■ © Deutscher Ärzte-Verlag | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2011; 27 (4)
364 BUCHBESPRECHUNG / BOOK REVIEW
Die digitale Radiologie in der Zahnarztpraxis
J.J. Bock, Spitta Verlag, Balingen 2011, ISBN 978–3–941964–46–4, Broschur, 247 Seiten, 302 Abb., inkl. CD-ROOM, 59,80 €
Es ist sicherlich ein sehr lobens- wertes Unterfangen, ein Buch über die moderne digitale zahnärztliche Röntgenologie für die praktische An- wendung zu verfassen. Diese Absicht wurde offensichtlich von den Autoren des Buches verfolgt. Auf insgesamt 230 Seiten (ohne Anhang) mit sehr vielen Abbildungen wird die Thematik in un- terschiedlichen Aspekten dargestellt.
Wie die Autoren im Vorwort selbst be- merken, soll das Buch vor allem die kli- nischen Aspekte der digitalen Röntgen- techniken in den Vordergrund stellen.
Die physikalischen Grundlagen werden nur kurz andiskutiert, ebenso die tech- nischen Grundlagen derzeitiger digi- taler Röntgenverfahren sowie die tech- nischen Aspekte der einzelnen Aufnah- metechniken. Einige Detailinformatio- nen mehr – insbesondere zu den verfüg- baren technischen Verfahren im digita- len Röntgen – wären für den praktischen Anwender wünschenswert gewesen.
Dosis und Dosis-Wirkung werden ebenfalls in aller Kürze besprochen, ebenso generelle Aspekte des Strahlen- schutzes und Grundsätze zur Dosismini- mierung. Erfreulich ist, dass das Buch die aktuelle deutsche Gesetzeslage in diesem Bereich korrekt in komprimier- ter Form zusammenfasst.
Die Indikationsstellung verschiede- ner zahnärztlicher Röntgenverfahren
nimmt einen wesentlichen Teil des Wer- kes ein. Die Autoren zitieren korrekter- weise – wo möglich – vorhandene Leitli- nien, allerdings erscheinen manche der abgeleiteten Empfehlungen aus evi- denzbasierter Sicht dennoch zu weitrei- chend und nicht ausreichend fundiert.
Letzteres ist insgesamt ein Problem eines Buches, das überall an der Oberflä- che bleibt und teilweise einige ärgerliche Fehlinformationen beinhaltet. Beispiels- weise wäre eine korrekte Definition der Rechtwinkeltechnik, dass der Zentral- strahl (über eine Haltesystem vorgegebe- ne) rechtwinklig (sic!) auf dem Bild- rezeptor auftrifft. Bei der Paralleltechnik ist zusätzlich noch die Objektachse paral- lel zu Letzterem ausgerichtet. In Abbil- dung 6.26 ist angeblich eine überbelich- tete Aufnahme zu sehen, obwohl das zu helle Bild deutlich eine Unterbelichtung nahelegt. Viele Röntgenbilder wirken de- platziert und der Leser fragt sich, was ihm die Autoren an der abgebildeten Stelle mit dieser Abbildung vermitteln wollen.
Störend ist auch die Nomenklatur für die 3D Aufnahmen, wo nicht von „Verschat- tungen“ oder „Aufhellungen“ (es han- delt sich um keine Projektionsröntgen- aufnahmen mit Summations-Schatten!) gesprochen werden sollte, sondern von
„hyperdensen/opaken“ bzw. „hypoden- sen/radioluzenten“ Zonen oder Struktu- ren/Figuren.
Als Fazit bleibt daher festzustellen, dass das Buch einen oberflächlichen Ab- riss über digitale zahnärztliche Röntgen- techniken einschließlich der DVT dar- stellt. Positiv hervorzuheben sind die korrekten und auch gut verständlich zu- sammengefassten Passagen über die ge- setzlichen Vorgaben für die praktische Anwendung. Die störenden inhalt- lichen Fehler und die sehr an der Ober- fläche bleibende Vermittlung der The- matik führen jedoch dazu, dass das Buch lediglich als eine Ergänzung empfohlen werden kann.
R. Schulze, Mainz (Dtsch Zahnärztl Z 2011;66:694)
Endodontologie – Lehrbuch für Studium und Beruf
W. Klimm, Deutscher Zahnärzteverlag, Köln 2011, 2. überarbeitete Auflage, ISBN 978–3–
7691–3421–6, 484 Seiten, 339 Abbildungen in 444 Einzeldarstellungen und 46 Tabellen, 99,95 €
Wie die bereits im Jahr 2003 er- schienene erste Auflage stellt der Autor die zweite überarbeitete Version seines Werkes „Endodontologie“ unter das Motto Heraklits „Alles fließt“. Dies bringt deutlich zum Ausdruck, dass in den zwischen beiden Auflagen vergan- genen acht Jahren sich Vieles in der En- dodontologie verändert hat. Zu erwäh- nen sind hierbei insbesondere die ma- schinellen Wurzelkanal-Aufbereitungs-
techniken, die in vielen Fällen das ma- nuelle Arbeiten nahezu vollständig ab- gelöst haben. Zudem wurde eine Reihe wichtiger Empfehlungen, Verordnun- gen etc. geändert oder neu formuliert, die die zahnärztliche Tätigkeit in Klinik und niedergelassener Praxis gravierend beeinflussen.
Um das breite Spektrum der Endo- dontologie möglichst umfassend zu be- handeln, und zwar für „Studium und