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Haemmerli, F., Vogel, J., & Volz, R. (1992). Zustand und Entwicklung der Wälder in Europa. In BUWAL/Eidg. Forstdirektion & Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL (Eds.), Sanasilva-Waldschadenbericht 1992 (pp. 25-31). BUWAL/WSL.

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Academic year: 2022

Aktie "Haemmerli, F., Vogel, J., & Volz, R. (1992). Zustand und Entwicklung der Wälder in Europa. In BUWAL/Eidg. Forstdirektion & Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL (Eds.), Sanasilva-Waldschadenbericht 1992 (pp. 25-31). BUWAL/WSL."

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5 Zustand und Entwicklung der Wälder in Europa

Frank Haemmerli, Juliette Vogel, Richard Volz

Beobachtung von mehr als 700 000 Bäumen

28 Länder West- und Osteuropas haben 1991 eine Waldschadeninventur durchgeführt. Die Daten wurden im Rahmen eines internationalen Programms ausgewer- tet, das die Untersuchungen über die Wirkung von Luftschadstoffen auf Wälder koordiniert. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden seit 1991 im Waldzu- standsbericht Europa von der Europäischen Gemein- schaft EG und der Europäischen Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen UN-ECE veröffentlicht.

Länder, die sich am Koordinationsprogramm ICP- Forest (International Cooperative Programme an the Assessment and Monitoring of Air Pollution Effects an Forests) beteiligen, müssen gewisse methodische Krite- rien bei den Erhebungen und Auswertungen erfüllen.

Insgesamt wurden 1991 etwa 36 000 Stichproben mit ca. 700 000 Bäumen erfasst. Von den 211 Millionen Hektaren Wald in Europa wurden rund 166 Millionen Hektaren (etwa 79%) von der Inventur erfasst. Die Blatt- /Nadelverluste werden in 5%-Klassen geschätzt und eingestuft. Im Rahmen des Sanasilva-Programms wur- de von der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf ein Fotobuch veröffent- licht, welches von vielen europäischen Ländern für die Beurteilung des Kronenzustandes verwendet wird. Nach Meinung der Experten sind Kronenverlichtungen von 25% Blatt-/Nadelverlust und weniger(Stufen Obis 1) der natürlichen Variabilität zuzuschreiben. Bäume mit mehr als 25% Blatt-/Nadelverlust (d.h. Bäume der Stufen 2 bis 4) gelten generell als geschädigt; deshalb werden dem Zustand und der Entwicklung in den Stufen 2 bis 4 am meisten Beachtung geschenkt.

Direkte Vergleiche der Inventuren zwischen den Ländern sind schwierig, da die nationalen Erfassungs- methoden und die Interpretation der Daten erhebliche Unterschiede aufweisen. Den Bemühungen, möglichst einheitliche und somit eher vergleichbare Inventuren durchzuführen, wirken zusätzlich noch die extreme Diversität der natürlichen Wuchsbedingungen in Europa sowie die mannigfaltigen Einflüsse des Menschen auf den Wald entgegen. Innerhalb eines Landes hingegen sind Vergleiche von einem Jahr zum andern oder über eine längere Zeitspanne hinweg durchaus zulässig und deshalb von grossem Interesse.

Entwicklung der Kronenverlichtung in Europa

Entwicklung des Waldzustandes 1990/91

Der Vergleich der Ergebnisse der Inventur 1991 mit jener von 1990 zeigt folgende Entwicklung der Kronen- verlichtüng in den europäischen Wäldern:

- mässige Zunahme (mehr als 10%} der Bäume in den Stufen 2 bis 4:

Nadelbäume:

Laubbäume:

Belgien, Dänemark Vereinigtes Königreich

- leichte Zunahme (zwischen 5 und 10%} der Bäume in den Stufen 2 bis 4:

Nadelbäume:

Laubbäume:

Deutschland (Ost und West}, Irland, Est- land, Vereinigtes Königreich, Polen Polen, Belgien, Norwegen

- leichte Abnahme (zwischen -5 und -10%} der Bäume in den Stufen 2 bis 4:

Nadelbäume:

Laubbäume:

Ungarn, Portugal Norwegen

- mässige Abnahme (mehr als -10%} der Bäume in den Stufen 2 bis 4:

Nadelbäume:

Laubbäume:

Bulgarien, Jugoslawien (ohne Slowenien und Kroatien}

Tschechoslowakei, Schweden

In vielen Ländern hat sich der Zustand der Fichten verbessert, während sich jener der Föhren vielerorts eher verschlechtert hat. Die Tannen zeigen in den mei- sten Ländern keine deutlichen Veränderungen bezüglich Benadelung. Der Zustand der Buchen hat sich in einigen Ländern bedeutend verschlechtert, was sich besonders in älteren Beständen äussert. Die meisten Länder mel- den nach wie vor hohe Blattverluste bei den Eichen; ihr Zustand hat sich jedoch gegenüber 1990 kaum verän- dert.

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(2)

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Durchschnittliche jährliche Zunahme grösser als 5%

Durchschnittliche jährliche Zunahme zwischen 2 und 5%

Durchschnittliche jährliche Zunahme kleiner als 2%

Keine signifikante Zu- oder Abnahme

Durchschnittliche jährliche Abnahme kleiner als 2%

Durchschnittliche jährliche Abnahme zwischen 2 und 5%

Abb. 1. Entwicklung der Kronenverlichtungen der Nadelbäume der Stufe 2 bis 4 in den letzten Jahren (Zeitraum 1986-91, sofern Daten vorhanden).

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Durchschnittliche jährliche Zunahme zwischen 2 und 5%

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Keine signifikante Zu- oder Abnahme

Durchschnittliche jährliche Abnahme kleiner als 2%

Durchschnittliche jährliche Abnahme zwischen 2 und 5%

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Abb. 2. Entwicklung der Kronenverlichtungen der Laubbäume der Stufen 2 bis 4 in den letzten Jahren {Zeitraum 1986-91, sofern Daten vorhanden).

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Entwicklung der Kronenverlichtung 1986 bis 1991:

Uneinheitlicher Trend

Nur langfristige Beobachtungen der Entwicklung der Waldschäden ermöglichen Trendanalysen. Deshalb er- fassen viele Länder seit Anfang der achtziger Jahre den Gesundheitszustand ihrer Wälder, und seit 1986 werden die Daten jährlich im Rahmen des ICP-Forest zusam- mengestellt. Nun lassen sich in zahlreichen Ländern deutliche, d.h. statistisch signifikante jährliche Zu- oder Abnahmen der Kronenverlichtung (Nadel-/Blattverlust) feststellen (Regressionsrechnung: Überprüfung mit t- Test). Die Abbildungen 1 und 2 geben eine Übersicht über die Tendenzen der Entwicklung der Waldschäden in den verschiedenen Ländern. Die Nadelbäume ver- schlechterten sich in gewissen Ländern stark, wie Abbil- dung 3 am Beispiel der Tschechoslowakei zeigt. In anderen Ländern sind die Trends statistisch nicht gesi- chert, wie z.B. Schweden und Deutschland. In Spanien hingegen wurde eine starke und in Frankreich eine leichte Abnahme des Anteils der Nadelbäume in den Klassen 2 bis 4 beobachtet. In Spanien stellte sich auch bei den Laubbäumen eine leichte Besserung ein. Im Gegensatz hierzu hatten Deutschland, Italien und Bulga- rien leichte bis stärkere Verschlechterungen dieser Arten- gruppen zu verzeichnen. Die in Abbildung 3 aufgeführten Länder führten seit 1986 jährlich eine Inventur der Nadel- oder Laubbäume bezüglich Nadel-/Blattverlust durch und wurden deshalb als Beispiele gewählt.

Verlauf der Kronenverlichtung im benachbarten Ausland

Der Verlauf der Kronenverlichtung im benachbarten Ausland ist für die Schweiz von besonderem Interesse.

Nach fast zehn Jahren systematischer Beobachtungen der Wälder zeichnen sich für die Schweiz und die Nachbargebiete zwei unterschiedliche Trends ab: Wäh- rend in der Schweiz die Kronenverlichtung tendenziell zugenommen hat, hat sich der Zustand der Baumkronen im benachbarten Waldareal, über den gesamten Zeit- raum gesehen, kaum verschlechtert (Abbildung 4). Doch sind auch in den Nachbargebieten kurzfristig unter- schiedliche Entwicklungen zu erkennen. Die grössten Schwankungen sind in Baden-Württemberg festzustel- len. Nach einer mehrjährigen Phase der Verbesserung hat sich dort der Zustand der Baumkronen von 1991 auf 1992 wiederum verschlechtert.

Die umfangreichsten Aufzeichnungen über den Zustand der Baumkronen gibt es für die Wälder Baden- Württembergs. Die ersten Dauerbeobachtungsflächen wurden dort bereits 1978 wegen der immer mehr um sich greifenden Tannenerkrankung angelegt. Vergleich- bare Daten liegen für die Tanne seit 1981, für die Fichte seit 1983 vor. Diese Aufzeichnungen belegen, dass sich der Kronenzustand von Tanne und Fichte in der ersten Hälfte der achtziger Jahre rasch verschlechtert hat.

Dieser Verlauf liess sich auch mit der im Jahre 1983 etablierten, für den ganzen Raum Baden-Württemberg repräsentativen Waldschadeninventur nachweisen (Abb. 4).

Von 1985 bis 1991 verbesserte sich der Zustand der Baumkronen in Baden-Württemberg. Im Gesamt- wald pendelte der Prozentsatz der Bäume mit mehr als 25% Nadel-/Blattverlust von 1988 bis 1991 um den Ausgangswert von 1983 (Abb. 4). Die häufigste Baumart, die Fichte, bestimmte diese Entwicklung. Die Tanne liess eine ausgeprägte Tendenz der Erholung erkennen; die Kronenverlichtung der Buche indes hat tendenziell zu- genommen (Abb. 5).

Ähnliche Verbesserungen der Nadelbaumkronen wurden von 1984 bis 1990 auch in den Vogesen beob- achtet, die ökologisch mit dem Schwarzwald vergleich- bar sind (Abb. 4 und 6). Bemerkenswert ist in beiden Regionen, dass trotz zum Teil hoher Nadelverluste keine generellen Zuwachsrückgänge festzustellen sind und dass die Sterblichkeit der Bäume insgesamt gering geblieben ist. Der Gesundheitszustand vieler Bestände in den Hochlagen des Schwarzwaldes wird jedoch nach wie vor als kritisch eingestuft.

Der Zustand der Baumkronen in den Waldgebieten des Jura und der Nordalpen Frankreichs, in TirolNorarl- berg und Trentino hat sich seit Beginn der Erhebungen nicht wesentlich verändert. Dies trifft im besonderen für Tirol und Vorarlberg zu, wo der Anteil der Bäume mit mehr als 25% Kronenverlichtung seit 1984 zwischen 9 und 1 O Prozent schwankt. Diese mittelfristige Stabilität besteht auch für die in Tirol häufigsten Baumarten Fich- te, Tanne, Lärche, Waldföhre und Buche.

Über den westlichen Teil von Norditalien lässt sich keine Aussage machen, da kontinuierliche Datenreihen fehlen.

Ursachen der Kronenverlichtung unzureichend geklärt

Die Erforschung der Ursachen der Kronenverlichtung hat sich als wesentlich schwieriger erwiesen als zuerst angenommen. Einigkeit besteht unter den Wissen- sch~ftern darin, dass dieses unspezifische Symptom von einem Komplex abiotischer und biotischer Faktoren verursacht wird. Der Vielfalt des Ökosystems Wald ent- sprechend kann dabei das Gewicht der einzelnen Fakto- ren von Fall zu Fall ändern.

Der Waldzustandsbericht 1991 der Europäischen Gemeinschaft (EG) und der Europäischen Wirtschafts- kommission der Vereinten Nationen (UN-ECE) führt in seiner Zusammenfassung aus, dass bis heute nur in wenigen Fällen direkte Auswirkungen der Luftverschmut- zung auf den Zustand der Baumkronen beobachtet werden konnten. Die Mehrheit der Länder Europas inter- pretiert die Luftverschmutzung als einen Faktor, der zur Schwächung des Waldes beiträgt, möglicherweise indi- rekt durch Einflüsse auf den Boden und die Pflanzen- ernährung.

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. Abb. 3. Entwicklung der Kronenverlichtungen verschiedener Länder: uneinheitlicher Trend.

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Abb. 4. Mittelfristiger Verlauf der Kronenverlichtung (Stufe 2 bis 4) für alle Baumarten. Da die Schätzung der Kronendichte in den einzelnen Ländern nach einem seit Inventurbeginn standardisierten Verfahren erfolgt, ist es zulässig, den mittelfristigen Verlauf verschiedener Gebiete zu vergleichen. Die Zahlen für ein bestimmtes Jahr sind hingegen aus methodischen Gründen zum Teil nicht vergleichbar, weil die Baumkronen in den einzelnen Ländern nicht durchwegs mit demselben Massstab eingeschätzt werden. Ein internationales Schätzertreffen, welches in diesem Sommer von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft im Kanton Neuenburg durchgeführt wurde, konnte dies zeigen (vgl. Kapitel 1). Es stellt sich die Frage, mit welchen Massnahmen die internationale Vergleichbarkeit der Inventurergebnisse inskünftig verbessert werden kann.

Das französische Forschungsprogramm der DEFORPA hält in dem 1991 erschienenen zweiten Be- richt fest, dass für die Verlichtung von Fichte und Tanne in den Vogesen wahrscheinlich verschiedene Faktoren wie Bestandesgeschichte, Boden- und Klimaverhältnisse prädisponierend wirkten. Als auslösendes Ereignis wird die Häufung trockener Jahre genannt. Untersuchungen des Zuwachses zeigten, dass die Breite eines Jahrringes von der Witterung der sechs vorangegangenen Jahre abhängig sein kann.

Auch der Waldzustandsbericht 1991 Baden-Würt- tembergs hebt die Bedeutung der Witterung für den Gesundheitszustand des Waldes hervor. Aus Analysen der Witterung wird abgeleitet, dass der Wald in den letzten 20 Jahren einem verstärkten Witterungsstress ausgesetzt war, der den Gesundheitszustand mit grosser Wahrscheinlichkeit beeinflusst hat. Es fänden sich in der Periode 1970-1990 viele Jahre mit einer unter- durchschnittlichen Menge an Niederschlägen. Daneben gebe es in der Periode 1980-1990 überdurchschnitt- lich viele warme Jahre. Wegen der Überlagerung mit anderen Faktoren, welche die Benadelungs- resp. Be- laubungsdichte der Bäume beeinflussen, sei jedoch kein

enger Zusammenhang zwischen der ·Entwicklung der Kronenverlichtungen und den Niederschlags- und Tem- peraturwerten der Vegetationsperioden herzuleiten.

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Schlussfolgerungen

In Europa ist der Trend der Kronenverlichtung uneinheit- lich.Während sich in einigen Ländern der Zustand der Baumkronen verbessert hat, ist er in anderen unverändert geblieben oder hat sich verschlechtert. Der Zustand der Kronen hat sich in den Nachbarregionen der Schweiz, über den gesamten Beobachtungszeitraum gesehen, kaum verschlechtert, in den Vogesen sogar verbessert.

In der Schweiz hingegen ist seit 1985 eine tendenzielle Zunahme der Kronenverlichtung zu beobachten.

Die ursprünglichen Befürchtungen über einen gross- räumigen Vitalitätsverfall des Waldes in Europa haben sich nicht bewahrheitet. Eine zuverlässige Prognose der zukünftigen Entwicklung des Waldes ist aber nicht mög- lich, da man das Ökosystem Wald noch unzureichend versteht und die Ursachen der Kronenverlichtungen kaum kennt. Sicher ist hingegen, dass der Wald erhalten bleibt, wenn erkennbare, durch den Menschen bedingte Gefährdungen minimiert und die Ziele des naturnahen Waldbaues weiter umgesetzt werden.

Da Bäume langlebige Organismen sind, haben mittel- bis langfristige Veränderungen der Kronen eine grössere Bedeutung als kurzfristige Schwank~ngen, auf die sich heute häufig di~ Aufmerksamkeit der Öffentlich- keit konzentriert. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die bisherigen Waldzustandserhebungen nach der heu- tigen Standardmethode fortzuführen. Mit der Zeit sollte dann die Frage besser beantwortet werden können, welcher Zustand des Waldes als normal, welcher als aussergewöhnlich zu betrachten ist. Das Merkmal Kronenverlichtung ist allerdings kein ausreichendes Kri- terium, um die Vitalität eines Baumes zu beurteilen. Es sollten deshalb weitere Merkmale wie der Zuwachs des Holzes, die Nährstoffversorgung und die Sterblichkeit der Bäume vermehrt in die bisher laufenden Beobach- tungssysteme einbezogen werden. Damit Hypothesen zu Zusammenhängen zwischen Erscheinungsbild und möglichen Ursachen besser untersucht werden können, müssen auch Faktoren wie Boden, Vegetation, Witte- rung und Luftqualität erfasst werden.

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