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Regionale Odontodysplasie (ROD)

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THEMA DES MONATS

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SWISS DENTAL JOURNAL VOL 124 6/2014

SchlüSSelwörter: Zahnbildungsstörung, unilaterale Entwicklungsstörung

Regionale Odontodysplasie (ROD)

Zahndysplasie unbekannter Genese

literatur

Fehske-Nitzsche H: Odonto- dysplasie. Übersicht und Fallbericht. Quintessenz 54:1203–1211 (2003).

Van Waes HJM, Stöckli P:

Kinderzahnmedizin.

Farbatlanten der Zahnmedizin Bd 17. Thieme, Stuttgart (2001).

Informationen SSO IV Berechtigung (Stand 1.3.2012) www.sso.ch/doc/doc_down- load.cfm, IV Reglemente

Richard Steffen Hans Ulrich Luder Hubertus van Waes

Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin Zentrum für Zahnmedizin, Universität Zürich

KorreSpondenz Richard Steffen

Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin Zentrum für Zahnmedizin Universität Zürich Plattenstrasse 11 CH-8032 Zürich

Telefon + 41 44 634 32 88

redaKtion

Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinder- zahnmedizin, zmk bern

layout

Ressort für Multimedia und Informatik, zmk bern

abb. 1 Frontansicht der Zähne eines Mädchens von 8 Jahren mit regionaler Odontodysplasie.

Die Erkrankung ist auf der linken Seite etabliert und beginnend mit Zahn 21 und Zahn 32 zu erkennen.

abb. 2 Seitenansicht der von ROD befallenen Seite.

Ungleichmässiges Befallsmuster der Zahndysplasien bei der ersten und zweiten Dentition.

abb. 3 Aufsicht auf die Zähne des 2. und 3. Quadranten.

Es sind verschiedenste Schmelzdefekte und freiliegendes Dentin (Zahn 75) zu sehen.

Die regionale Odontodysplasie (ROD, Abb. 1 bis 7) ist eine seltene Entwicklungsstörung welche im Milch- oder Wechselgebiss bei einzelnen Zähnen, quadrantenweise oder generalisiert auftritt. Typisch ist ein ein- seitiges Befallsmuster. Die betroffenen Zähne sind meist hypoplastisch, mit atypischen Schmelz- und Dentinstrukturen vielen Grüb- chen und von gelblich, brauner Farbe. Bei ROD-Zähnen sind häufig Durchbruchsverzö- gerungen und Pulpitiden mit nachfolgenden Abszessen zu beobachten. Weiter fallen radio- logisch die grossen Pulpen, sowie der fehlende Kontrast zwischen Schmelz und Dentin (ghost teeth) auf (Abb. 4a und 4b).

Frauen sind von dieser Erkrankung häufiger betroffen als Männer. Die Prävalenz ist nicht bekannt. Eben so wenig bekannt ist die Ursache dieser Fehlbildung. Ein histologisch auffälliges Merkmal der betroffenen Zähne ist ein Gemisch aus zellulären, amorphen und interglobulären Dentinarealen (Abb. 6 und 7). Die Erkrankung kann auf Grund der klinischen Zeichen und eines typischen Befallsmusters diagnostiziert werden (Abb. 1, 2 und 3).

Eine Behandlung konzentriert sich auf den möglichst langen Erhalt der betroffenen Zähne um ein ungestörtes Kieferwachstum zu ermöglichen. Wurzelfüllungen bei pulpi- tischen ROD-Zähnen sollten mit Jodoform- Vaseline Sealern erfolgen. Die löchrigen Schmelz-Dentinstrukturen dieser Zähne können sofort nach Durchbruch durch Com- posite direkt oder mit Onlays verstärkt und geschützt werden (Abb. 5). Bei Extraktionen ist ein Platzmanagement mit Platzerhalt oder Lückenschluss notwendig. Erst nach Ab- schluss des Wachstums können prothetische Rekonstruktionen zusammen mit Implan- taten zur Versorgung eingesetzt werden. Eine möglichst frühzeitige Diagnose zusammen mit sofortigem Behandlungsbeginn verbessert die Prognose für die betroffenen Patienten.

Die regionale Odontodysplasie ist nach § 205 IV berechtigt.

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THEMA DES MONATS

SWISS DENTAL JOURNAL VOL 124 6/2014

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abb. 5 Nach dem Wechsel der Milchzähne und der Extraktion von 26 sind die dysplastischen Zähne 24 und 25 durchgebrochen (links) und werden sofort mit faserverstärkten Kompositonlays versorgt.

abb. 7 Histologischer Schnitt (EM) durch einen odontodysplastischen Zahn.

1. hypoplastischer Schmelz 2. Interglobulardentin 3. Irreguläres Dentin

4. Irreguläres Hartgewebe mit hypermineralisierten Einschlüssen (nicht mehr als Dentin erkennbar)

abb. 4a Im Übersichtsröntgenbild ist die von ROD betroffene Seite zu sehen. Dysplastische Schädigungen in verschiedenen Schweregraden sind bei allen Zähnen festzustellen.

abb. 4b Ein Ausschnitt zeigt die Sekundärkaries beim Zahn 36. abb. 6 Histologischer Schnitt (LM) durch einen odontodysplastischen Zahn. Zu erkennen ist ein Gemisch aus qualitativ sehr unterschiedlichen Dentinarealen.

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