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Forschung ACW – quo vadis?

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Academic year: 2022

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 1/08 7 LUKASBERTSCHINGER, FORSCHUNGSANSTALTAGROSCOPE

CHANGINS-WÄDENSWILACW

«Der Beginn aller Wissenschaft ist das Erstaunen, dass die Dinge sind, wie sie sind.» Diese Aussage von Aris- toteles (384-322 v. Chr.), dem griechischen Philoso- phen und Begründer der Wissenschaftstheorie, gilt auch heute noch. Über 2000 Jahre, neue Technologi- en und die Globalisierung ändern nichts daran. Auch für die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wä- denswil ACW steht diese Erkenntnis am Beginn jeder Entwicklung, die den Tüchtigen in der Land- und Le- bensmittelwirtschaft ein Auskommen ermöglichen und der Öffentlichkeit Nutzen bringen soll.

Die ACW geht in ihr drittes Jahr seit dem Zusam- menschluss der Forschungsanstalten Changins und Wädenswil. Nach zwei Jahren intensiver Arbeit für verbesserte Führungsstrukturen und Teambildung in der stark gewachsenen «Unternehmung» (350 und zeitweise bis 550 Mitarbeitende, die an 14 verschie- denen Orten in der Schweiz arbeiten) wird nun der wissenschaftliche Nutzen greifbarer. Es ist eine ein- malige Chance, unter einem Dach so viel Fachkom- petenz vereint zu haben. Wir wollen sie nutzen!

Wohin – und wie?

Seit Juli 2007 darf ich als Vizedirektor und For- schungsverantwortlicher an der Steuerung im Cock- pit der ACW mitwirken. Wohin soll die Reise gehen?

Die Antwort ist vordergründig einfach: Die Leitplan- ken der ACW-Forschung sind gesetzt in der landwirt- schaftlichen Forschungsverordnung des Bundes, in Leistungsaufträgen und Leistungsvereinbarungen. In- haltlich zeigt das Forschungskonzept von Agroscope (www.blw.admin.ch/agroscope) in die Zukunft. Sys- temorientiertes Arbeiten und nachhaltig tragfähige Lösungen sowie die Sorge um unsere Lebensgrundla- gen bleiben oberste Richtschnur. Forschungsarbeiten

mit Bezug zu Produktequalität und -sicherheit, Ernährung und Gesundheit werden gestärkt.

Neben der Frage, wohin die Forschung geht, ver- dient aber ebenso diejenige Aufmerksamkeit, wie ge- forscht wird. Für das praxisnahe Versuchswesen hat sich die Zusammenarbeit mit einem «Kundenforum»

zur jährlichen Festlegung der lösungsbedürftigsten Probleme (Extension) in verschiedenen Branchen durchgesetzt. Das neue Arbeitsprogramm von ACW organisiert die Forschung bis 2011 in 80 Projekten.

Davon befassen sich 29 ganz oder teilweise mit Obst- bau und 27 mit Weinbau. Die neuen nationalen For- schungsprogramme ProfiCrops, NutrisScope und AgriMontana werden den Nutzen der Projektarbeiten besser bekannt machen und praxisorientierte Impul- se geben. Um unsere Kräfte auf das Wichtigste zu konzentrieren, wird von Bedeutung sein, im land- wirtschaftlichen Wissenssystem mit Beratungsinstitu- tionen, Fachhochschulen und anderen Partnern zweckmässige Aufgabenteilungen zu pflegen.

Die Forschung muss sich heute schon mit den The- men von morgen befassen. Das tut ACW in zuneh- mendem Mass im Rahmen von fremdfinanzierten Projekten. Die Finanzierung solcher Projekte steht im harten Wettbewerb mit anderen Instituten. Es ist ein vom Bundesrat vorgegebenes Ziel, dass Agroscope mehr Drittmittel akquirieren soll.

Zukunftsweisend und praxisnah für den Schweizer Obst- und Weinbau

Steigen wir herab aus den Wolken der Strategie! Kon- kret: ACW wird weiter praxisorientierte Lösungen entwickeln. Sie wird dazu die Möglichkeiten des In- ternetzeitalters und der neusten Technologien nut- zen zum Beispiel im Bereich der Genomik (für die Diagnostik von Krankheitserregern) oder der Physik (für nicht-destruktive Qualitätsbestimmungen von Le- bensmittel). An dringenden Problemen mangelt es nicht. Denken wir nur an Stiellähme und Trauben- welke im Weinbau und Feuerbrand im Obstbau.

Noch im Dezember haben sich in Deutschland zu bei- den Themen namhafte Spezialisten aus verschiede- nen Ländern zu einem Gedankenaustausch getroffen.

An beiden Treffen wurde klar: Man weiss noch zu we- nig, «dass die Dinge sind, wie sie sind», die Forschung ist gefordert. Es zeigte sich zudem, dass die Spezialis- tinnen und Spezialisten der ACW an der Spitze bei Lösungsfindungen mit dabei sind.

Ich wünsche den Leserinnen und Lesern der «Ro- ten» und der ganzen Obst- und Weinbaubranche alles Gute für das noch junge Jahr. Möge Ihnen wie Aristo- teles viel Staunen beschert sein darüber, dass «manche Dinge so sind, wie sie sind», und möge ihnen daraus viel schöpferische Kraft erwachsen, damit Sie das Ihre zu einem erfreulichen 2008 beitragen können.

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