Praxisstempel DÄ 28/29/93
VARIA
echoarme Strukturmuster;
der Nachweis von Schilddrü- senantikörpern bestätige die Diagnose.
Die wichtigste Differenti- aldiagnose zur chronischen Autoimmunthyreoiditis mit Schilddrüsenvergrößerung sei die blande euthyreote Stru- ma, erklärte Professor Dr. Ul- rich Bogner vom Berliner Universitätsklinikum Steglitz.
Werde in einem solchen Fall mit Jodid behandelt, könnten Immunreaktionen moduliert und sogar eine Hyperthyreose induziert werden. Sollte sich bei der Erstuntersuchung im Schilddrüsensonogramm ein untypisches Echomuster er- geben, rät Bogner, bei den Patienten die Schilddrüsen- antikörper zu bestimmen und im Falle positiver Befunde nicht mit Jodid, sondern mit Thyroxin zu behandeln.
Die Gabe von L-Thyroxin gilt laut Bogner als Standard- therapie bei der chronischen Autoimmunthyreoiditis so- wohl der hypertrophen Form mit Eu- und Hypothyreose als auch der atrophischen hypo- thyreotischen Form. Kriteri- um für die richtige Dosis sei ein normaler basaler TSH- Spiegel.
Zur Behandlung der sub- akuten Thyreoiditis de Quer- vain empfiehlt Professor Dr.
Michael Hüfner von der Uni- versitätsklinik Göttingen Kor- tikosteroide in niedriger Do-
Sport ist immer nur so ge- sund, wie er betrieben wird, resümierte Professor Richard Rost, Köln, auf der von den Tropon-Werken, Köln, veran- stalteten Fachpressekonfe- renz "Uauman — Tag des Sports", die Ende April in Köln stattfand. Einerseits wird der Sport zur Prävention
AUS DER INDUSTRIE
sis. Die Indikation für diese Maßnahme solle allein von der Schmerzsymptomatik ab- hängig gemacht werden. Häu- fig besserten sich die Be- schwerden der Patienten mit nur 20 bis 30 mg Prednison- Äquivalent schon nach 24 Stunden deutlich. Diese Do- sis solle dann symptomorien- tiert langsam gesenkt werden.
Der Spontanverlauf einer subakuten Thyreoiditis de Quervain werde durch die Steroidbehandlung jedoch nicht beeinflußt. Der Verlauf sei oft langwierig und fordere von Arzt und Patient viel Ge- duld.
Dr. med. Ulrike Hennemann
Kurz informiert
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von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen empfohlen, andererseits wird durch Skeptiker immer wie- der auf die hohe Zahl von Sportverletzungen hingewie- sen. In solchen Diskussionen, so Prof. Rost, werde häufig nicht berücksichtigt, aus wel- chen Motiven Sport betrieben
wird. Ein aus gesundheitli- chen Gründen praktiziertes Sportprogramm führe in der Regel kaum zu ernsthaften Verletzungen.
Aber auch der „verlet- zungsträchtige" Sport vom al- pinen Skilauf bis zum Dra- chenfliegen habe seine Be- rechtigung, denn er trage zur gesteigerten individuellen Le- bensqualität bei. Man sollte allerdings versuchen, das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten.
Zur Verletzungsprophyla- xe, so Professor Heinz Liesen, Paderborn, kommt der Im- munstimulation zunehmende Bedeutung zu, da hohe Bela- stungen das Immunsystem in- stabil und den Körper anfällig machen. Zum Beispiel haben hohe Laktatwerte einen un- günstigen Einfluß auf das Nervensystem. Mineralstoffe spielen — hier stehe man, so Prof. Liesen, in der Erfor- schung noch ziemlich am An- fang — in der Prophylaxe ei- ne wesentliche Rolle. Bei der Gabe von Magnesium, dessen Wirkung hinreichend be- kannt ist, sollte darauf geach- tet werden, daß mehrmals täglich kleine Mengen einge- nommen werden. Muskelka- ter lasse sich durch ein Selen- präparat vermeiden bezie- hungsweise lindern.
Leichtere Kapsel- und Bandverletzungen können mittels eines Salbenverban- des mit Etofenamat (Trau- mon® Gel und Spray) effektiv behandelt werden. Dr. Hu- bert Hörterer, Bad Wiessee, bestätigte, was auch in Studi- en gezeigt werden konnte:
Die Substanz reichert sich im periartikulären Gewebe an.
In der Akutphase der Be- handlung von Sportverletzun- gen läßt sich die Kühlwirkung von Etofenamat zur Anti- phlogese nutzen, wenn das Traumon® Gel im Kühl- schrank aufbewahrt und eis- kalt aufgetragen wird. Dr.
Hörterer wies besonders dar- aufhin, daß eine zu lange Ge- lenkruhigstellung Schäden verursache. Gelenke sollten bereits ab dem zweiten Tag nach dem Trauma wieder mo- bilisiert werden. pe
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Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 28/29, 19. Juli 1993 (65) A1 -2029
