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¨Uber die Vervielf¨altigung von Strichzeichnungen und Pl¨anen

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Uber die Vervielf ¨altigung von Strichzeichnungen und Pl ¨anen ¨

Fritz Pichler

1

1

Vorstand der Technischen Abteilung im k. u. k. Milit ¨argeographischen Institute

Osterreichische Zeitschrift f ¨ur Vermessungswesen ¨ 9 (11), S. 351–356 1911

BibTEX:

@ARTICLE{Pichler_VGI_191146,

Title = {{\"U}ber die Vervielf{\"a}ltigung von Strichzeichnungen und Pl{\"a}

nen},

Author = {Pichler, Fritz},

Journal = {{\"O}sterreichische Zeitschrift f{\"u}r Vermessungswesen}, Pages = {351--356},

Number = {11}, Year = {1911}, Volume = {9}

}

(2)

.,

35 1

Bis zu einem gewissen Grade kann sich wohl ein talentvoller u nd ge­

schickter Gartenarbei ter das « Vermessen • aneignen - ich bem erke, solche Leu te sin d gewi ß seh r schätzenswert - aber ohne fachwiss e n schaftl iche Vorbil­ dung bleibt ein solcherart qualifizierter «Verm essed o c h bloß auf nied erer Stu fe.

Die gegebenen Erörteru ngen wei sen al l e au f die hohe Bedeu tu n g des Vermessu ngswesens für Bet riebe der Bodenku l tur hin und geben Zeugnis von der anerkann ten Vielsei t i gkeit, welcher die Meßkunde dient.

Diese verlangt außer einer guten mathematisch en Vorbil d u n g auch e i n e bedeu tende zeich nerische Fertigkei t u n d es ist die Vermessu ngspnx is i n d e n Händen talentvol l er Zeich ner n och wertiger, als i n d e n H ä n u e n wen i g·er g·u tcr Zeichn er. Hiezu sei· bemerkt,

daß

diese Art d e s Zeichnens nicht gerade

jcder­

manns Sache ist, d e n n h i e bei wird neben u n verken nbarer Pedan terie noch ei11e wei tgehende u nerläßliche Präzision n ötig, die natürlich nur mit g·u ten 7.eich 'n­

requisi ten - Zirke l n u n d R ißfedern - erziel t werden kann.

Ich gebe m i c h denn der angeneh men Hoffnung hin, den g-eeh rten Damen und Herren einigen Einb.lick in

dieses

bedeuten de, nrnth emat isch-techn ischc G e­

b iet v e rsch afft zu haben, welches richtiges mathematisches Denken , gute Urteils­

kraft, wie e i n en tsprechendes Maß von Selbsfänclig·kci t, besonders beim Dispo­

nieren auf dem A rbeitsfelde fordert.

Wenn auch dem Vortragsstoffe ein ge\\ isser trockener Beig·eschmack fi.ir den wenig-er i n teressierten

Laien

n i ch t abzusprechen ist, wäre tro tzdem zu wün­

schen, daß das Versüind nis für Verm essu ng·swesen Gemeingut der gebi ldeten W l t werde und· sich auf den derzeit angereg·ten Bahnen zu jenem Maße der Vol l­

kon'unenheit erhebe, wie es menschliche Begriffe zulassen , damit selbe die rer­

schiedenen Begriffe der ßo.denku l tu r i n i h ren wirtschaftlichen Phasen f'irdere zu m eigenen Nutze n u n d G edeihen.

Indem ich m i t dem Wun

s

che sch l ieße, d aß dieses erhabene S treben g·e­

l i ngen werde, danke i ch den geehrten Damen und Herren fü r das freu n d l i ch e

Erscheinen.

Anmerkung :

Die gegebenen Erörteru nge n wurden dur

ch

eine

Heihe

sel bst ang-efertig·ter Lichtbil der - verschi edene PHtne und Kartenwerk e dar­

stellend - möglichst anregend g·estaltet und

hiedurch der

sonst für den Laien einigermal3en trockene V ortragsstoff si c h t l i ch b e l eb t .

Über die Verv ielfä l t igung von Strichzeichnunge n und Plänen .

Nach einem Vortrage des llenn Fritz Plchlel', 'k. u. k. Vorstandes der Technischen A hteil uag im k. u . k. Militiirgeographlschen In titule.

Der Vermessungstechniker kom m t relativ häufig in d i e

Lag

, seine gra p h i · sehen Arbeiten vervielfältigen z u miissen , und .darum diirfte e i n e kurze C h arak­

teristik

der für die

f�eprodukt ion von Strichzeichnu ngen üblichen

\ erfahren

wohl einigem

Interesse

begegnen .

(3)

.Oie manuelle

·

Kopi.erung durch H�ndzeic

h

nung

.

Ist nur bei .ganz e1nf'achen Darstell

u

ngen zwecl<:mäßig, in allen anderen Fällen aber zu zeitraubend und darum

.auch zu kost�pjeHg

.

Ü

b

erdies besteht bei manueUen Kopierungen auch stets die

Gefahr, daß kleine aber wich tige Detai

l

s a

u

sgelassen oder falsch dargeste

l

lt

-

daß Koten verschrieben werden u. s. w.

Dagegen vermag man sich nur durch sorgfältige_. Revisionen jeder einzelnen

Ko

pie

zu

sch

ü

t

z

en

.

i"

In letzterer Beziehung i gewähren nur die photographischen Verfahren volle

Sic

h

erheit

.

·

Die Wahl des im gegebenen Falle zweckmäßigsten Verfahrens ist in erster Linie eine Geldfrage ; indirekt ist dafür die Auzahl der benötigten Kopien und die für deren Herstellung disponible Zeit entscheidend .

Technische Zeichnun-gen sind meist if). groß�n Formaten gehalten uQd können a

u

c

h

nicht in belie

b

iger Reduktion photographiert w

e

rden

.

Ein photographisches Negativ oder eine Pressendruckforin stellt sich dann aber bereits so teuer, daß sich dere

n

HersteUung nur verlohnt, wenn sich die Kosten auf eine

beträchtlichere

Anzah·!

von

.Abzügen verteilen .

. Wei1ri von einem Originale nur gaqz wenige Exemplare gebraucht werden u nd es außerdem auf ein Faksimile der Originalzeic

h

nung nicht ankommt; werden mit Vorteil die sogenannten Llchtpausverfahren bcn_ützt.

Dabei kann die Originalzeichnung gleich als Matrizze dienen, wodurch die Notwendigkeit eines N

e

gativs entfällt.

Vorausgesetzt

muß allerdi ngs werden ,

daß

der zu kopierende Plan nicht beiderseits beschrieben ist, was

jedoch

wohl nur in Ausnahmsfällen vorkommen ·dürfte.

Der Prozeß ist in kurzem folgender :

Ein mit einem Eisenoxydsalz und Blutlaugensa

·

Jz überzogenes Papier wird durch die Originalzeichnung

h

indurch belichtet. Alle unter den schwarzen Str

i

c

he

n

der Zeichnung liegen

d

en Partien si nd gegen jede Lichtwirkung geschützt

,

während im Planum das Eisenoxydsa

l

z zu Eisenoxydulsalz reduziert wird.

Gelbes

B;lu1laugensalz (F.errocyankaliurn) gibt mit den ·Eisenoxydsalzen

- /�

rotes B

!

utlaugen

.

salz (Ferry.cyankali

u

m) mit den Eisenoxydulsalzen - eiueff in- tensiv bJauen Niederschlag. Man legt die Kopie

in Wasser und erhält die

Zeich- nung i n blauen Linien auf weißem Grunde oder in weißen Linien aur blau

em

Grunde, je nachdem Ferro- oder Ferrycyankali

u

m für d.ie Präparation des Kopier­

papieres . verwendet wurde .

. Das erstere Verfahren ist in Wirklichkeit nich t ganz so einfach und in sei nen Resultaten viel unsicherer. In technischen Bureaux wird meist ein unt

e

rgeordnetes Organ mit diesen Arbeiten betraut und darum kann fast nur das

Verfahren

mit weißen Linien aqJ blauem Grunde

an

g

ewe

n

det

werden.

Durch Behandeln mit Tan i n fä.rbt sich der blaue Niederschlag sc

h

warz

.

. Wer $ich das lichtempfindliche Papier selbst

b

e:reitet

,

wird gut

tun, den Prozf;!ß ·zu

tr�nnen, d. h. das. Kopierpapier nur mit d' 11 Eisenoxydsalz zu präpa­

. .

· „ �·i�ren wnd 4�s Blutl.aug

.

ensalz erst bei '()er Entwicklung4i.nzuwendcn. Das Erreichen

rein.

weUl�r Linien auf

intensiv blauem

Grunde ist dadurch wes�ntlich erleichtert.

(4)

353

bie Lichtpausverfal1ren sin d jedoch nur ein Notbehelf, we11n sich die A n ­ wendung anderer Methoden wegen zu geringer Auflage, Knappheit der Geldmittel oder für die Reproduktion zur Verfügung stehenden Zeit nicht verlohn t . Wird ein e wesentlich größere Anzahl von Kopien verlangt, so tritt der Pressendruck in seine Rechte.

Das älteste u n d kostspieligste, dafür aber auch durch die Qual ität seiner Resultate hervorragendste Verfahren für Strichzeichnungen ist der Kupferstich. Die präzis scharfe Strichbegrenzung, die große Variation in den Strichstärken und die satte Schwärze selbst der feinsten Linien sin d mit kei nem anderen gra­

phischen Verfah

r

en erreichbar.

Die Tech nik des Kupferstiches ist j edoch eine so schwierig·e, daß zu ihrer Beherrschung eine ungleich l ängere Schulung nötig ist, als zu jeder anderen gra­

phischen Methode. Wer die Kupferstich technik aber einmal beherrscht , verlangt dementsprechend auch ei�e höhere Entlohnung, und da die Arbeit nur la

n

gsam

fortschreitet, kommt diese Vervielfältigungsart so teuer, daß sie nur i n Ausnah ms­

tällen Anwendung finden kann.

Die Qualitäten des Stiches kommen aber außerdem nur dan n zur vollen Geltung, wenn direkt vo n der gestochenen Platte und auf eine.m geeigneten Papier gedruckt wird.

Der

Kupferdruck ist aber gleichfalls eine recht umständl iche Pro­

zedur.

1 00

Kupferdrucke

im

vorliegenden Formate erfordern zu ihrer Herstel l u ng annähernd dieselbe Zei t wie

3000

Steindrucke.

Das ungeleim te Papier eines solchen Druckes macht es unmöglich, nach­

trägliche Eintragungen mit Tusche oder Tinte vorzu neh men, weil d as Papier fl ießt, und auch wenn wir den Plan etwa mit Aqu arellfar ben

adjustieren

wollten, m ü.ssen wir den Druck erst einer Präparation u nterziehen , u m ihn dafür taugl i c h z u machen. Den Kupferdrucken fehlt aber auch j e d e Maßhäl tigkeit - das Papier

\\ ird feucht gedruckt und dann getro cknet.

Ein

Kupferdruck vo n 40 cm lang-er Zeichenffäche ist im trockenen Zustande um ca.

10

mm zu kurz. Das Papier

läßt

i:;ich auch nicht zusammenfalten, ohne 7.U brechen _u. dgl .

Die Devise v o n heute lautet : rasch , billig und gebrauchsfähig. - Da braucht man sich nicht zu wu ndern, daß der Kupferstich mehr und mehr als ein der Vergangenheit angehörendes Verfahren betrachtet wird.

Um virles gü nstig·er stellt sich da die Lithognphie. Oas Prinzip des Ver­

fahrens ist relativ ein fach : Der l i thographische Stein ist ein Kalkste i n von sehr glcichnüißiger, fei nkörn ig-er Struktur. Die teine werden in Platten geschnitten und die zur Aufnahme der Zeichnung bestim m te Fläche glatt geschliffen . Der rohe Srein n i m m t sowohl Fett als Wasser an. Schreiben oder Zeich nen wir aber mit fettiger hlrbe auf den Stein und überwischen dann die ganze

Fläche

m i t einem nassen Schwamm, so kann n u r d as Planum Wasser aufnehmen, während es von den fetten Strich

e

n der Zeichnung abgestoßen wird. Trägt man nun mittelst ei ner Walze fette Druckfarbe au f, so lagert sich diese nur auf den Zeichen ­ strichen ab, w�Uirentl das Planum durch seine Nässe gege n die A blageru ng der Fettfarbe geschüt1.t ist. Man braucht dann nur ein Blatt Papier au fzulegen und durch die Presse zu ziehen und wir haben einen Abdruck der Zei ch nung.

(5)

D�r Lithograph arbeitet .auf dem Steine nicht direkt mit fetter Farbe, son­

dern mit einer Art Tusche, die fettsaure Alkalien - also. Seife._:___ enthält. -Be­

handel.t man die fertige Zeichnung mit irgend einer .Säure, so. werden die. fett­

sauren Alkal ien zerlegt und die abgeschiedene Fettsäure bildet mit dem unter den Zeichenstrichen liegenden Kalkstein fettsauren Kalk. Wir können nun die ganze Zeichnung mit Te�pentingeist auswaschen - wenn wir den Stein mit Wasser befeuchten, . bleiben nur die , aus fettsaurem Kalk . bestehenden . Linien. der Zeichnung troc�en, und beim Auftragen von Druckfarbe können nur diese Fett- farbe annehmen.

Wen n e twa während des Druckes t eilweise trocknende Stellen des Planums Fettfarbe aufnehmen, so setzt sich diese in den Steinporen derart fest, daß sie nicht m�hr daraus entfernt werden kann.

Ü

berstreichen

wir

· jedo.ch <lie ganze Druckfläche mit Gummilösung, so läßt sich etwa abgelagerte . fette Farbe leicht m i t einem. nassen Tuchfleckchen wegputzen. Der Einfachheit halber macht .man beide Manipulationen - das

Ä

tzen m i t Säure und die Gummierung des Planums

- gleich in einem, indem man eine saure G u mmilösung aurtr

ä

gt. ·

!1'.ür technische Zeichnu°:ge1i und Pläne, bei <le�en es auf besonders zarte, pr�h;ise Linien ankqmmt, wendet man die sogenann te

S

.teingravure an, Der

Ste in wird iu!!

·saurer Gummilösung, der ein dunkler Farbstoff z�1gesetzt ist, überzogen.

Auf diesen Grund pausen wir die Zeichnung und ritzen dann mit einer Stahl­

nadel alle Linien der Zeichnun g- so tief ein, du.ß die ge�itzte Steinschicht 'durch­

brochen u n d der rohe l\ alkstein bloßgelegt wird .

Ö

l t man nun die gravierten Linien tmd w

ä

scht die Farbschicht vom Planum ab, so haben wir d i e a,us fetten Li n i en ·gebildete Zeichnung auf gummiertem. Stein. Fette. D ruckfarbe kann nur auf den fetten Lin ien der Zeichnung sich ablagern und wir können ohneweiters Abdrucke herstellen.

Die G ravure ist für einfache Strichzeichnungen, Pläne u. dgl. das zweck­

mäßigste Verfahren . Sie vrird auch für Katastralpläne allgemein angewendet und dürfte kaum durch ein anderes Verfahren ersetzt werden können. Die Druck·

manipulation beim, Steindruck - das Befeu

ch

ten d.es Planums, Einschwärzen der

·.Zeichnungen und der Abd ruck --:- läßt sich ganz automatisch machen und darum sin<l hiefür auch seit langem Schnellpressen in Gebrauch .

,Auf der Cu·Plat l e wie auch am lithographischen Stein läßt sich die Zeich­

nung. nicht erst entwerfen, da �ie ja auch verkehrt sein muß - wir können nur eine auf Papier bereits vorh:u1<lene Zeichnu ng durch m ühsames Pau�en übertragen und �an n i n der Stich· oder l ithographischen Technik ausführen. Man war darum bestrebt, diese langwierigen, manuellen Arbeiten durch ein photomcchanisches Verrahren zu ersetzen . Aus diesem Bestreben ist die Heliographie als Ersatz für d(ln Ge-S.tlch u n d die Photolithographie entstanden, die die Tätigkeit des Lithq·

graphen zu ersetzen bestimmt ist:

In der g�sto�hen e n l_'u-Platte sind alle Linien der Zeichnung vertieft e n t · halte n ::.__ w i r haben also nach einem photographi$chen Negativ eine .ebensolche

Cn.Platte berzusteHen. · ' ·' ·

l{aliumdichro1m\t ist an sich ein ganz stabi!B-r Körper. In Verbindung mit

(6)

organischen Substanzen wird es jedoch zu Chromoxy

d

reduziert. Im Fi nstern geht dieser Prozeß nur langsam vor sich - bei normaler Temperatur in 6 bis 8 Tage n - bei Einwirku ng von Licht ist die R eduktion innerhalb weniger M i n u te n vol lzogen

.

Das gebildete Chromoxyd wirkt heftig gerbend auf a l l e leimar tigen Substan zen. Während z . B. ge-,,•öh nliche

G

elatine i n kaltem Wasser aufq uillt u n d i n heißem Wasser i n Lösung geht, bleibt belichtete Chromgel atine völ lig trocken und fest.

Diese Unlöslichkeit belichteter Chromgelatine dient dazu, ein aus ge­

färbter Gelatine bestehen des Rel i e f der Zeichenst riche auf eine leicht versil berte Cti-Pla.tte zu iibertragcn. Wir h aben nun eine Ctt-Platte, au f der jeder .... tri c h der Zeich nung ethaben ist . Durch sorgfältiges Ueberbürsten des Gelati nereliefs m i t feinstgeschlemmtem Graphit elektrisch leiten d gemacht und galvanoplastisch

ab­

geformt, erhal ten wir eige Ct-1-Plat te, i n der jeder Zeichenstrich vertieft enthalten ist, ebenso wie i n der gestochenen Platte.

Auf ähnlich e Art kann auch die Tätigkei

t

des Lithographen dur h einen photomechanischen Prozeß ersetzt werden . Belichtet man C h romgelatinepapier unter dem photographischen Negativ einer Strichzeichnung, so werden alle den Li n ien der Zeichnung entsprechenden Stellen, weil diese i m Negativ durchsichtig sind, <lurch gebildet.es

C

hromoxyd gefär bt. Legen wir diese Kopie in

Wasser

u n d tragen fette Farbe auf, so kann diese n u r a n den Zeichenstrichen fcsthaften, v om Planum aber mit einem nassen Wattebausch sam t der Gelali n e weggerieben werden . Legt man diese Kopie auf einen l i thographischen Stei n oder eine A lu­

mh1iumplatte .und zieht sie durch die Pre">se, so übertdigt sich das fette Bild

auf den Stein oder die Platte und kann dan n , wie vorher beim lithographischen Prozeß erwäh n t, weiter behandelt werden.

Das

Aluminium

is

t

viel fach als vollwertiger Ersatz des S teines angesehen worden, vermochte sich aber für die manuellen Methoden, die sogenann te

Al­

graphie, nicht recht zu behaupten. Während die erst en

S

triche der Zeichnung vollkommen

festsitzen,

kommen die späteren bereits auf eine mittlerweil e ent­

standene Oxy

d

schichte zu lieg·en und vermögen ·der D ruckmanipulatio n n i c h t Stand zu haltell - sie werden allrnählig abgescheuert.

Beim photolithographischen Prozeß wird die fette .%eichnung au f der von allem Oxyd befreiten

A

luminiumplatte auf ein mal übert ragen und tl ie Zeichnung häl t dann ebe nso gut wie am

Stein.

Man kann auch direkt un ter der Origi nah:eiclrnung a u f A luminium kopieren und ohne erst ein photographisches Negativ hers

t

ellen zu müssen , eine druck­

fähige Platte erh alten .

Ich habe bisher ausschließl i ch von StricllZeich nungen gesprochen, weil diese fiir den Vermessungstechniker allein in Betracht kommen - ich kann aber nicht schließen, ohne dem etwa au fgetauch ten Gedanken, die andere Reprodukt ions­

technik habe alles der Devise » rasch und billige geopfert, entgegenzutret en.

Die Vervielfältigung von Strichzeichnungen ist nur eine spezielle und zwar die einfachste Attfgabe der Reproduktionstechnik - viel wichtiger und

auch

schwieriger ist d ie original treue Reproduktion von Darstellunge n , die i n kont inu·

(7)

ierlichen Tönen abschattiert sind. Holzschnitt und Kupferstich ve

rm

o

c

h

t

e

n d iese

n

e nur durch mehr oder minder dichte

Strichlagen

w

i

e

d

er

zug

eb

en,

wobei stets we

n ig

e

r die intimsten Details des zu

re

p

r

odu

zi

e

ren

d

en

Bildes als vielmehr <lie charakteristischen

Eigentümlichkeiten

des reproduzierenden Künstlers zum Aus­

druck

kamen. Jnsoferne mögl ichste

Originaltreue als

erste Bedi ngung· für

die verviel fältigenden Künste gilt, k

önn

e

n die Schabmanier au f

Kupfer

und die litho­

g

r

ap

h

is

c

h

e

Kreidezeichnung, von einzelnen M

eister

leistunge

n

abgesehen, als

originaltreue

Reproduktionsverfahren nicht gelten. Es

w

ü

r

d

e z. B.

ganz u

n

g

li

c

h sein, eine photographische· Naturaufnahme in

diesem

Verfahren

so

zu reprouu­

zieren,

<laß man

den photographischen Charakter des Originals

in <ler R epro­

duktion wiedererkennen könnte.

Nur die modernen Repro<luktionsverfah ren geben uns das Or

i

g

i

nal so ge­

treu w ieder, daß

wir

über

sein e Beschaffenheit

keinen

Augenblick im Zweifel sein k

ön

ne

n und darum

si nd

s

ie auch

als ein

unbedingter

Fortschrit t zu

be­

trachten.

„Offener Sp rechsaal ".

(Eingesendet Zll Nr. 4, 1 9 1 0, der ö. Zeitschrift für Verm . - Wes . ) .

1 . Die

V

err

ec

h

n

ung

des

P

os

t

r

i

t

t

g

e

l d

es ist den k.

k. Geometern nach dem bekann ten

Erlasse

des

k. k.

Finanzministeriums nur unter der Bedin

g

u

n

g ge·

stattet,

dal3 sie über die

tats1ichlich v

o

ll

z

ogene Wag·en fahrt den

_Nachweis er­

bringen. Das Postrittgeld ohn e diesen Nachweis zu

verrechnen,

bliebe demnach ohne positiven E

r

fo

l

g

.

Anders liegt

die

Sache, wenn man sich auf den Standpunkt stellt, daß Gesetze durch Ministerial-Verordnungen nicht annuliert werden können und an

dem W

o

rt

l

a

u

te

des

Ge

set

zes vom 23. Mai 1 883, R. G. BI . Nr. 84

(Artikel III)

fest

h

äl

t,

aus

welchem hervorgeht,

daß die Geometer den Vorspann nac

h

der in

den

einzelnen

Kronlän dern periodisch festgesetzten und öffentlich kundgemachten Gebühr einschließlich

des

Landesfondsbeitrages

z

u

entri chten

und

daher

wohl

a

uc

h

von der S

taa

t

sve

r

w

al

t

u

n

g unter allen Umstän den rückvergütet

b

e

z

i

e

hungs ­ weise

a

n g

ew

i

ese

n zu erhalten h ab en . Das Evidenzhaltungs-G esetz spricht nicht von einem Zivil- u n d auch nicht vom Militärvorspann , sondern

vom Vorspann schl

e

c

h

twe

g

.

Die gemäß den1

n euen Mili tärvorspan ngesetze

vom Jahre

1 905 (es

gibt kein an deres giltiges Vorspan ngeseti !)

i

n den

einzelnen

K ronHi.ndern f

e

s

t

­

gesetzte

und

öffe n tlich

ku ndgemach te

Vorspanngebühr

(Niederösterreich :

50 Heller für 2 Pferde

un d

4 Hel l

e

r fü r

den \Vagen : S

u m

m

a 54 Hel

l

e

r) ist also für den Geometer maßgebend. Der

Umstand, daß

in diesem G esetze

von einem La

n

de

s ­

fo ndsbei trage nich t die

Hede

ist, kann das Gesetz vom 23./5. 1 883, R . G.

Bl.

N

r

. 83 (resp. Nr. 84), absolut n1cht soweit außer

Kraft

setzen,

daß man je

d e

s Anspruchsrecht

der Geometer auf einen Vorspann

negieren

könnte ;

der Landes­

foudsbe'itrag ist

eben

d erzei t

gleich Null t

Von dem

Grundsatze

ausgehen d,

daß die

R�sebewegung n icht auf Kosten

des B

e

amt

e

n

, sondern

n u r

au f Rechnung d

es

St;ilates

vollzogen

we rden kann,

n1uß ein

Vorspann

i mmer

dann angesprochen

wer

d

e

n

,

wenn u m den B

et

r

a

g des

Referenzen

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