Impuls-Vortrag
Interkulturelle Öffnung im Bildungsbereich
Diakonisches Werk Hamburg-West/Südholstein Flüchtlings- & Migrationsarbeit Projekt Interkulturelle Öffnung Ochsenzoller Straße 85
22848 Norderstedt Mail: interkulturelle.arbeit@diakonie-hhsh.de eva.sevenig@diakonie-hhsh.de Barbara Heyken, Dr. Eva Sevenig, Anke Britz
am 29.März 2017 in Rendsburg Referentin: Dr. Eva Sevenig
Gliederung
• Der Kulturbegriff
• Individualistische versus am Kollektiv orientierte Wirklichkeitsentwürfe von Gesellschaften
• Die Innen- und Außen-Konzeption und Rollenbilder
• Mögliche Problemfelder
• Was ist Interkulturelle Kompetenz
Der Kulturbegriff
„Boas […] comprehends culture as the collective heritage of a group, that is, as a catalog of ideas and practices that shape both the collective and the individual lives and thoughts of all members. Culture thus appears as a mold that shapes lives or, to put it somewhat polemically, as a giant photocopy machine that keeps turning out identical copies” (Baumann 1999: 25).
„Multiculturalism is not about absolute cultural differences because crosscutting identities are omnipresent […]. It is, instead, about a proactive awareness of these crosscutting cultural cleavages and a culture concept to deal with them“
(Baumann 1999: 85).
Quelle: Roland Popp und Daniel Möckli, “Der syrische Bürgerkrieg: zwischen Eskalation und Intervention” (2012)
• Während die Wirklichkeits- und Identitätsentwürfe „westlicher“
Gesellschaften sich am Individuum ausrichten, steht in am Kollektiv orientierten Gesellschaften die Gemeinschaft über dem Einzelnen.
• Unterschiedliche Wahrnehmung von Beziehungen und verschiedene Wertvorstellungen.
• Das Senioritätsprinzip: Die jüngere Generation ist verpflichtet für die Älteren zu sorgen. Das Wort der Älteren und Erfahrenen wird stark respektiert.
Individualistische versus am Kollektiv orientierte Wirklichkeitsentwürfe
in Gesellschaften
Individualistische Gesellschaften
Am Kollektiv orientierte Gesellschaften
Individualistische und am Kollektiv orientierte Gesellschaften
Dorf Familie
ICH
Dorf Familie
ICH
Quelle: http://www.goethe.de/lhr/prj/daz/mag/spr/de13232167.htm.
Indirekte versus direkte Kommunikation
Innen- und-Außen Konzeptionen und Rollenbilder
• Die Frau spielt in kollektiv geprägten Gesellschaften oftmals eine zentrale Rolle für alles, was mit dem Haushalt zu tun hat. Der Mann interagiert mit dem Außen.
• Diese Konzeption sollte nicht bewertet werden, der Mann wird nicht zwingend und in allen Kontexten als der Frau übergeordnet gesehen.
• Machtverhältnisse der Geschlechter haben viele Dimensionen. Welche
Dimension in der Interaktion zutage tritt, hängt stark von den Kontexten ab.
Mögliche Problemfelder
• Es können durchaus kulturelle Unterschiede im Sinne verschiedener Wirklichkeitsentwürfe und Wahrnehmungen hineinspielen.
• Spannungen können durch die Sondersituationen, in denen sich die Beteiligten befinden (Krieg, Migration, Flucht), potenziert werden.
• In einer Migrationssituation kann die Veränderung von Rollenbildern eine große Herausforderung für alle Seiten darstellen. Beispiel: Innen-Außen- Konzeptionen.
Was ist Interkulturelle Kompetenz?
• Offenheit und Toleranz
• Zuhören können
• Empathie / Einfühlungsvermögen / Verständnis
• Widersprüchlichkeiten zur eigenen Lebensweise tolerieren
• Eigenkulturelle Reflektion
• Kompromissbereitschaft
• Stresstoleranz
• Flexibilität
• Selbstsicherheit
• Interkulturelle Kommunikationsfähigkeit:
Nonverbale Kommunikation wahrnehmen
Bereitschaft Sprachmittler in Anspruch zu nehmen
Selektiver Auszug aus dem Konzept der Landesregierung zur Integration von Migranten und Migrantinnen in Schleswig-Holstein
Das Projekt „Interkulturelle Öffnung“ wird im Rahmen der ESF Integrationsrichtlinie Bund – Handlungsschwerpunkt „Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen (IvAF)“durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.