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World Wide Wissenschaft – Wie professionell Forschen de im Internet arbeiten

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Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Leibniz Information Centre for Economics

Wie professionell

Forschen de im Internet

arbeiten

(2)

Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Leibniz Information Centre for Economics

Zusammenfassung der qualitativen und quantitativen Ergebnisse einer Untersuchung zum Informationsmanagement von Studierenden und

Forschenden der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere BWL und VWL ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Februar 2011

Studienbetreuung:

Dr. Doreen Siegfried, Elisabeth Flieger

(3)

inhalt...3

einleitung ...4

1 ergebnisse recherchealltag ...5

1.1 recherchekanäle ...5

1.2 sucheinstiege ...5

1.3 suchstrategien ...6

1.4 informationsevaluierung ...6

2 ergebnisse Publikationsalltag ...8

2.1 aktuelle Publikationsinfrastruktur ...8

2.2 Vorbehalte gegen open-access-angebote ...9

2.3 Zukunftsperspektiven für open access ...10

2.4 schwierigkeiten beim Publikationsprozess ...11

3 studiendesign ...13

3.1 Methodisches Vorgehen ...13

3.2 stichprobe ...13

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einleitung

Das Internet hat die Arbeitsplatzumgebungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern revolutioniert. Einerseits bringt das Web Wissenschaftler/innen Informationen per Mausklick schnell auf den Schreibtisch und eröffnet neue Chancen der Selbstorganisation, zum Beispiel über Web-2.0-Tools. Andererseits liefert es Forschende einer großen unsortierten Informati- onsflut aus, in denen die meisten nur mit viel Mühe den Überblick behalten. Gutes Informa- tionsmanagement wird so zum Karrierefaktor, auch um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Vor diesem Hintergrund hat die ZBW–Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft Praktiken des Informationsmanagement von Forschenden und Studierenden der Wirtschaftswissenschaften einmal ganz genau unter die Lupe genommen. In dieser Zusammenstellung wesentlicher Stu- dienergebnisse werden vor allem Ergebnisse zum Recherche- und Publikationsalltag an wirt- schaftswissenschaftlichen Instituten in Deutschland vorgestellt.

Die wichtigsten Ergebnisse hier im Überblick:

1. 53 Prozent der befragten Wirtschaftsforschenden geben an, dass ihnen die Beurteilung der wissenschaftlichen Qualität eines Suchtreffers häufig schwer fällt.

2. 40 Prozent der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus BWL und VWL finden es schwierig zu beurteilen, ob ein Treffer für ihr Forschungsvorhaben relevant ist.

3. 35 Prozent aller befragten Forscher/innen finden bei der Recherche die Suche nach einem passenden Schlagwort schwierig.

4. Doktorand/inn/en und Post Docs fühlen sich oft allein gelassen, wenn es darum geht, einen renommierten Verlag für ihre Dissertation zu finden (45 Prozent) oder das richtige Journal für ihren Aufsatz (27 Prozent).

5. Die Gestaltung von Autorenverträgen mit Verlagen werden von einem Viertel der Befragten (24 Prozent) als besonders belastend empfunden, insbesondere aufgrund des fehlenden ju- ristisches Wissens zu urheberrechtlichen Regelungen.

6. 48 Prozent der Forschenden empfinden den Aufwand für Formatierungen, Quellenverwal- tung und Übersetzungen nach Verlagsvorgaben als beschwerlich.

7. Die vielfältigen Möglichkeiten des elektronischen Publizierens via Open Access sind der Mehrzahl der Wissenschaftler/innen unbekannt.

8. Open Access wird in der Regel irrtümlicherweise assoziiert mit Wildwuchs und schlechter Qualität.

9. Dass es renommierte Open-Access-Zeitschriften mit einem strengen Peer-Review-Prozess gibt, ist den wenigsten Wissenschaftler/inne/n überhaupt bekannt.

10. Nur 16 Prozent der befragten Wirtschaftsforschenden nutzen die Vorteile sowie erhöhte Zi- tierhäufigkeit und Sichtbarkeit im Netz, die Open-Access-Journals bieten.

(5)

1. ergebnisse recherchealltag

Im Folgenden sollen zunächst die Ergebnisse rund um das Thema Recherchieren vorgestellt werden.

1.1. recherchekanäle

Die Suche nach Informationen beginnt bei Forschenden und Studierenden in der Regel im In- ternet. Der entscheidende Vorteil von Online-Diensten ist die „ständige Verfügbarkeit, unab- hängig von Zeit und Ort“. Viele Informationen sind innerhalb weniger Klicks auffindbar. Es gibt jedoch auch Nachteile: Zum einen habe die Forschenden an ihren Arbeitsplätzen zu Hause nicht dieselben Zugriffsrechte wie in ihrem Büro in der Universität oder Fachhochschule. Zum anderen entsteht der Eindruck, dass das Internet ein vollständiges Abbild der verfügbaren In- formationen liefert. Nur wenige ziehen dies in Zweifel. Es herrscht das Bild vor: „Was nicht im Internet steht, gibt es nicht.“

Für Forschende und Studierende sind auch Bibliotheken eine häufige Anlaufstelle bei der In- formationsrecherche. Dabei beginnt die Recherche hierbei aber meist auch online. Der Weg in die Bibliothek erfolgt erst, wenn die Ergebnisse vorliegen. Forschende und Studierende schät- zen die Bibliotheken aber auch als Ort der Wissenschaft: Forschende gehen zum ‚Stöbern‘ in die Bibliothek – zum Teil ritualisiert, um regelmäßig nach Neuerscheinungen zu schauen, zum Teil, um sich im Präsenzbestand inspirieren zu lassen. Studierende gehen zum konzentrierten Lernen in die Bibliothek.

1.2. sucheinstiege

Bei einer ‚ergebnisoffenen‘ Suche wird von sowohl Studierenden als auch Forschenden eine Suchmaschine als Einstieg genutzt. Bei den Forschenden und Studierenden ist es bei Litera- turrecherchen meist Google Scholar. Bei Recherchen nach Fakteninformationen ist es bei allen meist Google.

Bei einer Literaturrecherche nutzen Forschende und Studierende vielfach auch eine der ein- schlägigen, auf die Wissenschaften spezialisierten Literaturdatenbanken. Die bekanntesten sind EBSCO und JSTOR. Auch noch genannt werden WISO Datenbank, Social Science Citation Index, Science Direct, Web of Science, Econlit, BeckOnline, RePEc.

Unabhängig von der genutzten Suchmaschine oder Literaturdatenbank erfolgt die Suche in der Regel durch die Eingabe eines Suchwortes in den Suchschlitz – dabei ist das Know-how über- raschend schwach ausgeprägt. Kritisiert wird von den Befragten, dass die Eingabe von zwei Schlagworten zur Verfeinerung der Suche oftmals nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Die Verwendung von Suchoperatoren oder die Funktionen der erweiterten Suche scheinen nicht allgemein genutzt zu werden. Dass ein unbefriedigendes Ergebnis mit einer mangelhaften Suchstrategie zu tun haben könnte, wird in den meisten Fällen nicht angenommen.

(6)

1.3. suchstrategien

Besonders bei der Literaturrecherche hängt die Suchstrategie von der Erfahrung der Suchen- den ab. Studierende, die noch wenig Erfahrung haben, nutzen als Ausgangspunkt für ein The- ma am liebsten ein Paper, das vom Dozenten / der Dozentin empfohlen wurde. Dann können sie sich einfach durch die darin enthaltenen Referenzen, Zitate und die Bibliografie weiter in das Thema einarbeiten. Erfahrene Literatur-Rechercheure wählen den Einstieg in das Thema über ihre präferierte Literatur-Datenbank. Die Nutzung von wenigstens zwei verschiedenen Datenbanken gibt die (vermeintliche) Sicherheit, dass alle relevanten Texte gefunden werden.

Selbst arrivierte Wissenschaftler/innen nehmen an, dass es zu dem gesuchten Thema nichts gibt, wenn ihre Internet-Recherche kein Ergebnis erbringt:

Abb.1 Problemhaftigkeit bei der Recherche

1.4. informationsevaluierung

Die Evaluierung der gefundenen Informationen ist für alle Zielgruppen wichtig: Forschende und Studierende müssen ihre wissenschaftliche Arbeit auf anerkannte Veröffentlichungen be- gründen. Die Informations-Evaluierung wird häufig als nicht ganz einfach erlebt und beruht neben belastbaren Fakten oftmals auch auf intuitiven Einschätzungen auf Basis bisheriger Er- fahrungen. Das Renommee der Zeitschrift ist der entscheidende Faktor für die Qualitätsein- schätzung. Dies gilt in erster Linie für das Journal, indirekt auch für die zur Recherche herange- zogene Datenbank/Suchmaschine. Zudem besitzen Monographien stets einen Qualitätsvorteil in der Wahrnehmung.

18% 29% 28%

50% 50%

25%

20% 33% 25% 21%

13% 34% 23% 29%

15% 25% 40% 16% 4%

6%

13% 24% 42% 15%

20%

5% 34% 23% 18%

24% 48% 18% 9%

18% 41% 25% 10%

26% 36% 25% 9% 4%

6%

18% 34% 34% 10%4%

STUDIERENDE

Stimme voll und ganz zu (5) Stimme überhaupt nicht zu (1)

FORSCHENDE

Digitale Recherchemöglich- keiten sind komplex; fühle mich manchmal unsicher Beurteilung der wissenschaftl.

Qualität eines Treffers ist häufig nicht einfach

Aufgrund der Vielzahl an Treffern verliert man bei der Online- Recherche leicht den Überblick Häufig schwer zu beurteilen, ob ein Treffer für mich relevant ist oder nicht

Häufig mühsam, passende Schlagworte für gute Ergebnisse zu finden

(7)

Die Aktualität eines Beitrages stellt einen weiteren wichtigen Qualitätsindikator dar. Das Re- nommee des Autors/ der Autorin und die Zitationsanzahl fallen in ihrer Bedeutung dagegen ge- ringfügig ab. Die Anzahl der Klicks sagt aus Forschenden-Sicht dagegen nur wenig über die wis- senschaftliche Relevanz eines Artikels aus. Sofern die Einschätzung nicht auf Basis bisheriger Erfahrungen beruht, sind Rankings ein wichtiger Indikator für die wissenschaftliche Qualität von Autor/in und Zeitschrift. Dabei erweisen sich das Handelsblatt Ranking und JourQual als gleichermaßen relevant.

Abb.2 Kriterien für die Relevanz von Suchergebnissen 0% 20% 40% 60% 80%

Aktualität

Renommee der Zeitschrift Renommee der Autorin/des Autors Zitationshäufigkeit

Anzahl der Downloads

FORSCHENDE STUDIERENDE

(8)

2. ergebnisse Publikationsalltag

Im Folgenden werden Alltag und Problemfelder von Wirtschaftswissenschaftler/innen hin- sichtlich des Veröffentlichungsprozesses von Forschungsergebnissen vorgestellt.

2.1. aktuelle Publikationsinfrastruktur

Beim Publizieren sind Wissenschaftler/innen oftmals auf sich alleine gestellt. Die Veröffentli- chung über Verlage wird meist selbst auf den Weg gebracht oder Kolleg/inn/en bzw. Vorgesetzte (der Doktorvater /mutter) unterstützen dabei. Die Universität liefert nur in wenigen Fällen die geeignete Infrastruktur, dies übernehmen stattdessen wissenschaftliche Verlage. Die vorran- gige Publikationsform ist dabei der Aufsatz in einer Fachzeitschrift, darüber hinaus z.T. auch ein Aufsatz in einem Sammelband. Die meisten Verlage veröffentlichen überwiegend hybrid, d.h. dass parallel eine gedruckte Ausgabe und eine (zugangsbeschränkte) Online-Ausgabe er- scheint.

Darüber hinaus veröffentlichen viele Wirtschaftswissenschaftler/innen neue Forschungser- gebnisse außerhalb von Verlagsstrukturen als Working Papers oder Konferenzbeiträge. Diese (zumeist als informell angesehenen) Publikationen erscheinen zumeist ausschließlich elektro- nisch, v.a. auf den persönlichen Homepages der Forschenden oder den Webseiten des Instituts – zum Teil werden zusätzlich internationale Plattformen wie RePEc und SSRN genutzt. In der Regel sind diese Publikationen frei im Open Access verfügbar.

Aufgrund dieser bestehenden Publikationspraxis werden Open-Access-Publikationen von den Befragten generell mit fehlendem Renommee und unzureichenden Qualitätssicherungsmaß- nahmen assoziiert. Open-Access-Angebote spielen als Recherchequelle eine gewisse Rolle, wer- den aber zum Publizieren bisher noch eingeschränkt genutzt.

Abb.3 Form bisheriger Publikationen Beiträge in Zeitschriften/

Journals

Monographien/Bücher

Beiträge in Sammelbänden

Beiträge in Zeitschriften/

Journals

Beiträge in Sammelbänden

Monographien/

Bücher

PRINT OPEN ACCESS

Uni Server

Open Access Journal

RePEc

Fachrepositorium

SSRN

GENUTZTE INFRASTRUKTUREN BEI OPEN ACCESS PUBLIKATIONEN

13%

9%

41%

38%

16%

8%

5%

60% 24% 25%

5%

(9)

2.2. Vorbehalte gegen open-access-angebote

Eine Open-Access-Veröffentlichung wird momentan von 40 Prozent der Forschenden als we- nig reputationsfördernd erachtet. Für die Entwicklung der wissenschaftlichen Karriere ist es zwingend erforderlich in renommierten Fachjournals zu veröffentlichen. Dementsprechend möchte man durch wenig angesehene Publikationen „nichts verschenken“. Das Renommee von Open-Access-Veröffentlichungen ist vergleichsweise gering, da es gleichgesetzt wird mit einem informellen Publizieren ohne Begutachtungsprozess. Entsprechend werden mehrheitlich zu- sätzliche Qualitätsindikatoren gefordert.

Die freie Verfügbarkeit birgt in den Augen der Befragten die Gefahr des Missbrauchs der eige- nen Inhalte. Knapp 40 Prozent würden daher lediglich weniger wichtige Beiträge über diesen Weg veröffentlichen. „Nachher missbraucht noch einer meine Ideen und veröffentlicht diese unter seinem Namen“ (Tiefeninterview Forschende). Zum informellen Publizieren von Wor- king Papers oder Konferenzbeiträgen wird die eigene universitäre Homepage bevorzugt. Annä- hernd die Hälfte der befragten Wirtschaftswissenschaftler/innen würde die Beiträge von der Homepage aber wieder entfernen, wenn es zur „echten“ Publikation kommt.

Abb.4 Bedeutung von OA für Publikationsformen

23% 39% 21% 6% 11%

24% 29% 31% 10% 6%

19% 33% 19% 14% 15%

11% 39% 21% 10% 19%

16% 27% 26% 11% 20%

11% 23% 26% 19% 21%

11% 21% 34% 14% 20%

9% 15% 31% 15% 30%

50%

äußerst relevant überhaupt nicht relevant Zum Publizieren von

Working Papers

Für die Literaturrecherche

Zum Publizieren von Post Prints

Zum Publizieren von Konferenzbeiträgen

Als Diskussionsplattform für Veröffentlichungen

Publizieren v. Aufsätzen in Sammelbänden/Zeitschriften

Zum Publizieren von Dissertationen/Habilitationen

Zum Publizieren von Monographien

(10)

Abb.5 Einstellungen gegenüber Open Access

2.3. Zukunftsperspektiven für open access

Dennoch besteht seitens online affiner Forschender (primär die jüngere Forschergeneration) durchaus der Wunsch nach mehr Akzeptanz von Open-Access-Veröffentlichungen.

Den aktuell dominierenden Vorbehalten steht der Vorteil der freien und schnellen Verfügbar- keit von Beiträgen und Forschungsergebnissen entgegen, die einen guten Überblick zum aktu- ellen Forschungsstand und neuen Entwicklungen ermöglichen. Auch wird als Vorteil erkannt, dass Open Access die wissenschaftliche Diskussion und die Diskussion der eigenen Forschungs- leistungen intensivieren.

Würde die Akzeptanz und das Renommee von Open-Access-Publikationen z.B. durch Selek- tionsprozesse und Peer Review zukünftig steigen, wären viele Forscher/innen durchaus an entsprechenden Veröffentlichungen von Aufsätzen, Sammelwerken und Forschungsberichten interessiert.

„Jedenfalls halte ich es grundsätzlich für möglich und wünschenswert, Qualitätsansprüche und entsprechende Reputation auch bei rein digitalen Open-Access-Publikationen zu erarbei- ten.“ (Forscher in Gruppendiskussion)

28% 39% 21% 9% 4%

19% 30% 39% 6% 6%

10% 36% 33% 16% 5%

19% 24% 33% 15% 10%

14% 26% 30% 26% 4%

6% 33% 24% 25% 13%

50%

stimme voll und ganz zu stimme überhaupt nicht zu Es sollten zusätzl. Qualitäts-

indikatoren entwickelt werden, damit man die Qualität von Open-Access-Veröffentlichungen besser einschätzen kann.

Für Open Access-Journals ist es essenziell, dass ein Peer Review System dahintersteht.

Open Access führt dazu, dass meine Texte intensiver diskutiert werden.

Sollte mein Papier später von einem Verlag veröffentlicht werden, würde ich die freie Version aus dem Netz nehmen.

Eine Open-Access-Veröffent- lichung trägt nur wenig dazu bei, meine Reputation zu erhöhen.

Open-Access-Server eignen sich vor allem für weniger wichtige Texte.

(11)

2.4. schwierigkeiten beim Publikationsprozess

Der Prozess des Publizierens wird von den Forschenden häufig als aufwendig und schwierig empfunden. Oftmals sind die durch den Arbeitgeber gegebenen Hilfestellungen und die vorhan- denen Strukturen nicht ausreichend, um das für die Reputation notwendige aber unlukrative Vorhaben des Publizierens effektiv zu unterstützen. Das Finden eines renommierten Heraus- gebers ist für das Veröffentlichen von Monographien und Artikeln in Zeitschriften sehr schwie- rig. Gerade bei Journal-Publikationen ist die Konkurrenz groß und nur wenige Artikel werden zur Veröffentlichung akzeptiert.

Das Anpassen des Textes an die formalen Rahmenbedingungen (Formatierungen, Quellenver- waltung, Übersetzungen, Korrekturhilfen etc.) erweist sich als zusätzlich arbeitsintensiv und daher sehr belastend, insbesondere bei (umfangreichen) Monographien. Vorverhandlungen und die Vertragsabwicklungen werden vor allem bei Monographien als belastend empfunden, insbesondere aufgrund des fehlenden urheberrechtlichen Wissens. Administrative Schwierig- keiten aufgrund der universitären Infrastruktur erschweren den Prozess zusätzlich (z. B. die Abrechnung von Fremdleistungen). Eine Open-Access-Publikation wird dagegen als vergleichs- weise sehr einfach empfunden.

Abb.6 Bewertung des Publikationsprozesses

19% 58% 19% 4%

3% 47% 43% 7%

4% 29% 44% 23%

27% 55% 18%

50%

sehr einfach eher aufwendig eher einfach sehr aufwendig Open Access Angebote

im Allgemeinen*

Beiträge in Sammel- bänden (print)

Beiträge in Zeitschriften/

Journals (print)

Monographien/

Bücher (print)

* Achtung! Kleine Basis

(12)

Abb.7 Bewertung des Publikationsprozesses 15%

0%

12%

8%

13%

23%

13%

30%

27%

8%

13%

31%

45%

24%

30%

48%

Open Access Angebote im Allgemeinen*

Beiträge in Sammel- bänden (print)

Beiträge in Zeitschriften/

Journals (print)

Monographien/

Bücher (print)

Finden eines geeigneten

Herausgebers Vorverhandlungen Juristische

Abwicklungen Anpassen des Textes an die formalen Rahmen- bedingungen

(13)

3. studiendesign

3.1. Methodisches Vorgehen

Um die relevanten Fragestellungen zu beantworten, wurden sowohl qualitative als auch quan- titative Untersuchungen durchgeführt. Gestartet wurde mit explorativen Einzelinterviews, um einen Eindruck über Verfahren und Werkzeuge im Bereich Informationsrecherche und -management der Befragten zu gewinnen. Im Anschluss wurden Wirtschaftswissenschaftler/

innen und Studierende rekrutiert, um in einem Bulletin Board, das heißt über eine spezielle Software, im Plenum miteinander über die vom Moderator gesetzten Themen zu diskutieren.

Zusätzlich konnten zu ausgewählten Fragestellungen individuelle Aufgaben bearbeitet werden.

In einem zweiten Schritt wurden die wichtigsten qualitativen Erkenntnisse in einer quantitati- ven Online-Befragung (Befragungsdauer 15 – 25 Minuten) validiert und quantifiziert.

3.2. stichprobe

In den Tiefeninterviews wurden insgesamt zehn Wissenschaftler/inne/n befragt. Davon wa- ren fünf im Bereich VWL und fünf im Bereich BWL wissenschaftlich tätig. Je ein Drittel der Befragten war als Doktorand/in, wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in bzw. Professor/in beschäf- tigt. Zwei Drittel der Interviewpartner/innen arbeiteten an einer (privaten) Universität und ein Drittel an einer (privaten) Fachhochschule. Die Tiefeninterviews wurden in Hamburg und Kiel durchgeführt.

Am Bulletin Board nahmen zum einen 12 Studierende der Fächer VWL oder BWL teil, bei de- nen die Recherche nach Wirtschaftsinformationen zumindest ein gelegentlicher Bestandteil des Studiums ist; zwei Drittel studierten an einer (privaten) Universität und ein Drittel an einer (privaten) Fachhochschule. Alle studierten mindestens im 4. Semester. Die Studierenden der Online-Gruppendiskussionen waren Personen, die für mindestens 3 Seminar- bzw. Hausarbei- ten, Referate, Prüfungen o. ä. in den letzten 3 Semestern wirtschaftliche Fachinformationen recherchiert haben und dabei mindestens 3 verschiedene Quellen genutzt haben.

Zum anderen beteiligten sich am Bulletin Board 13 Wissenschaftler/innen, die in den Fächern VWL oder BWL tätig sind. Davon waren je ein Drittel Doktorand/inn/en, wissenschaftliche Mitarbeiter/innen bzw. Professor/inn/en, die zu zwei Drittel an einer (privaten) Universität und zu einem Drittel einer (privaten) Fachhochschule tätig waren. An der Gruppendiskussio- nen nahmen ausschließlich Forschende teil, die entweder häufig (50 Prozent) oder gelegentlich (50 Prozent) nach Wirtschaftsinformationen innerhalb der letzten 6 Monate recherchiert ha- ben, davon 50 Prozent zumindest mehrmals im Monat. Zudem sollten die Teilnehmer/innen mindestens 3 verschiedene Quellen für die Recherche nach Wirtschaftsinformationen nutzen.

In den quantitativen Online-Interviews wurden zum einen insgesamt 80 Forschende der Fächer VWL, BWL oder anderer Wirtschaftsbereiche befragt, für die gilt, dass sie an Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien oder speziellen staatlichen/ privaten Forschungseinrich-

(14)

tungen als wissenschaftlicher Mitarbeiter/in, Doktorand/in, Juniorprofessor/in, Professor/in oder Forschende/r tätig sind und mindestens einmal in zwei Monaten nach Literatur recher- chieren.

Zum anderen nahmen 80 Studierende der Fächer VWL, BWL oder anderer Wirtschaftsbe- reiche an der quantitativen Befragung teil, für die gilt, dass sie mindestens im 4. Semester an Universitäten, Fachhochschulen oder Berufsakademien studieren und mindestens zweimal in größerem Umfang nach Fachinformationen und Literatur recherchiert haben.

Abb.8 Stichprobenverteilung Forschende 6%

73%

10%

11%

68%

35%

17%

6%

4%

45% 43%

9%

16%

58%

26%

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Doktorand/in

(Junior) Professor/in

Forschende(r) in spez. Einrichtungen INSTITUTION

POSITION

TEILBEREICH RECHERCHE-FREQUENZ

Berufsakademie (Private) Universität (Private) Fachhochschule Staatliche/Private Forschungseinrichtung

Täglich Wöchentlich Mehrmals im Monat Einmal im Monat BWL

VWL Sonstiges

(15)

Abb.9 Stichprobenverteilung – Studierende 5%

21% 28%

64%

66%

31%

13%

56%

16%

INSTITUTION TEILBEREICH ANZAHL SEMESTER

(Private) Universität (Private) Fachhochschule Berufsakademie

4-6 Semester 7-10 Semester Länger als 10 Semester

50% 27%

23%

RECHERCHEHÄUFIGKEIT

2 mal 3-5 mal

5 mal und häufiger

BWL VWL

Anderes Wirtschaftsfach

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