstim- men. Die Unionsfraktion hatte sich zwar zwischenzeitlich für eine Fort- setzung der Modellprojekte in den

ASTHMA DURCH FEUCHTE WOHNUNGEN

Durchfeuchtete Wohnungen, insbesondere aber ein sichtbarer Schimmelpilzbefall, sind nach den Ergebnissen einer Fall-Kontroll-Stu- die (European Respiratory Journal 2007; 29:

509–15) mit einem erhöhten Asthmarisiko bei Kindern assoziiert. In Finnland wäre demnach jede fünfte Asthmaerkrankung bei Kleinkindern die Folge schlechter Wohnraumbedingungen.

Die Studie von Juha Pekkanen von der Univer- sität Kupio und Umweltmedizinern des National Public Health Institute in Helsinki zeichnet sich durch die besondere Sorgfalt bei der Erhebung des Schimmelbefalls aus. Alle Wohnungen von 121 Kindern, die im Alter von zwölf bis 84 Mo- naten an Asthma erkrankten, wurden von aus- gebildeten Ingenieuren systematisch begut- achtet. Geschaut wurde, wo sich Feuchtigkeit an den Wänden gebildet hatte, wo Kondensati- onsspuren sichtbar waren, sich Tapeten ver-

färbt oder abgelöst hatten und so weiter.

Außerdem wurde darauf überprüft, ob die Kin- der mindestens 75 Prozent ihrer Lebenszeit oder wenigstens zwei Jahre an der angegebe- nen Adresse gewohnt hatten. Genauso akri- bisch wurden die Wohnungen von 242 Kindern gleichen Alters und Geschlechts begutachtet, die im selben Stadtteil wie die erkrankten Kin- der lebten, aber nicht an Asthma litten.

Schimmelpilz-Biotop: Schlafzimmer Danach erhöht das Ausmaß der Wohnungs- durchfeuchtung und sichtbarer Schimmelbefall das Risiko auf eine Asthmaerkrankung um den Faktor zwei bis drei. Ausschlaggebend war der Schimmelbefall in dem Viertel der Wohnung, in dem sich die Kinder bevorzugt aufhielten, vor allem aber im Schlafzimmer der Kinder. Das Ri- siko war für atopische und nicht atopische For-

men des Asthmas gleichermaßen erhöht, so- dass Pekkanen und Mitarbeiter sich ziemlich sicher sind, dass der Feuchtigkeitsbefall eine mögliche Ursache des Asthmas ist und nicht nur die Symptome verstärkt. Die Forscher be- rechnen, dass 20 Prozent aller Asthmaerkran- kungen durch feuchte Wohnungen ausgelöst wurden. Als Erklärung bieten sich die Schim- melpilze an, die sich im Biotop von durchfeuch- teten Wänden und Tapeten vermehren. Pilzbe- standteile sind dann in aller Regel auch in der Innenraumluft nachweisbar. Auf diese Weise könnten sie in die Atemwege der Kinder gelan- gen und dort eine allergische Reaktion auslö- sen. Die European Respiratory Society scheint diese Ansicht zu teilen. Sie fordert die Ärzte auf, die Möglichkeit einer durch feuchte Woh- nungen ausgelösten Asthmaerkrankung zu

bedenken. Rüdiger Meyer

sieben beteiligten Städten ausge- sprochen, die Einführung der Hero- inbehandlung in die Regelversor- gung jedoch abgelehnt.

Damit wollen sich Abgeordnete der SPD nicht zufriedengeben. Die Drogenbeauftragte der Bundesre- gierung, Sabine Bätzing (SPD), die das Heroinprojekt seit Beginn un- terstützt, verlangt von der Union, sich zu entscheiden. Die drogenpo- litische Sprecherin der Linken, Mo- nika Knoche, weist darauf hin, dass zu dieser Frage keine Koalitionsver- einbarung besteht. Die Abgeordne- ten seien also frei, nach bestem Wis- sen und Gewissen abzustimmen. PB

ARBEITSMARKT

Ältere ausgegliedert

Die Erfahrung und die Arbeitsmo- ral älterer Arbeitnehmer schätzt ein Großteil deutscher Betriebe. Den- noch lag 2005 der Anteil von Ar- beitnehmern über 50 Jahre an allen Einstellungen unter zehn Prozent, wie das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) mitteilt.

Das Forschungsinstitut der Bundes- agentur für Arbeit führt jährlich eine Befragung in 1 600 Betrieben durch.

Im Gesundheits- und Sozialwesen

erreichte der Anteil Älterer bei Neueinstellungen nur 6,2 Prozent. 14 Prozent der Arbeitgeber stellten der Um- frage zufolge keine Älteren ein, 74 Prozent gaben an, keine Bewerbungen von äl- teren Arbeitnehmern erhal- ten zu haben.

„Wenn das Rentenein- trittsalter auf 67 Jahre ange- hoben wird, brauchen wir mindestens 1,2 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze“, betonte Dr. Lutz Bellmann

vom IAB bei der Vorstel- lung der Ergebnisse Anfang März in Berlin.

Inzwischen hat der Bun- destag beschlossen, ab 2012 das Rentenalter schrittweise auf 67 Jahre anzuheben. Die Zustimmung des Bundesra- tes steht noch aus. Die Ren- te mit 67 lehnt unter ande- rem der Deutsche Gewerk- schaftsbund (DGB) ab. Sie sei nicht gleichbedeutend mit „Arbeit bis 67“, so die

DGB-Kritik. MM

Foto:BilderBox

Foto:dpa

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