Abschlussprojekt CAS Kuverum 2009 / Fachhochschule Nordwestschweiz
FOKUS
FOTOGRAFIE-VERMITTLUNG AN DEN BIELER FOTOTAGEN
JEANNINE HANGARTNER PROJEKT-REFLExION Biel, 2008–2009
www.bielerfototage.ch kunstvermittlung@jouph.ch
INHALT
4 Projektübersicht
Was will eine Fotografie?
6 Ausgangslage, Rahmen, Ziel
Fotografie-Vermittlung an den Bieler Fototagen 8 Beteiligte
Ein Festival – breit vernetzt 10 Besonderheiten
Künstler sind an der Vermittlung beteiligt 12 Relevanz für die Kulturvermittlung Eine Lücke wird geschlossen 14 Motivation
Befragen des Mediums Fotografie 16 Schwierigkeiten
Strukturelle Grenzen 18 Erkenntnisse
Tragende Partnerschaften 20 Ähnliche Projekte
Inspiration aus Theorie und Praxis 22 Dank und Impressum
24 Kuverum zeigt Kulturvermittlung 14 Projekte aus der Praxis
28 Kuverum
Lehrgang Kulturvermittlung und Museumspädagogik
Fotografie: Zwischen Bild, Abbild und Wirklichkeit
PROJEKTüBERSIcHT
WAS WILL EINE FOTOGRAFIE?
Was ist eine Fotografie? Was bewirkt eine Fotografie? Seit 150 Jah- ren sind wir vom Phänomen «Fotografie» umgeben: Die Foto- grafie hat eine Geschichte, die wir alle aktiv mitgestalten, der wir uns nicht entziehen können. Wir können uns die heutige Welt ohne ihr Abbild kaum mehr vorstellen. Woher kommt diese Sehn- sucht nach Reproduzierbarkeit? Besitzen wir die Welt, wenn wir ihr Abbild in den Händen halten? Gehört uns der Augenblick, wenn wir ihn scheinbar festhalten?
Diese Fragen haben mich in meinem Fotografie-Studium beschäf- tigt und motivieren mich heute in der Vermittlungsarbeit. Seit drei Jahren engagiere ich mich im Vorstand der Bieler Fototage, dem einzigen thematischen Fotografie-Festival der Schweiz, welches jährlich stattfindet. Im letzten Jahr habe ich im Rahmen des drei- wöchigen Festivals ein Vermittlungsangebot initiiert. Die Idee dazu wurde vom Vorstand und der Direktion begeistert aufgenom- men. Gleich zu Beginn ist die französisch-sprachige Kunsthisto- rikerin Anne Froidevaux zum Projekt dazugestossen. Unser Ziel war und ist es, immer wieder neuen Publikumsgruppen einen Zugang zu den Ausstellungen zu verschaffen.
Die Entscheidung, dieses Projekt zu meiner Abschlussarbeit für den Studiengang Kuverum zu machen, erlaubt mir, die gemachten Erfahrungen über den Rahmen einer reinen Projektdokumentation hinaus zu reflektieren und zu analysieren.
Decken, Hütte oder Elefant?
AUSGANGSLAGE, RAHMEN, ZIEL FOTOGRAFIE-VERMITTLUNG AN DEN BIELER FOTOTAGEN
DAS FESTIVAL
Die Fototage werden jährlich von einem ehrenamtlichen Vorstand und einer künstlerischen Direktion bestehend aus Hélène Joye- Cagnard und Catherine Kohler organisiert. Verteilt über die ganze Stadt Biel laden jeweils im September 20 Ausstellungen dazu ein, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen. 2008 war dies un- ter dem Titel «Make believe» das Genre der inszenierten Foto- grafie. «Bande à part» heisst das Festival 2009. Die beteiligten Foto- graf/innen untersuchen in ihren Arbeiten, was es heisst «aus der Reihe zu tanzen». Sie haben Individuen und deren soziales Umfeld fotografiert: wie zeigen sich Zugehörigkeit und Anderssein?
DAS VERMITTLUNGSANGEBOT
Das Programm richtet sich an die unterschiedlichsten Publikums- gruppen und verändert sich von Jahr zu Jahr. So wird zum Bei- spiel dieses Jahr eine Gruppe von Migrant/innen gleich zweimal zu einem Besuch der Ausstellungen kommen. Beim ersten Mal wird es darum gehen, einen persönlichen Zugang zu den Fotografien zu finden: Was gibt es da zu sehen und was hat das mit mir zu tun?
Beim zweiten Besuch werden sie einen der ausstellenden Fotografen treffen, der sich in seiner Arbeit mit Migration auseinandersetzt.
Einen Workshop für Familien gab es schon im letzten Jahr. Das An- gebot wird nun als fester Programmpunkt aufgenommen und weiterentwickelt. Verschiedene Alters- und beide Sprachgruppen kommen zusammen. Gemeinsam gehen alle in den Ausstel- lungen auf Spurensuche. Die Annäherung an die Fotografie, wie auch an die andere Sprache, geschieht spielerisch.
An den Samstagen finden jeweils öffentliche kunsthistorische Füh- rungen statt. Speziell ist der Anlass «Fragen an die Fotografie»
am letzten Samstag des Festivals. Die Teilnehmenden formulieren selbst Fragen zu von ihnen gewählten Fotografien, was ein ge- naues Hinschauen erfordert. Der anschliessende Austausch in der Gruppe erweitert das eigene Sehen, Staunen und Fragen.
Schulklassen besuchen die Fototage im Rahmen einer zweistündigen Veranstaltung mit Ausstellungsbesuch und einem Workshop. Im Internet finden die Lehrpersonen eine Einführung zu den Ausstel- lungen. Ein Fragekatalog lädt dazu ein, sich mit den vielfältigen Themen der ausgestellten Fotografien auseinanderzusetzen und an die eigenen Erfahrungen anzuknüpfen. Als besonderes Angebot besteht zudem die Möglichkeit, einer/m der Fotograf/innen zu begeg- nen. So erhalten die Kinder und Jugendlichen über die Auseinan dersetzung mit der Ausstellung hinaus einen Einblick in deren Berufsalltag.
Ein Mitglied des Fotoclubs Biel hilft mit beim Familienworkshop
BETEILIGTE
EIN FESTIVAL – BREIT VERNETZT
Ein Festival gleicht einem dichten Gewebe: zeitlich stark begrenzt wird ein Thema in möglichst vielen Facetten ausgebreitet. Im Wort Festival steckt auch das «Fest», etwas zum Feiern. Ein Festival und seine Inhalte zu vermitteln kann also nur heissen, dieses Netz noch weiter zu knüpfen, neue Freunde zu gewinnen und mehr Menschen teilhaben zu lassen.
In diesem Sinne bezieht die Vermittlung für die Organisation von öffentlichen Anlässen immer eine oder mehrere Partnerinstitu- tionen mit ein. So entsteht eine inhaltliche Vielfalt, und beide Seiten profitieren von wachsender Bekanntheit und mehr Publikum.
PARTNER 2009
/ Verein Multimondo, Biel: gemeinsames Kursangebot für Migrant/innen
/ Verein FamiPlus, Biel: Zusammenarbeit beim Familienworkshop / Forum du bilinguisme, Biel: Zusammenarbeit beim Familien- workshop
PARTNER 2008
/ Volkshochschule Biel-Lyss: gemeinsamer Abendkurs
/ Nacht der 1000 Fragen: gemeinsames Angebot «Fragen an die Fotografie»
/ Fotoclub Biel: Zusammenarbeit beim Familienworkshop
/ Simon Gautschy, Schauspieler, Zürich: Zusammenarbeit bei einer Veranstaltung für Schulklassen
/ Schule für Gestaltung Bern und Biel: Zusammenarbeit beim Workshop für Jugendliche
Kornel Stalder zeigt Jugendlichen seine Fototransfer-Technik
BESONDERHEITEN
KüNSTLER SIND AN DER VERMITTLUNG BETEILIGT
FOTOScHAFFENDE INVOLVIEREN
Normalerweise verschwinden die Fotografen hinter ihren Werken;
unter einem Zeitungsfoto steht oft nur noch ein Kürzel oder der Agenturname. Um die Bilder wieder mit Menschen zu verbinden, sind die Fotograf/innen eingeladen, Schulklassen und andere Gruppen zu treffen und aus ihrem Arbeitsalltag zu erzählen. Die Fotos rücken in Beziehung zu einer real exisitierenden Person.
Die Fotograf/innen bringen zudem ihre Erfahrung und ihr Können in den praktischen Workshopteil mit ein. Nicht nur profitieren die Besuchenden von einem vertieften Zugang zu einem Werk, die Fotograf/innen selbst profitieren von Fragen und den unmittel- baren Reaktionen des Publikums auf ihre Arbeiten.
FREIER FOKUS
Das Vermittlungsangebot an den Fototagen zeichnet sich durch sei- ne Vielfalt aus. Die 20 Ausstellungen an zehn verschiedenen Or- ten können für jeden Besuch frei kombiniert werden. Für jede Gruppe wird der Fokus so gesetzt, dass der Ausstellungsbesuch an Themen anknüpft, welche die entsprechende Gruppe gerade be- schäftigen und die für sie relevant sind.
ZUTRITT ERMöGLIcHEN
Die Partnerschaft mit dem Verein Multimondo ermöglicht es einer Gruppe von Migrant/innen die Ausstellungen zweimal zu besu- chen. Multimondo übernimmt einen grossen Teil der Eintrittskos- ten; das Festival offeriert das Vermittlungsangebot. So ist es auch für nicht erwerbstätige Migrant/innen möglich am Angebot teilzunehmen und einen Zugang zum kulturellen Geschehen an ihrem neuen Lebensort zu finden.
RELEVANZ FüR DIE KULTURVERMITTLUNG
EINE LücKE WIRD GEScHLOSSEN
Fotografie ist ein «demokratisches Medium» – zumindest in der Schweiz hat die Mehrheit der Menschen Zugang zu einer Foto- kamera. Die meisten sind im Umgang mit Fotografie besser geübt, als im Umgang mit zeitgenössischer Kunst oder historischen Themen. Fotografie-Vermittlung hat daher weniger die Aufgabe, die Leute mit Fotografie vertraut zu machen, als ihnen einen kritischen Blick auf das Medium zu ermöglichen. Ein regelmässiges Angebot zur Vermittlung von Fotografie gibt es allerdings nur im Musée de l’Elysée in Lausanne und im Fotomuseum Winterthur.
Wenn auch auf drei Wochen im Jahr begrenzt, füllt das Angebot an den Bieler Fototage somit eine räumliche Lücke.
Selber ausprobieren: Fototransfer mit Hilfe eines Lösungsmittels
Genau hinsehen – das können kleine und grosse Detektive.
Foto nach der Serie «Iris 732» von Florian Zellweger
MOTIVATION
BEFRAGEN DES MEDIUMS FOTOGRAFIE
Die Fotografie ist das gestalterische Medium, das mir am nächsten steht. Schon während meines Fotografie-Studiums hat mich aller- dings das Hinterfragen des fotografischen Bildes, seiner Reproduk- tionsmechanismen und der Deutungshoheit darüber stärker be- schäftigt als der eigene gestalterische Ausdruck. Somit ist es für mich naheliegend, den Dialog über die Fotografie nicht nur innerhalb meiner eigenen gestalterischen Arbeit, sondern auch mit der Öffent- lichkeit zu suchen. Kulturvermittlung gibt mir dazu Gelegenheit.
Was fotografiert und publiziert wird, ist kaum je zufällig. Hinter jedem Bild steht eine Geschichte, die ohne Worte erzählt wird. Diese Geschichten transportieren Werte und Weltansichten, ohne sie explizit zu benennen; es liegt an den Betrachtenden, Fotografien kri- tisch zu lesen. Die Vermittlung von Fotografie sehe ich als Leseför- derung für Bilder: genau hinsehen, Fragen stellen, Position beziehen.
Wenn die Vermittlung auf der dem Medium Fotografie eigenen Mehrdeutigkeit aufbaut, werden die Betrachtenden in ihrer Wahr- nehmungsfähigkeit gestärkt; gleichzeitig werden sie sich der Vieldeutigkeit des fotografischen Bildes bewusst.
Portrait ohne Gesichter.
Freie Umsetzung eines Themas aus den Ausstellungen
ScHWIERIGKEITEN
STRUKTURELLE GRENZEN
RAHMENBEDINGUNGEN DES FESTIVALS
Eine grundsätzliche Schwierigkeit der Vermittlung im Rahmen eines Festivals besteht darin, dass einem halben Jahr an Vorbereitungen nur drei Wochen zur Umsetzung gegenüberstehen. Ausserdem ist die Vielfalt der Ausstellungen derart gross, dass es schwierig ist, sich zu begrenzen. Erschwerend kommt dazu, dass die offiziellen Öff- nungszeiten (Mittwoch bis Freitag nachmittags sowie an Wochenen- den) für Schulklassen ungünstig sind. In der zweisprachigen Stadt Biel muss zudem nicht nur das Angebot, sondern auch jeder Text auf Deutsch und Französisch zur Verfügung stehen.
ZWIScHEN FREIWILLIGENARBEIT UND BERUF
Die Doppelrolle als ehrenamtliches Vorstandsmitglied und gleichzei- tig Beauftragte für die Vermittlung ist ein Balance-Akt. Die Ver- mittlung gibt sich ihr Budget in Absprache mit der Direktion selbst und hat auch unabhängig vom Gesamt-Festival nach Unterstüt- zungsbeiträgen gesucht. So gilt es immer wieder die Grenze zu zie- hen zwischen der Arbeit, die als ehrenamtliches Engagement für das Festival geleistet wird, und dem Vermittlungsauftrag. Erschwe- rend kam im ersten Jahr hinzu, dass keine externen Gelder zur Verfügung standen, war das Vermittlungsangebot doch erst im Auf- bau begriffen. Im zweiten Jahr ist es gelungen, von zwei Stiftun- gen Beiträge zu bekommen, sodass der Pauschallohn für die Vorbe- reitungen immerhin verdoppelt werden konnte und sich die Vermittlung in weiten Teilen selbstständig finanziert.
ERKENNTNISSE
TRAGENDE PARTNERScHAFTEN
Im letzten Jahr habe ich gelernt, dass es nicht nur wichtig ist, Part- nerschaften inhaltlicher Natur einzugehen, sondern auch struk- tureller Art. Es ist äusserst aufwendig und kaum machbar, Veranstal- tungen, die nur einmal pro Jahr stattfinden und jeweils auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten sind, erfolgreich zu kommuni- zieren. Daher macht es Sinn, zum Beispiel für den Familien-Work- shop mit einer Organisation zusammenzuarbeiten, bei der Familien täglich ein- und ausgehen. So kam die Partnerschaft mit FamiPlus zu Stande. Da wir selber vor der Herausforderung, einen Workshop mit sprachlich gemischtem Publikum auch wirklich zweisprachig abzuhalten, grossen Respekt hatten, haben wir uns an das Forum du bilinguisme gewandt, die Fachpersonen in Sachen Zweisprachig- keit. Dadurch, dass wir diese Schwäche als Anlass genommen haben, die Zweisprachigkeit in den Mittelpunkt des diesjährigen Work- hops für Familien zu stellen, ist es uns gelungen, dafür einen extra Beitrag von einer Stiftung zu bekommen. So ergibt eines das andere – und uns die Gelegenheit, immer wieder Neues auszu- probieren.
Familien entdecken die inszenierte Fotografie
ÄHNLIcHE PROJEKTE
INSPIRATION AUS THEORIE UND PRAxIS
THEORETIScHER ZUGANG ZUR FOTOGRAFIE
Meine Haltung gegenüber der Fotografie wurde nachhaltig geprägt von den theoretischen Schriften John Bergers (z.B. Another Way of Telling, Vintage International, New York 1982) und David Levi Strauss’ (Between the Eyes. Essays on Photography and
Politics, Aperture, New York 2003). John Berger vertritt die Ansicht, dass jedes Foto mehrdeutig ist und somit vielschichtige und zum Teil ganz unterschiedliche Lesearten ermöglicht. Levi Strauss hat mir bewusst gemacht, welch grosse politische Rolle Fotografien in un- serer medien-dominierten Welt spielen. Veranschaulicht werden die- se theoretischen Zugänge zur Fotografie im Schaffen des Chilenen Alfredo Jarr. Wie kaum ein anderer Fotokünstler unternimmt er die Gratwanderung, mit Fotografie zu arbeiten und gleichzeitig ihre Schwächen und Grenzen transparent zu machen (letzte Ausstellung in der Schweiz: Musée des Beaux-Arts, Lausanne, 2007).
VORBILD ENGLAND
Im Rahmen einer Studienreise nach London habe ich gesehen, welch ein Gewinn es ist, wenn Künstler/innen in die Vermittlungsarbeit miteingebunden werden. So haben wir es uns 2009 zum Ziel gesetzt, möglichst viel mit den ausstellenden Fotografinnen und Fotogra- fen zusammenzuarbeiten. Auf die grundsätzliche Anfrage, ob Inte- resse vorhanden ist, haben ausnahmslos alle positiv reagiert und bereits sind fünf gemeinsame Veranstaltungen geplant.
IN FRAGE STELLEN
Als Methode begleitet mich das Befragen der Bilder. Eingeflossen ist dies in das Dokument «Fotografie in der Schule», welches wir für die Vorbereitung der Lehrpersonen erstellt haben. Statt Katalogs- texte so umzuformulieren, dass sie im Schulraum anwendbar sind, haben wir zu jeder der ausgestellten Serie eine Reihe von Fragen formuliert. Es handelt sich dabei mehrheitlich um offene Fragen, welche die Kinder und Jugendlichen aus ihren eigenen Erfah- rungen heraus beantworten können. Es gibt dabei nicht richtig oder falsch. Inspiriert wurde ich darin von Max Frisch und seinem Fragebogen (Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988). Die «Nacht der 1000 Fragen» , welche in Biel zuletzt 2008 durchgeführt wurde und mit der wir für eine Veranstaltung zusammengearbeitet haben, hat mich angeregt, ein Veranstaltungsformat zu erfinden, in dem es «nur» darum geht, dass die Teilnehmenden eigene Fragen formu- lieren. Die Antworten sind sekundär. Im Mittelpunkt steht das eigene Schauen und Fragen und der Austausch darüber.
Eine gestalterische Umsetzung aus dem Workshop mit Jugendlichen
DANK UND IMPRESSUM
HERZLIcHEN DANK
... DEN BETEILIGTEN IN BIEL
Meiner Partnerin Anne Froidevaux/ dem Team der Vermittlung Julie Dorner, Yanis Froidevaux, Cynthia Luginbühl, Geneviève Petermann/ dem Vorstand und den Direktorinnen der Bieler Fototage/ den beteiligten Fotograf/innen, Daniel Müller vom PhotoforumPasquArt/ der Sandoz-Familienstiftung in Pully/ der
Oertli-Stiftung in Zürich.
... AN KUVERUM
An die Studiengangsleiterin Franziska Dürr und die Gruppe Kuverum 5 für die unvergessliche Zeit voller Entdeckungen, überschrittener Grenzen und gemeinsamer Reflexion/ Kristen Erdmann danke ich für ihre kritische und offene Aussensicht als Mentorin/ dem Beirat von Kuverum ein grosses Dankeschön für die Begleitung des Lehrgangs.
LINKS
www.kuverum.ch/personen/jeannine.hangartner www.bielerfototage.ch
www.kunst-klick.ch www.kinderbaustelle.ch www.flussaufwaerts.ch www.unter-weg-s.ch IMPRESSUM
TExT Jeannine Hangartner
KORREKTORAT Olivier Biedermann LEKTORAT Jolanda Jäggi, Claudia Schmid GESTALTERIScHES KONZEPT Angela Reinhard SATZ Patricia Huijnen, Angela Reinhard
VIDEO Irena Allemann, Maria Brendle, Frank Meissner, Kurt Reinhard
GScHIcHTE cHIScHTE
BRücKE ZWIScHEN MUSEUM UND ScHULE BETTINA STOcKER-PARPAN
Ein Museum stellt eine «Gschichte Chischte»mit sinnlich, erlebbaren Geschichten, Bildern, Spielen und Karten zu ausgewählten Objek- ten bereit. Diese dienen zur lustvollen Orientierung und zur Informa- tionsquelle für Lehrpersonen, Schulklassen und Erwachsene.
IM ZEIcHEN DER SONNE
EINE WERKSTATT VON cultura mobila ERIKA SINGEORZAN
Die interaktive Werkstatt schafft sinnliche Zugänge zu komplexen Themen verschiedener Wissenschaftszweige. Kinder selbst wer- den dabei zu Forschenden und entdecken experimentell wesentliche Phänomene rund um die Sonne. In einem Atelier über prähisto- rische Sonnensymbole lernen sie alte Handwerkstechniken kennen und erfahren auf diese Weise auch von der Sonnenverehrung früher Kulturen.
IN DER HAUT EINES KUNSTWERKS BERUFE ERLEBEN IM MUSEUM PATRIcIA HUIJNEN
Jugendliche erproben den Seitenwechsel. Sie sind nicht als gewöhn- liche Besuchende im Kunsthaus zu Gast, sondern erfahren in der Rolle eines Kunstwerks, wie ein Museum mit Kunst fachgerecht umgeht.
KUNSTSAMMLER ALS WELTENBAUER WISSENSVERMITTLUNG MIT AKTIVTEIL BEATRIcE HERZOG
Ein Vermittlungs-Methoden-Mix verbindet Informationstranfer, Dialog, aktives Handeln und eigenes Entdecken miteinander.
Erwachsene bekommen einen gewohnten und gleichzeitig neuen
KUVERUM ZEIGT
KULTURVERMITTLUNG
14 PROJEKTE AUS DER PRAxIS
ALTE DINGE NEU BELEBT
MUSEUMSERLEBNIS FüR KINDER AMANDA KOHLER
Entlang der «alten Gegenstände» werden Geschichten erzählt und ein Bezug zum aktuellen Alltag aufgezeigt. Museumsbesuchende erfahren, wie sich Alltagsgeschichte früher und heute unterscheidet.
EVALUATION KINDER & KUNST ZüRIcH
EIN KUNSTHEFT FüR KINDER WIRD UNTERSUcHT SARAH MERTEN
Ein Kunstheft für Kinder wird evaluiert. Dabei wird untersucht, wie die Erstellung, die Formgebung und die Verwendung bei Betrach- tenden wirkt: Was animiert, sich im Unterricht oder in der Freizeit mit Kunst zu befassen?
FOKUS
FOTOGRAFIE-VERMITTLUNG AN DEN BIELER FOTOTAGEN JEANNINE HANGARTNER
Ein breites Publikum fokussiert sich auf Fotografie. Beim Ausstel- lungsbesuch und in Workshops mit den Künstler/innen entste- hen eigene Umsetzungen, die wiederum öffentlich gezeigt werden.
Der Dialog über die Fotografie wächst.
SBRINZLAS
ELEKTRONIScHE BOTScHAFTEN üBER BERG UND TAL ALExA GIGER
Ein Newsletter zur Museumspädagogik im Bündner Kunstmuseum informiert über Kunst, Veranstaltungen und die Arbeit im Mu- seum. Er bietet Einblicke vor und hinter die Kulissen, gibt Impulse, wie Kunst in der Schule vertieft und kennengelernt werden
kann. Damit wird das Interesse für Kunst im Kanton Graubünden gefördert.
SPRücHE KLOPFEN
EINE VERMITTLUNGSMETHODE VON A–Z cyNTHIA LUGINBüHL
KATHARINA MüLLER BEATRIZ WüRScH
Inszenierte Andockstellen im Weinbaumuseum am Zürichsee, Au.
Installationen zum Thema Wein und Wettersprüche laden Be- suchende ein, aktiv zu handeln. Das Publikum klopft eigene Sprüche und gestaltet die Ausstellung mit.
STREIFZüGE DURcH ZEIT UND RAUM GEScHIcHTS-VERMITTLUNG IM MUSEUM cLAUDIA ScHMID
Gegenstände zum Anfassen und Begegnungen mit Geschichtsdar- stellern macht Geschichte erlebbar. Vermittlungsaktionen mit Schulklassen werden weitergeführt, indem Kinder ihren Eltern das Museum zeigen.
tuttoVARLIN
KUNST-WERKSTATT VON cultura mobila SUSANNA ScHüELI
Die Werkstatt stellt den Künstler Varlin (1900–1977) vor. Sie gibt Schulklassen Gelegenheit, die Kunst aktiv handelnd kennen
zu lernen. So werden Techniken ausprobiert und Bilder nachgestellt (Tableau Vivant).
LANGOHR
EIN AUDIOPROJEKT IM MUSEUM JANINE WAGNER
Zusammen mit Jugendlichen wird ein Audiowalk für ein Museum erfunden und technisch professionell umgesetzt. Niemand trifft den Tonfall der jugendlichen Besucher so wie die gleich- altrigen Produzenten.
MUBIL
MUSIK & BILD/MUSIK & KUNST FüR KINDER IRMA THüRIG
Kinder setzen sich in Workshopreihen mit Instrumenten, deren Bau, Klang, Geschichte und Spiel auseinander und mit der Darstel - lung der Musik in der Kunst. Besuch eines Originals ist Bestandteil des Programmes, dies kann sein: Musiker/in, Musikinstrumen- tensammlung, Instrumentenbauer/in, Konzert, Kunstmuseum, oder Kunst im öffentlichen Raum.
PAUSENPLATZ
KUNST, KULTUR UND KULINARIK MIcHELE DERcOURT
Der Kulturraum «Pausenplatz» ist ein kleiner, feiner Ort der Begeg- nung, wo eine Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur statt- findet. Wir bieten verschiedenen Kunstschaffenden eine Plattform.
In den Bereichen Malerei, Skulptur, Photografie und Installation finden Ausstellungen statt. Es ist ein Ort, wo man sich kulinarisch verwöhnen lässt, Filmabende geniesst und Kunstausstellungen besucht!
NETZWERK UND ERFAHRUNG
Im Bereich der Kulturvermittlung und der Museumspädagogik ist viel Erfahrung vorhanden. Die Gruppe besucht Institutionen und als Vermittler tätige Personen in der Schweiz und im Ausland.
Dabei lernen die Studierenden unterschiedlichsten Formen der Vermittlung kennen. Diese Beispiele regen zu eigenen Projekten an.
EIGENE PROJEKTE
Die Gruppe gibt den einzelnen Teilnehmenden Rückhalt, um (erste) eigene Projekte zu planen, durchzuführen und auszuwerten.
DOKUMENTIEREN UND PUBLIZIEREN
Der Studiengang wird in verschiedensten Formen reflektiert und dokumentiert. Studierende haben Teil an einer gemeinschaft- lichen Produktion und lernen die einzelnen Produktionsschritte kennen. Dieses Erarbeiten ist Reflexion über das Erlebte, Ge- lernte, Erfahrene und gleichsam ein Ausweis der genossenen Bil- dung und eine Kursevaluation.
www.kuverum.ch
KUVERUM
LEHRGANG KULTURVERMITTLUNG UND MUSEUMSPÄDAGOGIK
LEHRGANG
Der Lehrgang richtet sich an kulturell Interessierte aus verschiede- nen Bereichen. Sie haben eine pädagogische Ausbildung, ein ab- geschlossenes Studium, ausgewiesene Museumspraxis oder arbeiten bereits längere Zeit in einem gestalterischen oder künstlerischen Beruf. Die Teilnehmenden sind in verschiedenen Vermittlungsbe- reichen tätig. Der Lehrgang dauert 45 Kurstage und schliesst mit einem Zertifikat der Fachhochschule Nordwestschweiz ab.
WAS KUVERUM AUSZEIcHNET
Die eigene Zielsetzung der Teilnehmenden wird mit der Vermittlungs- arbeit im Bereich Kultur in Verbindung gebracht. Durch eigen- ständiges Tun, Nachdenken und Sicheinbringen werden die eigenen Zielsetzungen für den Kurs konkretisiert. Die Anliegen und
Wünsche der Teilnehmenden bestimmen zum Teil den Inhalt des Studiengangs.
LERNZIELE
Im Verlauf der fünf Module lernen Studierende ihren eigenen Standort, die persönlichen Ressourcen kennen und machen praxis- nahe Erfahrungen anhand gemeinsamer und eigener Projekte.
GRUNDKENNTNISSE
Die Teilnehmenden lernen verschiedene Sichtweisen kennen und werden mit dem Umfeld der Vermittlung bekannt. Dies ist Basis für eine Zusammenarbeit mit Institutionen und Organisationen.