gungszentren des Konzerns ermög- lichen. Sofern die Patienten einwil- ligen, können Einweisungen, Ent- lassbriefe und Befunde, zwischen den beteiligten Ärzten ausgetauscht werden. Die Kooperation soll auch niedergelassene Ärzte einschließen.
Rhön hat sich außerdem mit ande- ren Kliniken, öffentlichen Einrich- tungen und dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik im Rahmen des Projekts „elektronische Fallakte“ zu einem offenen Konsor- tium zusammengeschlossen, um ei- nen Standard für den sicheren Aus- tausch von Daten zu einem Behand- lungsfall zu erarbeiten. KBr
A2686 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 40⏐⏐5. Oktober 2007
A K T U E L L
Die Rhön-Klinikum AG will ihre Kliniken mit einer webbasierten elektronischen Patientenakte (Web- EPA) vernetzen. Zuvor hatte der Konzern die Patientenakte bereits im Herzzentrum Leipzig (Univer- sitätsklinik) und im Parkkranken- haus Leipzig-Südost erfolgreich ge- testet. Profitieren sollen davon künftig mehr als eine Million Pati- enten, die der größte private Kran- kenhauskonzern jährlich behandelt.
Als Projektpartner liefert Siemens Medical Solutions die Software für das Vorhaben – eines der größten E-Health-Projekte in Europa. „Die WebEPA ist der Schlüssel für einen Qualitätssprung in der Patientenver- sorgung. Sie führt die medizinisch
relevanten Informationen der ver- netzten Leistungserbringer am Pati- enten zusammen und unterstützt so wichtige Diagnose- und Therapie- entscheidungen der behandelnden Ärzte“, so Wolfgang Pföhler, Vor- standsvorsitzender der Röhn-Klini- kum AG.
Die WebEPA ist eine elektroni- sche Plattform und soll die Kommu- nikation zwischen den verschiede- nen Informationssystemen in den derzeit 46 Krankenhäusern und den zugehörigen Medizinischen Versor-
SONNENSTUDIOS: BESTRAHLUNGSSTÄRKE REDUZIEREN
Rund zwölf Millionen Deutsche nutzen Solarien, das sind mehr Menschen als in jedem anderen europäischen Land. Doch die Bestrahlungs- stärke in deutschen Sonnenstudios ist zu hoch.
Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, kündigte daher ein gesetzliches Nutzungsverbot von Sonnen- studios für Kinder und Jugendliche an und for- derte die Betreiber von Sonnenstudios auf, ihre Einrichtungen nach den Kriterien des Bundes- amts für Strahlenschutz zertifizieren zu lassen.
Außerdem müsse die Bestrahlungsstärke der Geräte an den neuen europäischen Grenzwert angepasst werden.
„Kinder und Jugendliche haben in Sonnen- studios nichts zu suchen. Durch die Exposition im Kindes- und Jugendalter wird das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken, stark er- höht. Deswegen wollen wir im neuen Umwelt-
gesetzbuch den Solarienbesuch für Kinder und Jugendliche verbieten“, sagte Klug. Ein Solari- enverbot für unter 18-Jährige gilt zum Beispiel in Frankreich und Spanien.
Einige Geräte über der UV-Intensität der Mittagssonne am Äquator
Das Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit, die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Der- matologische Prävention setzen sich für eine Zertifizierung von Sonnenstudios ein. Ein „ge- prüftes Sonnenstudio“ nach den Kriterien des Bundesamts für Strahlenschutz bietet sei- nen Kunden eine Beratung und die Einhaltung von Hygienevorschriften sowie die Begrenzung der Bestrahlungsstärke von Solarien. Das Interesse der Betreiber an der freiwilligen Zer- tifizierung war jedoch bisher gering: Von 2003bis 2007 haben sich nur etwa 100 von den circa 7 500 Sonnenstudios um das Zertifikat bemüht.
In Deutschland beginnen bereits Zwölfjähri- ge damit, ihre Haut in Solarien zu bräunen. Be- sonders Mädchen gehen häufig auf die Son- nenbank. Ein gefährlicher Trend, denn UV- Strahlung bewirkt gerade bei jungen Menschen genetische Veränderungen in den Hautzellen, aus denen sich im Laufe des Lebens Hautkrebs entwickeln kann.
In deutschen Sonnenstudios sind Solarien- geräte im Gebrauch, deren Bestrahlungsstärke teilweise weit über der natürlichen UV-Intensität der Mittagssonne am Äquator liegt. Auch der neue europäische Grenzwert 0,3 W/m2ent- spricht immer noch dem höchsten UV-Index von 12. Für diesen natürlichen UV-Index empfiehlt die WHO den Aufenthalt in Gebäuden. zyl Trotz der Gesundheitsreform sind
Tausende Menschen in Deutschland immer noch nicht krankenversichert.
Bis Anfang August hätten sich nur knapp 43 000 Menschen neu pflicht- versichert. Das haben der Verband der Angestellten-Krankenkassen und der Arbeiter-Ersatzkassen-Verband mitgeteilt.
Für Menschen ohne Kranken- versicherung besteht seit der Ge- sundheitsreform eine Versicherungs-
pflicht. Diese gilt seit dem 1. April für den Eintritt in eine gesetzliche Krankenversicherung und seit 1. Ju- li für den Schutz durch einen Privat- anbieter. Bei einem späteren Ver- sicherungsbeginn müssen die Bei- träge nach Angaben der Verbände nachgezahlt werden.
Nach Angaben des Bundesge- sundheitsministeriums waren im Jahr 2003 rund 188 000 Menschen ohne Versicherungsschutz. afp Nie mehr Befun-
den hinterhertele- fonieren:Diesem Ziel will man bei der Rhön-Klinikum AG
näher kommen. VERSICHERUNGSPFLICHT
Tausende noch ohne Krankenversicherung
ELEKTRONISCHE PATIENTENAKTE
Rhön-Klinikum startet E-Health-Projekt
Foto:VISUM