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Der Friede Gottes sei mit uns an jedem Ort, zu dieser Zeit. Der Friede Gottes breite sich aus in uns und mit uns und weit über uns hinaus.

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Academic year: 2022

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Podcast am Sonntag, 30. Mai – Trinitatisfest Ein Wind kommt auf – versuchen wir zu leben!

Der Friede Gottes sei mit uns an jedem Ort, zu dieser Zeit. Der Friede Gottes breite sich aus in uns und mit uns und weit über uns hinaus.

Pfingsten war einmal. Die Geschichten sind auserzählt. Von Wundern und Brot, dem Stein ohne Grab, Krippe und Engeln, all die Liebesgeschichten zwischen Gott und Mensch. Trinitatis ist der Epilog. Die Zusammenfassung am Ende. Alle Kapitel im Schnelldurchlauf. Gott,

Schöpfung, Christus, Versöhnung, Geist, Bewegung – nun kommt der Doppelpunkt. Und dann kommt der Mensch, dann kommen wir mit unseren Geschichten und darin den Aufbrüchen, der Neugeburt. Da bleiben ein paar Fragezeichen. Um die geht es, wenn wir Gottesdienst feiern nachher in der Christianskirche und jetzt bei Euch und Ihnen. Heute mit Maria Driver als Lektorin, Kantor Igor Zeller – ich bin Pastor Frank Howaldt. Mit euch und Ihnen dann und jetzt verbunden im Namen Gottes, Quelle unseres Lebens; Jesu Christi, dem Grund unserer Hoffnung, und des Heiligen Geistes, Kraft, die uns neu macht. AMEN

Machen wir uns auf und beten im Wechsel:

Ich lege an die Kraft des Himmels, das Licht der aufgehenden Sonne.

Ich lege an die Strahlen des Mondes, den Glanz des Feuers.

Ich lege an die Beständigkeit der Erde, den Strom von Wasser und Zeiten.

Ich lege an Gottes Macht als meine Stütze, Gottes Weisheit als meinen Weg.

Gottes Auge als mein Sehen.

Gottes Ohr als mein Hören, Gottes Wort als meine Sprache.

Gottes Hand als meinen Schutz, Gottes Weg als meine Zukunft.

Ich bitte um deine Kraft, Gott, dass du mich neu schaffst.

Alle: Deine Barmherzigkeit preisen wir mit unserem Lobgesang diesen Morgen und alle Zeit. Amen

(2)

Lied: Brunn‘ alles Heils

Brunn alles Heils dich ehren wir und öffnen unsern Mund vor dir;

aus deiner Gottheit Heiligtum dein hoher Segen auf uns komm.

Gott Vater, Sohn und Heilger Geist, o Segensbrunn, der ewig fleußt:

durchfließ Herz, Sinn und Wandel wohl, mach uns deins Lobs und Segens voll!

Gebet

Gott, du schreibst dich hinein,

auf die erste und die letzte Seite und mittendrin, dann wird mein Tagebuch leicht

und wir können die Warteräume der Vergangenheit mit erhobenem Kopf verlassen.

Mit dir wollen wir wohnhaft werden in uns selbst, in der Herberge von Brot und Träumen,

auf dieser Erde, deinem Menschen Jesus auf der Spur, von deinem Geist bewegt

wollen wir dir neu treu werden

das Unerträgliche beenden und ins Blaue leben deines Himmels auf unseren Wegen. Amen

Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden.

Lesung

Wir hören in ein Gespräch hinein, das nachts entsteht. Notiert von Johannes in seinem Evangelium:

Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?

Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.

Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden.

Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.

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Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen. Erzählen will ich von all seinen Wundern und singen seinen Namen. Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen. Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir. Halleluja!

Gedanken

Sofa. Füße auf der Lehne. Augen offen. Baumwipfel wiegen sich vor dem Fenster.

Leichter Wind. Die Sehnsucht nach dem auftauenden lauten Leben träumt derweil weiter. Neben mir. Die Lockerungsübungen der Welt münden wieder in echte Wettbewerbe. Also nicht so schnell, denke ich. Einen Moment in den eigenen Verhältnissen leben. Auch mit Gott. Gott muss nicht überall seine Träume nach Aufbruch und Weite und Zukunft durchsetzen. Erst einmal ist er einfach da. Keine Bedingung. Wenn du fragst, ob es eine gäbe, antwortet er: Nein. Und dann schweigt er.

Ein liebesvolles stilles Schweigen. Aber dann wird die Sehnsucht neben mir wach. Das Sofa wird zu eng. Der Wind wird stärker. Durchatmen. Aufstehen. Gott ist schon

woanders. Ich habe noch Fragen. Ich möchte über meine Verhältnisse leben. Wenn Zeit ist. Jetzt.

Zeit hat Benni nicht, sie möchte über ihre Verhältnisse leben. Eigentlich heißt sie Bernadette, aber das ist ihr zu tussig. Benni ist neun. Sie schlägt um sich, sie schreit, sie schaukelt, sie liebt Eulen. Sie ist unberechenbar. Sie sprengt das Systemrelevante in ihrem Leben, Schule, Krankenhaus, Familie. Immer wenn sie gehalten werden soll, reißt sie sich los. Benni ist ein Film. Systemsprenger. Fast gab es einen Oscar. Bennis gibt es tausendfach. Losreißen aus den Verhältnissen. Am Ende rennt sie durch Personen- und Gepäckkontrolle und breitet auf dem Dach des Flughafens lachend die Arme aus.

Unbändige Freiheitssehnsucht nach dem neuen Leben. Doch mit viel Gewalt und Kampf, immer bis sie zur Ruhe gezwungen wird. Und mittendrin die fehlende Liebe. Sie ist im Wald mit ihrem Betreuer Micha. Aus Leibes- und Seelenkräften ruft sie nach ihrer Mama ins Tal. Bis die Stimme bricht. Die Stille verweigert eine Antwort. „Mama hasst mich!“, sagt sie und Micha sagt: „Nein, sie …. – „Sei leise!“ sagt sie. Mit Micha gab es Aussichten. Dass etwas neu geboren wird. Aber Micha hatte seine Zeit. Drei Wochen.

Dann zurück in die Verhältnisse. Und Gott schon woanders. Nachts reißt Benni aus.

Nachts macht sich Nikodemus auf. Er hat seine Zeit gebraucht. Er hatte stets in seinen Verhältnissen gelebt und das Beste daraus gemacht. So hatte er es gelernt. Gott und das Leben studiert und kommentiert und gelesen und gebetet. So zwischen Kirchentag, Süddeutscher Zeitung und Wildblumen. Für ihn war Gott lange nicht mehr woanders.

Manchmal erinnerte er sich an seine Wut, wenn ihm das alles zu eng geworden war, weil andere die Wahrheit gepachtet hatten und die Freiheiten vorgaben, ohne Not nur weil sie es konnten, und er auch mal jemanden an die Wand hätte .. und nach Gott gerufen hatte er und geantwortet hatte Rabbi Amos. „Sei leise“, hatte er gesagt und gewusst, dass Gott über die Verhältnisse hinaus ist und dass er es auch sein würde.

Jetzt war Zeit. Nachts. Etwas zu suchen, was im Tageslicht nicht zu finden ist. Nachts sehen die Dinge anders aus. Tiefer als der Tag gedacht. Erweiterung der Erfahrung ins Fremde, an den Kontrollen vorbei, vor allem den eigenen. Nur hatte Nikodemus die Logik des Tages unterschätzt, die er doch immer bei sich trug. Nur hatten wir so oft die

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betrachtet, fragt er, wie soll das gehen? Neu geboren? Alles noch mal von vorne. Aus dem Mutterleib.

Benni ruft verzweifelt in das Tal. Mama. Sie liebt dich, sagt Micha. Sei leise!

Um etwas ganz neues kämpft Benni nicht. Um etwas ganz altes. Wieder geboren.

Micha versteht ein wenig. Er ist leise. Dann werfen sie morsche Baumstämme um.

Benni kann noch nicht verstehen, dass sie dahin zurück soll, wo sie noch nie war.

Versucht es weiter nach Kräften gegenan. Nikodemus versteht es auch nicht, dass es nicht irgendwie mit Gewalt selbst nach vorne geht. Sondern zurück. Und von dort, erst von dort, nach vorn. Noch einmal, ganz anders zur Welt kommen. Werden. Neu geboren werden. Nikodemus ist leise. Eben noch gewiss: dieser Jesus ist ein Lehrer von Gott.

Und jetzt: Gott wieder woanders für ihn, nicht einzuordnen, nicht festzuhalten, nicht klar zu denken. Unfassbarkeit Gottes heißt aber nicht Unerfahrbarkeit. Der Wind weht!

Unüberhörbar. Er ist Ereignis. Kein Konjunktiv, Indikativ. Wirklichkeitsform und Präsens.

Die Neugeburt, nicht unser Tun, kein Workshop. Wo geschieht es uns im Präsens? Auf dem Weg in die Nacht, über die Verhältnisse hinaus, am Rande fesselnder Systeme, auf dem Sofa neben der Sehnsucht. Mit ausgebreiteten Armen hinter der Kontrolle. Ein Wind kommt! Versuchen wir zu leben! Amen

Sologesang: Die Leichtigkeit des Seins Fürbitten

Dazwischen wehen lass deinen Geist, Gott, rein in die Zahlenspiele und Berechnungen, durch die Worthülsen und Gedankengebäude.

Dass sich die Fenster aufstoßen und Lebensgeister strömen in die zusammengezogene Welt

in unser ängstliches Herz. Komm heil’ger Geist!

Dazwischen gehen lass deine Menschlichkeit, Gott, rein in die Geschichte, der die Wunder ausgegangen sind und in der um Heilung und Frieden gefürchtet wird.

Dass die neuen Wege sichtbar werden unter dem Dickicht dort, wo wir so viel für umöglich halten

und wir uns doch nicht gewöhnen sollten. Komm heil’ger Geist!

Dazwischen gehen lass deine Liebe, Gott, rein in den Wartesaal der Vergangenheit,

hin zu den Träumen von einem Morgen, der dein Reich kennt.

Dass entstehen darf, was wachsen will, in uns, in unserer Welt, in der Stille.

Komm weck uns auf als die Geschwister des lebendigen Geistes.

Wir beten miteinander in neuer Sprache alte Worte.

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Vater unser im Himmel…

Lied: Geh‘ aus mein Herz

Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben;

Schau an der schönen Gärten Zier, und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.

Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide;

Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide.

Die Lerche schwingt sich in die Luft, das Täublein fliegt aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder;

die hochbegabte Nachtigall ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder.

Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen;

ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen.

Segen

So geht, spürt den Wind und lebt über die Verhältnisse.

Gott segne dich und behüte dich. Gott lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden. AMEN

Referenzen

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