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Textilien experimentierend erleben

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Academic year: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . 4

1. Allgemeine Hinweise . . . 5

1.1 Warum Experimente im Textilunterricht? . . . 5

1.2 Einsatz der Karten und mögliche Unterrichtsszenarien . . . 5

1.3 Sicherung durch Protokollführung . . 7

1.4 Spezifische Hinweise: Umgang mit Gefahrenquellen . . . 9

2. Unterrichtsvorschläge . . . 10

2.1 Basismodul: „Faszination Fasern, Fäden und Flächen“ . . . 10

2.2 Expertenmodul: „Textilien – unsere zweite Haut“ . . . 13

2.3 Berufliche Orientierung und Ausbildungsberufe der Textil- und Bekleidungsindustrie . . . 16

2.4 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Textilunterricht . . . 19

3. Materialliste der Experimente . . . 21

4. Arbeitsmaterialien für Schüler / -innen . . 25 4.1 Protokoll-Vorlage zur Ergebnissicherung . . . 25

4.2 Arbeitsblatt: Berufsorientierung in der Textil- und Modeindustrie . . . 28

5. Gefährdungsbeurteilungen für folgende Experimente . . . 29

2 Vom Polymer zur Faser . . . 29

5 Von der Faser zur Fläche . . . 30

17 Spiegel-Test . . . 31

18 UV-Schutz-Experiment . . . 32

19 Chirurgisches Nähen . . . 33

20 Brennverhalten von Textilien . . . 34

6. Weitere Hinweise . . . 35

6.1 Literatur . . . 35

6.2 Bildquellen . . . 36

88 farbige Experimentierkarten im DIN-A5-Format:

Basismodul:

„Faszination Fasern, Fäden und Flächen“

1 Explore Textiles

2 Vom Polymer zur Faser 3 Von der Faser zum Garn 4 Vom Garn zur Kordel 5 Von der Faser zur Fläche

6 Textile Flächen unter dem Fadenzähler 7 Nylonstrumpf-Experiment

8 Reibungs-Experiment 9 Lotuseffekt

10 Farbenflitzer

Expertenmodul:

„Textilien – unsere zweite Haut“

11 Experiment zur passiven Wärmeisolierung 12 Becher-Experiment

13 Experiment zur aktiven Klimaregulierung 14 Windchill-Test

15 Textil transportiert Wasser 16 Handschuh-Test mit Wasser 17 Spiegel-Test

18 UV-Schutz-Experiment 19 Chirurgisches Nähen

20 Brennverhalten von Textilien 5. Gefährdungsbeurteilungen

für folgende Experimente

6. Weitere Hinweise

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VORSC

HAU

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Die in diesem Buch veröffentlichten textildidak- tischen Experimentierkarten wurden als Lehr- und Lernmaterial im Rahmen eines mehrjährigen fachdidaktischen Forschungsprojekts im Fach- bereich „Mode und Textil“ an der Pädagogischen Hochschule Freiburg entwickelt, erprobt und evaluiert (Gehlen 2016). Zielsetzung war es, Schüler / -innen am Ende der Sekundarstufe I Eigenschaftsprofile moderner textiler Materialien handlungsorientiert zugänglich zu machen.

Hierzu wurde die Methode des naturwissen- schaftlichen Experimentierens mit dem Hands-on- Format, das auch in Science Museen verwendet wird, für den Textilunterricht erschlossen.

Die Bezeichnung TEXperten® wurde im Rahmen des Entwicklungsprozesses als eigenständiger Markenbegriff geprägt und eingesetzt. Die Wort- schöpfung verbindet den Textil- mit dem Exper- tenbegriff im Sinne einer heute in Schulen leiten- den Kompetenzorientierung, die darauf verweist, dass Lernen und damit die Erreichung von Kom- petenzen sowie Zielen mit einer persönlichen Professionalisierung einhergeht. Aufgabe von Lehrkräften ist es, den Kompetenzerwerb mit geeig- neten Lernumgebungen zu erleichtern. Die vor- liegenden didaktischen Materialien bieten dabei eine fach liche und methodische Unterstützung.

Breite Förderung hat das fachdidaktische Ent- wicklungsprojekt durch zahlreiche Unternehmen und Institutionen der Textil- und Modeindustrie erfahren, die ihre Materialien für die Entwicklung zur Verfügung gestellt haben. Unser Dank gilt vor allem dem Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V. für seine umfassende Un- terstützung. An dieser Stelle werden die Unter- nehmen und Institutionen stellvertretend für alle genannt, die dieses Buchprojekt durch Bildmate- rial und Testkits unterstützen: Flock Association of Europe e. V., Freudenberg Vliesstoffe SE & Co.

KG, Gütermann GmbH, Hohenstein, IKV – Innova- tive Kunststoffveredelung GmbH, Kalle GmbH, KUNERT FASHION GmbH, Märkische Faser GmbH, Primaloft® GmbH, Schmitz-Werke GmbH + Co. KG, Schoeller Textil AG, STF Recycling GmbH, Sympatex

Technologies GmbH, VAUDE Sport GmbH & Co.

KG, Serag Wiessner GmbH & Co. KG und W. L. Gore

& Associates GmbH.

Neben verschiedenen Materialien stellen die Unternehmen Test-Kits zur Verfügung, die zur Veranschau lichung von Innovationen und funk- tionellen Eigenschaften von Textilien für den Handel entwickelt wurden. Sie werden typischer- weise in Händlerschulungen eingesetzt und ha- ben großes didaktisch-methodisches Potential.

Bisher sind sie jedoch kaum für den Textilunter- richt und eine naturwissenschaftlich-technologi- sche Bildung im textilbezogenen Kontext heran- gezogen worden.

Die hier vorliegenden Karten und alle nötigen Materialien gibt es an der Pädagogischen Hoch- schule Freiburg in Form des „TEXperten®-Koffers“, ein Prototyp. Er hat das Ziel, die Hands-on-Experi- mente in Fachseminaren Studierenden nahezu- bringen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, den

„TEXperten®-Koffer“ für den schulischen Einsatz, im Rahmen der in das Lehramtsstudium integ- rierten Schulpraxis, auszuleihen. Dies gilt aus lo- gistischen Gründen jedoch nur für den Umkreis Freiburg und ist über das Institut für Alltagskul- tur, Bewegung und Gesundheit der Pädagogi- schen Hochschule Freiburg möglich. Um die textilen Materialien und die dazugehörigen di- daktisch-methodischen Erarbeitungen für den Unterricht besser zugänglich zu machen, haben wir uns entschlossen, die Experimentierkarten zusammen mit einem Begleitheft in Buchform zu veröffentlichen. Anhand der Materialliste können sich Lehrkräfte die Ex perimentiermaterialien selbstständig beschaffen und ihren eigenen

„TEXperten®-Koffer“ zusammenstellen. Wir wün- schen viel Erfolg beim Einsatz der Materialien und freuen uns über Feedback.

Freiburg, im Frühjahr 2019

Dr. Martina von Gehlen und Prof. Dr. Anne-Marie Grundmeier

Vorwort

VORSC

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M. v. Gehlen / A.-M. Grundmeier: Textilien experimentierend erleben 7–10 © Auer Verlag

Allgemeine Hinweise 1

Im Textilunterricht nimmt die Vermittlung von Kulturtechniken im Sinne einer ästhetisch-kultu- rellen Bildung traditionsgemäß einen großen Stellenwert ein. Die Schüler / -innen erlernen hier- bei die künstlerische oder designorientierte Ge- staltung und Herstellung textiler Objekte und bringen daher Textilien und Bekleidung zunächst mit diesen Fertigkeiten und ihrem alltagskulturel- len Einsatz in Zusammenhang. Neben den Beklei- dungs- und Heimtextilien haben die sogenann- ten technischen Textilien eine hohe Bedeutung erlangt. Es sind textile Materialien mit besonde- ren funktionellen Eigenschaften, Smart Textiles und faserbasierte Werkstoffe, bei deren Entwick- lung die deutsche Textilforschung und Industrie führende Rollen einnehmen. Mit der Fokussie- rung der Textilindustrie auf die Entwicklung und Produktion technischer Textilien vollzieht sich auch bei den Ausbildungsberufen in Deutschland eine Orientierung hin zu stärker naturwissen- schaftlich-technologisch orientierten Berufsbil- dern. Mit den hier vorgestellten Hands-on-Experi- menten können Jugendliche textile Materialien und Berufe forschend entdecken.

1.1 Warum Experimente im Textilunterricht?

Das Konzept der TEXperten®-Experimente ist an den Schnittstellen der Textil- und Naturwissen- schaften und der Berufsorientierung angesie- delt und ermöglicht ein forschend-entdeckendes experimentelles Lernen mit textilen Materialien (s. Abb. 1). Die Experimente eröffnen den Schüler / -innen neue Sichtweisen auf Eigenschaftsprofile und Einsatzbereiche moderner Textilien in der Alltagskultur. Das eng mit dem Bekleidungssek- tor verbundene textile Präkonzept kann in der Auseinandersetzung mit den Hands-on-Experi- menten zu einem modernen Textilkonzept ent- wickelt werden. Im Sinne eines Scientific Liter- acy-Konzepts (Prenzel et al. 2007) bzw. Material Literacy-Konzepts können mit den TEXperten®- Experimenten zentrale textile Konzepte und naturwissenschaftliche Phänomene handlungs- orientiert vermittelt werden.

Die Zielgruppen der TEXperten®-Experimente sind:

Lehrkräfte der Sekundarstufe I an allgemein- bildenden und beruflichen Schulen oder an Hochschulen;

Schüler / -innen der Sekundarstufe I des allge- meinbildenden Schulwesens;

Schüler / -innen des beruflichen Schulwesens in der Berufsorientierungsphase und im Be- rufsfeld „Textil und Mode“;

Akteure der Berufsorientierung im textilen Sektor, z. B. Verbände und Unternehmen.

Die Materialien sind für die Zielgruppe der 7. bis 10. Klasse der Sekundarstufe I erstellt und er- probt worden. Ausgewählte Materialien können bereits in früheren Klassenstufen eingesetzt wer- den, jedoch sollten die fachlichen Hintergründe und Erklärungen dahingehend geprüft werden, ob die erforderlichen Voraussetzungen gegeben sind.

1.2 Einsatz der Karten und mögliche Unterrichtsszenarien

Die TEXperten®-Experimente sind sowohl im natur- wissenschaftlich-technologisch orientierten Textil- unterricht als auch im Unterricht der naturwissen-

Abb. 1: TEXperten®-Experimente an der Schnittstelle zwi- schen Textil, Naturwissenschaften und Berufsorientierung (Gehlen 2016)

Abb. 1: TEXperten®-Experimente an der Schnittstelle zwi- Berufs-

orientierung

Textil – innovativ und

vielfältig

TEXperten®- Experimente

Naturwissen- schaftliches Experimen-

tieren

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VORSC

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en / A.-M. Grundmeier: Textilien experimentierend erleben 7–10 erlag

Unterrichtsvorschläge 2

I. Basismodul Inhalte

Querverweise auf andere passende Experimente

Basisvorstellungen / Fachbegriffe

Angestrebte Kompetenzen:

Die Schüler / -innen können …

2. Vom Polymer zur Faser Herstellung einer synthetischen Faser aus thermoplasti- schem Kunststoff- granulat durch Schmelzen und Verziehen

• 5 Von der Faser zur Fläche

• 20 Brennverhal- ten von Textilien

• Thermoplastische Poly- mergranulate dienen als Ausgangsprodukte für synthetische Textilfasern.

• Sortenreine Textilien aus Polyester (z. B. Fleece) und PET-Flaschen können zu neuen Fasern recycelt werden.

• … Kunststoffgranulat, Fleece oder PET-Flaschenstückchen schmelzen und zur Faser ausziehen.

• … die Bedeutung der thermo- plastischen Materialeigenschaft von Polyester für den Einsatz als Ausgangsmaterial für Textilien und das Recycling von Kunststoff- erzeugnissen darstellen.

3. Von der Faser zum Garn ( !) Kurze Wollfasern werden miteinander zu einem längeren Garn verdrillt.

• 4 Vom Garn zur Kordel

• 5 Von der Faser zur Fläche

• Wolle als Beispiel einer Naturfaser besteht aus Stapelfasern, die zur Her- stellung eines Fadens mit- einander verdrillt werden.

• Prinzip des Spinnens als Kulturtechnik

• … von Hand aus Märchenwolle ein Stück Garn spinnen und das Prinzip des Spinnens erklären.

• … die Länge von Wollfasern ausmessen.

4. Vom Garn zur Kordel ( ) Prüfung der Reißfes- tigkeit und Herstel- lung einer Kordel durch Verdrillen zweier Garne miteinander

• 3 Von der Faser zum Garn

• 6 Textile Flä- chen unter dem Fadenzähler

• Faser, Garn / Faden, Zwirn und Kordel, sowie Schnur, Band und Seile als Grundbegriffe

• Mehrfaches Verdrillen von Garnen erhöht die Reiß- festigkeit des Fadens.

• … die Reißfestigkeit eines Garns prüfen und durch das Drehen einer Kordel erhöhen.

• … abschätzen, wo eine Perle platziert werden muss, damit diese in der Mitte der entste- henden Kordel sitzt.

5. Von der Faser zur Fläche Herstellung eines Vlieses durch ther- misches Verschmel- zen von thermoplas- tischen Einzelfasern

• 2 Vom Polymer zur Faser

• 6 Textile Flä- chen unter dem Fadenzähler

• 11 Experiment zur passiven Wärmeisolierung

• Thermoplastische Polyes- terfasern werden in Be- kleidungsetiketten mit der Abkürzung PES gekennzeichnet.

• Fasern und Flächen kön- nen eine metallische Oberfläche haben, z. B.

Lurexgarn®.

• … ein dünnes Faservlies durch Verschmelzen von ungerichte- ten Einzelfasern mit dem Bügel- eisen herstellen.

• … das Faservlies auf eine feste Vliesunterlage kleben oder mit der Nähmaschine aufnähen.

• … ein Vlies als Flächenkonstruk- tion einordnen.

6. Textile Flächen unter dem Fadenzähler Begutachtung unter- schiedlicher Flächen- konstruktionen von Stoffproben mit dem Fadenzähler

• 1 Explore Textiles

• 5 Von der Faser zur Fläche

• 8 Reibungs- Experiment

• Gewebe: Leinwand- und Köperbindung

• Maschenwaren: Gestrick und Kettengewirk

• Faserverbundstoffe:

Faservlies und Filz

• Multitextilien

• … den Fadenzähler als Werk- zeug für die Vergrößerung tex- tiler Flächen fachkundig verwenden.

• … Flächenkonstruktionen mit- hilfe eines Fadenzählers identi- fizieren und benennen.

• … den textilen Flächen typi- sche Einsatzgebiete zuordnen.

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M. v. Gehlen / A.-M. Grundmeier: Textilien experimentierend erleben 7–10 © Auer Verlag

Unterrichtsvorschläge 2

2.3 Berufliche Orientierung und Ausbildungsberufe der Textil- und Bekleidungsindustrie

In allgemeinbildenden Schulen ist die Berufs- orientierung in eigenständigen Fächern und Fächerverbünden angesiedelt. Es liegt in der Verantwortung von Lehrkräften, ihren Schüler / -innen aktuelle Berufsbilder ihres Fachs aufzuzei- gen und inhaltliche Bezüge zu Ausbildungsberu- fen oder Studiengängen in ihrem Fachunterricht herzustellen. Die KMK hat in ihren inhaltlichen Anforderungen für die fachdidaktischen Studien- inhalte von Lehrkräften im Fächerkomplex „Ar- beit, Technik, Wirtschaft“, zu dem der Studienbe- reich „Textil“ gehört, auch „Berufsbezogene Orientierungen und Entscheidungsprozesse“ be- nannt (Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland 2018, S. 13).

Die Textilindustrie in Deutschland hat heute eine führende Stellung im Sektor der technischen Tex- tilien und faserbasierten Werkstoffe. Diese Ent- wicklung wirkt sich auf die Struktur der Berufe und Ausbildungsberufe aus. Unternehmen der Textil- und Modeindustrie und des Handwerks bilden Jugendliche in unterschiedlichen Berufen aus (s. Abb. 3).

Ebenso wie die Ausbildungsberufe zeigen die an zahlreichen Hochschulen angebotenen Studien- gänge im Sektor „Textil und Bekleidung“ eine große Bandbreite der inhaltlichen Schwerpunkt- setzungen. Jugendliche kennen meist die im Be- reich „Mode und Design“ angesiedelten Studien- gänge, z. B. Mode- oder Textildesign. Weniger bekannt sind dagegen die technisch-naturwis- senschaftlich orientierten Studiengänge zur Textil- und Bekleidungstechnologie sowie den Materialwissenschaften (vgl. Gesamtverband textil+mode 2019).

Die schulische Berufsorientierung soll es den Ju- gendlichen ermöglichen, ihr Berufswahlspektrum zu erweitern und verschiedene Branchen und

Berufsfelder kennenzulernen, ehe sie sich für eine Ausbildung oder einen Beruf entscheiden. Die Schulfächer bieten als Entscheidungsgrundlage nur eine eingeschränkte Orientierung im Hinblick auf eine um ein Vielfaches höhere Anzahl an Wahlmöglichkeiten im Berufsorientierungspro- zess. Daher ist es besonders wichtig, den Schü- ler / -innen möglichst praktische Erfahrungen mit verschiedenen Branchen zu ermög lichen. Praktika zu durchlaufen, ist jedoch im Rahmen der Schul- ausbildung zeitlich nur eingeschränkt umsetzbar.

Die Angebote zur Berufsorientierung in der Schule sind meist stark auf eine reflexive und theoretische Auseinandersetzung mit Stärken und Interessen der Jugendlichen ausgerichtet. Im Rahmen von Assessments bearbeiten die Schü- ler / -innen Aufgaben, die in Form eines Assess- ment-Centers durchgeführt werden. Lehrkräfte beobachten dabei die Jugendlichen und geben ihnen Feedback über ihre Kompetenzen und Stär- ken (vgl. z. B. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg 2019a).

Das Experimentieren mit textilen Materialien liegt im Rahmen einer Berufsorientierungsein- heit zwischen der Durchführung eines Prakti- kums direkt im Unternehmen und der theoreti-

Textil:

Maschinen- und Anlageführer / -in Textiltechnik oder Textilveredlung

Produktionsmechaniker / -in Textil

Produktveredler / -in Textil

Textillaborant / -in

Produktgestalter / -in Textil

Produktprüfer / -in Textil

Technische / -r Konfektionär / -in

Textilreiniger / -in

Seiler / -in Bekleidung:

Textil- und Modenäher / -in

Textil- und Modeschneider / -in

Abb. 3: Ausbildungsberufe in der Textil- und Bekleidungs- industrie

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en / A.-M. Grundmeier: Textilien experimentierend erleben 7–10 erlag

Unterrichtsvorschläge 2

Ein Beispiel als mögliche Stationsarbeit mit Zuordnung von Ausbildungsberufen und Experimenten zu drei Berufsfeldern ist in der folgenden Tabelle 3 dargestellt :

Tabelle 3: TEXperten®-Experimente und ihre Bezüge zu den Ausbildungsberufen

Ausbildungsberufe in dem / -n Berufsfeld / -ern Mögliche Experimente 1a) Mode und Bekleidung:

• Textil- und Modenäher / -in

• Textil- und Modeschneider / -in

1b) Textil:

• Produktgestalter / -in Textil

Basismodul:

• 1 Explore Textiles

• 6 Textile Flächen unter dem Fadenzähler

• 7 Nylonstrumpf-Experiment

• 8 Reibungs-Experiment

Expertenmodul:

• 11 Experiment zur passiven Wärmeisolierung

• 13 Experiment zur aktiven Klimaregulierung

2) Textiltechnik:

• Maschinen- und Anlagenführer / -in Textiltechnik

• Maschinen- und Anlagenführer / -in Textil- veredlung

• Technische / -r Konfektionär / -in

• Produktionsmechaniker / -in Textil

• Seiler / -in

Basismodul:

• 2 Vom Polymer zur Faser

• 3 Von der Faser zum Garn

• 4 Vom Garn zur Kordel

• 5 Von der Faser zur Fläche

Expertenmodul:

• 15 Textil transportiert Wasser

• 16 Handschuh-Test mit Wasser

• 17 Spiegel-Test 3) Naturwissenschaftlich-technologische

Textilberufe:

• Produktveredler / -in Textil

• Textillaborant / -in

• Produktprüfer / -in Textil

• Textilreiniger / -in

Basismodul:

• 9 Lotuseffekt

• 10 Farbenflitzer

Expertenmodul:

• 12 Becher-Experiment

• 14 Windchill-Test

• 18 UV-Schutz-Experiment

• 19 Chirurgisches Nähen

• 20 Brennverhalten von Textilien

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4 Vom Garn zur Kordel

Karte 4 von 4 Was hat das mit dir zu tun?

Eine bedeutende Erfindung ist die Technik des Verdrillens von Fasern, um daraus lange und reißfeste Fäden herzustellen.

Die Begriffe sind vielfältig: Werden einzelne Fasern beim Spinnen miteinander verdreht, wird daraus ein Garn. Verdreht man min- destens zwei Garne miteinander, entsteht ein Zwirn („zwiefach“

gedreht). Eine Kordel entsteht aus mehreren gezwirnten Garnen.

Sie ist ein zusammengezwirntes Mehrfachgarn. Die Bezeichnung Schnur verwendet man für Garne, Zwirne und Kordeln. Sind Kordeln geflochten oder rund gewebt, spricht man von Bändern. Früher hat man Seile und Taue häufig aus Hanf gemacht, da diese Faser sehr reiß- und scheuerfest ist. Heute werden die meisten Seile, z. B. zum Klettern und auch Schiffstaue, aus synthetischen Chemiefasern hergestellt, die in größerer Menge verfügbar sind und ebenfalls eine sehr hohe Festigkeit haben. Seile werden heute meist maschinell verdreht oder verflochten. Stahlseile werden zur Stabilisierung von Hängebrücken verwendet.

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M. v. Gehlen / A.-M. Grundmeier: Textilien experimentierend erleben 7–10 © Auer Verlag

4 Vom Garn zur Kordel

Karte3 von 4 Was kannst du beobachten?

Die verdrehten Heftfäden verzwirnen sich miteinander. Zwirne und Kordeln sind wesentlich reißfester als ihre Ausgangsgarne, weil sich mehrere Garne umeinanderwinden und so die Faden- stärke größer ist. Zudem liegt eine höhere Haftreibung unter den Fasern und Fäden vor.

Wie funktioniert das?

Beim Verspinnen einzelner kurzer Baumwoll- oder Wollfasern ent- steht in einem ersten Schritt aus einem losen Faserverbund ein festerer, längerer Faden. Solange dieser nur einfach gesponnen ist, können die Fasern eines solchen Fadens leicht auseinander- gezogen werden und der Faden reißt schnell. Aus mindestens zwei („zwiefach“) verdrillten Fäden entsteht ein Zwirn. Durch das Verzwirnen steigt die Reißfestigkeit des Fadens. Kordeln gehen über die Dicke von Garnen oder Zwirnen hinaus.

– Mit freundlicher Unterstützung von Gütermann GmbH –

3

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2

Was kannst du hier tun? Karte 2 von 4 1 Bevor du beginnst, lies dir diese Anleitung in Ruhe durch.

Kläre Fragen zur Durchführung, bevor du startest.

2 Überlege: Was denkst du, wird passieren? Notiere deine Vermutung in der Protokoll-Vorlage. Beginne anschließend mit der Durchführung.

3 Schaue dir die zwei Plättchen genau an und befühle die Vorder- und Rückseiten. Welche Eigenschaften nimmst du wahr?

4 Indem du die Flächen aufeinanderlegst und versuchst, sie gegeneinander zu verschieben, kannst du das Gleitverhalten der beiden Plättchen gegeneinander testen.

5 Was denkst du, wird passieren? Beobachte genau.

6 Was passiert, wenn du versuchst, die Plättchen aneinander vorbeigleiten zu lassen? Variiere die Oberflächen, die auf-

8 Reibungs-Experiment

Untersuche weitere Eigenschaften der Oberflächen, indem du das Geldstück auf die Oberflächen fallen lässt. Was hörst du, wenn das Geldstück jeweils

1

M. v. Gehlen / A.-M. Grundmeier: Textilien experimentierend erleben 7–10 © Auer Verlag

Karte 1 von 4 Du brauchst

4 Anleitungskarten 2 beflockte Plättchen

1 Fühl-Karte: „Discover Flock“

kleine harte Gegenstände (z. B. Münzen) Sonnenlicht oder helle Lichtquelle Hinweise

Wenn etwas fehlt oder verbraucht ist, gib Bescheid.

Räume alles nach dem Experimentieren wieder so auf, wie du es vorgefunden hast.

Zu diesem Experiment passen diese Experimente:

1 Explore Textiles,

6 Textile Flächen unter dem Fadenzähler.

8 Reibungs-Experiment

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2

Was kannst du hier tun? Karte 2 von 4 1 Bevor du beginnst, lies dir diese Anleitung in Ruhe durch.

Kläre Fragen zur Durchführung, bevor du startest.

2 Wichtig: Das Glasfläschchen und die Stoffproben müssen vor Versuchsbeginn kühl aufbewahrt werden.

3 Überlege: Was denkst du, wird passieren? Notiere deine Vermutung in der Protokoll-Vorlage. Beginne anschließend mit der Durchführung.

4 Halte das Glasfläschchen mit PCM eine Weile – mindestens 1 Minute lang – in deiner warmen Hand. Was beobachtest du?

5 Lege nun deine beiden Hände auf die beiden PCM-Stoff- muster. Welche Temperatureindrücke nimmst du wahr?

Halte sie für ca. 10 Sekunden mit der beschichteten Seite zuerst an deine Wange und lege es dann auf den Hand- rücken.

6 Wie erklärst du dir das? Notiere deine Beobachtungen in der Protokoll-Vorlage.

13 Experiment zur aktiven Klim aregul ierun g

1

M. v. Gehlen / A.-M. Grundmeier: Textilien experimentierend erleben 7–10 © Auer Verlag

Karte 1 von 4 Du brauchst

4 Anleitungskarten 1 PCM-Glasfläschchen

mit paraffinähnlichen Substanzen 2 PCM-Stoffproben

Hinweise

Wenn etwas fehlt oder verbraucht ist, gib Bescheid.

Räume alles nach dem Experimentieren wieder so auf, wie du es vorgefunden hast.

Zu diesem Experiment passen diese Experimente:

11 Experiment zur passiven Wärmeisolierung, 14 Windchill-Test,

15 Textil transportiert Wasser.

13 Experiment zur aktiven Klim aregul ierun g

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