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Archiv "Verkehrsunfälle: Schnellere und qualifiziertere Hilfe notwendig" (30.11.1989)

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ALI THOSF WHO LIKE TO NUE AFTER A FEW DRINKS,

eiLASESIANDUJe

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

URZBERICHTE

Verkehrsunfälle:

Schnellere und qualifiziertere Hilfe notwendig

Durch eine optimale Versor- gung im Rettungsdienst könnten jährlich mindestens 2300 Verkehrs-

opfer vor dem Tod bewahrt und eine Million Behandlungstage auf Inten- sivstationen eingespart werden, sagte Prof. Dr. med. Peter Sefrin auf ei- nem Presseseminar des Bundesver- kehrsministeriums in Fulda. Dies be- deute 1,6 Milliarden DM für die Vermeidung von Kosten für Unfall- tote und 800 Millionen DM für ge- ringere Klinikkosten. Ausgehend von der Tatsache, daß jährlich rund 500 000 Menschen allein bei Stra- ßen- und Verkehrsunfällen verletzt werden und 20 000 eine dauernde Behinderung erleiden, sei anzuneh- men, daß der volkswirtschaftliche Verlust in diesem Bereich jährlich 37 Milliarden DM betrage, rechnete Sefrin vor.

Im Vergleich zu einem Herzin- farkt bringe der tödliche Verkehrs- unfall eine höhere volkswirtschaft- liche Belastung: „Bei einem Herzin- farkt liegt — bei einer mittleren Le- benserwartung von 72 Jahren — das Sterbealter bei 65 Jahren. Das ist ein volkswirtschaftlicher Verlust von sie- ben Jahren." Und weiter: „Das mitt- lere Alter beim Tod durch Verkehrs- unfall liegt zwischen 25 und 30 Jah- ren. Der Verlust an Menschenjahren und damit der Arbeitskraft beträgt 42 bis 47 Jahre." Diesem Verlust ste- he ein Kostenaufwand von jährlich einer Milliarde DM für den gesam- ten Rettungsdienst gegenüber. Sef- rin verwies in Fulda weiterhin dar- auf, daß die Transportletalität von zwölf Prozent im Jahr 1959 inzwi- schen durch intensive präklinische Versorgung auf 0,3 bis ein Prozent rückgegangen sei. Nach seiner An- sicht „kann in Zukunft eine Steige- rung der Chance des Überlebens und eine Minderung der Invalidität des einzelnen Notfallpatienten nur über eine Verbesserung der Gesamt- qualifikation des eingesetzten Perso- nals erreicht werden". Eine besonde- re Rolle mißt Sefrin der Interven- tionsbereitschaft des unmittelbaren Unfallzeugen bei. Eine weitere Ver- kürzung der Rettungszeiten sei mit

derart hohen Kostenaufwendungen verbunden, daß weitere Verbesse- rungen nur über eine gesteigerte Be- reitschaft zur frühzeitigen Hilfelei- stung im Sinne einer lückenlosen Rettungskette umgesetzt werden könnten.

17,6 Prozent der über 530 000 Verkehrsunfälle mit Personenscha- den (Stand 1988) sind auf nichtange- paßte Geschwindigkeit zurückzufüh- ren. Ursache Nr. 2 ist mit 12,2 Pro- zent die Mißachtung der Vorfahrt.

Auf Alkohol am Steuer als direkte Ursache waren immerhin fast 31 000 Unfälle mit Verletzten und Toten zurückzuführen (5,9 Prozent).

Im Ausland sehen die Zahlen ähnlich düster aus. Weltweit sterben jährlich rund drei Millionen Men- schen an den Folgen eines Unfalls Auf der ersten Weltunfallkonferenz in Stockholm wiesen die Veranstal- ter darauf hin, daß in den meisten Ländern mehr Menschen im Alter unter 40 Jahren durch Unfälle ster- ben als durch Erkrankungen von Herz, Kreislauf oder der Atemwege.

Daß jedes Land spezifische Modelle zur Unfallverhütung braucht, mach- ten die Wissenschaftler am Beispiel Schweden deutlich: Während es in Südkorea pro 100 000 Fahrzeuge zu 68 Unfällen mit tödlichem Ausgang kommt, sind es in Schweden nur zwei

Im Februar 1990 beginnt der zweite Management-Fortbildungs- kursus „Bereichsassistent Marke- ting" beim Grone-Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe in Hamburg.

In der Vergangenheit haben Bundesärztekammer (BAK) und Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesanstalt für Arbeit (ZAV) bereits mehrfach Zusatzqualifika- tionskurse für junge Ärztinnen und Ärzte initiiert, um bei der derzeit schwierigen Arbeitsmarktsituation für Mediziner Chancen in neuen Berufsfeldern zu eröffnen. Da die pharmazeutische Industrie im Zuge

Zu viele Tote: Auch in anderen Ländern nimmt die Schärfe der Verkehrssicherheits- plakate zu — hier die kanadische Variante

tödliche Unfälle. In anderen Län- dern, wie zum Beispiel in Indien, handelt es sich bei den meisten To- ten auf den Straßen um Fußgänger und Radfahrer.

Und eine letzte Zahl: In den 40 Jahren, in denen die Bundesdeut- schen eine gesicherte Unfallstatistik führen, hat unser Straßenverkehr 500 000 Tote und 20 Millionen Ver- letzte gefordert. rör

des technologisch-organisatorischen Wandels zunehmend Ärzte für eine Tätigkeit im Bereich Marketing und Management sucht, konnte bereits im April 1989 der erste zehnmonati- ge Marketing-Kursus gestartet wer- den. In der Schlußphase der ersten Kursmaßnahme zeigt sich nun be- reits, daß die Kursabsolventen fast ausnahmslos Stellenangebote und Arbeitsplätze in der pharmazeuti- schen Industrie erhalten.

Auch das im Februar 1990 star- tende zweite Seminar ist unterteilt in eine sechsmonatige theoretische Ausbildung in den Bereichen Rech- nungswesen, Betriebswirtschaftsleh-

Neuauflage des Kurses „Bereichsassistent Marketing"

Dt. Ärztebl. 86, Heft 48, 30. November 1989 (21) A-3677

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re, Volkswirtschaftslehre, EDV, all- gemeines Marketing und spezielles Pharmamarketing und ein dreimona- tiges Betriebspraktikum im Bereich Marketing bei geeigneten pharma- zeutischen Unternehmen. Im An- schluß an das dreimonatige Betriebs- praktikum werden die in der Praxis gesammelten Erfahrungen aufgear- beitet; nach einem kurzen Repetito- rium aller Fächer beendet dann eine schriftliche und mündliche Prüfung den Zusatzqualifikationskursus. Die- se hochqualifizierte Ausbildung setzt den Willen der Teilnehmer voraus, im Anschluß an das Seminar im in- dustriellen Bereich zu arbeiten. Ein motivationszentriertes Auswahlge- spräch ist deshalb im Vorfeld uner- läßlich. Mit der erfolgreichen Teil- nahme an dem Kursus sollen die Ab- solventen ein Fachwissen erwerben, um qualifizierte Managementposi-

Der Niedersächsische Großge- räteausschuß hat am 24. Oktober 1989 das vom Niedersächsischen So- zialministerium entwickelte Konzept für ein flächendeckendes mobiles Li- thotriptersystem in Niedersachsen be- schlossen. Als Standorte für die Mit- benutzung eines mobilen Lithotrip- ters wurden bisher anerkannt - Städ- tisches Krankenhaus Salzgitter, St.

Bernhard Krankenhaus Hildesheim, Städtisches Krankenhaus Siloah, Borromäus-Hospital Leer, DRK- Krankenhaus Langen-Debstedt, Städtische Kliniken Oldenburg, Städtische Kliniken Osnabrück, Kreiskrankenhaus Gehrden, St. Bo- nifatius Hospital Lingen, St. Franzis- kus Hospital Lohne und Stadtkran- kenhaus Wolfsburg. Als anerkannte Standorte für ortsgebundene Litho- tripter gelten wie bisher die Medizi- nische Hochschule Hannover und die Universitätskliniken Göttingen.

Das mobile Lithotriptersystem ist als Modellmaßnahme für einen Zeitraum von längstens zwei Jahren vorgesehen. Anschließend soll auf- grund der dann vorliegenden Er- kenntnisse entschieden werden:

C- ob die Modellmaßnahme für alle oder nur für einige anerkannte Standorte verlängert wird,

tionen speziell in der Pharmaindu- strie einnehmen zu können.

Zugangsvoraussetzungen für den Kursus sind ein abgeschlossenes Studium der Humanmedizin und das erfolgreiche persönliche Auswahl- gespräch. Interessierte arbeitsuchen- de junge Arztinnen und Arzte kön- nen sich an das Bildungszentrum Grone, Schottweg 9, 2000 Hamburg 76, Telefon: 0 40/22 71 98 50, An- sprechpartner: Herr Dr. med. Tho- masch, wenden.

Die Teilnahme an dem Kursus kann nach dem Arbeitsförderungs- gesetz durch das Arbeitsamt geför- dert werden. Nähere Auskünfte er- teilen hierzu auch die Fachvermitt- lungsdienste der örtlich zuständigen Arbeitsämter und die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung — Ärztever- mittlung —, Feuerbachstr. 40-46, 6000 Frankfurt 1. Go

ob einige anerkannte Stand- orte einen ortsgebundenen Litho- tripter erhalten und für die anderen Standorte der Einsatz von mobilen Lithotriptern fortgesetzt wird oder

I> ob einige anerkannte Stand- orte einen ortsgebundenen Litho- tripter erhalten und den verbleiben- den anderen Standorten die Geneh- migung wieder entzogen wird.

Die Versorgung der an Nieren- und Harnleitersteinen erkrankten Patienten mit Hilfe der extrakorpo- ralen Lithotripsie erfolgte in Nieder- sachsen seit 1984 unter der Devise

„zentral entsteinen — bürgernah ver- sorgen" — genannt „Modell Nieder- sachsen". Dabei wurden die betroffe- nen Patienten nach der ESWL an den beiden anerkannten ESWL- Zentren des Landes Niedersachsen grundsätzlich noch am gleichen Tag an die wohnortnahe urologische Ab- teilung verlegt oder zurückverlegt.

Unwirtschaftliche Konkurrenzsitua- tionen zwischen den urologischen Abteilungen und die Gefahr einer

„Zweiklassen-Urologie" konnten da- mit vermieden werden.

Unter anderem ausgelöst durch die Inbetriebnahme nicht genehmig- ter Lithotripter an einigen Kranken- häusern, der nach wie vor nicht abge-

schlossenen gerätetechnischen Ent- wicklung und den sich ändernden In- dikationen für eine extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (etwa: Gal- lensteine) ist vorgesehen, das „Mo- dell Niedersachsen" auf etwa drei- zehn Standorte zu dezentralisieren.

Das Modell ist aus der Sicht des Sozialministeriums ein Weg, medizi- nisch-technische Großgeräte effi- zient einzusetzen. Es ermöglicht kurzfristig eine bürgernahe und wirt- schaftliche Versorgung der Bevölke- rung mit Lithotriptern. „Die Kon- zeption ist betreiber- und produkt- neutral angelegt. Das bedeutet: Nur die Standorte, die Tagespauschale und das Entgelt mit Gewinn- und Verlustrisiko werden landeseinheit- lich vorgegeben. Der Investitionsko- stenanteil wird entsprechend dem dualen Finanzierungssystem vom Land übernommen". 1)

Die Tagespauschale für die Be- treiber beträgt 7900 DM. Die Inve- stitionskosten je ESWL betragen 575 DM und die Benutzerkosten 590 DM. Letztere werden von den Kran- kenkassen übernommen Kostendek- kung für die als Standort anerkann- ten Krankenhäuser besteht, sobald acht ESWL je Einsatztag durchge- führt werden. Die Vertragsgestal- tung erfolgt ausschließlich zwischen dem als Standort für einen mobilen Lithotripter anerkannten Kranken- haus und dem in Aussicht genomme- nen Betreiber.

Das Modell ist als „offenes" Sy- stem angelegt; es wird gemessen an der tatsächlichen Entwicklung hin- sichtlich des Systems, der Betreiber, der Produkte als auch der Höhe des Entgeltes laufend überprüft und falls erforderlich angepaßt. Das Konzept ist ein Versuch, unter Beachtung der rechtlichen Möglichkeiten im Rah- men der Steuerung medizinisch- technischer Großgeräte marktwirt- schaftliche Elemente einzusetzen.

1) Literatur: Ernst Bruckenberger: „Konzept für ein mobiles Lithotriptersystem in Niedersach- sen", Krankenhaus-Umschau, Verlag E. C. Bau- mann KG, Kulmbach, Heft 12/1989

Leitender Ministerialrat Dr. jur. Ernst Bruckenberger Niedersächsisches Sozialministerium Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 2 3000 Hannover 1

Niedersachsen: Mobiles Lithotriptersystem beschlossen

A-3678 (22) Dt. Ärztebl. 86, Heft 48, 30. November 1989

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