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Was ihr über die Insel wissen müsst gepackt werden sollte auf jeden Fall für alle Wetterlagen

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Academic year: 2022

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Ich habe Geysire gesehen und bin in versteckten Lagunen geschwommen, während der Schneesturm mir nur so um die Ohren peitschte. Außerdem habe ich den besten Hummer meines Lebens gegessen und durfte mit einem Monsterjeep bis in den Krater des Vulkans Eyjafjallajökull fahren. Durch Flüsse und über Gletscher mitten durch ein Land, das einfach schön ist, egal wohin man auch schaut. Islandpferde grasen friedlich in großen Gruppen in den Ebenen und inmitten der unwirklichen Lavalandschaften kommt man plötzlich zur Blauen Lagune - einem beeindruckenden Naturschwimmbad, das aussieht wie von einem anderen Stern. Island ist krass - und das zu jeder Jahreszeit. Was ihr über die Insel wissen müsst, erfahrt ihr in meinen ausführlichen Island Tipps.

Island ist im Trend und längst kein Geheimtipp mehr für die Abenteurer dieser Welt. Immer mehr Urlauber aus Deutschland zieht es auf die Insel. Viele Airlines fliegen günstig nach Reykjavik. Von Düsseldorf, Stuttgart und Berlin Schönefeld kommt ihr beispielsweise mit der isländischen Low Cost Airline WOW Air günstig zum Flughafen Kevlavik und auch Germanwings fliegt zu guten Preisen in den Norden. Doch Island ist nicht Mallorca, das ist jedem, der sich für einen Urlaub hier entscheidet, wohl hoffentlich schnell klar. Egal ob im Sommer oder doch im Winter, gepackt werden sollte auf jeden Fall für alle Wetterlagen.

Es kann durchaus passieren, dass ihr in der Altstadt von Reykjavik bei knappen 15 Grad im Sommer draußen in einem Café sitzen und einen Kaffee genießen könnt - fahrt ihr aber hinaus zu den Gletschern, dann wird es schnell bitterkalt. Seid auf jeden Fall für Regen, Wind und Sonne gerüstet - ein Fleece zum Unterziehen und schnell trocknende Kleidung ist quasi eigentlich Pflicht.

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Festes Schuhwerk ist wichtig, denn es kann durchaus sein, dass ihr zu den wirklich schönen Orten der Insel auch einmal einige Kilometer wandern müsst. Nicht nur einmal habe ich ganze Reisegruppen bei gefühlten Minus 10 Grad und Schneesturm in Turnschuhen über das Gelände der vielen Sehenswürdigkeiten

schliddern sehen. "Wenn euch das Wetter auf Island nicht passt, dann wartet 5 Minuten, dann sieht es schon wieder ganz anders aus" - so lautet ein bekanntes isländisches Sprichwort. Ganz so extrem ist es vielleicht nicht, doch es ist besser auf alle Wetterlagen so gut wie möglich eingestellt zu sein.

Viele Touristen aus Asien oder auch aus Amerika und Großbritannien bleiben nur für ein verlängertes Wochenende im Land, bevor es wieder nach Hause oder weiter quer durch Europa geht. Deutsche Touristen bleiben im Durchschnitt 10 Tage auf der Insel. Wir sind eben echte Abenteurer und wollen Island möglichst in all seinen unterschiedlichen Facetten kennenlernen.

Im Sommer ist es auf der Insel ziemlich voll. Es ist also wirklich wichtig, sich schon vorher um eine Unterkunft zu kümmern. Gerade wer plant, nicht die ganze Zeit in Reykjavik zu wohnen, sondern in Hotels entlang der 1300 km langen Ringstraße, die einmal rund um die Insel führt, muss dringend vorher nach der passenden Unterkunft suchen. Je weiter entfernt von der Hauptstadt, desto dünner besiedelt ist die Landschaft.

Mein Guide Porvadur Ingi Porbjörnsson (kurz: Ingi), ein echter Isländer, erzählt mir:

„Im Sommer ist es unmöglich, in den ländlichen Gebieten ein Hotel zu finden, ohne im Vorfeld zu buchen. Ich habe mit Bauern gesprochen, die im Sommer regelmäßig völlig aufgelöste Besucher in der Küche stehen haben, die verzweifelt einen Schlafplatz suchen. Die bieten dann sogar an, in der Küche auf dem Boden zu schlafen und dafür Geld zu zahlen. Alles nur, weil sie dachten, dass man auf dem Land immer ein Zimmer bekommt.“

Im Sommer kann man das Spontane also einfach vergessen. Die Infrastruktur des Landes ist auf den sommerlichen Ansturm an Besuchern einfach nicht vorbereitet. In den wunderschönen, rauen Wintermonaten dagegen hat man etwas mehr Glück.

Mein Tipp: Mietet euch am besten ein Apartment - Airbnb hat zum Beispiel Angebote für jede Preisklasse im Angebot. Privatzimmer in Reykjavik gibt es hier genauso wie echte Traumhäuser mit stylischer Einrichtung und eigenem Whirlpool inmitten der wunderschönen Natur. Hier habt ihr dann gleich eine Küche, in der ihr selbst kochen könnt. So spart ihr schon mal das Geld fürs tägliche Essen gehen. Wasser könnt ihr übrigens guten Gewissens aus der Leitung trinken.

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„Unser Wasser ist sauberer als überall sonst auf der Welt. Es wird teuer auf der ganzen Welt verkauft, während wir es hier einfach aus dem Wasserhahn trinken können“ erzählt mir Guide Ingi. In den meisten Restaurants werden euch übrigens immer wieder volle Karaffen auf den Tisch gestellt - völlig kostenlos.

Ich kann euch von meinem Aufenthalt in Reykjavik das wunderschöne Hotel Apotek empfehlen. Die ehemalige Apotheke liegt im Herzen der Altstadt ganz in der Nähe des wunderschön illuminierten Konzerthauses und ist perfekt geeignet, um die Hauptstadt zu erkunden. Gerade wenn ihr plant, eine Rundreise mit mehreren Stationen zu machen, und vielleicht zwischendurch sogar zu campen, ist es doch schön, die erste Nacht nach der Ankunft in einem gemütlichen und schicken Hotelbett zu verbringen.

Mietwagen sind natürlich auch etwas teurer, doch wenn ihr mehr sehen wollt als die Hauptstadt, dann ist es einfach praktisch, unabhängig zu sein. Zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten werden euch zwar auch Bustouren angeboten, aber ihr werdet das wahre Island erst so richtig kennen lernen, wenn ihr euch selbst auf den Weg macht und über den typischen „Touristen-Tellerrand“ hinausblickt.

Bei Guide to Iceland findet ihr die günstigsten Mietwagen auf Island - und das sogar mit Bestpreisgarantie.

Die Plattform bietet darüber hinaus umfangreiche Informationen zu Land und Leuten, das größte Angebot an Touren mit nahezu allen Anbietern der Insel und sogar Unterkünfte. Ihr habt natürlich auch die

Möglichkeit, Einheimische persönlich zu kontaktieren, um euren Urlaub einzigartig werden zu lassen.

Besonders toll und kundenfreundlich ist, dass ihr Mietwagen und Tagestouren bis zu 24 Stunden zuvor kostenfrei stornieren könnt! Der lokale Reisemarktplatz Guide to Iceland bietet euch deutsche Beratung, also steht einer sorgenfreien Planung nichts mehr im Weg.

Wenn ihr noch Anregungen für euren Island Roadtrip braucht, empfehle ich euch einen Blick in mein Reisemagazin. Hier findet ihr einen ausführlichen Artikel, in dem ihr alles über die Kosten und die mögliche Route erfahrt.

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Island hat insgesamt rund 320.000 Einwohner. Davon leben allein in der Hauptstadt 121.230 Bürger. Hier geht nachts die Post ab. Gerade wenn im Sommer die Sonne fast nie untergeht, feiern die Isländer die ganze Nacht.

„Man braucht einfach weniger Schlaf, wenn es immer hell ist. Vier Stunden reichen da eigentlich aus. Man kann die ganze Nacht im Freien verbringen und grillen oder einfach zusammensitzen und quatschen“, erzählt mir Isländerin Sunna, die in einem kleinen Laden in der Altstadt arbeitet. Die interessanten Ecken findet man alle im Zentrum.

Bei klarem Wetter solltet ihr unbedingt auf den Kirchturm der imposanten Hallgrimskirkja hinauffahren. Von dort könnt ihr dann die Aussicht auf die Stadt genießen.

Das Harpa Konzerthaus am Wasser ist besonders abends, wenn es denn mal dunkel wird, ein echter Hingucker. Es wird in schillernden Farben illuminiert und ist schon von Weitem zu erkennen. Das gesamte Gebäude besteht aus Glas und ist eines der modernsten Konzerthäuser der Welt. Design liegt den Isländern im Blut und das nicht nur in Sachen Architektur. Auch Mode, Kunst und Inneneinrichtung sind hier stylisch und außergewöhnlich.

Insgesamt hat man in der sauberen und angenehm ruhigen Stadt das Gefühl, viel Künstlerisches zu entdecken.

Streetart findet man an jeder Ecke und bei meiner Stippvisite hatte man auf einem Hügel einen kleinen Parcours aus Schnee aufgeschüttet, die dann mutige Snowboarder hinunter bretterten - kleine Überraschungen an jeder Ecke. Reykjavik ist die Stadt mit einigen der besten Restaurants der Welt. Ich habe im Restaurant Fish Market eines der besten Menüs meines Lebens gegessen. Frischer Fisch, Hummer, Muscheln und toll angerichtete Beilagen - 10 Gänge, und jeder davon einfach nur lecker.

Ausführliche Reykjavik Tipps habe ich euch übrigens in einem eigenen Artikel in meinem Reisemagazin zusammengeschrieben. So verpasst ihr sicher kein Highlight dieser stylischen Stadt.

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Geradezu lebensfeindlich ist die Umgebung rund um die Blaue Lagune. Doch inmitten eines meterhohen Lavafeldes kommt schließlich, rund 40 Minuten von Reykjavik entfernt, ein Parkplatz in Sicht. Hier befindet sich die weltberühmte Blaue Lagune. Das Geothermalbad ist eigentlich durch einen Zufall entstanden. Auf dem Weg an die Oberfläche bahnt sich das hier genutzte Wasser seinen Weg durch die unterschiedlichsten Mineralien. Die weiße Kieselerde färbt das Wasser und sorgt für die wunderschöne, türkise Farbe des Wassers.

Gerade die besondere Zusammensetzung unterschiedlicher Mineralien ist es, die die Blaue Lagune nicht nur optisch zu einer Berühmtheit macht. Viele Besucher mit Hautkrankheiten kommen hierher, um chronisches Leiden für einige Wochen zu lindern.

Kostenfaktor: Für den Eintritt in die Blaue Lagune zahlt ihr rund 50€ pro Person. Natürlich habt ihr auch die Möglichkeit, weitere Add-ons hinzuzubuchen. Egal zu welcher Jahreszeit - die Karten müssen vorab reserviert werden. Lasst euch dennoch einen Besuch hier nicht entgehen. Es lohnt sich allein wegen des spektakulären Ausblicks auf die Badelandschaft, hierherzukommen. Gurutipp: Wenn ihr einen Roadtrip rund um die Insel macht, werden euch übrigens noch weitere Lagunen wie diese begegnen. Der Eintritt in die eher unbekannten Thermalquellen auf Island ist dann auch um einiges günstiger.

Das ist es, was mich schon vor meiner Island Reise besonders fasziniert hat - die einzigartigen Naturphänomene, die man so wohl nirgends auf der Welt finden kann. Wer möchte, kann innerhalb einer Stunde von Reykjavik an einem der aktivsten Geysire der Insel sein. Das gesamte Hochtemperaturgebiet, auf dem sich gleich mehrere Geysire befinden, brodelt und dampft Tag und Nacht. Einer der Geysire, der Strokkur, ist besonders zuverlässig. Er katapultiert regelmäßig alle paar Minuten eine Fontäne Wasserdampf in die Luft.

Hier werdet ihr nur ganz früh am Morgen alleine sein. Nach dem Frühstück strömen die Massen aus der Hauptstadt her. Wenn ihr wirklich einmal morgens die ersten und einzigen Besucher sein wollt, dann hier ein Tipp: Mietet euch für eine Nacht in den Geysir Cottages ein.

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Nur ein paar Minuten entfernt kommt man zum Gullfoss Wasserfall. Hier strömen enorme Wassermassen die Schlucht hinab und von unterschiedlichen Plattformen hat man einen fantastischen Blick auf dieses Naturschauspiel. Wenn die Sonne hier hinter den Wolken hervorblitzt, kann man häufig einen glasklaren Regenbogen erkennen. Hier ist die Natur die Bühne - mehr Unterhaltung ist gar nicht nötig.

Ihr werdet selbst schnell merken - Island muss man außerhalb der Stadt erleben. Denn dann erst erkennt man so wirklich, wie einzigartig die Insel ist. Schon auf dem Weg vom Flughafen sieht man die Landschaft aus zerklüftetem Lavagestein. Ich wusste ja, dass Island einige aktive Vulkane hat, aber mir war nicht klar, dass die gesamte Insel so sehr von seinem vulkanischen Ursprung beeinflusst wird. Ganze Landstriche sind nicht bewohnbar und auf der versteinerten Lava wachsen auch nach Tausenden von Jahren nur Moose und Flechten. Kein Wunder also, dass mein Guide Ingi eine kleine Ansammlung von Bäumen - so ca. 10 bis 12 kleine Bäumchen - als Wald bezeichnet.

„Willkommen auf den Füßen“, sagt er, als er uns am Morgen begrüßt. Wir sind von der Hauptstadt auf dem Weg in Richtung Pingvellir, an einem magischen Ort. „Hier im Nationalpark wird Island eines Tages auseinander brechen“, sagt Ingi. Es könne zwar noch Jahrhunderte dauern, aber schon jetzt sei das Auseinanderdriften der eurasischen und nordamerikanischen Platte spürbar. Die Aussicht ist auch bei dem Schneesturm grandios.

Im Pingvellir Nationalpark befindet sich übrigens auch die Silfra Spalte, in der ihr zwischen zwei Kontinenten tauchen könnt. Ein tolles Erlebnis.

Wir sind mit einem echten Monstertruck unterwegs. Jeder seiner Reifen ist so hoch wie ein Teenager und so schwer wie ein Pferd. Damit kommen wir durch jeden Fluss und in alle vereisten Täler, die wir auf dem Weg zum berühmtesten Vulkan der Welt, dem Eyjafjallajökull (sprich Eijafjadlajökudl), durchqueren müssen.

Denn das ist mein Ziel. Ich möchte einmal zu dem Vulkan, der die Welt mit seinen kilometerhohen Aschewolken wochenlang in Atem hielt.

Der Weg dorthin ist steinig, eisig und führt durch einige Flüsse. Alles kein Problem für den Truck und Ingi ist sowieso ein alter Hase, den so leicht nichts erschüttert. Einmal stecken wir im Tiefschnee fest, da legt er ganz einfach den Rückwärtsgang ein und manövriert uns schnell wieder ins sichere Gefilde. Für mich war immer klar, ein Vulkan ist ein Berg mit einem Loch, aus dem Lava und Asche in den Himmel schießt. Dass es sich bei den Vulkanen hier auf Island aber um kilometerlange Bergketten handelt, wusste ich dagegen nicht. Wenn man dann aber erstmal davor steht, kommt man sich fast ein bisschen albern vor. Rund 2,5 Kilometer misst der Krater des Vulkans und auch wenn ich es mir wünschen würde, kann ich keine Lava in den Tiefen brodeln sehen. Der gesamte Vulkan ist nämlich von einem kilometerlangen und dicken Gletscher überdeckt. Wir fahren an die Stelle, an der die Schmelzwasser-Massen den Berg hinunterspülten und Teile des Gletschers hinab rissen.

Wo vor Jahren noch ein tiefer See war, in dem große Eisschollen trieben, finden wir jetzt eine Gerölllandschaft mit einigen kleinen Bächen. Tausende Tonnen Asche und Geröll sind den Gletscher hinab geschossen und haben das Wasser des Sees verdrängt. Gefährlich war der Ausbruch des Eyjafjallajökull nicht etwa wegen der kochenden Lava, sondern vor allem wegen des Schmelzwassers, das den Berg hinunter ins Tal gespült wurde.

Ganze Landstriche mussten evakuiert und Brücken vorsorglich gekappt werden.

Wir arbeiten uns vor bis zum türkisfarbenen Gletscher. Ingi schlägt uns eine Treppe in den Schnee. So erreichen wir trockenen Fußes das andere Ufer des kleinen Baches und erklimmen den kurzen Anstieg bis zum ewigen Eis. In diesem Moment habe ich das Gefühl, die Engel singen zu hören, denn auch wenn es sich kitschig anhört, ist dies ein wirklich erhabener Moment. Das Eis ist meterdick und glasklar. Nur einzelne Aschelinien zeigen, dass es in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten einige Vulkanausbrüche des Eyjafjallajökull gegeben haben muss. Als ich mich höher in Richtung Gipfel pirschen will, pfeift mich Ingi zurück.

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„Spielverderber“ - denke ich erst, aber seine Vorsicht hat einen ganz einfachen Grund. „Überall unter dem Schnee gibt es metertiefe Spalten und Risse im Eis, es ist gefährlich, einfach so drauf loszulaufen. Da landet man ganz schnell in einer Spalte und verschwindet…“ Ok, das will ich nicht ausprobieren. Also schnell wieder zurück.

Der Blick zurück ist einmalig. Das Wetter meint es gut mit uns. Wir erleben auf einem Tagesausflug alle Jahreszeiten. Es regnet in Strömen, als wir uns auf den Weg in die Wildnis machen. Je weiter wir uns von Reykjavik entfernen, desto kälter wird es und irgendwann peitscht uns der Eisregen ins Gesicht. Irgendwann auf unserer Fahrt entlang der Vulkan-Reliefs brechen die Wolken auf und wir stehen in der Sonne. Einfach krass – dieses Island.

Ein Bild des Vulkanausbruchs ging vor Jahren um die Welt. Zu sehen ist eine riesige Aschewolke über der Caldera, dem Krater. Am Fuße des Berges ist der Bauernhof gut zu erkennen, auf dem die Bauersleute Gudny Valberg und Olafur Eggertsson mit ihren Kindern und Tieren leben. Der Tag des Vulkanausbruchs veränderte ihr Leben, denn nach der Veröffentlichung des besagten Fotos strömten die Menschen täglich zum Hof, um mit eigenen Augen zu sehen, wie sehr der Eyjafjallajökull und seine Launen das Hofleben beeinflusste. Bald hatten die beiden nicht nur mit der Asche zu kämpfen, die wochenlang auf Gebäude und Gelände herunterregnete, sondern auch mit den vielen Neugierigen, die ihnen schlicht und einfach im Weg standen.

Um die nicht abreißende Masse an Schaulustigen in den Griff zu bekommen, eröffneten die beiden schließlich in einer ehemaligen Lagerhalle ein Museum, das Þorvaldseyri Vistors Centre. Ein Besuch hier lässt euch beeindruckt und auch betroffen zurück. Auch wenn der Vulkan für die Bewohner selbst keine direkte Gefährdung war, hat er doch das Leben der Menschen für Monate stark eingeschränkt. Als die Asche vom Himmel fiel, wurde es in Þorvaldseyri auch tagsüber so dunkel wie in der Nacht. Die Familie musste den Hof verlassen und durfte tagelang nur in Begleitung des isländischen Militärs zurückkehren, um die Tiere zu versorgen. Als Gudna von dieser schweren Zeit erzählt und davon, wie ihr Mann wegen der ganz konkreten Existenz-Ängste die Nerven zu verlieren drohte, wird mir das Ausmaß dieses Vulkanausbruchs erst richtig bewusst. Na klar, Flugausfälle sind schlimm, aber vor den Scherben der eigenen Existenz zu stehen, steht dem in nichts nach.

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Wir hatten das Glück, dass Gudny und ihr Mann Zeit für uns hatten und unsere vielen Fragen geduldig beantworteten. Es gibt aber im Museum auch eine tolle Bilderstrecke und einen Dokumentarfilm zu sehen, der das Schicksal der Familie beleuchtet. Mich haben beide schwer beeindruckt - und da bin ich nicht der Einzige, denn auch die Isländische Vereinigung der Reiseindustrie war angetan und hat das Engagement der Familie ausgezeichnet.

Einen besseren Abschluss der Tour hätte ich mir gar nicht wünschen können. Nach einem ereignisreichen Tag inmitten der isländischen Wildnis machen wir es uns in der Secret Lagoon in Hverahólmi gemütlich. Es ist eiskalt und der Schnee peitscht uns nur so um die Köpfe. Da hilft nur eins: Mützen auf und einen kurzen Sprint bis ins 40 Grad heiße Wasser einlegen. Ist man erstmal drin, fühlt man sich wie in einer riesigen Badewanne.

Dampf wabert um unsere Köpfe und der Litli Geysir nebenan überrascht uns einmal mit einer kleinen Eruption.

Die Gamla Laugin, die geheime Lagune, ist der älteste Swimming Pool auf Island. Schon 1891 lernten die Isländer hier schwimmen. Gut erkennbar ist noch das erste Badehäuschen, dessen Ruine dem Areal eine etwas gruselige Atmosphäre verleiht. Manchmal kann man hier im warmen Wasser relaxen und sogar die Polarlichter sehen. Etwas Besseres kann ich mir nicht vorstellen…

Eines habe ich auf Island gelernt: Landschaftlich ist die Insel kaum zu überbieten und ich habe bei meinem Besuch nur einen Bruchteil des Landes gesehen. Unglaubliche Naturphänomene und tolle Menschen machen einen Aufenthalt hier perfekt. Ich habe es ja bereits zu Beginn schon gesagt: Für Liebhaber von All Inclusive Urlauben ist die Insel absolut ungeeignet. Wer aber Abenteuer erleben und einfach mehr von der Welt sehen will als die eigene Liege am Pool, für den ist Island absolut perfekt. Egal zu welcher Jahreszeit ihr kommt - es ist atemberaubend schön. Packt einfach gewissenhaft und bucht eure Unterkünfte im Voraus, dann ist euch ein perfekter Urlaub auf Island garantiert.

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