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Archiv "Die germinalen Hodentumoren" (04.03.1976)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

mal, mit jeweils 6 Wochen Pause vor einem neuen Zyklusbeginn er- gänzt.

Die Beendigung der Therapie er- folgt, wenn die Patienten 24 Mona- te nach Behandlungsbeginn ohne klinische Tumorzeichen geblieben sind. Bei Auftreten von lokalen Re- zidiven oder Metastasen muß je- weils 24 Monate nach operativer Entfernung oder Verschwinden der Metastasen unter radiologisch-zy- tostatischer Therapie weiter behan- delt werden. Da mehr als 95 Pro- zent aller Rezidive beziehungswei- se Metastasen vor Ende des zwei- ten Jahres nach Beginn der Be- handlung auftreten, darf bei Feh- len von Zeichen der Tumorkrank- heit eine klinische Heilung ange- nommen werden.

Die vielfältigen und zum Teil schweren Komplikationen der The- rapie (Lungenfibrose und Wachs- tumsstörungen nach Bestrahlung;

Knochenmarksdepression, gastro- intestinale Alterationen, hämorrha- gische Zystitis, Immunsuppression mit Pneumozystis-Pneumonie und Enzephalopathie nach der bezie- hungsweise bei der zytostatischen Medikation) können hier nicht erör- tert werden. Diese Nebenwirkun- gen und ihre Behandlung erfordern die therapeutische Arbeitsgemein- schaft zwischen Kinderchirurg, Ra- diologen und pädiatrischen Onko- logen, die ihrerseits eng mit dem Hausarzt und den Eltern kooperie- ren müssen.

Prognose

Die alleinige chirurgische Entfer- nung eines lokalisierten Primär- tumors führte nur bei 30 Prozent der Patienten zur klinischen Hei- lung. Obgleich Lokalrezidive nicht häufig sind, brachte die postopera- tive Bestrahlung des Tumorbettes eine Steigerung der Heilungsrate auf etwa 50 Prozent. Durch die zy- klische Chemotherapie in Kombi- nation mit Operation und Bestrah- lung ist die ungewöhnlich hohe Zahl von 80 Prozent klinischer Hei- lungen erreicht worden. Die Be-

Nephroblastom bei Kindern

deutung, die dem Lebensalter bei der Diagnose, der histologischen Struktur und dem Status multipler Primärtumoren für die Prognose zukommt, wird vielleicht durch die

„National Wilms Tumor Study" in absehbarer Zeit geklärt werden.

Nachuntersuchung

Ein Kind mit klinisch geheiltem Wilms-Tumor bedarf einer sehr sorgfältigen Überwachung, die im ersten Jahr monatlich, im zweiten Jahr alle zwei Monate, im dritten Jahr alle drei Monate, im vierten Jahr alle vier Monate und von da an alle sechs Monate durchgeführt werden soll: klinische Untersu- chungen mit Blutbild, Blutsenkung, Leberfunktionsproben und Urin- untersuchungen, eventuell EEG (Zy- tostatika-Enzephalopathie?), etwa alle zwei Monate eine Röntgen- untersuchung des Thorax (Lungen- Metastasen?) bis 24 Monate nach der Diagnose. Ein i. v. Pyelogramm sollte im ersten Jahr alle drei Mo- nate, im zweiten Jahr alle sechs Monate, danach jährlich angefer- tigt werden (Befall der zweiten Nie- re?). Vermutlich kann in Zukunft mit Hilfe der Ultraschall-Tomogra- phie (ohne Strahlenbelastung) die Kontrolle der verbliebenen Niere auf möglichen Tumorbefall durch- geführt werden.

Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med.

Klaus Ditmar Bachmann Kinderklinik der Universität Robert-Koch-Straße 31 4400 Münster

AUSSPRACHE

Die germinalen Hodentumoren

Zu einem Beitrag

von Professor Dr. med. F. Heß in Heft 44/1974, Seite 3159

Zu der Ansicht der Autoren, „die Ursachen der Hodentumoren sind weitgehend unbekannt, angeschul- digt werden genetische Faktoren und vor allem der Kryptorchis- mus", möchte ich ergänzend dar- auf hinweisen, daß die Zunahme der Hodentumoren mit einer fal- schen Bekleidung (zu enge Hosen) bei Jugendlichen und auch heran- reifenden Männern in Beziehung gebracht werden kann. Mir persön- lich sind zwei Fälle bekannt, in de- nen bei der Aufnahme der Ana- mnese auf meine gezielte Frage an- gegeben wurde, daß der Beginn der Beschwerden mit dem Tragen zu enger Hosen begonnen hat. El- tern von Kleinkindern und schul- pflichtigen Knaben sollten von be- treuenden Ärzten auf diese mögli- che Gefahr hingewiesen werden.

Professor Dr. med. A. Koch Von-der-Tann-Straße 18 8730 Bad Kissingen

Schlußwort

Wir sind Herrn Kollegen Koch für die Mitteilung seiner ergänzenden Beobachtungen dankbar, weil man bei dieser Krankheit alle Fakten, die zur Klärung beitragen, sam- meln muß. Allerdings ist auch eine andere Auslegung möglich: Enge Hosen fördern die Frühdiagnose des Hodentumors, weil schon eine geringe Vergrößerung des Hodens bemerkt wird und Beschwerden verursacht. Auch dieser Gesichts- punkt sollte nicht außer Betracht bleiben.

Professor Dr. med. F. Hess Robert-Koch-Straße 8 a 3550 Marburg

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 10 vom 4. März 1976 651

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