soziologisches Forschungsinstitut (SOFI)
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (lAB) Institut für sozialwissenschaftliche Forschung (ISF)
Internationales Institut für empirische Sozialökonomie (IN I FES) (Hrsg.)
Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung
in Deutschland
soziologisches Forschungsinstitut (SOFI)
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (lAB) Institut für sozialwissenschaftliche Forschung (ISF)
Internationales Institut für empirische Sozialökonomie (INIFES) (Hrsg.)
Berichterstattung
zur sozioökonomischen Entwicklung
in Deutschland
Arbeit und Lebensweisen Erster Bericht
Redaktion:
Martin Baethge, Peter Bartelheimer, Tatjana Fuchs, Nick Kratzer, lngrid Wilkens
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
GEFÖRDERT VOM
Bundesministerium für Bildung
und Forschung
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
Autoren:
Holger Alda, Martin Baethge, Peter Bartelheimer, Lutz Bellmann, Andreas Boes, Dietmar Dathe, Werner Dostal, Tatjana Fuchs, Karin Gottschall, Ernst Kistler, Nick Kratzer, Peter Kupka, Rainer Land, Josef Preißler, Dieter Sauer, Tanja Schmidt, Christoph Schmitt, Markus Wieck, lngrid Wil- kens
Das diesem Buch zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter den Förderkennzeichen 07SWF12 (SOFI), Förderkennzeichen 07SWF15 (lAB), Förderkennzeichen SWF0150C (ISF), Förderkennzeichen 07SWF13 (INIFES) geför- dert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.
1. Auflage August 2005
Alle Rechte vorbehalten
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2005
Ursprünglich erschienen bei VS Verlag für sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2005 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 2005
Lektorat: Frank Engelhardt
Der vs Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media.
www.vs-verlag.de
Das werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
umschlaggestaltung: KünkeiLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3-322-80601-7 ISBN 978-3-322-80600-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-80600-0
Inhalt
Vorwort - Edelgard Bulmahn Zu diesem Bericht
I. Einführung
1.1 Deutschland im Umbruch 1.2
1.3
Martin Baethge, Peter Bartelheimer
Sozioökonomische Entwicklung als Gegenstand der Berichterstattung Martin Baethge, Peter Bartelheimer
Querschnittsthemen: Demographie, Gender, Ostdeutschland Karin Gottschall; Ernst Kistler, Rainer Land
II. Themenfelder
11.1 Teilhabe, Gefährdung, Ausgrenzung Peter Bartelheimer
11.2 Flexibilisierung und Subjektivierung von Arbeit Nick Kratzer, Dieter Sauer
11.3 Informelle Arbeit und Lebensweisen Tatjana Fuchs, Dietmar Dathe, Ernst Kistler 11.4 Bildung und soziale Strukturierung
Martin Baethge, Peter Kupka Il.5 Informatisierung
Andreas Boes III. Berichtsgegenstände III.l Beschäftigungsverhältnisse
Holger Alda
111.2 Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung Peter Bartelheimer, Markus Wieck III.3 Erwerbsverläufe
Tanja Schmidt, Christoph Schmitt III.4 Reorganisation des Unternehmens
Dieter Sauer, Andreas Boes, Nick Kratzer 111.5 Migration
Peter Bartelheimer
111.6 Zeitmuster-Zeitverwendung im Kontext von Erwerbsarbeit und Haushalt
Nick Kratzer, Tatjana Fuchs, Alexandra Wagner, Dieter Sauer lll. 7 Haushaltsproduktion
Tatjana Fuchs
111.8 Informelle soziale Beziehungen Christoph Schmitt
7 9
11 37 63
85 125 151 177 211
245 271 303 323 351
381 403 433
6 Inhaltsverzeichnis 111.9 Bürgerschaftliebes Engagement
Dietmar Dathe
III.1 0 Qualifikation und Arbeitsmarktdynamik W emer Dostal
III.11 Weiterbildung/lebenslanges Lernen und soziale Segmentation Ingrid Wilkens
III.12 Digitale Spaltung
Andreas Boes, J osef Preißler
IV. Sozioökonomischer Berichtansatz- Konzept, Daten, Indikatoren
455 481 505 523
Peter Bartelheimer 549
V. Verzeichnisse
V.1 Literaturverzeichnis 571
V.2 Abbildungsverzeichnis 611
V.3 Tabellenverzeichnis 615
V.4 Tabellenverzeichnis der Anhangtabellen 621
Vorwort
Wovon hängt ab, wie wir künftig leben und arbeiten werden? Vom demographi- schen Wandel, von Globalisierung und anderen Trends, die die Politik immer weni- ger beeinflussen kann, vermuten die einen. Von unserer Fähigkeit, Innovation als Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg zu kreieren, sagen die anderen.
Wir wollen aber nicht nur abwarten, was die Zukunft bringt, sondern wir wol- len vorhandene Gestaltungsspielräume ausloten und nutzen. Wir wollen wissen, ob sich Aussagen über Trends bereits heute treffen lassen und welche Aufgaben auf Politik und Gesellschaft zukommen. Deshalb fördert das Bundesministerium fur Bildung und Forschung nicht nur naturwissenschaftlich-technische Forschung und Entwicklung, die in Innovationen münden sollen. Ebenso fördern wir Forschung, die ein besseres Verständnis der Veränderungen und sozialen Innovationen in unse- rer Gesellschaft ermöglichen soll. Denn die Verbesserung der gesellschaftlichen Problemlösungsfähigkeit ist ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Innovationspo- litik.
Das Bundesministerium fur Bildung und Forschung trägt durch verschiedene Initiativen dazu bei, die Datenbasis fur die Gesellschaftswissenschaften zu verbes- sern. Hierzu wurde 2004 der Rat fur Sozial- und Wirtschaftsdaten berufen. Mit der sozioökonomischen Berichterstattung, die hier ihren ersten Bericht vorlegt, fördert das Bundesministerium fur Bildung und Forschung einen Brückenschlag zwischen der Arbeit fur die Dateninfrastruktur und der Wirtschafts- und sozialwissenschaftli- ehen Forschung.
Es heißt, Wissenschaft und Politik verstünden einander schlecht: Die Wissen- schaft lebe von Fragen, die Politik von Antworten. Zweifellos muss politische Mei- nungsbildung anders verlaufen als wissenschaftliche Erkenntnis. Dennoch braucht langfristig wirkungsvolle Politik die Wissenschaft. Damit das Wechselverhältnis fruchtbar wird, ist es erforderlich, dass sich Politik und Wissenschaft über die rich- tigen Fragestellungen verständigen.
Der vorliegende Bericht zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland stellt die eingangs genannte Frage in differenzierter Weise. Er versucht nachzuwei-
8 Vorwort sen, was heute anders ist als in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik Und er will die Konturen der sozialen Innovationen umreißen, die nötig sind, um ange- sichts globaler Trends und gesellschaftlicher Umbrüche Lebensqualität und soziale Integration auch in Zukunft gewährleisten zu können.
Die Beobachtungen stimmen optimistisch und sind zugleich unbequem. Opti- mistisch stimmt, dass das, was die Autorinnen und Autoren das zugrunde liegende
"Produktions- und Sozialmodell" nennen, als politisch gestaltbar angesehen wird.
Unbequem ist, dass die Muster des alten "Modells Deutschland" in einer Situation des Umbruchs im Westen und des Systemwechsels im Osten nicht mehr als Orien- tierung dienen können.
Der Band will mit Analysen der jüngeren Vergangenheit und absehbarer Trends dazu beitragen, die Fragen zu identifizieren, an denen sich künftiger Wohlstand und soziale Integration der Gesellschaft in Deutschland entscheiden:
Wie überbrücken wir die wachsende soziale Distanz zwischen sicheren und un- sicheren Mustern der Erwerbsarbeit? Wie ermöglichen wir Paaren mit Kindem echte Wahlmöglichkeiten bei der Aufteilung von Erwerbs- und Hausarbeit? Führt die Flexibilisierung der Erwerbsarbeit zu Zeitwohlstand oder wird immer mehr Tageszeit durch Arbeitserfordernisse gebunden? Vertieft sich der Bildungsabstand zwischen verschiedenen sozialen Gruppen unserer Gesellschaft durch die breite Nutzung des Computers im Alltagsleben und den zunehmenden Informationsaus- tausch im Internet? Können neue Formen der Partizipation die Lücke schließen, welche die abnehmende Bindekraft von Parteiendemokratie und Gewerkschaften hinterlässt? So lauten einige der Fragen, zu denen dieser Bericht Beobachtungskon- zepte sucht und bestehende Datenlücken benennt. Gemeinsam ist diesen Fragen das Interesse an Handlungsspielräumen und Teilhabechancen von Individuen und Haushalten.
Der neue Berichtsansatz soll bestehende und bewährte Systeme der gesell- schaftlichen Berichterstattung nicht ersetzen. Der Ansatz der vier Institute führt vielmehr Befunde unter dem gemeinsamen Blickwinkel der Wechselwirkungen zwischen Arbeit und Lebensweisen zusammen; denn Wirtschaft steht nicht außer- halb der Gesellschaft, und Gesellschaft ist mehr als nur ein Ergebnis der Ökonomie.
Sowohl innerhalb des ökonomischen Systems wie auch in der persönlichen Lebens- führung sind Umbrüche mit weit reichenden Auswirkungen auf Arbeit und Le- bensweise der Menschen zu verzeichnen.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass das Verhältnis von Erwerbsarbeit und Lebensführung generell spannungsreicher geworden ist. Die Autorinnen und Auto- ren haben nicht nur Daten aufbereitet, sie haben auch Deutungen versucht, mit de- nen neue Sichtweisen und Themen auf die politische Agenda kommen. Theoreti- sche Konzepte und deutende Darstellungen führen zu bestreitbaren Positionen.
Aber wenn die Fragen stimmen, nützt diese Diskussion Politik und Wissenschaft.
Edelgard Bulmahn
Bunqesministerin für Bildung und Forschung