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Archiv "Akute Herzinsuffizienz: Schutz vor weiteren Organschäden" (07.02.2014)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 6

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7. Februar 2014 A 227 AKUTE HERZINSUFFIZIENZ

Schutz vor weiteren Organschäden

Das vasoaktive Peptidhormon Serelaxin vermindert über vielfältige biologische und hämodynamische Wirkungen signifikant die Dyspnoe und erhöht die langfristigen Überlebenschancen der Patienten.

M

it circa 400 000 Patienten pro Jahr ist die akute Herz- insuffizienz einer der häufigsten Gründe für einen Krankenhausauf- enthalt in Deutschland. Zehn Pro- zent der Betroffenen – sie leiden vor allem unter Dyspnoe – sterben in dieser Zeit; sechs Monate nach der Entlassung sind es bis zu 30 Prozent. Seit Jahrzehnten haben sich die Behandlungsformen der akuten Herzinsuffizienz kaum ver- ändert. Innovative Ansätze mit dem Adenosin-Antagonisten Rolofyllin, dem rekombinanten BNP (brain na- triuretic peptide) Nesiritid, dem En- dothelin-Antagonisten Tezosentan und dem Vasopressin-Antagonisten Tolvaptan haben die Erwartungen nicht erfüllt.

Renale und vaskuläre Effekte

Vielversprechend zeigen sich je- doch Untersuchungen mit dem Schwangerschaftshormon Relaxin, welches das Herzzeitvolumen und die glomeruläre Filtrationsrate stei- gert und gleichzeitig den peripher- vaskulären Widerstand senkt. In der randomisierten RELAX-AHF-Stu- die* wurden 581 Patienten mit dem rekombinanten Relaxinderivat Se- relaxin (intravenöse Infusion über 48 Stunden) und 580 Teilnehmer mit Placebo behandelt. Als primärer Endpunkt war die Dyspnoe defi- niert, als sekundärer Endpunkt der kardiovaskulär bedingte Tod sowie die Rehospitalisierungsrate nach 60 Tagen. Denn jede erneute Episo- de dieser Erkrankung schädigt die Organe und verschlechtert die Pro - gnose der Patienten.

Die mittels einer visuellen Ana- logskala beurteilte Dyspnoe-Sym - ptomatik verbesserte sich unter Se- relaxin innerhalb der ersten fünf Ta- ge um 19,4 Prozent (Lancet 2013;

381: 29–39). Auch die Dauer des Klinikaufenthalts und die Liegezeit auf der Intensivstation wurden ver- kürzt. Außerdem ergab eine Sicher- heitsanalyse eine signifikante Re- duktion der Mortalität (37 Prozent) innerhalb von 180 Tagen. Die Rate der Rehospitalisationen blieb im Vergleich zur Kontrollgruppe je- doch unbeeinflusst.

Inzwischen sind weitere Analysen und Studiendaten bekanntgeworden.

Danach ist der günstige Effekt von Serelaxin auf Dyspnoe und Mortali- tät mit hoher Konsistenz in nahezu allen untersuchten Subgruppen vor- handen (Eur Heart J 2013; 34: 3128–

36). Und beim Kongress der Amer -

*RELAX-AHF-Studie: Efficacy and Safety of Relaxin for the Treatment of Acute Heart Failure.

Making connections: linking understanding to the management of acute heart failure. Symposium des Unternehmens Novartis Pharma GmbH wäh- rend des Jahreskongresses der American Heart Association im November 2013 in Dallas

ican Heart Association in Dallas im November vergangenen Jahres wur- de gezeigt, dass sich die pharmako- kinetischen Profile von Serelaxin bei Leberkranken und Gesunden nicht unterschieden. Dosisanpassungen bei eingeschränkter Leberfunktion wer- den daher vermutlich nicht notwen- dig sein (Abstract 5042).

Großer medizinischer Bedarf

Serelaxin ist zur Zeit die einzige Substanz, für die im Rahmen einer groß angelegten Studie eine Verrin- gerung der Gesamtsterblichkeit bei Patienten mit akuter Herzinsuffi- zienz belegt werden konnte. In An- betracht des dringenden medizini- schen Bedarfs hat die US-Arznei- mittelbehörde FDA der Substanz im Juni 2013 die Bezeichnung „break- through therapy“ erteilt.

Dr. med. Vera Zylka-Menhorn

Zulassung für Sovaldi®(Sofosbu- vir) zur Behandlung der chroni- schen Hepatitis-C-Infektion – Gilead Sciences gab bekannt, dass die Euro- päische Kommission die Zulassung für Sovaldi (Sofosbuvir, 400 mg Film- tabletten) erteilt hat. Sovaldi ist ein nukleotidanaloger Polymeraseinhibi- tor zur Therapie der chronischen Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) bei Erwachsenen, der oral ein- mal täglich in Kombination mit ande- ren Arzneimitteln (Ribavirin und pegy- liertes Interferon alpha) eingenom- men wird. Die Zulassung erfolgte im beschleunigten Beurteilungsverfah- ren. Es wird angewandt für neue Arz- neimittel, die von besonderem Inter - esse für das Gesundheitswesen sind.

Die Zulassung gilt für alle 28 Länder der Europäischen Union.

Das klinische Entwicklungspro- gramm zu Sofosbuvir umfasst alle HCV-Genotypen 1–6. Die Wirksamkeit von Sofosbuvir wurde bei Patienten mit HCV-Genotyp 1 (nicht vorbehan- delt), mit Genotyp 2, 3 und 4 ein- schließlich Wartepatienten für eine Le- bertransplantation und bei HCV/HIV-1- Koinfektion, nachgewiesen. Begrenzt sind die klinischen Daten für die An- wendung bei Patienten mit HCV-Infek- tion vom Genotyp 5 oder 6. Es gibt Empfehlungen für die Kombinations- partner und für die Behandlungsdauer der verschiedenen Patientengruppen.

Sofosbuvir wird nicht zur Monothera-

pie empfohlen. EB

KURZ INFORMIERT

P H A R M A

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