• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Rudolf W. J. Gross 85 Jahre" (04.10.2002)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Rudolf W. J. Gross 85 Jahre" (04.10.2002)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Paul Schwoerer 100 Jahre

Am 26. September beging Dr.

med. Paul Schwoerer seinen 100. Geburtstag. Als ich den Jubilar 1968 kennen lernte, war er gerade mit Vollendung des 65. Lebensjahres nach 35-jähriger Tätigkeit als Chef- arzt und später Ärztlicher Di- rektor des Kreiskrankenhau- ses Waiblingen in den Ruhe- stand getreten. Er war aber noch Mitglied im Gesamt- vorstand des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte, dem er seit 1946 angehörte.

Besonders beeindruckt hat mich die offensichtlich von seinem Vater ererbte Fähig- keit, rechtliche Probleme mit erstaunlicher Präzision auf den Punkt zu bringen. Dieses Interesse an juristischen Fra- gen hat er nach Rückkehr

aus englischer Kriegsgefan- genschaft bereits sehr erfolg- reich beim Aufbau der Orga- nisationsstrukturen der regio- nalen Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Nord-Württemberg sowie der Neubearbeitung des ärztli- chen Berufsrechts nach dem Krieg einbringen können. Als Mann der ersten Stunde war Paul Schwoerer an der Seite Hans Neuffers, der in Perso- nalunion beide neu gegrün- deten Organisationen leitete, von 1947 bis 1955 Vizepräsi- dent der Bezirksärztekam- mer und Zweiter Vorsitzen- der der Kassenärztlichen Ver- einigung Nord-Württemberg.

Von 1947 bis 1967 führte er den Vorsitz der Kreisärzte- schaft Waiblingen. Von 1967 bis 1977 war er Mitglied des

Vorstandes der Bezirksärzte- kammer und während der ge- samten Zeit Delegierter der Bezirks- und Landesärzte- kammer sowie der Vertreter- versammlung der KV Nord- Württemberg. Viele Jahre lei- tete er den Landesverband des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte in Baden- Württemberg. Nach Eintritt in den Ruhestand hat Dr.

Paul Schwoerer noch elf Jah- re lang als niedergelassener Arzt in eigener Praxis gear- beitet.

Dieser Lebensweg weist Paul Schwoerer bereits als eine außerordentliche Persönlich- keit aus. Seine damaligen Mit- streiter haben an ihm sein tief wurzelndes Pflichtgefühl, sei- ne Strenge gegen sich selbst, seine große Bescheidenheit und seine hohe humanistische Bildung geschätzt, aber auch seine Unbeugsamkeit geach- tet. Seine Liebe zum Bergstei- gen hat er mit seiner 1993 ver- storbenen Gattin geteilt, die ihm über 60 Jahre liebevoll zur Seite stand und während sei- ner Abwesenheit die gemein- samen sechs Kinder, insbeson- dere in den Kriegsjahren, groß- gezogen hat.

An seinem 100. Geburts- tag kann Dr. med. Paul Schwoerer auf eine außeror- dentliche Lebensleistung und auf ein erfülltes Leben zu- rückblicken. Wir wünschen ihm zu diesem Lebensjubi- läum vor allem, dass ihm sein nach wie vor wacher Geist und klarer Verstand noch lan- ge erhalten bleiben möge.

Dr. jur. Rainer Hess, Hauptgeschäftsführer der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung

Rudolf W. J. Gross 85 Jahre

Prof. Dr. med. Dr. med. h. c.

Rudolf W. J. Gross, em. Or- dinarius für Innere Medizin an der Universität zu Köln, wurde am 1. Oktober 85 Jah- re alt.

Rudolf Gross, in Stuttgart geboren, studierte Medizin in München, Freiburg und Straß- burg, wo er 1944 das Staats-

examen absolvierte und zum Dr. med. promoviert wurde.

Nach Einsatz als Truppenarzt und in Kriegsgefangenenlaza- retten trat er 1946 in die Me- dizinische Universitätsklinik Tübingen ein, wechselte 1950 mit seinem klinischen Lehrer, Hans-Erhard Bock, an die Universitätsklinik Marburg, wo er 1957 zum Oberarzt er- nannt wurde.

1954 habilitierte sich Ru- dolf Gross an der Universität Marburg; er wurde 1960 zum außerplanmäßigen Professor für Innere Medizin ernannt.

1964 wurde er auf den Lehr-

stuhl für Innere Medizin der Universität zu Köln berufen, wo er bis Ende 1982 (seiner Emeritierung) tätig war.

Schon früh in seiner beruf- lichen und wissenschaftlichen Karriere galt das Interesse von Rudolf Gross besonders der Hämatologie und der Hämatologischen Onkologie.

Dieses Interessengebiet war auch Thema seiner Habilita- tionsschrift. Gross hat mehr als 30 Fachbücher, zum größ- ten Teil aus dem Gebiet der Inneren Medizin, veröffent- licht. Er ist auch Mitverfas- ser und Herausgeber ein- schlägiger internistischer Lehr- bücher und Nachschlagewer- ke. Bei mehr als 420 wis- senschaftlichen Publikationen im In- und Ausland war er Autor beziehungsweise Mit- verfasser und Mitheraus- geber. Zahlreich sind auch seine viel beachteten Vorträ- ge. Er war als Referent, Red- ner und Leiter von Sym- posien bei wissenschaftlichen Gesellschaften und Fort- bildungsveranstaltungen sehr gefragt.

In Anerkennung seiner Leistungen und seines wis-

senschaftlichen Impetus wur- den Gross zahlreiche Ehrun- gen zuteil, von Akademien, Fachgesellschaften und Verei- nigungen aus dem In- und Ausland. So ist er Mitglied der Akademie Leopoldina der Naturforscher in Halle, der Österreichischen Akade- mie der Wissenschaften, Mit- glied im Internationalen Ko- mitee für Hämostase und Thrombose, Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onko- logie.

In Anerkennung seiner be- sonderen Verdienste auf dem Gebiet der Krebsforschung er- hielt er den Warner-Preis und den Emil-Salzer-Preis für Lei- stungen auf dem Gebiet der chemisch-physikalisch-biolo- gischen Krebsforschung. Im Jahr 1989 wurde er mit der Günther-Budelmann-Medail- le des Berufsverbandes Deut- scher Internisten ausgezeich- net.

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin ehrte und dankte dem großen Klini- ker und Forscher für seine Leistungen durch die Ver- leihung der Ehrenmitglied- schaft. 1985 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klas- se. Der Deutsche Ärztetag ehrte ihn 1988 mit der Verlei- hung der Paracelsus-Medaille anlässlich des 91. Deutschen Ärztetages in Frankfurt. Eben- falls 1988 wurde Gross mit der Ehrendoktorwürde der Universität Marburg (Dr.

med. h. c.) ausgezeichnet.

Mit dem Deutschen Ärzte- blatt war und ist Prof. Gross seit langen Jahren engagiert verbunden. Nach seiner Eme- ritierung widmete er sich mit ganzer Kraft der medizinisch- wissenschaftlichen-Redaktion des Deutschen Ärzteblattes, deren Leitung er bereits im Herbst 1980 übernommen hat- te. Zahlreiche richtungwei- sende Aufsätze, publiziert im Deutschen Ärzteblatt, stam- men aus seiner Feder. Er war bis Ende 1988 Leiter der me- dizinisch-wissenschaftlichen Redaktion. Bis heute ist er der Redaktion als Ratgeber (sowie als Rezensent) eng

verbunden.

V A R I A

A

A2642 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 404. Oktober 2002

Rudolf Gross

Foto:privat

Paul Schwoerer

Foto:privat

Personalien

(2)

Ausschreibungen

Walther und Christine Richt- zenhain-Preis – ausgeschrie- ben durch das Deutsche Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft, Dotation: 4 500 Euro, für eine Dissertation aus dem Gebiet der Krebsforschung.Anforde- rungen der Ausschreibungs- bedingungen und Bewerbun- gen oder Kandidatenvorschlä- ge (bis zum 31. Oktober) an den Vorsitzenden des Stif- tungsvorstandes des Deut- schen Krebsforschungszen- trums, Postfach 10 19 49, 69009 Heidelberg.

Medienpreis Bipolar 2003 – ausgeschrieben durch die Fir- ma Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg, Dotation: 2 600 Euro, zur Förderung von „ver- antwortungsbewussten Re- chercheprojekten und Be- richterstattungen“. Der Me- dienpreis Bipolar soll journali- stisches Engagement würdi- gen und zugleich einen Anstoß dazu geben, sowohl über die bipolaren Erkrankungen zu berichten als auch dieses häu- fig vorkommende Leiden von anderen psychiatrischen Er- krankungen, wie beispielswei- se der Depression, der Angst und der Schizophrenie, aber auch von der Sucht, abzugren- zen. Die Hauptpreise werden in zwei Kategorien vergeben:

Medizinische und Pharmazeu- tische Fachpresse und Publi- kumspresse (sowohl Print- als auch Hörfunk- und Fernseh- journalismus). Bewerbungen (bis zum 31. Dezember) an Gianni und Meissner PR GmbH, Christiane Schmid- huber, Sömmeringstraße 23, 60322 Frankfurt am Main, Te- lefon: 0 69/90 55 96 45, Fax:

0 69/90 55 96 50. EB

Verleihungen

MSD-Preis für Prophylaxe, Prävention und Therapiebe- gleitung bei HIV – verliehen durch die Firma MSD Sharp

& Dohm GmbH, Haar bei München, Dotation: 5 000 Eu-

ro, an Prof. Dr. med. Eilke Brigitte Helm, Oberärztin, In- fektionsstation im Zentrum der Inneren Medizin der Uni- versitätsklinik Frankfurt am Main. Die Professorin Helm engagiert sich seit den Achtzi- gerjahren in Krankenhäusern für die Betreuung von HIV- Infizierten. Sie war 1982 an der Diagnosestellung der er- sten Aids-Patienten beteiligt und veröffentlichte im glei- chen Jahr die erste deutsch- sprachige Fallbeschreibung, heißt es in der Laudatio. Sie habe maßgeblich zum Auf- bau der Frankfurter HIV- Ambulanz beigetragen, die bis heute eine der wichtigsten Einrichtungen zur Behand- lung von HIV-Infizierten in Deutschland ist.

Körber-Preis für die Europäi- sche Wissenschaft 2002 – ver- liehen durch die Körber- Stiftung Hamburg, Dotation:

750 000 Euro, an ein inter- nationales Forscherteam, das Erkenntnisse aus den Gebie- ten der Medizin, Biologie, Che- mie und Materialforschung vereinigt, um einen neuartigen

Wundverschluss zu entwik- keln. Die Preisträger: Dr. Jef- frey A. Hubbell, Institut für Biomedizinische Technik der Universität Zürich und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, Prof. Dr.

med. Björn Stark, Abteilung für Plastische Chirurgie der Universitätsklinik Freiburg, Prof. Dr. Mark W. Ferguson, School of Biological Sciences, Universität Manchester, Prof.

Dr. Cay Kielty, School of Bio- logical Sciences der Univer- sität Manchester, und an Dr.

med. Michael G. Walker, De- partment of Vascular Surgery der Universität Manchester.

Das Team um Jeffrey A.

Hubbel ist die größte Gruppe für biomedizinische Material- forschung in Europa; Prof.

Stark ist führend auf dem Gebiet der Hautzellkulturen.

Die drei Forschergruppen aus Manchester bilden ein Kom- petenzzentrum für das „Tis- sue Engineering“, der Züch- tung menschlicher Gewebe für medizinisch-technische An- wendungen, heißt es in der Laudatio.

Forschungsprojekt-Förderung – bewilligt durch die Deut- sche Krebshilfe e.V., Dotati- on: 113 063 Euro, zur Förde- rung des Forschungsprojektes von Prof. Dr. med. Reinhold Schwarz, Leiter der selbst- ständigen Abteilung für So- zialmedizin am Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität Leipzig, für das Projekt „Wie sag’ ich’s meinem Kinde“ – Kunstthe- rapeutischer Kurs für krebs- kranke Kinder“.

Apotheken-Depesche Award 2002 – an den Braun Sensor Control, verliehen durch den Depeschen Verlag, überge- ben an Bernhard Wild, den Vorsitzenden der Geschäfts- führung der Firma Braun GmbH, Kronberg.

Schoeller-Junkmann-Preis – verliehen durch die Deutsche Gesellschaft für Endokrino- logie e.V., gestiftet von der Ernst-Schering-Forschungs- gesellschaft Berlin, Dotation:

je 5 000 Euro, an Dr. rer. Physi- ol. Judith M. Müller, Univer- sitätsfrauenklinik Freiburg,Ar- beitsgruppe Experimentelle Gynäkologie und Geburtshil- fe, in Würdigung der Arbeit mit dem Titel „Der transkriptio- nelle Koaktivator FHL2 über- mittelt Rho-Signale von der Zellmembran zum Zellkern“, und an Dr.Olivier Kassel,Insti- tut für Toxikologie und Gene- tik, Forschungszentrum Karls- ruhe, in Würdigung der Arbeit mit dem Titel „Glukokortikoi- de inhibieren die Aktivität der MAP-Kinase über eine erhöh- te Expression und einen verzö- gerten proteasomalen Abbau

von MKP-1“. EB

V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 404. Oktober 2002 AA2643

Geehrt

Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult.

Erwin Deutsch (73), ehemali- ger Inhaber eines Lehrstuhls für Rechtsmedizin an der Uni- versität Göttingen, Gründungs- mitglied der 1. Ethik-Kom- mission in Göttingen, ist mit der Albrecht-von-Haller-Me- daille der Medizinischen Fa- kultät der Universität Göttin- gen ausgezeichnet worden.EB

Gestorben

Dr. med. Hubert Szelényi starb am 29. August im Alter von 37 Jahren.

1992 begann Szelényi seine internistische Weiterbildung an der Universitätsklinik Düssel- dorf. 1994 wechselte er als Wis- senschaftlicher Mitarbeiter an die Medizinische Klinik III, Hämatologie, Onkologie und Transfusionsmedizin (Direk- tor: Prof. Dr. med. E. Thiel) im Universitätsklinikum Benja- min Franklin in Berlin. Von Dezember 2000 bis März 2002 war er Stipendiat der Deut- schen Krebshilfe in der Ar- beitsgruppe von Prof. L. Berg- sagel an der Cornell Univer- sity New York. Hier arbeitete er an der Pathogenese des Mul- tiplen Myeloms. Er war enga- giertes Mitglied der Arbeits- gemeinschaft Infektionen in der Hämatologie und Onkolo- gie (AGIHO) der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) und Mitglied in zahlreichen na- tionalen und internationalen Fachgesellschaften. EB

Universitäten

Habilitiert – Dr. med. Ger- hard Andreas Wiesmüller, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin, hat sich an der Medizinischen Fakultät der Technischen Hochschule Aachen für das Fach Hy- giene und Umweltmedizin ha- bilitiert und wurde zum Pri- vatdozenten ernannt. Thema der Habilitationsschrift: „Mög- lichkeiten und Grenzen der Diagnostik in der Umweltme-

dizin“. EB

Preise

Björn Stark

Foto:privat

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Reinhold Schwarz, Leiter der selbst- ständigen Abteilung für So- zialmedizin am Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität Leipzig, für das Projekt „Wie sag’

Jutz plädiert für flexible Arbeits- zeitmodelle, die die Zufriedenheit der Mitarbeiter und damit die Gesundheit stärken – 22 bis 38 Prozent der Voll- zeitkräfte wünschten sich

Juni bei der PKV-Mit- gliederversammlung in Berlin zu Reinhold Schulte, dem Vorsitzenden des Verbands der privaten Kranken - versicherung (PKV), „die Begeis - terung

Jeder, der Rudolf Gross genauer kennt, schätzt die Breite und Tiefe seiner klinischen Erfahrung, die über sein Fachgebiet weit hinausge- hende Bildung, sein ausgewogenes

Ist die Spin-Bahn-Kopplung f¨ur jedes einzelne Elektron groß gegen¨uber der Coulomb-Abstoßung der ein- zelnen Elektronen, so d¨urfen Spin- und Bahnmomente der Elektronen nicht mehr

Das dadurch entstehende Loch in der inneren Schale kann durch ein Elektron aus den ¨außeren Schale aufgef¨ullt wer- den, wobei eine f¨ur den ¨ Ubergang charakteristische Strahlung

Andreas Frewer (41), geschäftsführender Direktor des Instituts für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin an der Medizinischen Hochschu- le Hannover, hat den Ruf auf die

Unter seinen Büchern seien vor allem hervorgehoben: das längst als Standardwerk geltende Lehr- buch der Inneren Medizin (anfäng- lich mit Jahn, später mit Schölme- rich),