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18. Oktober 2020 Beatrice Aktiv unterwegs, Europa, Österreich, Reisetypen, Reiseziele

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Im Nationalpark Kalkalpen durch unberührte Wälder streifen

18. Oktober 2020 Beatrice Aktiv unterwegs, Europa, Österreich, Reisetypen, Reiseziele

Zu schnell hat der Sommer dieses Jahr für meinen Geschmack ein Ende gefunden. Ich will mich noch nicht der Herbstnostalgie hingeben und Tee schlürfend auf meiner Couch sitzen.

Entsprechend verlockend klingt das Angebot, im September durch den Urwald im Nationalpark Kalkalpen zu streifen. So machte ich mich mit der Bahn auf den Weg raus aus Berlin und auf nach Oberösterreich.

Das fast 21.000 Hektar großes Areal des Nationalparks Kalkalpen umfasst die Höhenzüge des Reichraminger Hintergebirges und des Sengsengebirges. Ehemals wurde das Gebiet intensiv zur Brennholzgewinnung für die Eisenindustrie genutzt. Bewirtschaftet wird der Wald jetzt schon lange nicht mehr und hatte so die faszinierende Chance, sich in einen ursprünglichen

Naturzustand zurückzuentwickeln.

Leider gab sich das Wetter zwei Tage lang allergrößte Mühe, sich im schlechtesten Licht zu präsentieren. Es hat nämlich praktisch die ganze Zeit geregnet. Die Bedingungen zum Wandern waren dadurch sehr erschwert. Zwar wirkte die Landschaft auf gewisse Art und Weise dramatisch schön, aber zum Fotografieren war der Dauerregen und die Kälte eher eine trostlose Sache. Ich habe trotzdem mein Bestes versucht, um euch ein paar Motive zu präsentieren.

Auftakt im historischen Städtchen Steyr

Ausgangspunkt unseres herbstlichen Wanderwochenendes ist die beschauliche Stadt Steyr. Der Ort hatte schon im Mittelalter Bedeutung als wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie Handels- und Verarbeitungszentrum für Eisen. Die Steyrer Eisenwaren waren in ganz Europa begehrt und so kamen Stadt und Bürger früh zu Reichtum. Mitte des 15. Jahrhunderts war der wirtschaftliche Höhepunkt und Steyr galt neben Wien als die wohlhabendste und vornehmste Stadt Österreichs.

Einen kleinen Einblick bekommen wir auf einem Nachtwächter-Rundgang durch die Innenstadt.

Der frühe Aufschwung und die vorteilhafte wirtschaftliche Entwicklung hat für ein abwechslungsreiches und attraktives Stadtbild gesorgt. Der weitläufige Stadtplatz ist wunderschön mit seinen gut erhaltenen und vielfältigen Altbauten.

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Hoteltipp: Untergebracht sind wir im Landhotel Mader, das mitten in Steyr am Stadtplatz liegt. Zu Fuß kann man die Stadt also bestens erkunden. Ich war sehr fasziniert von dem mittelalterlichen, verwinkelten Gebäude, was mir fast wie ein Irrgarten erschien. Trotz der alten Gemäuer ist das Hotel modern und komfortabel ausgestattet. Ich war komplett erstaunt, dass sich mein

Hotelzimmer als üppige Suite mit mehreren Zimmern und einem großen Bad entpuppt hat. Das Frühstück bietet eine schöne Auswahl für jeden Geschmack. Mir hat besonders gut gefallen, dass man sich selbst mit einer Zentrifuge frischen Saft zubereiten kann.

Nationalpark Kalkalpen

Von Urwäldern und dramatischen Landschaften

Als ich im Landhotel Mader aufwache, erfüllen sich leider alle meine Befürchtungen, was die schlechte Wettervorhersage angeht. Ich bedauere schon jetzt, dass ich nicht meine

Bergwanderstiefel mitgenommen habe, denn die dünnen Leichtwanderschuhe sind für das nasse Wetter kaum geeignet.

Gleich zu Beginn unsere Wanderung erhalten wir eine spannende Einführung in die Borkenkäfer- Problematik. In Mitteleuropa ist die Fichte die Baumart mit den höchsten Borkenkäferschäden.

Durch das Anlegen ausgedehnter Monokulturen hat der Mensch optimale Voraussetzungen für den Borkenkäfer geschaffen. Kommen günstige Umstände wie lange Hitze- oder

Trockenperioden oder Winter mit viel Bruchholz dazu, kann sich der Borkenkäfer explosionsartig vermehren und ganze Waldareale zum Absterben bringen.

Ich bewundere die Brutgänge des Borkenkäfers im Holz, die aussehen wie ein modernes Kunstwerk.

Unsere Route führt uns zur Ebenforstalm und dann in Richtung Gaislucke – ein kleines Urwaldareal mit vielen Buchen. Weiter geht es über den Luchsboden zum Boßbrettkogel. Ein kleiner Teil unserer Gruppe entscheidet sich, den Alpstein-Gipfel mit 1.443 Metern zu besteigen.

Normalerweise hat man von dort eine gute Aussicht auf das Sengsengebirge und das waldreiche

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Hintergebirge. Aufgrund des Regenwetters ist uns der Rundblick aber leider verwehrt. Vom Boßbrettkogel laufen wir zurück über den Luchsboden und weiter zur Schaumbergalm, wo wir uns mit einer kräftigen Jausenplatte stärken und am Ofen aufwärmen.

Mooriger Untergrund und leuchtende Gräser

Ebenforstalm

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Weg zum Alpstein, aufgrund der Wolken gibt es aber keine Aussicht.

Die Landschaft hüllt sich in ein dramatisches Wolkengewand.

Hirschbrunft im Bodinggraben

Am späten Nachmittag beginnt der zweite Teil unsere Exkursion. Es geht in den Bodinggraben zur Hirschbrunft. Unseren Ranger treffen wir beim Jagahäusl, einem alten Jagdschloss. Als wir uns dem Haus nähern, mahnt uns Ranger Bernhard Sulzbacher zur Ruhe und zeigt nach oben in den Wald. Dort entdecken wir einen Rehbock, der nass vom Regen und unbeweglich wie eine Statue am Berghang steht und sich wenig von unserer Anwesenheit beeindrucken lässt. Wir besichtigen kurz die gute Stube des Jagahäusl und lassen uns am warmen Kachelofen mehr über

das Rotwild erzählen, dass eine der wichtigsten Wildarten im Nationalpark ist.

Danach fahren wir noch ein kurzes Stück Richtung Blumaueralm und gehen ein Stück taleinwärts, um uns auf einer Wiese zu positionieren, die einen guten Blick auf die gegenüberliegende

Talseite ermöglicht. Mit Ferngläsern ausgestattet ist es uns möglich, einige röhrende Hirsche in der Ferne zu erspähen. Die Brunft dauert von Mitte September bis Anfang Oktober und ist mit ihren eindringlichen Rufen ein beeindruckendes Naturschauspiel.

Auf den Spuren der Holznutzung im Reichraminger Hintergebirge

Auch am zweiten Tag macht uns das Wetter einen Strick durch die Rechnung. Wegen des Regens und der Kälte müssen wir unsere E-Bike-Tour ausfallen lassen.

Ursprünglich war geplant, auf dem Hintergebirgsradweg (der ehemaligen Trasse der

Waldeisenbahn) entlang des Reichramingbaches und des Großen Baches bis in das Reichraminger Hintergebirge zu radeln. Stattdessen laufen wir einige Abschnitte des ursprünglich geplanten Weges. Wir bewundern das sich überall seinen Weg bahnende Wasser, durchwandern Tunnel und laufen auf ehemaligen Forststraßen. Der Nationalpark Kalkalpen hat 2003 die Forststraße aufgegeben und seither kann man beobachten, wie sich die Natur dort wieder ausbreitet und den ehemals bewirtschafteten Wald wieder in eine Wildnis verwandelt.

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Eines der Highlights unserer Tour ist die Große Klause, das älteste und bedeutendste Triftbauwerk im Reichraminger Hintergebirge. Die Holznutzung hatte für die Region eine große Bedeutung.

Über 500 Jahre lang war die Holztrift die einzige Möglichkeit, die gefällten Baumstämme aus den Schluchten herauszutransportieren. Führte der Bach zu wenig Wasser, wurde er durch

Klausbauwerke aufgestaut. Im Klaushof sammelte man die Baumstämme und wurde dir Klause geöffnet, spülte das künstliche Hochwasser das Holz mit sich. Die Große Klause war eine von insgesamt 42 Klausen im Hintergebirge.

Hier gibt es mehr Informationen über die Angebote des Nationalparks Kalkalpen.

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Führung im Freilichtmuseum Schmiedleithen in Leonstein

Wie zum Hohn hat sich das schlechte Wetter der letzten beiden Tage schlagartig gebessert und wir erleben unseren Spaziergang durch das Freilichtmuseum Schmiedleithen bei strahlendem Sonnenschein.

Auf dem Areal der Sensenschmiede gibt es Herrenhäusern, Werksgebäude, Stallungen, Werkstätten, Gesindehäusern, einen Herrschaftsgarten und einen Bauernhof. Einige Gebäude sind noch bewohnt, was diesen Ausflug in die Vergangenheit so lebendig macht.

Die österreichische Schmiedezunft war besonders wohlhabend und einflussreich, denn schon ab 1584 wurde damit begonnen, die Wasserkraft zum Betrieb von Schmiedehämmer zu

verwendeten und damit die vorindustrielle Sensenproduktion äußerst effizient zu gestalten. Die Qualität der Sensen war weithin berühmt und so brachten es die Inhaber der Sensenwerke zu beträchtlichen Reichtum, den sie auch gerne zur Schau stellten.

Ich bin ganz besonders fasziniert vom Herrengarten, der sich bei dem sonnigen Herbstwetter von seiner schönsten Seite zeigt. Es ist ein wundervoller Mix aus bunten Blumen, heimischen

Kräutern, Salat und Gemüse. Es gibt Obstbäume, blühende Rosenstöcke und sogar ein

charmantes altes Gewächshaus. Die sogenannten „Altweiberbeete“ zeigen, dass Hochbeete nicht eine Erfindung der Neuzeit sind. Wenn ich mir selbst einen Garten gestalten würde, sähe er wahrscheinlich genauso aus.

Referenzen

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