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Archiv "Klinik der Hyperviskositäts-Syndrome" (04.06.1982)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

FÜR SIE GELESEN

Klinik der

Hyperviskositäts-Syndrome

Die Viskosität des Blutes hat wäh- rend der letzten drei Jahrzehnte breite medizinische Beachtung in nahezu allen Fachdisziplinen gefun- den. So informierte der Verfasser dieser Studie über den derzeitigen Stand hinsichtlich Unterscheidung, Ursachen und klinischen Zeichen des Hyperviskositätssyndroms, das nach Dintenfass als ein rein labor- medizinischer Komplex aus patholo- gischen hämorheologischen Meß- werten definiert ist. Es scheint je- doch sinnvoller zu sein, das Syn- drom als das Zusammentreffen von Hyperviskosität mit einer bestimm- ten, wiederkehrenden, klinischen Symptomatologie zu beschreiben.

Darüber hinaus ist beobachtet wor- den, daß der Grad der Hyperviskosi- tät bis zur Entwicklung klinischer Symptomatik große individuelle Un- terschiede aufweist und nur intrain- dividuell konstant ist. Das hat zu ei- nem Konzept der symptomatischen Schwelle geführt.

Die Zahl der Krankheiten mit einer Erhöhung der Blut- oder Plasmavis- kosität ist groß. Als reaktives Protein steigt z. B. der Fibrinogenspiegel bei einer großen Zahl ernstlich Kranker.

Bei den meisten Prozessen ist es so, daß die Viskositätserhöhung als Krankheitsfolge aufzufassen ist. Am häufigsten scheint das Hyperviskosi- tätssyndrom beim Morbus Walden- ström zu sein, wo es bei etwa 50 Prozent der Fälle auftritt. Beim mul- tiplen Myelom wird die Häufigkeit mit acht Prozent angegeben. Bei den Leukämien hängt das Auftreten von den Leukozytenzahlen ab. Die Inzidenz eines Hyperviskositätssyn- droms wird bei Neugeborenen um vier Prozent angegeben und hat da- mit große klinische Bedeutung. Bei anderen Krankheitsbildern ist ein Hyperviskositätssyndrom eher eine Rarität.

Da es sich bei dem Hyperviskositäts- syndrom ausschließlich um

Schwerstkranke handelt, muß akut geholfen werden. Dies war bis vor kurzem in den meisten Fällen nicht

möglich. Durch Neuentwicklungen der apparativen Medizin stehen.jetzt Geräte zur Verfügung, die in vivo

Blutbestandteile trennen können.

Dadurch ist es möglich, das krank machende Prinzip sozusagen me- chanisch zu entfernen und lebens- rettende symptomatische Therapie zu betreiben. Srb

Ernst, E.: Klinik der Hyperviskositäts-Syndro- me, Medizinische Klinik 5 (1982) 30-33, Dr.

Edzard Ernst, Stridbeckstr. 12,8000 München 71

Oxiconazol, ein

neues Imidazol-Derivat

Das neue Imidazolderivat Oxicona- zol besitzt ein breites fungistati- sches Wirkungsspektrum gegen die wichtigsten pathogenen Pilze. Fun- gizide Aktivität verschiedener Stärke wurde bei 4 Spezies, Aspergillus fu- migatus, Cryptococcus neoformans, Candida albicans und Trichophyton mentagrophytes, gefunden. Fungi- statische Konzentrationen von Oxi- conazol hemmten die DNS-Synthese in gleichem Maße wie die Zellver- mehrung ; die Synthese der RNS, Proteine und Carbohydrate wurde ebenfalls gehemmt, aber in geringe- rem Ausmaß. Besonders wichtig ist die hohe topische Aktivität bei der Meerschweinchen-Trichophytie und der Vaginal-Candidiasis der Ratte. In beiden Fällen zeigte sich Oxiconazol wirksamer als verschiedene Refe- renzsubstanzen, die der Gruppe Imi- dazol-Antimykotika angehören. Sy- stemische orale Wirkung von Oxico- nazol wurde bei drei Modellversu- chen mit Mäusen beobachtet, näm- lich bei der dermalen Infektion mit T.

mentagrophytes var. quinckeanum, bei systemischer Histoplasmose und in gleichem Maße bei systemischer Candidiasis. Die Substanz war je- doch inaktiv bei Cryptococcose und Aspergillose der Maus. Aufgrund der Befunde erachtet die Verfasserin ei- ne klinische Prüfung von Oxicona- zol als gerechtfertigt. Srb

Polak, A.: Oxiconazole, a New Im idazole De- rivative, Arzneim.-Forsch./Drug Res. 32 ( I) 1 (1982) 17-24, Dr. sc. nat. Annemarie Polak, c/o Hoffmann-La Roche & co Ltd., Pharmaceutical Research Division, 124, Grenzacherstraße, CH-4002 Basel, Schweiz

Nitrosalbe beim Raynaud-Phänomen

Die Behandlung des Morbus Ray- naud ist immer noch unbefriedi- gend, vor allem wenn das Raynaud- Phänomen mit einer Kollagenose vergesellschaftet ist. Pathophysiolo- gisch werden die auftretenden Vaso- spasmen sowohl durch Störungen im sympathischen Nervensystem als auch durch lokale Gefäßveränderun- gen verursacht. In einer Doppel- blindstudie wurden 17 Patienten mit einem bilateralen Morbus Raynaud bei einer Kollagenose als Grund- krankheit untersucht. Zusätzlich zu einer oralen sympathikolytischen Therapie mit Methyldopa und Guan- ethidin wurden die Patienten im Cross-over-Verfahren lokal mit ein- prozentiger Glyceryl-trinitrate-Salbe beziehungsweise mit Placebosalbe behandelt.

Die Nitratsalbe (zum Beispiel Iso- kete-Salbe, Nitro-Macke-Salbe) wur- de in den ersten sechs Behand- lungswochen nur auf der einen Hand aufgetragen, so daß die ande- re Hand nochmals eine Kontrolle darstellte. Es zeigte sich, daß die Ni- trosalbe signifikant die Anzahl der

Raynaud-Attacken senkte. Auch die Schwere der Anfälle wurde günstig beeinflußt. Vor Therapiebeginn hat- ten neun Patienten Ulzerationen an den Fingern; davon zeigten sieben deutliche Verkleinerungen der Ulze- rationen.

Diese Ergebnisse bestätigen die Er- fahrungen vieler Angiologen, die un- ter der Therapie mit Nitrosalbe im- mer wieder deutliche Verbesserun- gen beim Morbus Raynaud sahen.

Vermutlich sind diese guten Be- handlungserfolge auf den vasodila- tierenden Effekt und den dadurch verbesserten Kapillarfluß zurückzu- führen. Unserer Auffassung nach berechtigen die bisherigen Erfah- rungen mit Nitrosalbe beim Ray- naud-Phänomen zum Einsatz dieser Behandlungsmethode. Dem

Franks, G. A.: Topical Glyceryl Trinitrate as Adjunctive Treatment in Raynaud's Disease, The Lancet I (1982) 76, Department of Derma- tology New York University Medical Center, 550 First Av. New York 10016

30 Heft 22 vom 4. Juni 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe KB

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