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Erziehung zur Selbstständigkeit als Ziel der modernen Heimerziehung

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Academic year: 2022

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Tanja Öffler

Erziehung zur Selbstständigkeit als Ziel der modernen Heimerziehung

Masterarbeit

Pädagogik

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Impressum:

Copyright © 2007 GRIN Verlag ISBN: 9783638028141

Dieses Buch bei GRIN:

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Tanja Öffler

Erziehung zur Selbstständigkeit als Ziel der modernen Heimerziehung

GRIN Verlag

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Universität Karlsruhe (TH)

Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften Fachbereich Allgemeine Pädagogik

Masterarbeit zur Erlangung des Grades eines

Master of Arts

Erziehung zur Selbstständigkeit als Ziel der modernen Heimerziehung

Tanja Öffler

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2 Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 4

2. Zum Allgemeinen Verständnis – Institution Heim 6

2.1 Definition von Heimerziehung 7 2.2 Entwicklungen der Heimerziehung in ihrem historischen

Kontext 9 2.2.1 Kinder- und Jugendfürsorge in der Epoche des Mittelalters 10 2.2.2 Armenkinderpflege zu Beginn der Neuzeit 12 2.2.3 Kinder- und Jugendfürsorge unter dem Einfluss von Pietismus und

Aufklärung 14 2.2.4 Die Entwicklung der privatorganisierten Anstaltserziehung im 19.

Jahrhundert 16 2.2.5 Die Anfänge der öffentlichen Jugendfürsorge im 19. Jahrhundert –

Rechtsentwicklung 18 2.2.6 Die Einführung des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes (RJWG) 21

2.2.7 Die Fürsorgeerziehung zur Zeit des Nationalsozialismus 23

2.2.8 Heimerziehung nach 1945 26

2.2.9 Die „Heimkampagne“ 29

2.2.10 Reformen und ihre Auswirkungen 30

2.2.11 Zusammenfassung 33

2.3 Der neue gesetzliche Rahmen des Kinder- und

Jugendhilfegesetzes 34

2.3.1 Hilfen zur Erziehung 37

2.3.2 Der Hilfeplan 46

3. Selbstständigkeitserziehung – Vom Fremdzwang zum Selbstzwang 49

3.1 Begriffsabgrenzung 51

3.1.1 Was ist Erziehung? 51

3.1.2 Was ist Selbstständigkeit? 53

3.2 Vom Fremdzwang zum Selbstzwang 65 3.3 Bindung als Voraussetzung für Selbstständigkeitsentwicklung 68

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3.4 Die Ablösung vom Elternhaus 71

4. Erziehung zur Selbstständigkeit in der Heimerziehung 74

4.1 Beziehungen und Bindungen im Heim 75

4.1.1 Die Beziehungen zu den Erwachsenen im Heim 77 4.1.2 Das Beziehungsdreieck von Kind, Heim und Familie 79 4.1.3 Die Notwendigkeit von Elternarbeit zur Unterstützung des

Ablösevorgangs 80 4.2 In welchem Spannungsfeld steht die Selbstständigkeitserziehung

in der Heimerziehung? 83

4.2.1 Belastende Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen 84 4.2.2 Institutionsbedingte Erschwernisse 88

4.2.3 Erschwernisse durch rechtliche Rahmenbedingungen 90 4.3 Konsequenzen für die Einrichtung und ihre Mitarbeiter 93

4.3.1 Der Erzieher als Mittler zur Selbstständigkeit 93 4.3.2 Konsequenzen für die Heimerziehung 97 4.4 Der Beitrag zur Selbstständigkeitserziehung im betreuten

Wohnen 98

5. Schlusswort 101

Literaturverzeichnis 108

Internetquellen 114

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1. Einleitung

„Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“1

Nicht erst seit der Aufklärung und Kant ist es das Ziel der Erziehung, den Menschen aus seiner ‚selbstverschuldeten Unmündigkeit’ zu führen.

Menschliches Denken hat seit den Anfängen der griechischen Philosophie daran festgehalten, dass zu einem menschlichen Leben Freiheit und Selbstständigkeit dazugehören. Von Rousseau über Pestalozzi und Schleiermacher zeichnete sich ein Bedeutungszuwachs der Selbstständigkeit innerhalb der Pädagogik ab. Selbstständigkeit ist damit ein erstrebenswertes Erziehungsziel und wird heute immer mehr erkannt und gefordert.

Was für ein Kind als selbstständig oder unselbstständig gilt, wird stark von den Erwartungen der Gesellschaft beeinflusst. Diese Erwartungen werden bei jüngeren Kindern überwiegend von seinen Bezugspersonen transportiert. Im Verlauf seines Aufwachsens kommen jedoch auch andere Vermittler hinzu, wie beispielsweise Gleichaltrige, Lehrer oder gar fremde Menschen auf der Strasse. In der Auseinandersetzung mit diesen Erwartungen erweist sich das Kind dann als relativ selbstständig oder nicht. Die Selbstständigkeit eines Kindes wird damit in der Bewältigung der aktuellen Anforderungen deutlich, wenn es das, was andere Kinder seines Alters selbstständig tun können, auch kann.

Selbstständig werden muss jedoch nicht immer zwangsläufig gelingen. Es kann durchaus sein, dass manche Kinder und Jugendliche nicht oder erst sehr spät selbstständig werden, da sie aufgrund massiver Probleme und Konflikte innerhalb ihrer Familie schlechtere Startchancen für den Weg in

1 Immanuel Kant, 1784

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ein eigenverantwortliches Leben haben. Die Trennung von einem vielleicht gewalttätigen und vernachlässigenden Elternhaus stellt damit für viele junge Menschen eine notwendige Bedingung dar, um unter günstigeren Bedingungen aufzuwachsen, frühe Traumatisierungen zu verarbeiten und die Behinderungen in der Persönlichkeitsentwicklung zu korrigieren. Der Weg in ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben ist für diese jungen Menschen jedoch meist lang und schwer. Der Rückhalt und die Unterstützung aus der Herkunftsfamilie sind, in den meisten Fällen, mehr als gering. Die Jugendlichen sind an vielen Punkten völlig auf sich alleine gestellt.

Wie kann also eine Erziehung zur Selbstständigkeit der im Heim lebenden Kinder und Jugendlichen dennoch gelingen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit das allgemeine Erziehungsziel

„Selbstständigkeit“ erreicht werden kann?

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, genau diese Bedingungen zu ermitteln und darzustellen. Zu Beginn wird daher nach einer allgemeinen Definition der Institution Heim auf die Entwicklungen der Heimerziehung in ihrem historischen Kontext eingegangen, um die Veränderungen, innerhalb der Heimerziehung seit Beginn des Mittelalters bis zum heutigen Tage, deutlich zu machen. Der darauf folgende Abschnitt der Arbeit wird sich dann mit den allgemeinen Bedingungen der Selbstständigkeitserziehung eines Menschen beschäftigen. Diese Bedingungen unterliegen in der Erziehung im Heim ganz besonderen Voraussetzungen und sollen im letzten Abschnitt genauer beleuchtet werden.

Im Folgenden werden jedoch nur Institutionen behandelt, die als Familienersatz oder zur Verhinderung beziehungsweise zur Behebung von Gefährdungen und Schwierigkeiten dienen. Reine Schulinternate, Gesellenheime, Wohnheime oder dergleichen, die keine speziellen pädagogischen Probleme zu lösen haben, sind in die Betrachtungen nicht

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eingeschlossen, was aber nicht bedeuten soll, dass für solche Heimtypen die folgenden Ausführungen in jeder Hinsicht unzutreffend sein müssen.

2. Zum Allgemeinen Verständnis – Institution Heim

Bis heute ist das Heim als Einrichtung vielen Vorurteilen unterworfen.

„Wenn du so weitermachst kommst du ins Heim. Wenn deine Eltern nicht mit dir fertig werden, dann musst du ins Heim.“ So ähnlich wurde und wird auch heute noch oftmals Kindern mit dem Heim gedroht. Obwohl das Wort

„Heim“ von seiner Bedeutung her eigentlich etwas Positives signalisiert, scheint es gegenüber dieser Einrichtung in der Öffentlichkeit viele Vorurteile zu geben. Die Vorstellung einer totalen Institution mit unterdrückenden Rahmenbedingungen und sehr negativen Auswirkungen auf die Kinder, stellen die vollstationäre Erziehungshilfe in ein schlechtes Licht.

Dabei belasten vor allem zwei Ursachen den Ruf des Heimes in der Jugendhilfe. Zum einen brachten die Zwangserziehung und die daraus resultierende Fürsorgeerziehung in der Entstehungszeit der Heime im 19.

und 20. Jahrhundert alle Heime in Verruf. Zum anderen geht die Öffentlichkeit heute noch immer davon aus, dass die Heimerziehung stets mit der Trennung des Kindes oder des Jugendlichen von seiner Familie einhergeht. Schließlich bleibt auch die beste Heimerziehung zwangsläufig ein künstliches Gebilde, dem der junge Mensch übertragen wird. Aber Heimerziehung hat sich verändert. Die Erziehung im Heim stellt nicht ein notwendiges Übel für schwererziehbare Kinder und Jugendliche dar, sondern bedeutet für bestimme Kinder und Jugendliche jetzt und in

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absehbarer Zukunft, eine unabdingbare Lebensform zur Verbesserung sozialer Chancen innerhalb der Gesellschaft. 2

Aufgrund der meist negativen Assoziationen, Vorurteile und Halbwahrheiten, die Außenstehende auffällig häufig mit der Heimerziehung verbinden, war der Gesetzgeber des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) bemüht den Begriff zu vermeiden. Die Form der Hilfe wurde schließlich funktional umgeschrieben als ‚Erziehungshilfe in einer Einrichtung über Tag und Nacht’. Erst der Klammersatz (Heimerziehung) verdeutlicht was eigentlich gemeint ist.

2.1 Definition von Heimerziehung

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Heim meist für einen Ort verwendet, an dem man sich auskennt und wohl fühlt und mit dem man vertraut ist. Genauso verhält es sich mit der Heimat. Der Mensch fügt sich in seine Heimat ein und schafft sich eine ihm angenehme Atmosphäre.

Laut Post muss auch die Heimerziehung den Kindern und Jugendlichen

„Heim und Heimat bieten können, um ihren Erziehungsauftrag an ihnen zu erfüllen.“3

In der Literatur lässt sich eine Vielzahl von Definitionen für die Heimerziehung finden. Wolfgang Trede bezeichnet beispielsweise die Erziehung im Heim als eine typische Form der Fremdplatzierung und außerfamiliären Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in einer Einrichtung, sei es ein traditionelles Kinder- und Jugendheim mit mehreren Heimgruppen in einem Gebäude oder auf einem Gelände, eine Wohngruppe oder eine sonstige institutionell vorgehaltene und professionell betreute Wohnform.4 Sonstige betreute Wohnformen bezeichnen hauptsächlich betreute Jugendwohngemeinschaften und

2 vgl. Günder, 2003, S. 9

3 Post, 2001, S. 95

4 vgl. Trede, 2001, S. 788

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