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LONDON SYMPHONY ORCHESTRA

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Academic year: 2022

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MIGROS-KULTURPROZENT-CLASSICS präsentiert

LONDON SYMPHONY ORCHESTRA

KKL LUZERN MO, 18*10*2021

19.30 UHR

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KONZERTPROGRAMM

KKL LUZERN

LONDON SYMPHONY ORCHESTRA

MO, 18*10*2021 19.30 UHR Robin Ticciati (Leitung) Antoine Tamestit (Viola)

PROGRAMM WILLIAM WALTON

Konzert für Viola und Orchester (ca. 25’) Andante comodo

Vivo, con molto preciso Allegro moderato

Pause

JOHANNES BRAHMS Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (ca. 40’)

Allegro non troppo Andante moderato Allegro giocoso Allegro energico e passionato

LONDON S

MPHONY OR Y CHES TRA

Das r enommiert e Or chest ers aus der W eltmetr opole

verführt uns mit den selt

en aufgeführt en, melancholischen Klängen W ons.alt

(3)

PROGRAMM

WILLIAM WALTON * 1902 —1983

KONZERT FÜR VIOLA UND ORCHESTER

William Walton war ein Künstler der Widersprüche: anfangs Enfant terrible, später musikalisches Aushängeschild, mal Neutöner, mal Neoromantiker, mit den höchsten nationalen Orden dekoriert, obwohl er fast sein halbes Leben im Ausland verbrachte. Seine besten Werke, neben dem Bratschen- konzert zwei Sinfonien und die Konzerte für Violine und Violoncello, spiegeln diese Gegensätze: Sie tragen sowohl moderne wie konservative Züge, sind unverkennbar englisch getönt, gehen darin aber nicht auf.

Zunächst zur Entstehungsgeschichte des Violakonzerts. Mit dem Skandal- stück «Façade» (1923) und Folgewerken wie der Sinfonia Concertante (1928) hatte Walton in der britischen Musikszene Fuss gefasst. Der Dirigent Thomas Beecham schlug ihm daraufhin vor, ein Konzert für den Brat- schisten Lionel Tertis zu schreiben, der eine ganze Reihe von Komponisten, darunter Bax, Holst und Vaughan Williams, zu neuen Werken für sein Instrument inspirierte.

Walton, obwohl sonst ein eher langsamer Arbeiter, stellte das Konzert über den Winter 1928/29 fertig und sandte Tertis im Anschluss die Partitur. Der aber weigerte sich, das Stück zu spielen — ein Entschluss, den er schon bald bereute. «Ich hatte Waltons Stil damals noch nicht schätzen gelernt», schrieb er rückblickend. «Die Neuerungen seiner musikalischen Sprache, die jetzt so logisch und stimmig erscheinen, schockierten mich.»

Ein Schock war die Ablehnung auch für Walton; wer sollte das Stück nun einüben und zur Aufführung bringen? BBC-Programmchef Edward Clark brachte den 33-jährigen Komponisten und versierten Bratschisten Paul Hindemith ins Spiel, den Walton einige Jahre zuvor in Salzburg kennen- gelernt hatte. Hindemith sagte zu, und so feierte das Werk am 3. Oktober 1929 unter Leitung von Henry Wood in London seine erfolgreiche Premiere.

Das Bratschenkonzert beginnt mit einem Satz in verhaltenem Tempo, dem ein turbulentes Scherzo und ein ausgedehntes Finale folgen — eine Dra- maturgie, die sich auch in den anderen Solokonzerten Waltons findet. Der Charakter des Werks ist vom warmen, melancholischen Timbre der Bratsche getönt, doch wird die schwelgerische Grundhaltung immer wieder von harmonischen Schärfen und rhythmischen Unebenheiten gestört. Schon in den Anfangstakten sorgt der Konflikt von c und cis für Unsicherheit be- züglich der Grundtonart: a-Moll oder A-Dur?

Formal gibt sich Walton eher traditionell: Die Ecksätze stehen in Sonaten- form, mit jeweils zwei Hauptthemen, die im Mittelteil verarbeitet werden, das Scherzo ist symmetrisch angelegt. Aber auch hier lohnt ein genauerer Blick: Im 1. Satz verschieben sich die Proportionen deutlich zugunsten der

«Durchführung», d.h. nicht die Präsentation der Themen nimmt den grössten Raum ein, sondern ihre Verarbeitung. Im Scherzo wird die Idee tänzerischer Ausgelassenheit durch zahlreiche Taktwechsel auf die Spitze getrieben, vielleicht sogar konterkariert. Das Finale wiederum bringt sämtliche Ent- wicklungen zur Synthese, indem es nicht nur das burschikose Hauptthema des Fagotts zum Gegenstand einer Fuge macht, sondern am Ende auch das Eröffnungsthema aus dem 1. Satz integriert.

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JOHANNES BRAHMS * 1833 —1897

SINFONIE NR. 4 E-MOLL OP. 98

«Riesig, ganz eigenartig, ganz neu, eherne Individualität»: Mit diesen Worten charakterisierte der Dirigent Hans von Bülow im Oktober 1885 die 4. Sinfonie von Johannes Brahms. Zu diesem Zeitpunkt war das Werk noch gar nicht öffentlich erklungen; Bülow hatte es gerade erst mit der Meininger Hofkapelle einstudiert. Seine Einschätzung — die auch vom Orchester und seinem zweiten Kapellmeister, dem jungen Richard Strauss, geteilt wurde

— steht in bemerkenswertem Widerspruch zum Urteil des Wiener Freundes- kreises von Brahms. Der Dirigent Hans Richter, der Kritiker Eduard Hans- lick und der spätere Brahms-Biograph Max Kalbeck hatten die Sinfonie kurz zuvor in einer Version für zwei Klaviere kennengelernt und sich skep- tisch bis ablehnend geäussert.

Dank der positiven Aufnahme in Meiningen kam das Werk dort am 25.. Ok- tober 1885 zur Uraufführung, und zwar unter Leitung des Komponisten.

Auch die anschliessende Tournee der Hofkapelle durch Deutschland und die Niederlande brachte der Vierten den erhofften Erfolg, der allerdings durch eine vorübergehende Entfremdung zwischen Bülow und Brahms ge- trübt wurde. In Wien dagegen sollten noch Jahre vergehen, bis man mit der e-Moll-Sinfonie warm wurde. «Ihre Reize sind nicht demokratischer Natur», schrieb Hanslick. «Auf den ersten Blick wird sie keinem ihren reichen Gedankenschatz erschliessen, ihre keusche Schönheit enthüllen.»

Schön, aber keusch: Damit zielte Hanslick weniger auf den herben Gesamt- eindruck des Werks mit seinen mitunter schroffen, ja grimmigen Zügen (Scherzo); dergleichen war man von Brahms gewohnt. Ihm ging es vor allem um die konstruktive Logik der Sinfonie, ihre motivische Arbeit, die ständige Variation des Materials bis hin zur Verknüpfung entlegener Teile — alles Dinge, die im Verborgenen ablaufen und sich, wenn überhaupt, erst beim zweiten Hören offenbaren.

Die Geigenmelodie etwa, mit der das Stück anhebt, wirkt mit ihrer unge- zwungenen Wellenbewegung wie eben erfunden: ein spontaner Einfall als Einladung an den Hörer. Tatsächlich aber ist sie im Innersten «gemacht», sie basiert nämlich durchgehend auf dem Intervall der Terz, das sich im Verlauf der Sinfonie als zentrales Bauelement zu erkennen gibt. Im 1. Satz

radisch auftaucht, kehrt sie prominent im Finale wieder: zu Beginn eines Themas, das Brahms insgesamt 30 Variationen unterwirft.

Dieses achttaktige Thema liegt nun aber nicht wie üblich in der Oberstimme, sondern im Bass. Als Muster diente Brahms das barocke Modell der Chaconne, das noch von Bach und Händel gepflegt wurde, mittlerweile aber längst obsolet war. Von Anfang an liegt archaische Feierlichkeit über dem Satz; doch Brahms gelingt es, dem Thema eine vielfältige Ausdrucks- palette von bedrohlich über zärtlich bis majestätisch abzuringen. Übrigens ist der Rückgriff auf die Chaconne nicht der einzige Archaismus von op. 98:

Im langsamen Satz stehen phrygisches e, eine Kirchentonart, und «mo- dernes» E-Dur neben- bzw. gegeneinander. Damit ergibt sich der bemer- kenswerte Befund, dass Brahms ganz am Ende seines sinfonischen Schaf- fens den Blick weit zurück in die Musikgeschichte wirft. Was auf etliche Zeitgenossen befremdlich wirkte — Kalbeck riet sogar, das Finale als Einzel- werk herauszugeben —, gilt heute als genialer Kunstgriff: «In der Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart wird die vierte Symphonie zum Boten der Zukunft» (Rainer Pöllmann).

«Ich habe das Privileg, seit mehr als 1

0 Jahr

en auf einer Viola von Stradivari aus dem Jahr 1

672 zu spielen.»

ANTOINE T

AMESTIT

PROGRAMM

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INTERPRET*INNEN

ORCHESTER

LONDON SYMPHONY ORCHESTRA

Unter den zahlreichen Spitzenorchestern Grossbritanniens ist das London Symphony Orchestra (LSO) eines der geschichtsträchtigsten. 1904 gegrün- det, wurde es zunächst von Hans Richter geleitet; mit Komponisten wie Edward Elgar und Ralph Vaughan Williams bestand eine enge künstleri- sche Zusammenarbeit. Seine ständige Spielstätte ist seit 1982 das Barbican Center London, in dem es jährlich etwa 70 Konzerte bestreitet. Als ständiges Gastorchester spielt es zudem im New Yorker Lincoln Center sowie in der Pariser Salle Pleyel. Neben dem Einsatz für sinfonische Filmmusik («Star Wars», «Harry Potter») legt das LSO besonderen Wert auf Musikvermitt- lung: Jedes Jahr kommen etwa 60‘000 Menschen in den Genuss seines

«Education»-Programms. Darüber hinaus vergibt es regelmässig Komposi- tionsaufträge an junge britische Komponist*innen. Geradezu eindrucksvoll liest sich die Liste seiner Chefdirigenten, darunter Weltstars wie André Previn, Claudio Abbado, Colin Davis und Valery Gergiev. Seit 2017 hat Simon Rattle die Leitung des LSO inne.

DIRIGENT

ROBIN TICCIATI

Superlative begleiten den Dirigenten Robin Ticciati von Beginn seiner Karriere an. Mit gerade einmal 19 Jahren erhielt der Londoner Nachwuchsstar die Arthur-Belgin-Medaille als «Most Outstanding Musician of the Year», drei Jahre später war er der jüngste Dirigent, der jemals an der Mailänder Scala auftrat. 2006 folgte sein Debüt bei den Salzburger Festspielen mit Mozarts

«Il sogno di Scipione». Von 2009 bis 2018 hatte Ticciati den Chefposten des Scottish Chamber Orchestra inne und war bis 2013 zudem Erster Gast- dirigent der Bamberger Symphoniker. Seine besondere Vorliebe für die Oper spiegelt sich in seinen Auftritten an Covent Garden, der Metropolitan Opera New York und am Opernhaus Zürich. 2014 trat er sein Amt als Music Director der Glyndebourne Festival Opera an. Für seine Brahms- Einspielung mit den Bamberger Symphonikern wurde Ticciati 2011 zum Nachwuchsdirigenten des Jahres gekürt, auch seine Schumann- und Haydn- Aufnahmen erhielten diverse Preise. Seit 2017 ist Ticciati Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin.

SOLIST

ANTOINE TAMESTIT

Bevor Antoine Tamestit 2004 den internationalen Durchbruch mit dem ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD schaffte, hatte er schon durch Wettbewerbssiege in Los Angeles und New York auf sich aufmerk- sam gemacht. In seiner Karriere reihte sich nun Schritt an Schritt: Die BBC ernannte ihn zwei Mal zum «New Generation Artist», Konzerteinladungen aus der ganzen Welt folgten sowie 2007 die Berufung zum Professor für cheln, mit dem man die best

en

ROBIN TICCIA TI

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KONZERTE 2021*22 IM KKL-LUZERN

FR, 05*11*2021, 19.30 UHR ANNE-SOPHIE MUTTER (VIOLINE UND LEITUNG)

Mutter’s Virtuosi (Solisten-Ensemble der Anne-Sophie Mutter Stiftung) Werke von Vivaldi, Mozart, Unsuk Chin

DI, 26*04*2022, 19.30 UHR

GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER Myung-Whun Chung (Leitung)

Werke von Beethoven, Strawinski

SO, 22*05*2022, 18.30 UHR

CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA Mirga Gražinyte˙ -Tyla (Leitung)

Gabriela Montero (Klavier) Werke von Tschaikowski, Bruckner

VORSCHAU

Das MIGROS-KULTURPROZENT unterstützt kulturelle und soziale Initiativen und bietet einer breiten Bevölkerung ein vielfältiges Angebot. Neben traditionsreichen Programmen setzt es gezielt Akzente zu zukunftsweisenden gesellschaftlichen Fragestellungen. Zum Migros- Kulturprozent gehören auch die Klubschule Migros, das Gottlieb Duttweiler Institut, das Migros Museum für Gegenwartskunst, die vier Parks im Grünen und die Monte-Generoso- Bahn. Insgesamt investiert das Migros-Kulturprozent jährlich über 140 Millionen Franken.

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Am Fr

eitag, 5. No

vember 202

1, spielen Mutt

er’s Virtuosi,

das Solist

en-Ensemble der S

tiftung von ANNE-SOPHIE MUTTER ,

W

erke von Vivaldi, Mozart, Unsuk Chin im KKL Luzern.

Referenzen

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