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REINERy L.: MSTAT-Wy ein Programmsystem zur Auswertung pflan- zenbaulicher Feldversidcha am Personal-Computer

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Academic year: 2021

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36.0 HEIER, H.

f

REINERy L.: MSTAT-Wy ein Programmsystem zur Auswertung pflan- zenbaulicher Feldversidcha am Personal-Computer

Zusammenfassung

Vorgestellt wird ein Statistikpaket für Kleinrechner. Das Programmpaket ist speziell auf die Belange des Feldvei—

suchswesens zugeschnitten. Es beinhaltet Funktionen zur Versuchsplanung, Datenhaltung und Versuchsauswertung. Alle gängigen Versuchsanlagen wie Gitter— und Spaltanlagen bis hin zu mehrfaktoriellen Versuchen werden unterstützt. Wei- terhin werden einige programmtechnische Details kurz darge- stellt.

Abstract

A Microcumputer statistical program is presented. The pro- gram package is specifically designed for agronomic research experiments. It consists of functior.s for generating expe- rimental designs, data management and data analysis. All common experimental designs like lattice and 'split-plot1

are supported. In addition some technical details of the program are described.

MEIER, N., REINER, L. Weihenstephan 391

(2)

36.l Einleitung

MSTAT ist ein Statistikpaket zur Planung und Auswertung von Feldversuchen auf Kleinrechnern. Es wurde konzipiert von Dr. 0. Nissen und an der Michigan State University programmiert. Die Lehreinheit Ackerbau und Versuchswesen in Weihen- stephan erstellte auf dieser Grundlage eine deutsche Version und fügte einige

Erweiterungen ein.

MSTAT-W ist in BASIC geschrieben und somit auf den meisten Rechnersystemen lauffähig. Es erfordert nur eine geringe Hauptspeicherkapazität und eine mini- male Geräteausstattung, bestehend aus Systemeinheit, zwei Diskettenlaufwerken und Drucker. Programme, die spezielle Ausstattungen wie Graphikschirm, Plotter etc. verlangen, wurden und werden auch in Zukunft in voller Absicht nicht auf- genommen .

Das Programm ist auf die Bedürfnisse des Feldversuchswesens zugeschnitten. Alle gängigen Versuchsanlagen aus diesem Bereich werden sowohl in der Versuchsplanung als auch in der Auswertung unterstützt. Dies bedeutet aber keine Einschränkung der Anwendbarkeit des Programms in anderen Bereichen. MSTAT-W, für kleinere Datenmengen konzipiert, ist sichar nicht mit den bekannten großen Systemen SPSS, BMDP oder SAS vergleichbar. Gerade für Versuchsanlagen bietet MSTAT-W Funktio- nen, die in anderen Paketen nicht verfügbar sind.

Die meisten Unternehmen, die Feldveruche für die Pflanzenzucht oder für Sorten- und Mittelprüfungen durchführen, mußten bisher ihre Verrechnung außer Haus durchführen oder durchführen lassen. Dies erfordert nicht nur einen erhöhten Zeitaufwand, sondern bedingt auch, daß die Ergebnisse meist erst nach vollstän- digem Abschluß der Feldversuche zur Verfügung stehen. Es ist auch nur in seltenen Fällen möglich, elektronische Erfassungsysteme an Waagen oder Erfassungsgeräte zur direkten Eingabe von Boniturergebnissen auf dem Feld arbeitssparend zu ver- wenden. Denn solange die Daten auf Papier gesammelt und zum Auswertungsort transportiert werden müssen, bringen diese Geräte gegenüber dam Aufschreiben nur wenig Zeitersparnis.

Viele Betriebe erwägen den Einsatz von Kleinrechnern. Nicht nur zur Verrechnung von Versuchsdaten, sondern auch zur Lagerhaltung, zur Schlagkarteiführung, zur Lohn- und Gehaltsabrechnung und für betriebswirtschaftliche Kalkulation. Für diese Unternehmen bietet MSTAT-W eine extrem preiswerte Möglichkeit, die Vei—

suchsanlagen zu planen, zu verwalten und jederzeit, auch vor dem Vorliegen der letzten Daten, auszuwerten. MSTAT-W kann Daten von mobilen Datenerfassungsge- räten direkt übernehmen und damit auch beim Datenerfassen Zeit sparen.

MSTAT-W ist so gestaltet, daß es innerhalb kürzester Zeit von allen mit etwas Statistik vertrauten Versuchsanstellern oder Technikern problemlos angewandt werden kann.

36 . 2 Banutzerführung und Funktionsweise

Die Bedienung des Programms wurde gemäß der oben angedeuteten Philosophie von MSTAT-W möglichst einfach gehalten. MSTAT-W will einen Mittelweg gehen zwischen auf hohem Niveau frei programmierbaren Systemen und starren vorformulierten Programmen früherer Zeit. Dies entspricht im wesentlichen den Prinzipien übli- cher Statistikpakete.

(3)

l

Programmaufruf

Hauptauswahlmenü ( Menüstufe I ) = Dateienverwaltung

Verarbeitungsmenü ( Menüstufe II ) = Datenmanipulation, -Verrechnung einzelne Funktionen

Übersicht 1. Arbeitsschema von MSTAT-W

l Der Arbeitsablauf bei der Arbeit mit MSTAT-W ist mehrstufig (vgl. Übersicht l lauf Seite 393). über Menüs wählt der Anwender die gewünschte Verarbeitungs- funktion aus. Auf der Stufe der Hauptauswahl kann er Arbeitsdateien anlegen, löschen oder zur Verarbeitung auswählen und dann ins Verarbeitungsmenü überge- hen. Hier stehen ihm sodann alle unten beschriebenen Möglichkeiten zur Auswahl.

•Die Steuerung der Routinen erfolgt direkt im Dialog (Page-Modus). Alle für die l Berechnungen nötigen Eingaben werden nacheinander erfragt. Bei einzelnen Funk- tionen werden noch weitere Menüs zur Auswahl zwischen verschiedenen Verarbei- tungsmöslichkeiten verwendet.

[Nach der Abarbeitung einer Funktion kehrt das Programm immer selbständig auf die zweite Menüstufe zurück.

Ü1STAT-W arbeitet immer mit nur einer aktiven Arbeitsdatei. Dieser Arbeitsbereich

(

besteht tatsächlich aus mehreren (bis zu vier) einzelnen Dateien. Die Struktur dieser Dateien bleibt dem Anwender normalerweise verborgen. Er spricht eine l Arbeitsdatei einfach über einen durch ihn selbst festgelegten Namen an.

Auf den beiden Menüstufen ist die aktive Datendatei am Schirm durch einige An- gaben (Name, Variablenzahl, Fallzahl etc.) gekennzeichnet. Dies soll sichei—

istellen, daß der Benutzer jederzeit die Kontrolle über die bearbeiteten Daten [behält. Natürlich ist es problemlos möglich, Daten zwischen den einzelnen AI—

| beitsbereichen auszutauschen, so daß die Bedingung, nur mit einer aktiven AI—

beitsdatei arbeiten zu können, keine Einschränkung bedeutet.

Wie dies aus der Sicht des Anwenders aussieht, zeigen die Übersicht 2 auf Seite 594 und Übersicht 3 auf Seite 395.

Anmerkung; In dieser und den folgenden Abbildungen sind die durch den Anwender einzugebenden Daten und Werte in doppelte Klammern "(())" eingeschlossen, um eine bessere Übersichtlichkeit zu erreichen.

Die unterstrichenen Zeilen sind als Kommentar eingefügt.

Die Benutzerführung in den einzelnen Verarbeitungsfunktionen erfolgt über di- rektes Abfragen. Das Beispiel in Übersicht 4 auf Seite 396 verdeutlicht dies

| anhand einer einfachen statistischen Auswertung.

MEIER, N., REINER, L. Weihenstephan 393

(4)

LOGO: M S T A T Version 2.03/DEUTSCH

Auswahlmenü I:

Aktive Datendatei: * x

Spaltenzahl: 0 Belegt: 0 Leer: 0 Anzahl Variablen: 0 Beobachtungen: 0 Titel:

Nummer Auswahl

1 Ende (Zurück zum Betriebssystem DOS) 2 Programm-Ende (In BASIC bleiben) 3 Hilfe

4 Neue Datendatei anlegen

5 Existierende Datendatei auswählen 6 Liste aller Datendateien

7 Datendatei löschen

8 Datenverarbeitung (Verarbeitungsfunktionen) Auswahl einer Arbeitsdatei:

Zur Auswahl bitte die NUMMER eingeben ((5)) Auswahl einer Datendatei.

Name der Datendatei (mit Laufwerksangabe) ? ((a:mxxx)) Übersicht 2. Ablauf aus der Sicht des Anwenders I

Die Rechenergebnisse werden von MSTAT-W direkt auf den Systemdrucker gegeben.

Zusätzlich besteht in einigen Fällen die Möglichkeit, Ergebnisse auf Zwischen- dateien auszuschreiben, die anschließend von Textverarbeitungsprogrammen gelesen und z.B. in Berichten weiterverarbeitet werden können. Übersicht 5 auf Seite 397 zeigt als Beispiel den Ausdruck zur Auswertung einer Gitteranlage.

36.3 Grundfunktionen

36.3.1 Datenhaltung

MSTAT speichert die Daten als ASCII-Zeichen in Direktzugriffsdateien. Aus Be- nutzersicht sieht ein Datenbestand immer wie eine Zweiwegtabelle aus, bei der die einzelnen Zeilen die Beobachtungsfälle (Versuchseinheit, Beobachtungssatz, Satz etc.) darstellen und die Spalten die verschiedenen Variablen. Dazu gehören Beobachtungsdaten (Maße, Bonituren, Erträge etc.), sowie die Satzkennzeichnung (Nummer der Wiederholung, Blocknummer etc.). Textvariablen dürfen maximal 15 Zeichen, numerische Variablen maximal 6 Zeichen breit sein. Wichtig ist: MSTAT-W liest keine Zahlen in Dezimaldarstellung. Dies muß bei der Dateneingabe durch Multiplikation der Werte mit geeigneten Faktoren berücksichtigt werden. Fehlende Werte können erkannt und behandelt werden.

(5)

Übergang ins Verarbeitungsmenü;

Aktive Datendatei: mxxx Spaltenzahl: 45 Belegt:

Anzahl Variablen: 5 Titel: Hilfsdatendatei

23 Leer: 22 Beobachtungen:

Nummer Auswahl

1 Ende (Zurück zum Betriebssystem DOS) 2 Programm-Ende (In BASIC bleiben) 3 Hilfe

4 Neue Datendatei anlegen

5 Existierende Datendatei auswählen 6 Liste aller Datendateien

7 Datendatei löschen

8 Datenverarbeitung (Verarbeitungsfunktionen)

Zur Auswahl bitte die NUMMER eingeben Verarbeitungsmenü;

(18))

Aktive Datendatei: mxxx Spaltenzahl: 45 Belegt:

Anzahl Variablen: 5 Titel: Hilfsdatendatei

1 Zurück 2 Eingabe 3 Anzeigen 4 Datdruck 5 Keutext 6 Neutitel 7 Neuvar.

8 Stuflab 9 Kommentar 10 Sortieren

11 Auftemp 12 Vontemp 13 Vonextda 14 Vonintda 15 Varrech 16 Gruppier 17 Selektion 18 Datprüf 19 Blank 20 Statistik

23 Leer: 22 Beobachtungen:

21 G.Mittel 22 Häufigkeit 23 x-y-Plot 24 Anova-1 25 Anova-2 26 Faktor 27 Anova-Git.

28 Hierarch 29 Nichtortho 30 Regression

31 Multireg 32 Korrelation 33 Vers-plan 34 Vers~buch 35 Vers-etik.

36 Git-name 37 Git-plan 38 Git-buch 39 Git-etik.

40 Hilfe Nummer der gewünschten Verarbeitung ? ((20))

Übersicht 3. Ablauf aus der Sicht des Anwenders II

Alle Dateien haben einen Titel oder eine Kurzbeschreibung, ebenso erhalten alle Variablen zur Kennzeichnung einen Namen. Die Stufen der Gruppierungs- oder Fak- jtorvariablen (Sorten, Behandlung etc.) können benannt werden. Zusätzlich be- steht die Möglichkeit, zu jeder Datei einen 72 Zeilen langen Erläuterungstext einzugeben .

Ein einfacher Plausibilitätstest erlaubt es, den Gültigkeitsbereich dar Daten zu überprüfen oder durch doppeltes Eingeben die größtmögliche Sicherheit vor Tippfehlern zu erreichen.

MEIER, N., REINER, L. Weihenstephan 395

(6)

S T A T

N, Min, Max, Summe, Mittel, St.Abw.

rev. 10/4/83 MSTAT Version 2.03/DEUTSCH Variablenliste auf dem Schirm ausgeben ? (J oder N) (Cj))

Liste der Variablen Nummer : Zeichenzahl : Name/Beschreibung

0 : 2 : Faktor l 1 : 2 : Faktor 2 2 :-10 : Sorte 3 : 3 ; Sortencode 4 : 6 : Ertrag

Für jede Variable wird berechnet: Anzahl dar Beobachtungen, Minimum, Maximum, Summe, Mittelwert, Standardabweichung.

Möchten Sie auch Schiefe und Exzeß? (J oder N) ((j))

Für Textvariablen wird die Anzahl nichtleerer Fälle ausgegeben.

Alle Beobachtungen verwenden? (J oder N) ((j)) Soll selektiert werden? (J oder N) ((n))

Anzahl der Variablen, die eingeschlossen werden sollen. Eingabe in der Form XXYY, wobei XX die Nummer der ersten und YY die der letzten einzuschließenden Variablen ist.

Beispiel: 0324 bedeutet, daß alle Variablen von Nummer 3 bis Nummer 24.

eingeschlossen werden. 0099 bedeutet: alle Variablen werden eingeschlossen.

Für einzelne Variablen wird nur jeweils ihre Nummer angegeben.

Die Eingabeaufforderung wird abgeschlossen durch Eingabe von /.

Variable Nr.: ((0099)) Variable Nr.: ((/))

Neue Seite ? (J oder N) (Cn))

Übersicht 4. Ablauf aus der Sicht des Anwenders III

Weitere Funktionen zur Datenhaltung sind:

• Sortierung nach einer oder mehreren Variablen.

• Auswahl (Selektion) bestimmter Beobachtungsfälle nach beliebigen Kriterien.

• Transformation von Variablen über fast beliebige Transformationsgleichungen.

• Erstellung neuer Gruppenvariablen mit gleichbleibenden oder variablen Grup- pengrenzen .

• Tabellentransformation einer oder mehrerer Variablen auf eine oder mehrere neue oder alte Variablen.

Die Selektionsfunktion erfüllt zwei Aufgaben. Sie erstellt entweder Datenbe- stände aus ausgewählan Beobachtungsfällen oder wählt bei der Abarbeitung vieler Unterprogramme spezifizierte Datensätze aus. Transformations- und Selektions- gleichungen, die in gleicher Heise immer wieder benötigt werden, können auf Datei abgelegt und bei Bedarf zugeladen werden.

(7)

Datendatei d ± n k: O l Titel: Mais-Inzuchtlinien Beobachtung Nr.: l bis 36 Ohne Selektion

Zwei-f ach-Vari ansanalyse über die Variable Wi ederholung

mit Stu-fen van l bis 3

und über die Variable Prü-f g l i ednummer

mit Stu-fen von l bis 12

Definition der Stu-fen für Variable; 0 V: 0 SB t : Wiederholung l

V: 0 S: 2 : Wiederholung 2.

V: 0 Si 3 ! Wiederholung 3

Definition der Stu-fen -für Variablei l V: 1

Vi 1 V: 1 V: 1>

V: 1 Vi 1 V « 1 V: 1 V: 1 V: 1 Vi 1 Vs 1

S:

S:

S:

S:

S:

Ss S:

S:

S:

S:

S:

S:

1 : 2 : 3 s 4 : 3 : 6 : 7 : B : 9 : 10 11 12

Sorte 1 Sorte 2 Sor t e 3 Sorte 4 Sorte 5 Sorte h Sorte 7 Sorte 8 Sorte 9 : Sorte 10 : Sorte 11 : Sorte 12

Variable 14

Kornertrag in dt/ha bei 84.5 7.TS

Total Var 0 Var l Rest

DF 35

SS 730754 5002 667083 58668

MS 20S78.67

2501.19 60643.90 2666.74

0.94 22.74

Variable 15 7. TS-Gehal t Kalben

Total Var 0 Var l Rest

DF 35

SS 147757 180 137924 9653

MS 4221.63

89.94 12538.51 438.79

0. 20 28.57

Mittelwerttabelle

Var. IKornert !7. TS-Se !

!rag in lhalt Ko!

!dt/ha b!Iben ! btu+en:

Sorte 1 Sorte 2 Sorte 3 Sorte 4 Sorte 5 Sorte 6 Sorte 7 Sorte 8 Sorte 9 Sorte 10 Sorte 11 Sorte 12 Gremzdi-f-f . 57.

Grenzdi-ff. 17.

! 214

! 241

! 433

! 115

! 211

1 210

! 439

! 536

! 394

! 100

! 191

! 393

! 87

! 118 . 0 ! .7 ! .7!

.0!

• 3 ! .0!

.0!

.7!

.7!

.7' .0!

.7!

.7!

.9!

571.

550.

500.

627.

479.

571.

635.

649.

521.

469.

559.

651.

35.

48.

7!

7!

0!

3 ! 7!

0!

0!

3!

7!

3 ! 7!

0!

6!

2!

Übersicht 5. Beispiel eines Ergebnisausdruckes

MEIER, N., REINER, L. Neihenstephan 397

(8)

Es bestehen vielfältige Möglichkeiten, Datensätze auf temporäre Dateien auszu- lagern und/oder wieder einzulösen; auch das Einmischen nach Schlüsselvariablen ist mit Einschränkungen möglich. MSTAT-W liest fremde ASCII-Dateien solange sie den oben genannten Forderungen der Datenhaltung entsprechen und die einzelnen Variablen entweder im MSTAT-Format vorliegen oder durch ein beliebiges Trenn- zeichen getrennt sind.

Eine Datenübernahme von mobilen Datenerfassungseräten (EPSON) ist problemlos möglich.

(9)

36 . 3 . 2 Auswertung

36 .3.2.l Beschreibende Statistik

MSTAT-W bietet eine Reihe von Möglichkeiten/ um eine einfache beschreibende Statistik der Daten zu erstellen. Dazu gehören Mittelwertsberechnungen (Mittel, Max., Min-, SD., Schiefe, Exzeß), Häufigkeitstabellen für Einweg- oder Zweiweg- klassifikationen, Histogramme und x-y-Abbildungen zweier Variablen mit Kenn- zeichnung der Punkte durch eine frei wählbare dritte Variable.

36.3.2.2 Least-Sguare-Statistik

Nach der Methode der kleinsten Quadrate können folgende Anlagen ausgewertet werden :

• Einfaktorialle Versuchsanlagen: Errechnet wird eine Varianzanalyse, eine Mittelwerttabelle über die Faktorvariable, sowie ein Chi-Quadrat-Test. Die Stufen müssen nicht fortlaufend sein.

• Zweifaktorielle Anlagen, auch vollständige randomisierte Blockanlagen: Aus- gabe der Varianztabelle und Mittelwerttabellen über eine oder beide Faktoi—

variablen. Fehlende Werte werden über eine Least-Square-Prozedur geschätzt (mit Verminderung der Freiheitsgrade pro Schätzwert). Es ist ebenfalls mög- lich, die Mittelwerttabelle über den zweiten Faktor auf eine Datei zu legen.

• Faktorielle Versuchsanlagen für 2 bis 6 Faktoren, Spaltanlagan mit bis zu 4 'Splits' (fehlende Werte werden nicht geschätzt). Die Zuordnung der Va- rianzursachen zu Haupteffekten oder Interaktionen (z.B.: Spaltanlagen) ist frei wählbar über Koeffizienten.

• Quadratische und rechteckige Gitteranlagen: Fehlende Werte werden geschätzt.

Ausgabe einer Mittelwerttabelle über die Behandlungsstufen, wahlweise auch auf Datei.

• Hierarchische Varianzanalyse: Bis zu einer sechsstufigen Gruppierungstiefe werden eine gestaffelte Mittelwerttabelle und eine Varianzanalyse berechnet.

• Korrelation und Regression zwischen zwei Variablen. Alle gängigen Maße wei—

den ausgegeben (X-quer, Y-quer, V(x), V(y), V(xy), r, a, b, s.b., t, P%).

Regression in Untergruppen und varianzanalytischer Test dieser Regressionen gegeneinander.

Multiple Regression mit maximal 10 unabhängigen Variablen. Die Regression wird schrittweise in der durch den Benutzer vorgegebenen Reihenfolge abge- arbeitet .

MEIER, N., REINER, L. Weihenstephan 399

(10)

36.3.3 Planung von Versuchsanlagen

MSTAT-W beinhaltet auch Funktionen zur Planung von Versuchsanlagen. Für alle nachstehend unterstützten Anlagen können Feldbücher (z.B.: zur Schlagbeobach- tung) und Etiketten zur Kennzeichnung (z.B.: für Proben) gedruckt werden. Wei- terhin ist sichergestellt, daß alle erstellten Dateiformate für die Pläne auch mit MSTAT-W ausgewertet werden können.

Folgende Anlagen werden unterstützt:

• Randomisierte vollständige Blockanlagen, auch faktoriell

• Split-Plot-Anlagen bis zu 5 Faktoren und Wiederholung oder bis zu vier

•Splits'

• Unvollständige Blockanlagen in Form von Gitteranlagen für zwei oder drei Wiederholungen.

36.3.4 Erweiterungen

Für die nahe Zukunft ist eine verbesserte Dateneingabe geplant. Zusätzlich sollen die statistischen Grundfunktionen erweitert werden. Insbesondere werden weitere Tests zum Mittelwertvergleich und verbesserte ein- und zweidimensionale Auswerteroutinen eingefügt.

Einige weitverbreitete spezielle Anlagentypen mit den entsprechenden standardi- sierten Auswertungen sollen noch zusätzlich aufgenommen werden.

Weiterhin werden die im Orginal vorhandenen Funktionen zur Zuchtbuchführung ebenfalls in die deutsche Fassung aufgenommen.

36.4 Programmtechnische Einzelheiten

36.4.1 Programmiersprache

MSTAT-W ist in der Sprache BASIC geschrieben. Dies hat seinen Grund wahrschein- lich darin, daß dies die zur Entstehungszeit von MSTAT-W am besten unterstützte Sprache für Kleinrechner war.

Obwohl man heute ein Programmpaket von der Mächtigkeit und den Möglichkeiten von MSTAT-W sicherlich nicht mehr in BASIC programmieren würde, bedeutet dies doch auch heute noch eine Reihe von Vorteilen:

• BASIC gewährleistet heute für Kleinrechner immer noch, zumindest solange mit dem Interpreter gearbeitet wird, die beste übertragbarkeit auf unterschied- liche Systeme. Meist ist lediglich die Anpassung einiger weniger Ausdrücke nötig. Dies gilt allerdings nur, wenn, wie oben erwähnt, auf spezielle Mög- lichkeiten einzelner Rechner z.B. für Graphik verzichtet wird. In MSTAT-W werden diese Anpassungsmodifikationen noch dadurch erleichtert, indem viele kritische Befehle, z.B. für die Druckersteuerung, zentral voreingestellt oder über Variable vordefiniert werden.

(11)

• Ein weiterer Vqrteil ist darin zu sehen, daß die asynchrone RS-232-Schnitt- stelle über einfach zu handhabende Befehle unterstützt wird.

• Im Zusammenhang mit MSTAT-W sind aber die folgenden Vorteile wichtiger:

— Der Anwender kann über die vorne erwähnten Funktionen der Selektion und Transformation sehr flexible Gleichungen formulieren, um seine Daten zu modifizieren und zu selektieren. Ihm stehen alle mathematischen und zeichenkettenbezogenen Operationen zur Verfügung, die BASIC bietet. Dies wäre über andere Sprachen nur wesentlich aufwendiger zu realisieren gewesen.

— Für versierte Anwender ist es ohne weiteres möglich, zusammen mit dem unten beschriebenem Konzept der Überlagerung spezielle eigene Funktionen zu erstellen. Dies erfordert jedoch eine genaue Kenntnis des Programms CVariablenzuordnung etc.), der Programmiersprache und des Rechners.

Diesen Vorteilen stehen natürlich auch Nachteile gegenüber.

l Da das Programm über den BASIC-Interpreter läuft, ist die Arbeitsgeschwindigkeit vermindert. Der erhöhte Zeitaufwand hängt in erster Linie vom Umfang und der Struktur des Datenmaterials ab.

i Eine Compilierung der Programme ist im Augenblick ohne große Umstrukturierung des Programms mit den auf dem Markt angebotenen Compilern nicht möglich, da gängige Statements, insbesondere zur Programmüberlagerung nicht vollständig unterstützt werden.

Schwerwiegender ist die Speicherplatzbeschränkung durch BASIC. In allen gängi- gen Dialekten für Kleinrechner kann BASIC nur 64k Speicherplatz unterstützen.

•Um diesen Nachteil etwas auszugleichen, verwaltet das Programm den Speicherplatz dynamisch. Nach Beendigung jeder Funktion werden alle nicht mehr benötigten Variablen sofort gelöscht.

36 . <+ . 2 Programmstruktur

MSTAT-W arbeitet mit Programmüberlagerungen. Das Hauptprogramm bleibt immer im Speicher stehen. Es beinhaltet grundlegende Unterprogramme der verschiedensten Art. Dazu gehören allgemeine Statistikfunktionen, die von verschiedenen Funk- tionen benötigt werden, Datenverwaltungsfunktionen und Steuerungsfunktionen.

•Die einzelnen aufrufbaren Auswertungs- oder Manipulationsprogramme sind in der [Form von Overlay's organisiert. Sie werden vom Hauptprogramm bei Bedarf zugeladen lind anschließend wird die Steuerung an sie übergeben. Einzelne Unterprogramme rufen ihrerseits weitere Überlagerungsprogramme auf (vgl. Übersicht 6 auf Seite 402).

Aufgrund dieser offenen Konzeption ist es sehr leicht möglich, neue Verrech- nungsfunktionen zu integrieren, ohne auf Platzprobleme zu stoßen. Die Zahl der möglichen Funktionen ist prinzipiell uneingeschränkt.

36 . 4 . 3 Zur Organisation der Datenhaltung

Die Organisation der Datenhaltung bleibt für den Anwender vollkommen im Hintei—

grund. Die Beschreibung der Daten und die Daten selbst werden in getrennten

MEIER, N., REINER, L. Weihenstephan 401

(12)

HauptProgramm

Aufsetzen

! Allgemeine Untei—!

Überlagerungsprogramme

! Dateneingabe

überlagerungsprogr. II

Programme ! Anova-2 !-<! Verarbeitung I

! Sortieren ! !-<! Verarbeitung II !

! überlagerungsber überlagerungs- !<-!

bereich !

! Programmabschluß !

Übersicht 6. Programmstrukturierung

Dateien abgespeichert. Falls Schnittstellen zu externen Programmen benötigt werden, müssen die Daten über vorhandene Funktionen ausgeschrieben werden. Auch der Datenfluß von externen Programmen in das System MSTAT-W wird über Funktionen realisiert. Dies bietet die Sicherheit, daß nur gültige Datenschemata zur Ver- arbeitung gelangen. Der Anwender muß sich im Normalfall nie um die Speicher- struktur der Daten kümmern.

36 . 4 . 4 Rechneranforderungen

Die Anforderungen an den verwendeten Rechner sind minimal: 128k Hauptspeicher, Betriebssystem MS-DOS, zwei 5,25™ Diskettenlaufwerke und ein BASIC-Interpreter CBASICSO-kompatibel).

36.4.5 Bezugsquelle und weitere Informationen

Lehreinheit Ackerbau und Versuchswesen TU-München-Weihenstephan

Prof. Dr. L. Reiner, Dipl.Ing. N. Meier Hochfeldweg 5

8050 Freising-Weihenstephan

Referenzen

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