Musterlösung Blatt 10 Theorie D, SS2007 Prof. G. Schön Aufgabe 1:
Aufgabe 2: Wir haben: H =H0+λW mit
(0)
0 n n n
H ϕ =E ϕ (ungestörtes Problem) und
n n n
H ψ =E ψ (gestörtes Problem).
Energie Korrekturen: En(1) = ϕn W ϕn und
2 (2)
(0) (0)
n k
n
k n n k
E W
E E
ϕ ϕ
≠
=
∑
− .Zustand in 1.Ordnung: n n (0)n (0)k k
k n n k
W
E E
ϕ ϕ
ψ ϕ ϕ
≠
= +
∑
− .Für das ungestörte Problem haben wir:
2sin
n
x n x
a a
ϕ = π
2 2
(0) 2
2 2
En n
m a
= h π Das einzige Integral, das wir brauchen ist:
( ) ( )
( ) ( )
0 0
0 0
2 sin sin
2 sin sin
sin ) sin )
a
n k
V x x
W dx n k
a a a
V dz nz kz
n k n k
n k n k
γ
γπ
ϕ ϕ π π
π
γπ γπ
=
=
− +
= −
− +
∫
∫
Für n=kkann man direkt integrieren und erhält
( )
(1) 0 sin 2
n 2 V n
E n
γπ γπ π
= −
Für 1
γ =2ergibt sich (1) 0
n 2
E =V ansonsten hat man einen oszillierenden Verlauf, der mit wachsendem n in der Frequenz ansteigt aber auch kleiner wird. Das macht Sinn, denn wenn Sie das ungestörte Potential als Nullpunkt auffassen, dann „wirkt“ ja gerade in der Hälfte des Potentialtopfs die Verschiebung V0. Hätte man γ =1, so würde sich einfach das ganze Spektrum um V0 nach oben verschieben.
Wenn man also γ =0 kontinuierlich erhöht dann interpoliert die Energiekorrektur zwischen keiner Änderung (für γ =0) hat man ja auch keine Störung unabhängig von V0. Was passiert nun für die Korrekturen angeregter Zustände: Auch hier „fühlt“ die Wellenfunktion in dem Bereich wo das Potential wirkt, die Störung. Für γ =1 verschiebt man auch hier das Potential einfach um V0 nach oben. Die höher angeregten Zustände oszillieren aber und damit schiebt man die Stufe der Störung als Funktion von γ also abwechselnd durch Gebiete hoher und niedriger Wahrscheinlichkeitsdichte. In letzteren „wirkt“ die Störung nicht (Beitrag zum Erwartungswert Null), d.h. die Energiekorrektur oszilliert. Je höher das n des angeregten Zustands, desto schneller oszilliert die Funktion, folglich wird die Energiekorrektur immer mehr proportional zu γ . Das ist im folgenden für 2 Beispiele skizziert.
Beispiel (in Einheiten von V0
π ) für n=1 und n=5
lambda
Für die 2. Ordnung ergibt sich für die Nenner:
( )
2 2
(0) (0) 2 2
2 2
n k
E E n k
ma
− = h π −
Und damit für die Korrektur:
( ) ( )
( )
2 2 0 (2)
2 2
2 2
2
sin ( ) sin ( )
2
n k n
n k n k
V
n k n k
E
n k ma
γπ γπ
π
≠ π
− +
−
− +
=
∑
h − Wir betrachten nun den Spezialfall n=1 mit 1γ =2. Dann muss k=2m sein für ganzzahliges m, sonst verschwindet das Matrixelement. Für k=2m ergibt sich dann aber:
( ) ( )
2
sin (1 2 ) sin (1 2 ) ( ) ( ) 4 ( )
1 2 1 2 1 2 1 2 1 4
m m m
m m m
m m m m m
γπ γπ
− − + = − − − = −
− + − + −
Daraus ergibt sich:
2 2
2 2 2 2
(2) 0 0
1 2 2 2 3 2 2 2 3
1 1
2
2 16
(1 4 ) 2 1
2
v v
V V
ma v ma v
E v
v
π π = π π =
= − = − −
∑ ∑
h h
Es gibt eine Formel (müssen die Studenten nicht wissen) um diese Konstante auszurechnen:
( )( )
2 2
2
3 3 2
2 2
0
cot cosec 1 2 cot
16 16
2.46 für 1 2
n
n a a a a
a a
n a a
π π π π π π
∞
=
= − −
−
≈ =
∑
Entscheidend, ist dass die Energiekorrektur proportional zu
0
V2ist, was man auch hätte raten können! Da die Korrektur insgesamt eine Energie sein muss, tritt der inverse charakteristische Niveauabstand als Vorfaktor auf. Das hätte man auch raten können!
Nach der Diskussion der Energiekorrektur erster Ordnung diskutieren wir nun noch das Verhalten für höher angeregte Zustände: Für 1
γ =2ergibt sich für
( ) ( )
( )
2
(2)
2 2
sin ( ) sin ( )
n k n
n k n k
n k n k
n k
γπ γπ
≠
− +
−
− +
∆ =
∑
−N (2)
∆n
1 -2.467
2 1.851
3 -0.274
4 0.463
5 -0.099
6 0.206
7 -0.050
8 0.116
9 -0.030
Also ebenfalls ein Abfall der Korrektur. Ähnlich wie bei der Korrektur 1. Ordnung sorgen hier die Oszillationen der Wellenfunktionen dafür, dass der relative Einfluss der Störung abnimmt.
Der Zustand bis 1. Ordnung ist analog:
( ) ( )
( )
( )
( ) ( ) ( )
( ) ( )
0
2 2
2 2
2 2
0
2 2
2 2
sin ( ) sin ( )
2
sin ( ) sin ( )
2
n n k
k n
n k
k n
n k n k
V
n k n k
n k ma
n k n k
V ma
n k n k n k n k
γπ γπ
ψ ϕ π ϕ
π
γπ γπ
ϕ ϕ
π π
≠
≠
− +
−
− +
= +
−
− +
= + − + − − +
∑
∑
h
h
Was passiert also mit der Wellenfunktion? Intuitiv, „drückt“ die Störung die Wahrscheinlichkeitsdichte in den Bereich x>γ . Für 1
γ =2und
2 0
2 2
2 0.1
V ma
π π
=
h ergibt sich für den Grundzustand folgendes Bild:
Die rote Kurve ist die ungestörte Wellenfunktion, die blaue Kurve der erste Beitrag in der Summe (k=2) und die grüne Kurve die vollständige Summierung. Wie erwartet wird die Wellenfunktion nach rechts gedrückt, wobei die Terme mit n≈k erwartungsgemäß den größten Einfluss haben.